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Um 800 n. Chr.  steht in den [[Salzburger Güterverzeichnis]] vom [[Erzstift St. Peter]],  dass  die St. Petrischen Wälder im [[Saalachtal]] die Salinen in Reichenhall mit Holz versorgen. Die  Wälder sind verlackt (Einkerbungen in Baumstämmen) und durch Wege erschlossen. Die Verbindung Sudhäuser in Reichenhall und Holzschläge im Saalachtal besteht schon im [[7. Jahrhundert]] <ref>siehe auch [[Salinenkonvention]]</ref>. Damals riefen die Agilolfinger, als Fürsten [[Bayern]]s, Bischof [[Rupert von Worms]] ins Land. Der Bayernherzog [[Theodo|Theodo II.]] schenkt im Jahr [[682]] dem Bischof von Salzburg 20 „Pfannstädel" und ein Drittel der Quellschüttungen (der Salzquellen von [[Bad Reichenhall|Reichenhall]]).
 
Um 800 n. Chr.  steht in den [[Salzburger Güterverzeichnis]] vom [[Erzstift St. Peter]],  dass  die St. Petrischen Wälder im [[Saalachtal]] die Salinen in Reichenhall mit Holz versorgen. Die  Wälder sind verlackt (Einkerbungen in Baumstämmen) und durch Wege erschlossen. Die Verbindung Sudhäuser in Reichenhall und Holzschläge im Saalachtal besteht schon im [[7. Jahrhundert]] <ref>siehe auch [[Salinenkonvention]]</ref>. Damals riefen die Agilolfinger, als Fürsten [[Bayern]]s, Bischof [[Rupert von Worms]] ins Land. Der Bayernherzog [[Theodo|Theodo II.]] schenkt im Jahr [[682]] dem Bischof von Salzburg 20 „Pfannstädel" und ein Drittel der Quellschüttungen (der Salzquellen von [[Bad Reichenhall|Reichenhall]]).
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[[1137]] beschenkt [[Erzbischof]] [[Konrad I. von Abensberg]] das [[Augustiner-Chorherrenstift Reichersberg]] mit einem Sudhaus in [[Bad Reichenhall|Reichenhall]] und sechs Waldhöfen in Unchen (Unken). [[1234]] einigt sich  Erzbischof [[Eberhard II. von Regensberg]]  mit Ludwig I. der Bayer als Lehensträger der Grafschaft Reichenhall, von Salzburg anerkannt, über die Holzbezugsrechte im Saalachtal. Mehrere Sudhäuser sind noch im Salzburgischen Besitz.
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[[1137]] beschenkt [[Erzbischof]] [[Konrad I. von Abensberg]] das [[Augustiner-Chorherrenstift Reichersberg]] mit einem Sudhaus in [[Bad Reichenhall|Reichenhall]] und sechs Waldhöfen in ''Unchen'' (Unken). [[1234]] einigt sich  Erzbischof [[Eberhard II. von Regensberg]]  mit Ludwig I. der Bayer als Lehensträger der Grafschaft Reichenhall, von Salzburg anerkannt, über die Holzbezugsrechte im Saalachtal. Mehrere Sudhäuser sind noch im Salzburgischen Besitz.
    
[[1285]] werden vom Erzbischof [[Rudolf I. von Hoheneck]] und dem Bayernherzog Heinrich XIII. die Rechte an Holz im Saalachtal erneut festgehalten. Ende des [[13. Jahrhundert]]s sind die Bayernherzöge alleinige Besitzer der Sudrechte in Reichenhall. 70 Pfannen sind im Betrieb, mit Holz aus eigenen Schwarzwäldern im Saalachtal versorgt.  
 
[[1285]] werden vom Erzbischof [[Rudolf I. von Hoheneck]] und dem Bayernherzog Heinrich XIII. die Rechte an Holz im Saalachtal erneut festgehalten. Ende des [[13. Jahrhundert]]s sind die Bayernherzöge alleinige Besitzer der Sudrechte in Reichenhall. 70 Pfannen sind im Betrieb, mit Holz aus eigenen Schwarzwäldern im Saalachtal versorgt.  
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Die Salzsiederechte bleiben bis um 1500 im Besitz der Bürger, dann gingen sie auf den Staat über. [[1834]] werden beim großen Stadtbrand 278 von 302 Gebäuden zerstört, darunter auch die Saline. König Ludwig I. ordnet die "monumentale" Neuerrichtung der "alten Saline" an. Bis zum Eisenbahnanschluss [[1866]] decken riesige Mengen Holz aus den Wäldern des Saalachtals und vom [[Untersberg]] den Energiebedarf der Saline. Dann wird mit Kohle geheizt. Allerdings waren schon um 1600 die meisten Wälder abgeholzt. Deshalb erbauter [[1617]] bis [[1619]] der herzogliche Hofbaumeister Simon Reifenstuel eine Leitung, in der die Sole von Reichenhall über [[Inzell]] nach [[Traunstein]] gepumpt wurde. Vermessen wurde die Leitung vom Salzburger Geodät [[Tobias Volckmer]] und seinem Vater.
 
Die Salzsiederechte bleiben bis um 1500 im Besitz der Bürger, dann gingen sie auf den Staat über. [[1834]] werden beim großen Stadtbrand 278 von 302 Gebäuden zerstört, darunter auch die Saline. König Ludwig I. ordnet die "monumentale" Neuerrichtung der "alten Saline" an. Bis zum Eisenbahnanschluss [[1866]] decken riesige Mengen Holz aus den Wäldern des Saalachtals und vom [[Untersberg]] den Energiebedarf der Saline. Dann wird mit Kohle geheizt. Allerdings waren schon um 1600 die meisten Wälder abgeholzt. Deshalb erbauter [[1617]] bis [[1619]] der herzogliche Hofbaumeister Simon Reifenstuel eine Leitung, in der die Sole von Reichenhall über [[Inzell]] nach [[Traunstein]] gepumpt wurde. Vermessen wurde die Leitung vom Salzburger Geodät [[Tobias Volckmer]] und seinem Vater.
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====Eine ''Sole-Pipeline'' entsteht====
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===Eine ''Sole-Pipeline'' entsteht===
Dieses technische Meisterwerk galt im [[17. Jahrhundert]] als Weltwunder, obwohl es nicht die erste ''Pipeline'' der Welt<ref>im [[Oberösterreich|oberösterreichischen]] [[Salzkammergut]] war bereits [[1607]] eine Solepipline eröffnet worden</ref> gewesen sein konnte. Eine Herausforderung an die damalige Ingenieurstechnik war die Überwindung der 238 Höhenmeter zwischen Reichenhall und Inzell. Die Baumeister Simon und Hans Reiffenstuel konstruierten Hebewerke mit sieben Meter hohen Wasserrädern und nutzten als Antriebskraft die Gebirgsbäche der Gegend. Auf der 31km langen Strecke bis Traunstein wurden zwischen 1617 und 1619 8.500 Rohre aus Holz (so genannte „Deicheln“) von je vier Metern Länge verlegt. Für die Steigleitung von den Pumpwerken zu den Hochbehältern benutzte man Bleiröhren.  
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Von [[Berchtesgaden]] her führte bereits eine [[Soleleitung]] über die [[Ramsau]] entlang der [[Saalach]] nach Reichenhall. Später kam die [[Neue Soleleitung]] über den [[Pass Hallthurm]]. Doch als technische Meisterwerk, ja Weltwunder, galt im [[17. Jahrhundert]], obwohl es nicht die erste ''Pipeline'' der Welt war<ref>im [[Oberösterreich|oberösterreichischen]] [[Salzkammergut]] war bereits [[1607]] eine Solepipline eröffnet worden</ref>, die Soleleitung nach Traunstein. Eine Herausforderung an die damalige Ingenieurstechnik war die Überwindung der 238 Höhenmeter zwischen Reichenhall und Inzell. Die Baumeister Simon und Hans Reiffenstuel konstruierten Hebewerke mit sieben Meter hohen Wasserrädern und nutzten als Antriebskraft die Gebirgsbäche der Gegend. Auf der 31 km langen Strecke bis Traunstein wurden zwischen 1617 und 1619 8.500 Rohre aus Holz (so genannte „Deicheln“) von je vier Metern Länge verlegt. Für die Steigleitung von den Pumpwerken zu den Hochbehältern benutzte man Bleiröhren.  
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[[1810]] wird die Soleleitung von Traunstein bis Rosenheim verlängert. Die Saline Rosenheim bleibt bis [[1960]] in Betrieb. [[1928]] stellt die alte Saline Reichenhall ihre Produktion ein und wird abgebrochen. Im selben Jahr, am [[1. Juli]], geht die [[Predigtstuhlbahn]] in Betrieb.
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[[1810]] wurde die Soleleitung von Traunstein bis Rosenheim verlängert. Die Saline Rosenheim blieb bis [[1960]] in Betrieb. [[1928]] stellte die alte Saline Reichenhall ihre Produktion ein und wurde abgebrochen. Im selben Jahr, am [[1. Juli]], ging die [[Predigtstuhlbahn]] in Betrieb.
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[[1926]] geht die Produktion in der "Neuen Saline" am Stadtrand von Bad Reichenhall in Betrieb. Sie verarbeitet die Sole aus dem [[Salzbergwerk Berchtesgaden]]. Das in der "Alten Saline" geförderte Salzwasser wird für [[Kuren]] verwendet - Bad Reichenhall hat sich bereits ab Mitte des [[19. Jahrhundert]]s einen Namen als Kurort geschaffen. Die ehemaligen Sudhäuser und Magazine dienen heute teilweise gewerblichen Zwecken und werden von kulturellen Einrichtungen genutzt. Die komplett erhaltene Anlage der "Alten Saline" mit der funktionierenden Technik des 19. Jahrhunderts im Hauptbrunnhaus gilt heute als Industriedenkmal von europäischem Rang. Sie kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden, die auch den Besuch des Salzmuseums beinhalten.
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[[1926]] ging die Produktion in der "Neuen Saline" am Stadtrand von Bad Reichenhall in Betrieb. Sie verarbeitet die Sole aus dem [[Salzbergwerk Berchtesgaden]]. Das in der "Alten Saline" geförderte Salzwasser wird für [[Kuren]] verwendet - Bad Reichenhall hat sich bereits ab Mitte des [[19. Jahrhundert]]s einen Namen als Kurort geschaffen. Die ehemaligen Sudhäuser und Magazine dienen heute teilweise gewerblichen Zwecken und werden von kulturellen Einrichtungen genutzt. Die komplett erhaltene Anlage der "Alten Saline" mit der funktionierenden Technik des 19. Jahrhunderts im Hauptbrunnhaus gilt heute als Industriedenkmal von europäischem Rang. Sie kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden, die auch den Besuch des Salzmuseums beinhalten.
    
[[1958]] wird Bad Reichenhaller Speisesalz wird Markenartikel. [[1995]] kommt es zur Gründung der noch heute produzierenden ''Südsalz GmbH'' in Bad Reichenhall.
 
[[1958]] wird Bad Reichenhaller Speisesalz wird Markenartikel. [[1995]] kommt es zur Gründung der noch heute produzierenden ''Südsalz GmbH'' in Bad Reichenhall.
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==Quellen==
 
==Quellen==
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* [http://land.heim.at/waldviertel/240203/Lehre/Exk_BGL_2001s.pdf Exkursionsbeschreibung]
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* Wanderführer ''Salz, Spuren zwischen Salzach und Inn'', Fritsch Landkartenverlag, 1995
 
* [[Unken]]
 
* [[Unken]]
 
* [[Inzell]]
 
* [[Inzell]]
 
* [[Salinenkonvention]]
 
* [[Salinenkonvention]]
* [http://land.heim.at/waldviertel/240203/Lehre/Exk_BGL_2001s.pdf Exkursionsbeschreibung]
   
* Wikipedia  
 
* Wikipedia  
  

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