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Der Stall ist das Rückgrat der Vieh- und Milchwirtschaft auf den Almen. Er diente (und dient) in erster Linie zum Melken der Kühe. Die Ställe sind entweder mit einem eigenen Trakt oder im Untergeschoß der Sennhütten untergebracht oder stehen frei neben dem Senngebäude. Der Boden bestand früher aus fest gestampfter Erde oder aus dem sog. "Stecklboden“, der aus Aststücken, die senkrecht in den Boden getrieben wurden, gestaltet wurde. Der frei errichtete Stall wurde in ähnlicher Bauweise wie das Senngebäude konstruiert. Frei stehende Ställe verfügten meist über große Grundflächen. Sie sind heute meist verfallen. Die kleinsten Ställe, im [[Pinzgau]] [[Scherm]] genannt, hatten eine Grundfläche von bis 25 m² und dienten als Kälber oder Schweinestall, oder auch als Unterstand für Ziegen und Hühner. Rinderställe waren bis zu zehnmal so groß.
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Der Stall ist das Rückgrat der Vieh- und Milchwirtschaft auf den Almen. Er diente (und dient) in erster Linie zum Melken der Kühe. Die Ställe sind entweder mit einem eigenen Trakt oder im Untergeschoß der Sennhütten untergebracht oder stehen frei neben dem Senngebäude. Der Boden bestand früher aus fest gestampfter Erde oder aus dem sog. "Stecklboden", der aus Aststücken, die senkrecht in den Boden getrieben wurden, gestaltet wurde. Der frei errichtete Stall wurde in ähnlicher Bauweise wie das Senngebäude konstruiert. Frei stehende Ställe verfügten meist über große Grundflächen. Sie sind heute meist verfallen. Die kleinsten Ställe, im [[Pinzgau]] [[Scherm]] genannt, hatten eine Grundfläche von bis 25 m² und dienten als Kälber oder Schweinestall, oder auch als Unterstand für Ziegen und Hühner. Rinderställe waren bis zu zehnmal so groß.
    
=====Pfrenger=====
 
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Einfache Unterstände für Hirten und für Mäher in der Zeit der Bergmahd dienten meist nur für wenige Tage ihrem Zweck und waren mehr als schlicht. Solche Unterstände sind die einfachsten Formen von Almgebäuden. Hirtenunterstände bestanden aus einem einzigen Raum, oft nicht größer als 2 m² und kaum mannshoch.  
 
Einfache Unterstände für Hirten und für Mäher in der Zeit der Bergmahd dienten meist nur für wenige Tage ihrem Zweck und waren mehr als schlicht. Solche Unterstände sind die einfachsten Formen von Almgebäuden. Hirtenunterstände bestanden aus einem einzigen Raum, oft nicht größer als 2 m² und kaum mannshoch.  
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Mähderhütten waren bis zu zehn Quadratmeter groß. Geschlafen wurde auf einer mit Erlenreisig bedeckten Bettstatt. Im vorderen Hüttenbereich befand sich die Feuerstelle. Der Rauch zog kaminlos durch das Dach ab. Der Hüttenboden bestand aus gestampfter Erde. Im [[Lungau]] gab es eine Sonderform der Mähderhütten, die ''"Mankai-Hütten“''. In ihrer einfachsten Form bestanden sie aus einem Erdloch von 0,5 bis 0, 75 cm Tiefe, das entweder völlig flach oder mit vorne etwas aufgestützten Brettern bedacht und innen mit Heu ausgelegt war. Bei einer zweiten Form wurden kleine rechteckige Rasenstücke zu einer Mauer oder einem kleinen Erdwall aufgeschichtet, darauf kamen die Dachbrettter zum Liegen. Bei einer dritten Form wurde außer den Rasenstücken kaum Erdreich ausgehoben und diese Hütte misst dadurch etwa 80 cm Höhe über dem Erdboden. ''Mankai-Hütten'' dienten ausschließlich zum Schlafen. Es wurden daher daneben sog. Kochhütten gebaut: eine Feuerstelle, mit zwei beidseitig in die Erde gerammten Pflöcken, mit einem Querbalken verbunden, von dem zwei Stangen schräg nach hinten auf den Erdboden führten, auf denen dann die Deckbretter befestigt wurden, die einen primitiven Schirm bildeten.
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Mähderhütten waren bis zu zehn Quadratmeter groß. Geschlafen wurde auf einer mit Erlenreisig bedeckten Bettstatt. Im vorderen Hüttenbereich befand sich die Feuerstelle. Der Rauch zog kaminlos durch das Dach ab. Der Hüttenboden bestand aus gestampfter Erde. Im [[Lungau]] gab es eine Sonderform der Mähderhütten, die ''"Mankai-Hütten"''. In ihrer einfachsten Form bestanden sie aus einem Erdloch von 0,5 bis 0, 75 cm Tiefe, das entweder völlig flach oder mit vorne etwas aufgestützten Brettern bedacht und innen mit Heu ausgelegt war. Bei einer zweiten Form wurden kleine rechteckige Rasenstücke zu einer Mauer oder einem kleinen Erdwall aufgeschichtet, darauf kamen die Dachbrettter zum Liegen. Bei einer dritten Form wurde außer den Rasenstücken kaum Erdreich ausgehoben und diese Hütte misst dadurch etwa 80 cm Höhe über dem Erdboden. ''Mankai-Hütten'' dienten ausschließlich zum Schlafen. Es wurden daher daneben sog. Kochhütten gebaut: eine Feuerstelle, mit zwei beidseitig in die Erde gerammten Pflöcken, mit einem Querbalken verbunden, von dem zwei Stangen schräg nach hinten auf den Erdboden führten, auf denen dann die Deckbretter befestigt wurden, die einen primitiven Schirm bildeten.
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Im [[Felbertal]] und im [[Amertal]] bestanden oft überhaupt keine Unterstände für Mäher. Sie mussten daher unter Felsvorsprüngen oder unter einer ''"Scherm-Tax“'', einer bis zum Boden beasteten [[Fichte]], Schutz suchen und dort die Nacht verbringen.
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Im [[Felbertal]] und im [[Amertal]] bestanden oft überhaupt keine Unterstände für Mäher. Sie mussten daher unter Felsvorsprüngen oder unter einer ''"Scherm-Tax"'', einer bis zum Boden beasteten [[Fichte]], Schutz suchen und dort die Nacht verbringen.
    
=====Heustadel und Heutriste=====
 
=====Heustadel und Heutriste=====
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[[Heustadel]] oder Heuhütten und Heutristen dienten als  Zwischenlager  von der Mahd bis zum Abtransport im Winter. Hütten und [[Tristen]] waren nicht für die Almwirtschaft gedacht sondern für den Heimhof. Sie zeigen heute noch an, wie weit verbreitet einst die Bergmahd war. Heuhütten sind einfach gezimmerte Rundholz-Blockbauten. Erst im [[20. Jahrhundert]] wurden sie auch in Ständerbauweise errichtet. Abgesehen vom Fundament sind es reine Holzbauten.
 
[[Heustadel]] oder Heuhütten und Heutristen dienten als  Zwischenlager  von der Mahd bis zum Abtransport im Winter. Hütten und [[Tristen]] waren nicht für die Almwirtschaft gedacht sondern für den Heimhof. Sie zeigen heute noch an, wie weit verbreitet einst die Bergmahd war. Heuhütten sind einfach gezimmerte Rundholz-Blockbauten. Erst im [[20. Jahrhundert]] wurden sie auch in Ständerbauweise errichtet. Abgesehen vom Fundament sind es reine Holzbauten.
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In Heutristen, in Salzburg auch ''"Triststatt“'' genannt, wurde das Heu unter freiem Himmel gelagert, wobei zum Schutz vor Bodennässe entweder Fichtenreisig oder Steine ausgelegt wurden. In der Mitte der Triste befand sich eine ''Triststange'', die senkrecht in den Boden gerammt war und der Triste so die nötige Stabilität verlieh. Auf das Fundament schichtete man das Heu in Kegelform auf und bedeckte die Spitze des Kegels mit einem Rasenziegel.  
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In Heutristen, in Salzburg auch ''"Triststatt"'' genannt, wurde das Heu unter freiem Himmel gelagert, wobei zum Schutz vor Bodennässe entweder Fichtenreisig oder Steine ausgelegt wurden. In der Mitte der Triste befand sich eine ''Triststange'', die senkrecht in den Boden gerammt war und der Triste so die nötige Stabilität verlieh. Auf das Fundament schichtete man das Heu in Kegelform auf und bedeckte die Spitze des Kegels mit einem Rasenziegel.  
    
Mit dem Ende der Bergmahd, das im [[Bundesland Salzburg]] nach dem [[Zweiten Weltkrieg]] einsetzte, verloren diese Heuhütten ihre Funktion.
 
Mit dem Ende der Bergmahd, das im [[Bundesland Salzburg]] nach dem [[Zweiten Weltkrieg]] einsetzte, verloren diese Heuhütten ihre Funktion.