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==Ursprung in Thürigen==
 
==Ursprung in Thürigen==
Im Thüringer Raum gab es, wie auch in den angrenzenden fränkischen Gebieten, neben dem Brauchtum des Weihnachtsbaumes auch den so genannten Reifenbaums. Der Reifenbaum, wie ihn das Gerätemuseum des Coburger Landes in Ahorn aufbewahrt, war ein aus Holz gefertigter Ersatz für die Tannenwipfel, die ansonsten als natürliche Christbäume Verwendung fanden. Er hat eine Stammhöhe von 85 cm und einen Durchmesser am unteren Kranz von 65 cm. In den gedrechselten Stamm sind gegenständig und kreuzförmig die „Äste" eingelassen, an denen die Reifen aus Spanholz angebracht sind. Zwischen diesen „Ästen" sind noch akanthusartige Blattelemente ebenfalls gegenständig und kreuzförmig in den Stamm eingefügt.
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Im Thüringer Raum gab es, wie auch in den angrenzenden fränkischen Gebieten, neben dem Brauchtum des Weihnachtsbaumes auch den so genannten Reifenbaums. Der Reifenbaum, wie ihn das Gerätemuseum des Coburger Landes in Ahorn aufbewahrt, war ein aus Holz gefertigter Ersatz für die Tannenwipfel, die ansonsten als natürliche Christbäume Verwendung fanden. Er hat eine Stammhöhe von 85 cm und einen Durchmesser am unteren Kranz von 65 cm. In den gedrechselten Stamm sind gegenständig und kreuzförmig die "Äste" eingelassen, an denen die Reifen aus Spanholz angebracht sind. Zwischen diesen "Ästen" sind noch akanthusartige Blattelemente ebenfalls gegenständig und kreuzförmig in den Stamm eingefügt.
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Der Reifenbaum hing, wie auch die natürlichen Christbäume, von der Decke herab. An den Reifen trug er den gleichen Schmuck wie die Weihnachtsbäume: Glasperlen und Zuckerwerk. Man steckte wohl auch Kerzen auf die Reifen und die „Äste". Damit der Baumschmuck sicher angebracht werden konnte, sind in die Reifen kleine Nägel eingeschlagen, an denen mit einfachen Bändern oder Schnüren auch Plätzchen und kleine rote Äpfelchen angehängt werden konnten. Mitunter wurden die Reifen auch mit Tannengrün oder Moos versehen, um natürlichen Grünschmuck in der Stube zu haben.
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Der Reifenbaum hing, wie auch die natürlichen Christbäume, von der Decke herab. An den Reifen trug er den gleichen Schmuck wie die Weihnachtsbäume: Glasperlen und Zuckerwerk. Man steckte wohl auch Kerzen auf die Reifen und die "Äste". Damit der Baumschmuck sicher angebracht werden konnte, sind in die Reifen kleine Nägel eingeschlagen, an denen mit einfachen Bändern oder Schnüren auch Plätzchen und kleine rote Äpfelchen angehängt werden konnten. Mitunter wurden die Reifen auch mit Tannengrün oder Moos versehen, um natürlichen Grünschmuck in der Stube zu haben.
    
Es ist wahrscheinlich, dass es einen Zusammenhang zwischen der Verbreitung des Reifenbaumes und den Thüringer Waldordnungen gibt, wie sie ähnlich auch in den angrenzenden fränkischen Gebieten gegolten haben. Diese Waldordnungen wenden sich unter anderem im 17. und 18. Jahrhundert gegen den Waldfrevel in Bezug auf das Abschlagen von Tannenwipfeln zur Verwendung als Christbäume oder Schankzeichen oder zum Zweck der Anfertigung von Quirlen.
 
Es ist wahrscheinlich, dass es einen Zusammenhang zwischen der Verbreitung des Reifenbaumes und den Thüringer Waldordnungen gibt, wie sie ähnlich auch in den angrenzenden fränkischen Gebieten gegolten haben. Diese Waldordnungen wenden sich unter anderem im 17. und 18. Jahrhundert gegen den Waldfrevel in Bezug auf das Abschlagen von Tannenwipfeln zur Verwendung als Christbäume oder Schankzeichen oder zum Zweck der Anfertigung von Quirlen.