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Unter den Arbeiten des Grafikers und Malers, welche die unterschiedlichsten Richtungen aufweisen, treten die ''Chemogramme'', wie Hengster diese Arbeiten bezeichnete, als eigenständige Werkgruppe hervor. Während seiner beruflichen Tätigkeit als Lithograf, die er in Salzburg ausübte, kam er auch mit [[Sepp Hödlmoser]], [[Alois Lindner]] sowie [[Arno Lehmann]] in Kontakt. In seiner künstlerischen Entwicklung waren diese Begegnungen von entscheidender Bedeutung. Hengsters Art zu experimentieren - nicht nur im Formalen, sondern auch was das Material anbelangt - dürfte ihren Ausgangspunkt auf der [[Festung Hohensalzburg]] genommen haben.
 
Unter den Arbeiten des Grafikers und Malers, welche die unterschiedlichsten Richtungen aufweisen, treten die ''Chemogramme'', wie Hengster diese Arbeiten bezeichnete, als eigenständige Werkgruppe hervor. Während seiner beruflichen Tätigkeit als Lithograf, die er in Salzburg ausübte, kam er auch mit [[Sepp Hödlmoser]], [[Alois Lindner]] sowie [[Arno Lehmann]] in Kontakt. In seiner künstlerischen Entwicklung waren diese Begegnungen von entscheidender Bedeutung. Hengsters Art zu experimentieren - nicht nur im Formalen, sondern auch was das Material anbelangt - dürfte ihren Ausgangspunkt auf der [[Festung Hohensalzburg]] genommen haben.
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Seine Technik der Chemogramme war ungewöhnlich: Auf Diapositivmaterial im Kleinbildformat - teils belichtet, teils unbelichtet - arbeitete er mit Farben sowie nicht näher bekannten chemischen Substanzen. Hier wird eine Parallele zu Sepp Hödlmoser deutlich, welcher die Zusammensetzung seiner selbst „gekochten“ Lackfarben ebenfalls nicht preisgab. Durch chemische Reaktionen auf der Gelatineschicht des Fotomaterials ergaben sich oftmals verblüffende Effekte, die Hengster geschickt zu steuern wusste. Manchmal kam ihm auch der glückliche Zufall zu Hilfe und es entstanden neue Aspekte dieser Kunstrichtung. Der Umstand, dass die „Malfläche“ nicht viel größer als eine Briefmarke war, macht die nötige Disziplin sowie Beherrschung dieser Technik deutlich. Das Austoben auf großem Format wurde hier regelrecht konterkariert, gleichsam als freiwillige Selbstbeschränkung.
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Seine Technik der Chemogramme war ungewöhnlich: Auf Diapositivmaterial im Kleinbildformat - teils belichtet, teils unbelichtet - arbeitete er mit Farben sowie nicht näher bekannten chemischen Substanzen. Hier wird eine Parallele zu Sepp Hödlmoser deutlich, welcher die Zusammensetzung seiner selbst "gekochten“ Lackfarben ebenfalls nicht preisgab. Durch chemische Reaktionen auf der Gelatineschicht des Fotomaterials ergaben sich oftmals verblüffende Effekte, die Hengster geschickt zu steuern wusste. Manchmal kam ihm auch der glückliche Zufall zu Hilfe und es entstanden neue Aspekte dieser Kunstrichtung. Der Umstand, dass die "Malfläche“ nicht viel größer als eine Briefmarke war, macht die nötige Disziplin sowie Beherrschung dieser Technik deutlich. Das Austoben auf großem Format wurde hier regelrecht konterkariert, gleichsam als freiwillige Selbstbeschränkung.
    
Die Themen des Experimentators reichen von Figuralem über Landschafts- und Pflanzenmotiven bis hin zu gespenstischen Fantasiewelten. Es entstanden apokalyptische Landschaften und mystische Höhlenräume, von schemenhaften Troglodyten bewohnt. Fratzen und Fabelwesen aus der Dunkelheit. Sich der Endlichkeit allen Seins bewusst, setzte er auch Motive wie Kreuz und Sanduhr in seine Bildkompositionen ein. Manchmal ergaben sich dabei auch [[Alfred Kubin|kubinhafte]] Anklänge. Die Chemogramme bilden einen Mikrokosmos in dem sich auch Korallen und Dendriten, aber vor allem Abstraktes bis hin zum Informel findet. Versunkene Welten - Hengsters eigenstes Atlantis, durch welches sich das filigrane Gespinst des Craquelé wie ein Ariadnefaden zieht.
 
Die Themen des Experimentators reichen von Figuralem über Landschafts- und Pflanzenmotiven bis hin zu gespenstischen Fantasiewelten. Es entstanden apokalyptische Landschaften und mystische Höhlenräume, von schemenhaften Troglodyten bewohnt. Fratzen und Fabelwesen aus der Dunkelheit. Sich der Endlichkeit allen Seins bewusst, setzte er auch Motive wie Kreuz und Sanduhr in seine Bildkompositionen ein. Manchmal ergaben sich dabei auch [[Alfred Kubin|kubinhafte]] Anklänge. Die Chemogramme bilden einen Mikrokosmos in dem sich auch Korallen und Dendriten, aber vor allem Abstraktes bis hin zum Informel findet. Versunkene Welten - Hengsters eigenstes Atlantis, durch welches sich das filigrane Gespinst des Craquelé wie ein Ariadnefaden zieht.

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