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Über seine Tochter Johanna Spängler (* [[1882]]; † [[1973]]), verheiratet mit dem Schuldirektor in Krems, Rupert Holzapfel (* [[1868]]; † [[1940]]), kam die Sammlung aus dem Nachlass von dessen Tochter Gertraud Holzapfel (* [[1917]]; † [[2001]]), verheiratet Saska in Krems, an [[Otto Holzapfel]] (* [[1941]]) in [[Freiburg im Breisgau]] in [[Deutschland]].  
 
Über seine Tochter Johanna Spängler (* [[1882]]; † [[1973]]), verheiratet mit dem Schuldirektor in Krems, Rupert Holzapfel (* [[1868]]; † [[1940]]), kam die Sammlung aus dem Nachlass von dessen Tochter Gertraud Holzapfel (* [[1917]]; † [[2001]]), verheiratet Saska in Krems, an [[Otto Holzapfel]] (* [[1941]]) in [[Freiburg im Breisgau]] in [[Deutschland]].  
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Die Briefe sind zum Teil übertragen, zum Teil zusammenfassend registriert; eine genauere Auswertung steht noch aus. Die ältesten Briefe stammen aus der Beziehung zwischen „Fanny“ [[Franziska Kobler]] (* [[1796]]; † [[1886]]) und Franz ''Francesco'' Castelli (* 1796; † [[1832]]). Deren Tochter [[Zäzilia Amalia Kobler]] wird [[1821]] geboren und heiratet [[1846]] [[Richard Franz Schlegel]], stirbt aber bei der Geburt des ersten Kindes [[1848]]. Diese Tochter, „Fanni“ Franziska Schlegel (* [[1848]]; † [[1905]]), heiratet [[1872]] in der [[Stadt Salzburg]] den späteren Oberlandesgerichtsrat in Krems, den oben genannten Dr. Franz Xaver Spängler. Ein großer Teil des Briefwechsels spiegelt die besonders enge Beziehung zwischen Großmutter „Fanny“ und Enkelkind „Fanni“.<ref>Trotz unterschiedlicher Schreibweise in den Briefen vereinheitliche ich [O. H.] zu Großmutter „Fanny“ [Kobler] und Enkelin „Fanni“ [Schlegel-Spängler].</ref>
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Die Briefe sind zum Teil übertragen, zum Teil zusammenfassend registriert; eine genauere Auswertung steht noch aus. Die ältesten Briefe stammen aus der Beziehung zwischen "Fanny“ [[Franziska Kobler]] (* [[1796]]; † [[1886]]) und Franz ''Francesco'' Castelli (* 1796; † [[1832]]). Deren Tochter [[Zäzilia Amalia Kobler]] wird [[1821]] geboren und heiratet [[1846]] [[Richard Franz Schlegel]], stirbt aber bei der Geburt des ersten Kindes [[1848]]. Diese Tochter, "Fanni“ Franziska Schlegel (* [[1848]]; † [[1905]]), heiratet [[1872]] in der [[Stadt Salzburg]] den späteren Oberlandesgerichtsrat in Krems, den oben genannten Dr. Franz Xaver Spängler. Ein großer Teil des Briefwechsels spiegelt die besonders enge Beziehung zwischen Großmutter "Fanny“ und Enkelkind "Fanni“.<ref>Trotz unterschiedlicher Schreibweise in den Briefen vereinheitliche ich [O. H.] zu Großmutter "Fanny“ [Kobler] und Enkelin "Fanni“ [Schlegel-Spängler].</ref>
    
== 1890 ==  
 
== 1890 ==  
 
==== Briefe von 1882 und folgende Jahre von Franz Spängler an Fanni Spängler ====  
 
==== Briefe von 1882 und folgende Jahre von Franz Spängler an Fanni Spängler ====  
Briefe [rot verschnürt, nicht gelesen] von [Nr. 18] Franz Spängler an [Nr. 19] Fanni Spängler in Salzburg: mit Briefumschlag „Frau Fanni Spängler Salzburg Marktplaz N 2 bei Frau Fanni Kobler“ ohne Briefmarke, Stempel 21. 8. 1882 „Liebste Fanni...“ aus Pottenstein; dito ohne Datum; dito ohne Datum; Postkarte „Frau Franziska Spängler LGR.Gattin Krems“ aus Zell am See, unterschrieben Franz und andere, Bildchen von Zell am See; Nr. 19 Fanni Spängler an Nr. 18 Franz Sp., Salzburg 23. 7. 1878, Auftrag etwas einzukaufen; Pottenstein 28. 4. 1887; Karten-Brief nach München, poste restante, Krems 2. 9. 1890; Briefumschlag, ohne Marken, Einschreiben, nach Salzburg, Mozartplatz N. 4 1 St. bei Frau von Angermayer, inliegend Briefe Krems 9. 4. 1890 zum Geburtstag: „Lieber Vater... Toni“, „Lieber Vater... Rosa“, „Lieber, guter Vater... Franzi“, „Lieber Vater...“ Franz, „Lieber, guter Vater... Otto Spängler“; Postkarte dito 10. 4. 90; Postkarte dito 11. 4. 90; Postkarte dito 12. 4. 90 zurück nach Krems. [Verweise zu den anderen Jahren nicht geschrieben]. – Brief „An Fräulein Francisca Spängler Wien IV. Mozartgasse 7 bei H Universitätsprof. Fritsch“ von der Mutter und vom Vater Franz Sp., 27. 4. 1899 [?]; Briefkarte Aggsbach 26. 5. 1901 an Franzi und Rosa Spängler, Graz, „Schillerstraße N 1 bei Herrn Hofrath Ritter v. Gutenberg“ [Guttenberg] von Vater und Mutter. – Postkarte von Rosl und Oswald Grill an Nr. 5 Joh. Holzapfel, Krems, Ringstr.2/ II. 25. 1. 19XX. – Brief Oswald Grill, München 15. 3. 1902 an Franzi. – Brief von Rosa [Kindermädchen?] aus Pottenstein an die Mutter Fanni Sp. von „Toni“ und „Rosa“, 16. 8. ohne Jahr. – Angefügt: Brief mit Trauerrand von „Minna“ 6 .5. 1864 an „Liebe Freundin“, Tod des einzigen Bruders Fritz, „wegen Ublichkeit... aus der Schule nach Hause geführt... Anfälle...“ – Verrissenes Blatt „Liebe Fanny“ 6. 7. 1889 von „Minna“, Notiz „Josef Hepperl in Zwölfering N. 34“. „Minna“ = Lorinser oder Guttenberg [?]. – Verweise zu den anderen Jahren wurden nicht geschrieben.
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Briefe [rot verschnürt, nicht gelesen] von [Nr. 18] Franz Spängler an [Nr. 19] Fanni Spängler in Salzburg: mit Briefumschlag "Frau Fanni Spängler Salzburg Marktplaz N 2 bei Frau Fanni Kobler“ ohne Briefmarke, Stempel 21. 8. 1882 "Liebste Fanni...“ aus Pottenstein; dito ohne Datum; dito ohne Datum; Postkarte "Frau Franziska Spängler LGR.Gattin Krems“ aus Zell am See, unterschrieben Franz und andere, Bildchen von Zell am See; Nr. 19 Fanni Spängler an Nr. 18 Franz Sp., Salzburg 23. 7. 1878, Auftrag etwas einzukaufen; Pottenstein 28. 4. 1887; Karten-Brief nach München, poste restante, Krems 2. 9. 1890; Briefumschlag, ohne Marken, Einschreiben, nach Salzburg, Mozartplatz N. 4 1 St. bei Frau von Angermayer, inliegend Briefe Krems 9. 4. 1890 zum Geburtstag: "Lieber Vater... Toni“, "Lieber Vater... Rosa“, "Lieber, guter Vater... Franzi“, "Lieber Vater...“ Franz, "Lieber, guter Vater... Otto Spängler“; Postkarte dito 10. 4. 90; Postkarte dito 11. 4. 90; Postkarte dito 12. 4. 90 zurück nach Krems. [Verweise zu den anderen Jahren nicht geschrieben]. – Brief "An Fräulein Francisca Spängler Wien IV. Mozartgasse 7 bei H Universitätsprof. Fritsch“ von der Mutter und vom Vater Franz Sp., 27. 4. 1899 [?]; Briefkarte Aggsbach 26. 5. 1901 an Franzi und Rosa Spängler, Graz, "Schillerstraße N 1 bei Herrn Hofrath Ritter v. Gutenberg“ [Guttenberg] von Vater und Mutter. – Postkarte von Rosl und Oswald Grill an Nr. 5 Joh. Holzapfel, Krems, Ringstr.2/ II. 25. 1. 19XX. – Brief Oswald Grill, München 15. 3. 1902 an Franzi. – Brief von Rosa [Kindermädchen?] aus Pottenstein an die Mutter Fanni Sp. von "Toni“ und "Rosa“, 16. 8. ohne Jahr. – Angefügt: Brief mit Trauerrand von "Minna“ 6 .5. 1864 an "Liebe Freundin“, Tod des einzigen Bruders Fritz, "wegen Ublichkeit... aus der Schule nach Hause geführt... Anfälle...“ – Verrissenes Blatt "Liebe Fanny“ 6. 7. 1889 von "Minna“, Notiz "Josef Hepperl in Zwölfering N. 34“. "Minna“ = Lorinser oder Guttenberg [?]. – Verweise zu den anderen Jahren wurden nicht geschrieben.
 
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''Liebe Franz! Hoffentlich hast du meine Karte, welche ich dir vor einiger Zeit, bevor ich auf einige Tage verreiste, schrieb/ erhalten. Endlich komme ich dazu, nach langem Interwall die Korrespondenz wieder aufzunehmen u muß mich vor allem anfragen, was es denn mit Eurem Hierherkommen eigentlich ist? - Wir gehen übermorgen oder längstens Samstag nach St Gilgen, wo uns unsere 4 kleinen Kinder mit Marie schon seit 12 Tagen sind. Dort beabsichtigen wir ca 8 Tage zu bleiben u fahren dann wieder nach Salzburg zurück. Späterhin wollen wir noch einmal nach Aschthal [?] gehen u von dort aus unsere Ausflüge machen: Adalholzen, Reißeralm, Höglwört [?] etc. - Sei so gut, mir deine Urlaubs u. Ferienpläne, wenn du in den ersten Tagen August mir noch antwortest, nach St Gilgen auf die Post zu senden; u. späterhin wieder nach Salzburg. - Otto geht in der 2.Hälfte August nach Kitzbühel zu Herrn Pfarrer Lechner. - Aus den Zeitungen entnahm ich Euer großes Sängerfest; du wirst durch die Vorbereitungen u das Fest hattest [?] jedenfalls sehr viel in Anspruch genommen gewesen sein. Die Coupons werden wir bei deinem hiersein ordnen; denn kommen wirst du doch jedenfalls. - Mit herzlichen Grüßen an all’ die deinen von all’ den meinen dein treuer Otto. - Mittwoch früh.''
 
''Liebe Franz! Hoffentlich hast du meine Karte, welche ich dir vor einiger Zeit, bevor ich auf einige Tage verreiste, schrieb/ erhalten. Endlich komme ich dazu, nach langem Interwall die Korrespondenz wieder aufzunehmen u muß mich vor allem anfragen, was es denn mit Eurem Hierherkommen eigentlich ist? - Wir gehen übermorgen oder längstens Samstag nach St Gilgen, wo uns unsere 4 kleinen Kinder mit Marie schon seit 12 Tagen sind. Dort beabsichtigen wir ca 8 Tage zu bleiben u fahren dann wieder nach Salzburg zurück. Späterhin wollen wir noch einmal nach Aschthal [?] gehen u von dort aus unsere Ausflüge machen: Adalholzen, Reißeralm, Höglwört [?] etc. - Sei so gut, mir deine Urlaubs u. Ferienpläne, wenn du in den ersten Tagen August mir noch antwortest, nach St Gilgen auf die Post zu senden; u. späterhin wieder nach Salzburg. - Otto geht in der 2.Hälfte August nach Kitzbühel zu Herrn Pfarrer Lechner. - Aus den Zeitungen entnahm ich Euer großes Sängerfest; du wirst durch die Vorbereitungen u das Fest hattest [?] jedenfalls sehr viel in Anspruch genommen gewesen sein. Die Coupons werden wir bei deinem hiersein ordnen; denn kommen wirst du doch jedenfalls. - Mit herzlichen Grüßen an all’ die deinen von all’ den meinen dein treuer Otto. - Mittwoch früh.''
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„großes Sängerfest“: Sängerbundesfest in Wien 1890 (?).
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"großes Sängerfest“: Sängerbundesfest in Wien 1890 (?).
 
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[Nr. 19] Fanni Spängler an [Nr. 18] an Franz Spängler: [Stempel:] Salzburg, 30. 8. [18]90 - Krems 31. 8. 90: ''An Frau Fanni Spängler LGR'' [Landesgerichtsrats] ''Gattin in Krems Alleegasse 7 - Liebe Fanni/ Salzburg 30/8/1890/ Wir sind gestern Ab[en]ds wohlbehalten angekommen, u. wurden von Otto u Louise, u. Tochter Bertha in freundlichster Weise am Bahnhofe erwartet. Heute waren wir schon am Grabe der Eltern, dann mit dem elektr. Aufzuge auf d Mönchsberge, jetzt sind wir bei den Tanten, die Euch alle, wie auch wir, herzlichst grüßen / das Wetter ist kalt u. regnerisch. Wir sind wohl. Behalte lieb deinen Franz - Herzlichen Gruß u. Kuß Franz''
 
[Nr. 19] Fanni Spängler an [Nr. 18] an Franz Spängler: [Stempel:] Salzburg, 30. 8. [18]90 - Krems 31. 8. 90: ''An Frau Fanni Spängler LGR'' [Landesgerichtsrats] ''Gattin in Krems Alleegasse 7 - Liebe Fanni/ Salzburg 30/8/1890/ Wir sind gestern Ab[en]ds wohlbehalten angekommen, u. wurden von Otto u Louise, u. Tochter Bertha in freundlichster Weise am Bahnhofe erwartet. Heute waren wir schon am Grabe der Eltern, dann mit dem elektr. Aufzuge auf d Mönchsberge, jetzt sind wir bei den Tanten, die Euch alle, wie auch wir, herzlichst grüßen / das Wetter ist kalt u. regnerisch. Wir sind wohl. Behalte lieb deinen Franz - Herzlichen Gruß u. Kuß Franz''
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Karte von Franz Spängler [Nr.18] an seine Frau Fanni. - Zu Besuch bei Otto Spängler, Frau Aloisia (Louise) und Tochter Bertha, geb. 1877; die Eltern sind 1852 und 1882 gestorben, begraben auf dem St.-Peters-Friedhof in Salzburg [Grabplatten heute in der Mauer neben dem Eingang zu den Katakomben]. - „Tanten“ könten sein: die Geschwister Franziska (* 1821; † 1906; „Franzi“), Elisabeth (* 1829; † 1905) und Anna (* 1843), alle unverheiratet und Töchter von Josef Spängler (* 1786; † 1861), dem ältesten Bruder des Vaters Spängler. - Siehe auch folgenden, gleichzeitigen Gegenbrief.
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Karte von Franz Spängler [Nr.18] an seine Frau Fanni. - Zu Besuch bei Otto Spängler, Frau Aloisia (Louise) und Tochter Bertha, geb. 1877; die Eltern sind 1852 und 1882 gestorben, begraben auf dem St.-Peters-Friedhof in Salzburg [Grabplatten heute in der Mauer neben dem Eingang zu den Katakomben]. - "Tanten“ könten sein: die Geschwister Franziska (* 1821; † 1906; "Franzi“), Elisabeth (* 1829; † 1905) und Anna (* 1843), alle unverheiratet und Töchter von Josef Spängler (* 1786; † 1861), dem ältesten Bruder des Vaters Spängler. - Siehe auch folgenden, gleichzeitigen Gegenbrief.
 
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''Krems, 30/8 1890/ Liebster Mann! Indem ich dir das verlangte Buch sammt dem Touristenzeichen sende, benachrichtige ich dich, daß wir gestern wohlbehalten hier ankamen / Ich danke dir für die genußreichen Tage, welche wir im lieben Triestingthale zubrachten, ich werde stets mich gern ihrer erinnern. Ich habe mich so gefreut, wieder einmal mehr mit dir sein zu können. - Wir sind Alle sehr zufrieden, daß wir wieder daheim sind. Es ist mir lieb, daß ich sehr beschäftigt bin, sonst käme es mir gar zu öde vor, da du nicht hier bist. Auch Franzi fehlt mir. Übrigens haben wir heute schon gekocht, wol sehr einfach, aber zu allseitiger Zufriedenheit. - Von dir und Franzi hoffe ich, daß Ihr vergnügt und wol in Salzburg seid. Eben erhielt ich von meiner Schwester Anna einen Brief, in welchem sie mir anzeigt, daß sie unsere Einladung nach Krems annimmt. - Heute waren wir Otto ausgenommen in der 8 Uhr Messe, dan gieng ich mit den Mädchen einschreiben in die Schule. Was macht dein Fuß, ich sorge mich, daß er schlechter wird. Bitte gehe nicht auf’s Hochkar! - Hier war das Wetter viel schlechter als im Triestingthale, die Donau ist so hoch, daß Wasser in den Auen steht. Dabei ist es so kalt daß ans Baden nicht zu denken ist und die Kinder morgen die Filzhüte ohne Bedenken aufsetzen können. Meine Zeit erlaubt mir nicht, länger zu schreiben. Frau Aigner ist hier und ich muß die Sendung fortschicken. - Guße'' [Küsse/Grüße] ''Franzi von mir, sobald ich Zeit habe schreibe ich ihr. Unterhaltet Euch recht gut grüßt Alle und seid gekßt von Eurer Mutter Fanni. - Hansi liegt im Bette, sie scheint sich etwas verkühlt zu haben / Kein Fieber! - Es scheiner'' [? scheint] ''Aphten [?] zu kommen. Wohin soll ich schreiben? Wieder nach Innsbruck?''
 
''Krems, 30/8 1890/ Liebster Mann! Indem ich dir das verlangte Buch sammt dem Touristenzeichen sende, benachrichtige ich dich, daß wir gestern wohlbehalten hier ankamen / Ich danke dir für die genußreichen Tage, welche wir im lieben Triestingthale zubrachten, ich werde stets mich gern ihrer erinnern. Ich habe mich so gefreut, wieder einmal mehr mit dir sein zu können. - Wir sind Alle sehr zufrieden, daß wir wieder daheim sind. Es ist mir lieb, daß ich sehr beschäftigt bin, sonst käme es mir gar zu öde vor, da du nicht hier bist. Auch Franzi fehlt mir. Übrigens haben wir heute schon gekocht, wol sehr einfach, aber zu allseitiger Zufriedenheit. - Von dir und Franzi hoffe ich, daß Ihr vergnügt und wol in Salzburg seid. Eben erhielt ich von meiner Schwester Anna einen Brief, in welchem sie mir anzeigt, daß sie unsere Einladung nach Krems annimmt. - Heute waren wir Otto ausgenommen in der 8 Uhr Messe, dan gieng ich mit den Mädchen einschreiben in die Schule. Was macht dein Fuß, ich sorge mich, daß er schlechter wird. Bitte gehe nicht auf’s Hochkar! - Hier war das Wetter viel schlechter als im Triestingthale, die Donau ist so hoch, daß Wasser in den Auen steht. Dabei ist es so kalt daß ans Baden nicht zu denken ist und die Kinder morgen die Filzhüte ohne Bedenken aufsetzen können. Meine Zeit erlaubt mir nicht, länger zu schreiben. Frau Aigner ist hier und ich muß die Sendung fortschicken. - Guße'' [Küsse/Grüße] ''Franzi von mir, sobald ich Zeit habe schreibe ich ihr. Unterhaltet Euch recht gut grüßt Alle und seid gekßt von Eurer Mutter Fanni. - Hansi liegt im Bette, sie scheint sich etwas verkühlt zu haben / Kein Fieber! - Es scheiner'' [? scheint] ''Aphten [?] zu kommen. Wohin soll ich schreiben? Wieder nach Innsbruck?''
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„Triestingthale“: Pottenstein an der Triesting, Wohnort 1880 bis 1887. „Franzi“ (13 Jahre) ist noch beim Vater; „Hansi“ [Johanna] ist 8 Jahre alt, „Otto“ vier Jahre.
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"Triestingthale“: Pottenstein an der Triesting, Wohnort 1880 bis 1887. "Franzi“ (13 Jahre) ist noch beim Vater; "Hansi“ [Johanna] ist 8 Jahre alt, "Otto“ vier Jahre.
 
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Postkarte vom 1. September 1890 von Franziska Spängler an Fanni Spängler
 
Postkarte vom 1. September 1890 von Franziska Spängler an Fanni Spängler
von Franziska Spängler (* 1877) an die Mutter Fanni Spängler: 1. 9. 1890, Postkarte an Franzi in Krems aus Innsbruck: „Liebe Mutter! Wir befinden uns sehr wohl“, wohnen bei Cousine Louise und Robert... „Nächster Brief: München poste restante. Franzi und Vater“
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von Franziska Spängler (* 1877) an die Mutter Fanni Spängler: 1. 9. 1890, Postkarte an Franzi in Krems aus Innsbruck: "Liebe Mutter! Wir befinden uns sehr wohl“, wohnen bei Cousine Louise und Robert... "Nächster Brief: München poste restante. Franzi und Vater“
 
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==== Postkarte vom 3. September 1890 von Franz Spängler und Kinder an Fanni Spängler ====
 
==== Postkarte vom 3. September 1890 von Franz Spängler und Kinder an Fanni Spängler ====
Franz Spängler und Kinder an Fanni Spängler: 3. September 1890, Postkarte aus Oberammergau [Bleistift]: „Liebe Mutter! Wir sind gestern abends in Oberammergau eingetroffen ... Franzi“ Quer darüber „der Vater grüßt Euch Alle“ - 4. 9. 1890, Postkarte aus München [Bleistift]: „Liebe Fanni Wir sind statt gestern Abend erst heute Nachm. hier angekommen...“ Eisenbahn bei Murnau unterbrochen, 100 Reisende mußten in Murnau über Nacht bleiben, Nachtquartier in einem Bauernhaus... „Dein treuer Franz“
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Franz Spängler und Kinder an Fanni Spängler: 3. September 1890, Postkarte aus Oberammergau [Bleistift]: "Liebe Mutter! Wir sind gestern abends in Oberammergau eingetroffen ... Franzi“ Quer darüber "der Vater grüßt Euch Alle“ - 4. 9. 1890, Postkarte aus München [Bleistift]: "Liebe Fanni Wir sind statt gestern Abend erst heute Nachm. hier angekommen...“ Eisenbahn bei Murnau unterbrochen, 100 Reisende mußten in Murnau über Nacht bleiben, Nachtquartier in einem Bauernhaus... "Dein treuer Franz“
 
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==== Briefe von 1890 an Franziska Spängler ====
 
==== Briefe von 1890 an Franziska Spängler ====
an [Nr. 9 a] Franziska Spängler (* 18. Juni 1877; † 1962; Nr. 9 a): 1890, die Schwester Toni schreibt aus Krems an Franzi (Brief ohne Adresse); 1890, der Bruder Franz [Franz Spängler, Nr. 9 d; geb. 1883) schreibt aus Krems an „Franzi“, also mit etwa 7 Jahren (Kinderschrift) - mit dem gleichen Datum schreibt die etwas ältere Schwester „Rosi“ (Nr. 9 c) an Franzi; sie erzählt, dass sie von ihrer Schwester Johanna (Hansimutti) „zum Namenstag ein schönes Körbchen gefüllt mit Gurkerln bekommen“ hat, davon legt sie für Franzi einige bei; „die vier verschlafenen Rieder-Leut“ [die Geschwister?] grüßen, eine, „Amor“, schreibt eine „Hymne in AchDur u. WehMoll“ an Franzi... Toni baut Kartenhäuschen (ohne Datum)
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an [Nr. 9 a] Franziska Spängler (* 18. Juni 1877; † 1962; Nr. 9 a): 1890, die Schwester Toni schreibt aus Krems an Franzi (Brief ohne Adresse); 1890, der Bruder Franz [Franz Spängler, Nr. 9 d; geb. 1883) schreibt aus Krems an "Franzi“, also mit etwa 7 Jahren (Kinderschrift) - mit dem gleichen Datum schreibt die etwas ältere Schwester "Rosi“ (Nr. 9 c) an Franzi; sie erzählt, dass sie von ihrer Schwester Johanna (Hansimutti) "zum Namenstag ein schönes Körbchen gefüllt mit Gurkerln bekommen“ hat, davon legt sie für Franzi einige bei; "die vier verschlafenen Rieder-Leut“ [die Geschwister?] grüßen, eine, "Amor“, schreibt eine "Hymne in AchDur u. WehMoll“ an Franzi... Toni baut Kartenhäuschen (ohne Datum)
 
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== 1891 ==
 
== 1891 ==
 
==== Brief von 1891 an Franziska Spängler ====
 
==== Brief von 1891 an Franziska Spängler ====
an [Nr. 9 a] Franziska Spängler (* 1877; † 1962): Elsa (XXX ?), noch Jungmädchen-Schrift, anders als später, schreibt aus Krems 1891 an Franzi; 2,5 Bogen Brief von Elsa „4. Aug. 18.“ [1891/92] an Franzi; berichtet von einem Traum und unterschreibt als „Kremser Stadtberühmtheit“
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an [Nr. 9 a] Franziska Spängler (* 1877; † 1962): Elsa (XXX ?), noch Jungmädchen-Schrift, anders als später, schreibt aus Krems 1891 an Franzi; 2,5 Bogen Brief von Elsa "4. Aug. 18.“ [1891/92] an Franzi; berichtet von einem Traum und unterschreibt als "Kremser Stadtberühmtheit“
 
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== 1892 ==
 
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==== Brief von 1892 an Franziska Spängler ====
 
==== Brief von 1892 an Franziska Spängler ====
an [Nr. 9 a] Franziska Spängler (* 1877; † 1962): Elsa „an Franzi! dreimal Heil! der Staatsgeprüften“; Glückwünsche 1892 (also der ca. 15jährigen Franzi wohl zu einer Musikprüfung); gleiche Schrift an die „Geliebte Franzi“, ebenfalls in Gedichtform an „die schöne Franzi Primadonna in spe von der Zukunftstragödie von Egelsee“; von Elsa ein vier Blätter langer Brief an „Liebe Rosa und Franzi“; dankt für Briefe, Sehnsucht nach den lieben Kremsern, beschreibt ihren Aufenthaltsort, erinnert sich an „Professor Strobl“, wollen nach Golling; schrieb in Musikgeschichte „Was bedeuten Schumann und Liszt für die Musikgeschichte? (Von diesen Herschaften weis ich überhaupt noch nichts) Im Gesang [...] Harmonielehre“, „Realsprüfung“, singt Übungen und „gehaltene Töne“
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an [Nr. 9 a] Franziska Spängler (* 1877; † 1962): Elsa "an Franzi! dreimal Heil! der Staatsgeprüften“; Glückwünsche 1892 (also der ca. 15jährigen Franzi wohl zu einer Musikprüfung); gleiche Schrift an die "Geliebte Franzi“, ebenfalls in Gedichtform an "die schöne Franzi Primadonna in spe von der Zukunftstragödie von Egelsee“; von Elsa ein vier Blätter langer Brief an "Liebe Rosa und Franzi“; dankt für Briefe, Sehnsucht nach den lieben Kremsern, beschreibt ihren Aufenthaltsort, erinnert sich an "Professor Strobl“, wollen nach Golling; schrieb in Musikgeschichte "Was bedeuten Schumann und Liszt für die Musikgeschichte? (Von diesen Herschaften weis ich überhaupt noch nichts) Im Gesang [...] Harmonielehre“, "Realsprüfung“, singt Übungen und "gehaltene Töne“
 
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== 1893 ==
 
== 1893 ==
 
==== Postkarte und Brief von 1893 an Franziska Spängler ====
 
==== Postkarte und Brief von 1893 an Franziska Spängler ====
an [Nr. 9 a] Franziska Spängler (* 1877; † 1962): Postkarte aus Kitzbichl an Franzi von der „treuesten Freundin Elsa“; 1893, Kartenbrief aus Kitzbichl von Elsa an Franzi „Salzburg, Gasthaus zur Hölle, Judengasse“
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an [Nr. 9 a] Franziska Spängler (* 1877; † 1962): Postkarte aus Kitzbichl an Franzi von der "treuesten Freundin Elsa“; 1893, Kartenbrief aus Kitzbichl von Elsa an Franzi "Salzburg, Gasthaus zur Hölle, Judengasse“
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dito [1893] 2,5 Bogen Brief aus Kitzbühl an Franzi von „deiner treuen Freundin u. Intima Elsa“, „das Neueste ist, daß man nicht Intima sagt, sondern Intima.“ - 2 Bogen langer Brief von Elsa; erinnert an die Staatsprüfung 1892, mit der sich Franzis „Lebenszweck erfüllte“ - 2 Bogen Brief mit Gedicht am Anfang von Elsa; vor der (zweiten) Staatsprüfung von Franzi [wie die anderen Briefe nur überflogen] - Brief von Friedl (?) an Franzi ohne Datum; über Tonleitern, spielt Klavier
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dito [1893] 2,5 Bogen Brief aus Kitzbühl an Franzi von "deiner treuen Freundin u. Intima Elsa“, "das Neueste ist, daß man nicht Intima sagt, sondern Intima.“ - 2 Bogen langer Brief von Elsa; erinnert an die Staatsprüfung 1892, mit der sich Franzis "Lebenszweck erfüllte“ - 2 Bogen Brief mit Gedicht am Anfang von Elsa; vor der (zweiten) Staatsprüfung von Franzi [wie die anderen Briefe nur überflogen] - Brief von Friedl (?) an Franzi ohne Datum; über Tonleitern, spielt Klavier
 
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== 1894 ==
 
== 1894 ==
 
==== Brief vom 30. November 1894 von Theresia von Lürzer-Zehenthal<ref>
 
==== Brief vom 30. November 1894 von Theresia von Lürzer-Zehenthal<ref>
Therese von Lürzer, geb. Martha Therese / Theresia, am 28. Juli 1801 in Hallein, die sich „Zehenthal“ schrieb ([[Lürzer von Zehendthal]]), war Stiftsdame in Hall in Tirol. Ein eigenhändiger Brief von ihr ist vom 26. November 1884 erhalten geblieben [siehe dort]. Sie starb am 14. Dezember 1894 in Hall in Tirol und wurde dort am 16. Dezember begraben.</ref> an [[Franz Xaver Gregor Spängler]], Salzburg ====
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Therese von Lürzer, geb. Martha Therese / Theresia, am 28. Juli 1801 in Hallein, die sich "Zehenthal“ schrieb ([[Lürzer von Zehendthal]]), war Stiftsdame in Hall in Tirol. Ein eigenhändiger Brief von ihr ist vom 26. November 1884 erhalten geblieben [siehe dort]. Sie starb am 14. Dezember 1894 in Hall in Tirol und wurde dort am 16. Dezember begraben.</ref> an [[Franz Xaver Gregor Spängler]], Salzburg ====
Einzelblatt bei den Todesanzeigen, die Franz Spängler gesammelt hat, bei der Anzeige für „Tante Therese“; der Brief ist wahrscheinlich diktiert worden:<br />
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Einzelblatt bei den Todesanzeigen, die Franz Spängler gesammelt hat, bei der Anzeige für "Tante Therese“; der Brief ist wahrscheinlich diktiert worden:<br />
 
''Hall am 30. November 1894. Gott zum Gruß - Dein nahes Namens[fest] gibt mir Gelegenheit dir die herzlichsten Glücks Wünsche dazubringen Gott erhalte dich Gesund und gebe dir alles gute an Seele und Leib, wie ge[h]t es Euch meine Lieben ich hoffe zu meiner Freide wohl ich bin leider im Beth und hab heite die sterb Sakramente empfangen ich bin etliche Wochen unwohl dazu kam eine genzliche Abeditloskeit der Arzt gibt die Hoffnung nicht auf ich sage wie Gott will so soll es geschehen ich bitte lieber Franz Grüße mir deine liebe Frau Söhne und Töchter und bitte betet für mich wen ich gestorben bin. Und so verbleibe ich mit liebe und Hochachtung deine alte dich inig liebende Dante Therese von Lürzer.''
 
''Hall am 30. November 1894. Gott zum Gruß - Dein nahes Namens[fest] gibt mir Gelegenheit dir die herzlichsten Glücks Wünsche dazubringen Gott erhalte dich Gesund und gebe dir alles gute an Seele und Leib, wie ge[h]t es Euch meine Lieben ich hoffe zu meiner Freide wohl ich bin leider im Beth und hab heite die sterb Sakramente empfangen ich bin etliche Wochen unwohl dazu kam eine genzliche Abeditloskeit der Arzt gibt die Hoffnung nicht auf ich sage wie Gott will so soll es geschehen ich bitte lieber Franz Grüße mir deine liebe Frau Söhne und Töchter und bitte betet für mich wen ich gestorben bin. Und so verbleibe ich mit liebe und Hochachtung deine alte dich inig liebende Dante Therese von Lürzer.''
 
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