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Regierungsrat '''Heinrich Gottfried Gierth''' (* [[19. Oktober]] [[1840]] in Baden, [[NÖ]]; † [[28. Mai]] [[1920]] in Wels, [[OÖ]])<ref> Taufbuch der Pfarre Baden-St. Stephan [https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/01-11/?pg=264 X.262]; Todesanzeige für Heinrich Gierth in den [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Nekrologe|Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=19200006&zoom=2&seite=00000065 60, 1920, 65]</ref> war ein österreichischer Tierarzt, insbesondere Pionier des Salzburger Feuerwehrwesens und der organisierten [[Pinzgauer Rind|Pinzgauer-Rinder]]<nowiki>zucht</nowiki>.
==Leben==
In seiner Heimatstadt Baden bei Wien machte Gierth als Mitbegründer (1865) und Hauptmann der Turnerfeuerwehr, der ersten Feuerwehr der Stadt, auf sich aufmerksam. Die Funktion eines Hauptmanns bekleidete er vom Dezember 1867 bis zum Juli 1873.<ref>[https://view.officeapps.live.com/op/view.aspx?src=https%3A%2F%2Fwww.feuerwehrhistoriker.at%2Freferat7%2FTurner%2FTurnerfeuerwehren%2520(sortiert%2520nach%2520Vereinen)%2FNiederoesterreich%2FBaden%2FMaterial%2520von%2520Rudolf%2520Wandl%2520(FF%2520Baden)%2F2011%2520Baden.doc&wdOrigin=BROWSELINK Gründung der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Baden bei Wien! von Verwaltungsinspektor Rudolf Wandl]</ref><ref name="Turnerbewegung"/> [[1871]] veröffentlichte er eine Abhandlung über das Signalwesen in Feuerwehren.<ref> Gierth, Heinrich: Das Signalwesen in Feuerwehren, in Wiener Feuerwehr-Zeitung vom 15. April 1871, S. 29–30, und vom 1. Mai 1871, S. 33–34.</ref> Er veranstaltete im Jahr 1869 in Baden den ersten niederösterreichischen Feuerwehrtag und initiierte den Zusammenschluss der niederösterreichischen Feuerwehren zu einem Feuerwehrverband.
Im Jahr [[1873]] siedelte sich Heinrich Gierth als Landtierarzt in [[St. Johann im Pongau]] an. In dieser im Jahr [[1855]] von einem furchtbaren Marktbrand getroffenen Gemeinde hatten sich schon zu Jahresbeginn eine Bürgerversammlung und der Gemeindeausschuss mit der Frage einer Feuerwehrgründung befasst. Ein Komitee wurde gewählt, Satzungen entworfen. Zur Verwirklichung des Planes fehlte jedoch eine Persönlichkeit mit Erfahrung im Feuerwehrwesen. Hier kam der gewesene Badener Feuerwehrhauptmann gerade recht, der von der Gemeinde gewählte Gründungsausschuss machte sich mit seiner Hilfe sogleich ans Werk, und der Verein wurde ins Leben gerufen. Als Hauptmann der [[Freiwillige Feuerwehr St. Johann im Pongau|Freiwilligen Feuerwehr St. Johann im Pongau]] fungierte von [[1873]] bis [[1877]] Heinrich Gierth.<ref>[https://www.ff-stjohann.at/ueber-uns/chronik Chronik: Die Geschichte der Feuerwehr St. Johann]</ref><ref name="Turnerbewegung"/>
Am [[16. August]] [[1874]] gab Feuerwehrhauptmann Heinrich Gierth den „Startschuss“ zur Gründung des [[Landesfeuerwehrverband Salzburg|Salzburger Landesfeuerwehrverbandes]]. Zu dessen Gründungsfest lud er alle bereits bestehenden Feuerwehren des Landes und die Gemeindevorstände ein, Fragen der nachbarlichen Hilfeleistung, des Feuermeldedienstes, der Gründung von Feuerwehren usw. zu beraten.<ref>Schinnerl, Adolf: Landesfeuerwehrverband Salzburg. In: [https://www.bundesfeuerwehrverband.at/wp-content/uploads/2020/07/18.-Tagung-2010-Verb%C3%A4nde.pdf Entstehung und Entwicklung der Feuerwehr-Verbände. 18. Tagung der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Feuerwehr- und Brandschutzgeschichte im CTIF vom 29. September bis zum 1. Oktober 2010 im Hotel Turist in Varaždin, Republik Kroatien. Redaktion: Adolf Schinnerl.], S. 305.</ref>
Um [[1880]] finden wir Gierth in [[Radstadt]], von wo aus er auch nebenberuflich das [[Museum Kuchl]] betreute.<ref> [https://issuu.com/museumkuchl/docs/der_georgenberg Museum Kuchl: Der Georgenberg. Buch zur Sonderausstellung - Museum Kuchl 2014]</ref>
Im Jahr [[1885]] fungiert er beim [[Salzburger Turnverein]] als II. Vorstand und ein Jahr später als Kneipwart.<ref name="Turnerbewegung">[[Adolf Schinnerl|Schinnerl, Adolf]]: Feuerwehrliches Turner-Engagement in Salzburg. In: [https://www.bundesfeuerwehrverband.at/wp-content/uploads/2020/07/19.-Tagung-2011-Turner.pdf Feuerwehr- und Turnerbewegung / Hasiči a tělovýchovné hnutí / Fire Brigades and Gymnastics Movement : 19. Tagung der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Feuerwehr- und Brandschutzgeschichte im CTIF vom 12. Oktober bis 14. Oktober 2011 in Přibyslav, Tschechische Republik. Beiträge aus Österreich. Redaktion und Layout: Adolf Schinnerl.] S. 380.</ref>
Fest mit Gierths Namen verbunden ist aber nicht nur der Beginn des organisierten Salzburger Feuerwehrwesens, sondern auch der Aufstieg der Salzburger Rinderzucht. Der damalige [[Reich#k._k.|k. k.]] Bezirkstierarzt Gierth war nicht nur treibende Kraft bei den Zuchtrinderprämierungen, er erstellte auch die Druckvorlagen für die erforderlichen Zuchtbücher und Zuchtregister und initiierte die Gründung von Stammzuchtgenossenschaften, deren erste am [[26. Dezember]] [[1897]] für [[Uttendorf]] und [[Niedernsill]] ins Leben gerufen wurde, bald gefolgt von jenen für [[Stuhlfelden]], [[Maishofen]], [[Mittersill]], [[Saalfelden]] und [[St. Johann im Pongau]]. Gierth trieb auch den Zusammenschluss von Rinderzüchtern zu Stammzuchten voran und schuf [[1896]] eine Mustersatzung als Grundlage für die Gründung der Stammzuchtgenossenschaften.<ref>[https://www.rinderzucht-salzburg.at/fileadmin/user_upload/Zuchtinfo/Zuchtinfo/Zuchtinfo-2-2021_Homepage.pdf Zuchtinfo 2/2021], S. 12: Chronik Rinderzucht Salzburg</ref>
Im Jahr [[1904]] begegnen wir Gierth als technischem Konsulenten für Viehzuchtangelegenheiten und Alpenwirtschaft im k. k. Ackerbauministerium; als solcher wurde er im Oktober 1904 von Kaiser [[Franz Joseph I.]] mit dem Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens ausgezeichnet.<ref>Innsbrucker Nachrichten vom [https://diglib.uibk.ac.at/download/pdf/4250051?name=31101904 31. Oktober 1904, S. 3]</ref>
==Werke==
(Auswahl)
*über Feuerwehrangelegenheiten:<br />Das Signalwesen in Feuerwehren, in Wiener Feuerwehr-Zeitung vom 15. April 1871, S. 29–30, und vom 1. Mai 1871, S. 33–34.
*über Viehzucht:<ref>entnommen aus Lederer, Josef Albert: Die Rinderzucht in Salzburg. Eigenverlag des Rinderzuchtverbandes Salzburg, 2021. S. 172.</ref>
**Pinzgauer Viehzucht, Beiträge zur Verbesserung und Veredelung der Pinzgauer Rinderrasse. Verlag Hermann Kerber, 1892.
**Denkschrift über die Veredelung der Pinzgauer Rinderrasse und über die Gründung einer Pinzgauer Heerbuch-Gesellschaft. Verlag Hermann Kerber, 1892.
**Die Zuchtbuch-Führung in den Stammzuchten des Pinzgauer Rindes. Verlag der k.k. Landwirtschaftsgesellschaft, 1901.
==Quellen==
<references/>
{{Zeitfolge
|AMT=
Hauptmann der [[Freiwillige Feuerwehr St. Johann im Pongau|Freiwilligen Feuerwehr St. Johann im Pongau]]
|ZEIT=1873−1877
|VORGÄNGER=–
|NACHFOLGER=Michael Prem junior
}}
{{SORTIERUNG:Gierth, Heinrich}}
[[Kategorie:Person]]
[[Kategorie:Person (Geschichte)]]
[[Kategorie:Person (Feuerwehr)]]
[[Kategorie:Ehrenamt]]
[[Kategorie:Feuerwehr]]
[[Kategorie:Bürgermeister (Flachgau)]]
[[Kategorie:Tierarzt]]
[[Kategorie:Landwirtschaft]]
[[Kategorie:Pongau]]
[[Kategorie:St. Johann im Pongau]]
[[Kategorie:Pinzgau]]
[[Kategorie:Geboren 1840]]
[[Kategorie:Gestorben 1920]]