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| | [[Datei:Landkärtchen Jägersee 20220606 1 (1).jpg|thumb|''Araschnia levana'' am [[Jägersee]] (Frühjahrsform).]] | | [[Datei:Landkärtchen Jägersee 20220606 1 (1).jpg|thumb|''Araschnia levana'' am [[Jägersee]] (Frühjahrsform).]] |
| | [[Bild:sE-HdN-1246a.jpg|thumb|''Araschnia levana'', [[Untersberg]]gebiet, [[Großgmain]], [[Salzburger Freilichtmuseum|Freilichtmuseum Großgmain]], Parkplatz, 2002.07.19 (Sommerform)]] | | [[Bild:sE-HdN-1246a.jpg|thumb|''Araschnia levana'', [[Untersberg]]gebiet, [[Großgmain]], [[Salzburger Freilichtmuseum|Freilichtmuseum Großgmain]], Parkplatz, 2002.07.19 (Sommerform)]] |
| − | | + | '''Araschnia levana''' (''Papilio levana'' Linné, 1758), umgangssprachliche Namen sind Landkärtchen oder Netzfalter, ist eine [[Glossar Biologie#A|Art]] aus der [[Glossar Biologie#O|Ordnung]] [[Lepidoptera]], [[Glossar Biologie#F|Familie]] [[Nymphalidae]] (Edelfalter). |
| − | '''Araschnia levana''' (''Papilio levana'' Linné, 1758) ist eine [[Glossar Biologie#A|Art]] aus der [[Glossar Biologie#O|Ordnung]] [[Lepidoptera]], [[Glossar Biologie#F|Familie]] [[Nymphalidae]] (Edelfalter). | |
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| − | Umgangssprachlich(e) Namen: Landkärtchen, Netzfalter
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| | == Aussehen == | | == Aussehen == |
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| | ==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie== | | ==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie== |
| − | | + | ''A. levana'' wurde in [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] bereits in allen Landesteilen nachgewiesen (Embacher et al. 2011), tritt meistens aber nur lokal auf. Die Höhenverbreitung ist von rund 390 bis 1 350 [[M ü. A.|m Höhe]] dokumentiert. Lebensraum der Raupen sind Galeriewälder, [[Wald (Pflanzenformation)|Wald]]<nowiki></nowiki>ränder, Hochstaudenfluren, aber auch Wegränder mit ausreichenden Beständen der Nahrungspflanzen (''[[Urtica dioica]]'', siehe unten). Auch die Falter halten sich meist in diesen Lebensräumen auf, können auf ihren Streifzügen gelegentlich aber auch in einer Vielzahl anderer Lebensräume angetroffen werden, wie Sumpf- und Magerwiesen, Wirtschaftswiesen, Felsbiotopen und auch Gärten und Parks. Die Art tritt in Salzburg, so wie in ganz Mitteleuropa, in zwei Generationen im Jahr auf. Die überwiegend orange Frühjahrsform fliegt von Ende April bis Anfang Juni, die schwarze Sommerform von Ende Juni bis August. Raupen treten im Juni sowie im September und Anfang Oktober auf, die Puppe überwintert (Kurz & Kurz 2022). |
| − | ''A. levana'' wurde in [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] bereits in allen Landesteilen nachgewiesen (Embacher et al. 2011), tritt meistens aber nur lokal auf. Die Höhenverbreitung ist von rund 390 bis 1350 m Höhe dokumentiert. Lebensraum der Raupen sind Galeriewälder, [[Wald (Pflanzenformation)|Wald]]<nowiki></nowiki>ränder, Hochstaudenfluren, aber auch Wegränder mit ausreichenden Beständen der Nahrungspflanzen (''[[Urtica dioica]]'', siehe unten). Auch die Falter halten sich meist in diesen Lebensräumen auf, können auf ihren Streifzügen gelegentlich aber auch in einer Vielzahl anderer Lebensräume angetroffen werden, wie Sumpf- und Magerwiesen, Wirtschaftswiesen, Felsbiotopen und auch Gärten und Parks. Die Art tritt in Salzburg, so wie in ganz Mitteleuropa, in zwei Generationen im Jahr auf. Die überwiegend orange Frühjahrsform fliegt von Ende April bis Anfang Juni, die schwarze Sommerform von Ende Juni bis August. Raupen treten im Juni sowie im September und Anfang Oktober auf, die Puppe überwintert (Kurz & Kurz 2022). | |
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| | ==Biologie und Gefährdung== | | ==Biologie und Gefährdung== |
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| − | Die Falter sind tagaktiv und fliegen von 7 bis 19 Uhr MEZ. Die Nektaraufnahme konnte von 9 bis 17 Uhr MEZ beobachtet werden. Die Tiere besuchen dabei Blüten mit nicht allzu langer Kronröhre, besonders aus den Familien [[Apiaceae]] (Doldenblütler, z.B. ''[[Aegopodium podagraria]]'', ''[[Chaerophyllum hirsutum]]'' oder ''[[Heracleum sphondylium]]'') und Asteraceae (Korbblütler: ''[[Centaurea jacea]]'', ''[[Cirsium arvense]]'', ''[[Erigeron annuus]]'', ''[[Eupatorium cannabinum]]'', ''[[Solidago gigantea]]'', in Gärten auch ''[[Rudbeckia fulgida]]''. Aber auch viele andere Pflanzen mit ähnlich gebauten Blüten werden besucht: ''[[Filipendula ulmaria]]'', ''[[Galium odoratum]]'' oder ''[[Mentha longifolia]]'' sind bisher dokumentiert (alle Angaben nach Kurz & Kurz 2022). Die [[Glossar Biologie#I|Imag]]ines treten dabei in Konkurrenz zu zahlreichen anderen Tag- und tagaktiven Nachtfaltern, aber auch zu verschiedenen [[Fliege]]n- und [[Käfer]]arten (besonders den sogenannten Blütenböcken aus der Familie [[Cerambycidae]]). Die Raupen wurden in Salzburg bisher ausschließlich an der Großen Brennnessel (''[[Urtica dioica]]'') gefunden. Sie fressen anfangs gesellig in größeren Gruppen, vereinzeln sich aber, sobald sie erwachsen werden. Die Verpuppung erfolgt meist an der Nahrungspflanze oder in unmittelbarer Nähe. | + | Die Falter sind tagaktiv und fliegen von 07 bis 19 Uhr MEZ. Die Nektaraufnahme konnte von 09 bis 17 Uhr MEZ beobachtet werden. Die Tiere besuchen dabei Blüten mit nicht allzu langer Kronröhre, besonders aus den Familien [[Apiaceae]] (Doldenblütler, z.B. ''[[Aegopodium podagraria]]'', ''[[Chaerophyllum hirsutum]]'' oder ''[[Heracleum sphondylium]]'') und Asteraceae (Korbblütler: ''[[Centaurea jacea]]'', ''[[Cirsium arvense]]'', ''[[Erigeron annuus]]'', ''[[Eupatorium cannabinum]]'', ''[[Solidago gigantea]]'', in Gärten auch ''[[Rudbeckia fulgida]]''. Aber auch viele andere Pflanzen mit ähnlich gebauten Blüten werden besucht: ''[[Filipendula ulmaria]]'', ''[[Galium odoratum]]'' oder ''[[Mentha longifolia]]'' sind bisher dokumentiert (alle Angaben nach Kurz & Kurz 2022). Die [[Glossar Biologie#I|Imag]]ines treten dabei in Konkurrenz zu zahlreichen anderen Tag- und tagaktiven Nachtfaltern, aber auch zu verschiedenen [[Fliege]]n- und [[Käfer]]arten (besonders den sogenannten Blütenböcken aus der Familie [[Cerambycidae]]). Die Raupen wurden in Salzburg bisher ausschließlich an der Großen Brennnessel (''[[Urtica dioica]]'') gefunden. Sie fressen anfangs gesellig in größeren Gruppen, vereinzeln sich aber, sobald sie erwachsen werden. Die Verpuppung erfolgt meist an der Nahrungspflanze oder in unmittelbarer Nähe. |
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| | Obwohl das Landkärtchen in Salzburg weit verbreitet ist und auch bei Embacher (1996) noch nicht unter die gefährdeten Schmetterlinge des Landes eingereiht wurde, muss mittlerweile, so wie bei fast allen Tagfaltern, wegen des zunehmenden Verschwindens geeigneter Lebensräume und Strukturelemente in der Landschaft auch für diese Art eine potentielle Bedrohung angenommen werden. | | Obwohl das Landkärtchen in Salzburg weit verbreitet ist und auch bei Embacher (1996) noch nicht unter die gefährdeten Schmetterlinge des Landes eingereiht wurde, muss mittlerweile, so wie bei fast allen Tagfaltern, wegen des zunehmenden Verschwindens geeigneter Lebensräume und Strukturelemente in der Landschaft auch für diese Art eine potentielle Bedrohung angenommen werden. |
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| | ==Weiterführende Informationen== | | ==Weiterführende Informationen== |
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| | [[Salzburgwiki:Projekt_Fauna_und_Flora|Projekt: Fauna und Flora von Salzburg]] | | [[Salzburgwiki:Projekt_Fauna_und_Flora|Projekt: Fauna und Flora von Salzburg]] |
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| | ==Quellen== | | ==Quellen== |
| | + | * Embacher, G. 1996. Rote Liste der Großschmetterlinge Salzburgs. 3., neu bearbeitete Auflage. Naturschutzbeiträge 7/96. Amt der Salzburger Landesregierung, Referat 13/02: 1-43. |
| | + | {{Quelle Embacher et al.}} |
| | + | * [[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz, M. A.]] & [[Marion Kurz|Kurz, M. E.]] 2000–2022. Naturkundliches Informationssystem. – URL: http://www.nkis.info [online 09 Juni 2022]. |
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| − | *Embacher, G. 1996. Rote Liste der Großschmetterlinge Salzburgs. 3., neu bearbeitete Auflage. Naturschutzbeiträge 7/96. Amt der Salzburger Landesregierung, Referat 13/02: 1-43.
| + | {{Fauna und Flora Projekt}} |
| − | {{Quelle Embacher et al.}} | |
| − | *[[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz, M. A.]] & [[Marion Kurz|Kurz, M. E.]] 2000–2022. Naturkundliches Informationssystem. – URL: http://www.nkis.info [online 09 Juni 2022].
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| | [[Kategorie:Wissenschaft]] | | [[Kategorie:Wissenschaft]] |