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Briefkarte: Stempel Linz [Briefmarke entfernt] 12 XX, Wien Südbahnhof 13. 8. 85 [?], Leobendorf Bahnhof 13. 8. [?], Pottenstein 13. 8. - „für jeden Ort...“: Dr. Franz Spängler ist seit 1880 Bezirksrichter in Pottenstein, ab 1887 dann in Krems.
 
Briefkarte: Stempel Linz [Briefmarke entfernt] 12 XX, Wien Südbahnhof 13. 8. 85 [?], Leobendorf Bahnhof 13. 8. [?], Pottenstein 13. 8. - „für jeden Ort...“: Dr. Franz Spängler ist seit 1880 Bezirksrichter in Pottenstein, ab 1887 dann in Krems.
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==== Brief vom 1. Dezember 1885 von Therese von Lürzer an Franz Spängler ====
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Vgl. den Brief vom 1. Dezember 1881 mit weiteren Hinweisen; / = Seitenwechsel:<br />
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''Hall am 1 Dezember'' [ohne Jahr, 1885 oder später<ref>„Kinder“ im Plural; der Brief ist demnach datierbar nach 1879, dem Geburtsjahr von Rosa Spängler, jedoch im Vergleich mit dem Brief vom 26. November 1884 offenbar „nach 1884“, hier angenommen 1885. Die Person, die für Therese den Brief schreibt, ist unbekannt; wahrscheinlich ist es eine Mitbewohnerin im Stift. Der Brief ist möglicherweise auch jünger; Therese von Lürzer ist 1894 gestorben. Bei dem Brief lag ein Umschlag, Briefmarke herausgeschnitten, erkennbar noch Rundstempel „Hall [in Tirol]“ und auf der Rückseite „Pottenstein 5/3“ mit der Adresse „Seiner Wohlgeboren Herrn Herrn Franz von Spängler, k. k. Bezirksrichter in Bottenstein [!] bey Wien.“ Die Familie von [[Franz Xaver Gregor Spängler]] war in Pottenstein an der Triesting in Niederösterreich von 1881 bis 1886, bevor sie im April 1887 nach Krems zogen. Aber der Umschlag will nicht recht zum gefalteten Briefbogen passen.</ref>] ''Lieber teuerer Franz Gott grüß dich, dein kommendes Nahmensfest<ref>Der Übertragung ist dokumentengetreu; Eingriffe sind markiert. Die Rechtschreibung scheint im Gegensatz zur geübten und schönen Handschrift zu stehen.</ref> giebt mir die schöne Gelegenheit dir meine herzlichsten Glückswünsche auszusprechen, zu deinen ho[h]en Nahmensfest, Gott erhalte dich Gesund und Zufrieden, und schenke dir seinen reichen Segen, ich bitte beware mir immer deine freundliche Gesinnung. Wie geht es dir, deiner Frau und alle deinen lieben Kindern? Mir geht es wie es bey so ho[h]en Alter seyn kan, ich bin / frier [früher] schon 2 mal gefallen das erste mal im Zimmer, wie ich von Bett heraus stig bekam ich schwindl viel mit der Achsel an das Ofen[ ]rk, wer ich mit dem Kopf so angefallen, so wer ich Augenblicklich Tod geblieben, doch Gott sey Dank, es gieng mit großen Schmerzen und einige Tag Bett hinten ab, das andere mal ging ich in die Kirche, bey der Kirch Thir kam ein heftiger Windstoß, ich stitzte mich mit aller Kraft mit dem Stock aber umsonst, der Wind warf mich nach der länge auf dem Boden, ein / Bolizeiman hob mich auf und firte mich nach Haus, Gott sey Dank es ging mit leichten Verletzungen ab, ich werde von Jahr zu Jahr bedeitend schwecher, und kan selbst nicht mer schreiben, es sind meine Worte, aber nicht meine Schrift, wegen stark Zittern muß ich oft mit der linken Hand Essen, auf das Alter darf sich Niemand freien, und doch muß ich Gott Danken das ich so bin da die meisten gar nicht mer aus dem Bett oder Zimer komen, und ich kan doch bey guten / Wetter täglich in die Kirche gehen, was mir das liebste ist. Ich wiederhole meine herzlichsten Glückswünsche zum Nahmensfest und vereine meine herzlichsten Glückswünsche zum Jahreswechsel, Gott erhalte auch alle Gesund und Zufrieden, sey so gut grüße mir deine liebe F[r]au und Kinder. Ich verbleibe deine dich trei liebente Alte Dante [!] Therese von Lürzer.''
 
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