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Fanny Kobler (* 1796; † 12.7.1886): Brief, 1 Blatt, Salzburg 3. Januar 1885 verschrieben „1886“ und gestrichen; sie ist 88 Jahre alt; mit zittriger Schrift, von „Großmuttter Fanni“ an „Fani“ (Spängler): Dank für Süßigkeiten, Befinden „zimlig gut“, Augen schlecht, die 80er Jahre sind schon überwunden, „doch kann ich mich darüber nicht beklagen. Das Wetter ist sehr schön“ XXX.
 
Fanny Kobler (* 1796; † 12.7.1886): Brief, 1 Blatt, Salzburg 3. Januar 1885 verschrieben „1886“ und gestrichen; sie ist 88 Jahre alt; mit zittriger Schrift, von „Großmuttter Fanni“ an „Fani“ (Spängler): Dank für Süßigkeiten, Befinden „zimlig gut“, Augen schlecht, die 80er Jahre sind schon überwunden, „doch kann ich mich darüber nicht beklagen. Das Wetter ist sehr schön“ XXX.
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==== Fanny Kobler an Fanni Spängler ====
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==== Brief vom 10. März 1885 von Fanny Kobler an Fanni Spängler ====
 
[Nr. 79<ref>"Nr. 79" usw. bezieht sich auf die Kekulé-Sosa-Nummerierung in der Aufstellung des Stammbaums bei 'Geneanet oholzapfel' ([https://de.geneanet.org/profil/oholzapfel de.geneanet.org]).</ref>] [[Fanny Kobler]] an [Nr. 19] Fanni Spängler:<br />
 
[Nr. 79<ref>"Nr. 79" usw. bezieht sich auf die Kekulé-Sosa-Nummerierung in der Aufstellung des Stammbaums bei 'Geneanet oholzapfel' ([https://de.geneanet.org/profil/oholzapfel de.geneanet.org]).</ref>] [[Fanny Kobler]] an [Nr. 19] Fanni Spängler:<br />
 
''Salzburg am 10te März 1885. Liebe Fanni! Ich danke dir recht ser für deine Wünsche zu meinem Namenstag; ich bin Gott sey dank Gesund, aber mit der Lunge geht es schlecht. ich könte ohne Fürerin nicht gehen. Jezt haben wir schlechtes Wetter da heißt es zu Hause bleiben; ich mache mir mit dem zu Hause seyn, nicht viel deraus. Neues kann ich dir garnicht schreiben. Ani Schlegel läßt dich vielmals Grüßen. Lebe recht wohl mit deinem schweren Leiden bis wir uns wiedersehn. Wie immer deine wohlmein[en]de Fanni.''
 
''Salzburg am 10te März 1885. Liebe Fanni! Ich danke dir recht ser für deine Wünsche zu meinem Namenstag; ich bin Gott sey dank Gesund, aber mit der Lunge geht es schlecht. ich könte ohne Fürerin nicht gehen. Jezt haben wir schlechtes Wetter da heißt es zu Hause bleiben; ich mache mir mit dem zu Hause seyn, nicht viel deraus. Neues kann ich dir garnicht schreiben. Ani Schlegel läßt dich vielmals Grüßen. Lebe recht wohl mit deinem schweren Leiden bis wir uns wiedersehn. Wie immer deine wohlmein[en]de Fanni.''
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==== Fanni Spängler an Franz Spängler ====
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==== Brief vom 29. Juli 1885 von Fanni Spängler an Franz Spängler ====
 
[Nr. 19] Fanni Spängler an [Nr. 18] an Franz Spängler:<br />
 
[Nr. 19] Fanni Spängler an [Nr. 18] an Franz Spängler:<br />
 
''Salzburg, 29/7 1885/ Liebester Mann! Wie sehr freute mich deine Karte. sei herzlichst dafür geküßt, aber nicht mehr, du Lieber, du gönnst dir gewiß 3 Wochen? Um mit einiger Ordnung zu erzählen theile ich dir mit, daß unsere Herreise absolut ohne jeglichen Zwischenfall verlief, die Umsiedlung in Amstetten ging ganz ruhig vor sich, wir hatten 19 M. Zeit, bis Reindorf war noch eine Familie im Waggon. Dann waren wir beinahe allein. Die Kinder waren im Ganzen brav der Bubi und Hanna schliefen Nachmittags lange, die lezte Zeit haben wir Alle geschlafen. Mutter u. Minna erwarteten uns am Bahnhof, auch ein Wagen war für uns bestellt. Maria u. Emma erwarteten uns in der Wohnung auch Mutter u Mina kamen noch, und so wurde es spät ehe wir ins Bett kamen. Ich bin heuer mit Comfort eingerichtet, besitze hinreichend Sessel und sogar ein Ruhebett, auf dem Toni schläft. Nachdem ich heute angezogen war, ging ich zu Großmutter, die mich zu meiner großen Freude sogleich erkannte; ich hatte gefürchtet, daß sie sich nicht mehr meiner erinnert. Sie war recht freundlich, doch ist ihr Geist sehr schwach. Nach Tisch behauptete sie, sie habe noch nichts gegessen doch war dieß nicht richtig. Als ich zum Haus heraus trat fand Director Lorinser und Gehil[f]e bei Tomaselli [Café am Alten Markt, neben Nr.10 der Kobler], was mich sehr freute. Ich blieb einige Zeit bei Ihnen sitzen dann ging ich unter Emmis Assistenz mit den drei Großen ins Bad nach Mülln [Salzburger Vorstadt]. Auch die beiden Kleinen waren mit, doch ohne zu baden. Unser erstes Mittagsmal bei der Hölle [Gasthaus „Höllbräu“] ging auch in leidlicher Ordnung ab. Hierauf machte ich mit den vier Dirndln Besuch bei Otto und Luise [Louise Spängler], welche dich bestens grüßen. Sie gehen morgen nach St.Gilgen für etlige Tage. Bei Otto schlief Hanna am Boden fast ein. Einige Minuten waren wir nun [?] schon, dann Grabe deiner guten Mutter. So oft ich an dem Gitter ihrer einstigen Wohnung vorbeigehe, thut es mir leid, daß ich nicht mehr zur gütigsten aller Schwiegermütter gehen kann.  
 
''Salzburg, 29/7 1885/ Liebester Mann! Wie sehr freute mich deine Karte. sei herzlichst dafür geküßt, aber nicht mehr, du Lieber, du gönnst dir gewiß 3 Wochen? Um mit einiger Ordnung zu erzählen theile ich dir mit, daß unsere Herreise absolut ohne jeglichen Zwischenfall verlief, die Umsiedlung in Amstetten ging ganz ruhig vor sich, wir hatten 19 M. Zeit, bis Reindorf war noch eine Familie im Waggon. Dann waren wir beinahe allein. Die Kinder waren im Ganzen brav der Bubi und Hanna schliefen Nachmittags lange, die lezte Zeit haben wir Alle geschlafen. Mutter u. Minna erwarteten uns am Bahnhof, auch ein Wagen war für uns bestellt. Maria u. Emma erwarteten uns in der Wohnung auch Mutter u Mina kamen noch, und so wurde es spät ehe wir ins Bett kamen. Ich bin heuer mit Comfort eingerichtet, besitze hinreichend Sessel und sogar ein Ruhebett, auf dem Toni schläft. Nachdem ich heute angezogen war, ging ich zu Großmutter, die mich zu meiner großen Freude sogleich erkannte; ich hatte gefürchtet, daß sie sich nicht mehr meiner erinnert. Sie war recht freundlich, doch ist ihr Geist sehr schwach. Nach Tisch behauptete sie, sie habe noch nichts gegessen doch war dieß nicht richtig. Als ich zum Haus heraus trat fand Director Lorinser und Gehil[f]e bei Tomaselli [Café am Alten Markt, neben Nr.10 der Kobler], was mich sehr freute. Ich blieb einige Zeit bei Ihnen sitzen dann ging ich unter Emmis Assistenz mit den drei Großen ins Bad nach Mülln [Salzburger Vorstadt]. Auch die beiden Kleinen waren mit, doch ohne zu baden. Unser erstes Mittagsmal bei der Hölle [Gasthaus „Höllbräu“] ging auch in leidlicher Ordnung ab. Hierauf machte ich mit den vier Dirndln Besuch bei Otto und Luise [Louise Spängler], welche dich bestens grüßen. Sie gehen morgen nach St.Gilgen für etlige Tage. Bei Otto schlief Hanna am Boden fast ein. Einige Minuten waren wir nun [?] schon, dann Grabe deiner guten Mutter. So oft ich an dem Gitter ihrer einstigen Wohnung vorbeigehe, thut es mir leid, daß ich nicht mehr zur gütigsten aller Schwiegermütter gehen kann.  
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''Unser kleines Volk geXX [?] ihr wol. Bei Koch ist vor ganz kurzer Zeit das dutzend Kinder vollständig geworden. Während Maria Koch im Wochenbette lag, brach der kleine Max den Fuß beim Schaukeln, und Olga bekam aus Schreck darüber einen FXXanfall - - - Nach der Taufe war ich und Kathi mit den Kindern im Mirabellgarten. Das ist alles ganz normal [?]. Abends aber war ich sehr unternehmend indem ich Dr. Lorinser im Hotel Griesberger aufsuchte wohrauf [?] Ziller Anna kam. Wir blieben bis 10 Uhr sitzen. Auch Millichhofer war dort, dann begleitete ich Anna ein Stück, hierauf sie mich, bei welcher Gelegenheit ich hörte, daß Frau Lida [Guttenberg] jeden Tag ihre Entbindung erwarte. Man muß nichts merken./: Eben ist Franzi aus dem Bette gefallen.:/  
 
''Unser kleines Volk geXX [?] ihr wol. Bei Koch ist vor ganz kurzer Zeit das dutzend Kinder vollständig geworden. Während Maria Koch im Wochenbette lag, brach der kleine Max den Fuß beim Schaukeln, und Olga bekam aus Schreck darüber einen FXXanfall - - - Nach der Taufe war ich und Kathi mit den Kindern im Mirabellgarten. Das ist alles ganz normal [?]. Abends aber war ich sehr unternehmend indem ich Dr. Lorinser im Hotel Griesberger aufsuchte wohrauf [?] Ziller Anna kam. Wir blieben bis 10 Uhr sitzen. Auch Millichhofer war dort, dann begleitete ich Anna ein Stück, hierauf sie mich, bei welcher Gelegenheit ich hörte, daß Frau Lida [Guttenberg] jeden Tag ihre Entbindung erwarte. Man muß nichts merken./: Eben ist Franzi aus dem Bette gefallen.:/  
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''Dr. Lorinser sieht sehr mager und kraftlos aus, morgen reist er nach Gastein. Anna Zillner sagte mir, daß nach ihres Vater Ansicht Dr. Lorinser ein Rückenmarkleiden habe. - Eduard Zillner ist gegenwärtig in Lofer, wo es ihm gut gehen soll. Die Reise nach Italien hat ihm nicht gut getan. Für heute schließe ich mit der herzlichen Bitte, strenge dich nicht gar so sehr an und kom auf drei Wochen! Mit 10 000 Grüßen deine Alte. - 3/4 12 Nachts. - [ziemlich undeutlich mit Bleistift geschrieben]  
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''Dr. Lorinser sieht sehr mager und kraftlos aus, morgen reist er nach Gastein. Anna Zillner sagte mir, daß nach ihres Vater Ansicht Dr. Lorinser ein Rückenmarkleiden habe. - Eduard Zillner ist gegenwärtig in Lofer, wo es ihm gut gehen soll. Die Reise nach Italien hat ihm nicht gut getan. Für heute schließe ich mit der herzlichen Bitte, strenge dich nicht gar so sehr an und kom auf drei Wochen! Mit 10 000 Grüßen deine Alte. - 3/4 12 Nachts.'' [ziemlich undeutlich mit Bleistift geschrieben]  
    
„Bubi“: Franz Xaver, geb. 1883, „Hanna“: Johanna (Hansimutti), geb. 1882. „Toni“ geb. 1879, sechs Jahre alt. „Großmutter“: Höllbräuin Fanny Kobler, gest. 1886. „vier Dirndl“: Franzi(8), Toni(6), Rosl(5), „Hanna“: Johanna(3); Franz Xaver(2), Otto wird dann im Mai 1886 geboren (wird darauf angedeutet?); „Otto und Luise“: Otto Spängler (Bruder von Franz) und seine Frau Louise (siehe unten). - „Mutter“ (Schwiegermutter): Maria Antonia (Antonia) Spängler, geb. Lürzer, gest. 1882. - „Bahnhof“: der Salzburger Bahnhof wird 1861 eingeweiht; „Tomaselli“: das [[Café Tomaselli]], Alter Markt Nr. 9, neben Koblers Haus Nr. 10, oder der „[[Kiosk Tomaselli|Tomaselli-Kiosk]]“ ist um 1900 ein beliebter Treffpunkt in der Stadt (vgl. Dopsch, 1996, S. 483). - „#Lorinser“: In dem Fotoalbum, das Fanni Spängler kurz vor der Hochzeit 1872 von einer Freundin bekommt, ist u. a. ein „Dr. Friedrich Lorinser“ (1866) abgebildet, Vater einer Freundin, Minna Lorinser, aus der Salzburger Schulzeit.
 
„Bubi“: Franz Xaver, geb. 1883, „Hanna“: Johanna (Hansimutti), geb. 1882. „Toni“ geb. 1879, sechs Jahre alt. „Großmutter“: Höllbräuin Fanny Kobler, gest. 1886. „vier Dirndl“: Franzi(8), Toni(6), Rosl(5), „Hanna“: Johanna(3); Franz Xaver(2), Otto wird dann im Mai 1886 geboren (wird darauf angedeutet?); „Otto und Luise“: Otto Spängler (Bruder von Franz) und seine Frau Louise (siehe unten). - „Mutter“ (Schwiegermutter): Maria Antonia (Antonia) Spängler, geb. Lürzer, gest. 1882. - „Bahnhof“: der Salzburger Bahnhof wird 1861 eingeweiht; „Tomaselli“: das [[Café Tomaselli]], Alter Markt Nr. 9, neben Koblers Haus Nr. 10, oder der „[[Kiosk Tomaselli|Tomaselli-Kiosk]]“ ist um 1900 ein beliebter Treffpunkt in der Stadt (vgl. Dopsch, 1996, S. 483). - „#Lorinser“: In dem Fotoalbum, das Fanni Spängler kurz vor der Hochzeit 1872 von einer Freundin bekommt, ist u. a. ein „Dr. Friedrich Lorinser“ (1866) abgebildet, Vater einer Freundin, Minna Lorinser, aus der Salzburger Schulzeit.
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==== Fanni Spängler an Franz Spängler ====
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==== Brief vom 30. Juli 1885 von Fanni Spängler an Franz Spängler ====
 
[Nr. 19] Fanni Spängler an [Nr. 18] Franz Spängler:<br />
 
[Nr. 19] Fanni Spängler an [Nr. 18] Franz Spängler:<br />
 
''[Salzburg] 30. 7. 1885. Liebster Mann! Heute mußte ich leider umsonst auf ein Wort von dir warten. Ich hoffe zu Gott, daß es blos ein kleines Versäumniß ist, das dich am Schreiben hinderte. Heute Vormittag war ich in Angermeyers Wohnung, welche daneben der Familie Julius bewohnt. Angermeyers bewohnen ein Zimmer im Nebenhause, welches Hofrichter Spängler vermiethen. Ich traf nur Pepi, der recht gut aussieht/ Bei Julius ist Tochter Berta recht krank, Frau Berta und Helmer sehen auch nicht gut aus. Sie sind nun wol schon ruhiger über ihren Verlust. Dort traf ich Frau Ida Maier, die von Taxenbach hier ist um ihre Entbindung zu erwarten, die bald erfolgen dürfte. Sie scheint ganz vergnügt, sieht jetzt ihrer Mutter merkwürdig ähnlich.  
 
''[Salzburg] 30. 7. 1885. Liebster Mann! Heute mußte ich leider umsonst auf ein Wort von dir warten. Ich hoffe zu Gott, daß es blos ein kleines Versäumniß ist, das dich am Schreiben hinderte. Heute Vormittag war ich in Angermeyers Wohnung, welche daneben der Familie Julius bewohnt. Angermeyers bewohnen ein Zimmer im Nebenhause, welches Hofrichter Spängler vermiethen. Ich traf nur Pepi, der recht gut aussieht/ Bei Julius ist Tochter Berta recht krank, Frau Berta und Helmer sehen auch nicht gut aus. Sie sind nun wol schon ruhiger über ihren Verlust. Dort traf ich Frau Ida Maier, die von Taxenbach hier ist um ihre Entbindung zu erwarten, die bald erfolgen dürfte. Sie scheint ganz vergnügt, sieht jetzt ihrer Mutter merkwürdig ähnlich.  
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„Hofrichter Spängler“: Joh. Peter Maria Spängler (* 1792; † 1837) ist Hofrichter des Stiftes Nonnberg in Salzburg; vielleicht ist hier die Familie seines (einzigen) Sohns Anton Spängler (* 1831; † 1913) gemeint. - „Schumacher“: [?] Albert Schumacher wird 1888 zum Salzburger Bürgermeister gewählt (vgl. Dopsch, 1996, S. 496). „Leopoldskron“: Salzburger Schloß mit Teich usw., wird in den Briefen öfters als beliebtes Ausflugsziel erwähnt (auch die Badeanstalt ist dort). Das Schloss ist übrigens, nach hochverschuldeten Vorbesitzern, kurzfristig von 1890 bis 1895 zur Hälfte im Besitz des Bankiers Carl Spängler [Auskunft von Roland Widerin, Salzburg 1997]. - „Toni“ (6), „Franzi“ (8).
 
„Hofrichter Spängler“: Joh. Peter Maria Spängler (* 1792; † 1837) ist Hofrichter des Stiftes Nonnberg in Salzburg; vielleicht ist hier die Familie seines (einzigen) Sohns Anton Spängler (* 1831; † 1913) gemeint. - „Schumacher“: [?] Albert Schumacher wird 1888 zum Salzburger Bürgermeister gewählt (vgl. Dopsch, 1996, S. 496). „Leopoldskron“: Salzburger Schloß mit Teich usw., wird in den Briefen öfters als beliebtes Ausflugsziel erwähnt (auch die Badeanstalt ist dort). Das Schloss ist übrigens, nach hochverschuldeten Vorbesitzern, kurzfristig von 1890 bis 1895 zur Hälfte im Besitz des Bankiers Carl Spängler [Auskunft von Roland Widerin, Salzburg 1997]. - „Toni“ (6), „Franzi“ (8).
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==== Franzi Spängler (Tochter an Eltern) ====
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==== Brief vom 1. August 1885 von Franzi Spängler (Tochter) an die Eltern ====
 
[Nr. 9 a] Franzi Spängler (Tochter) und [Nr. 19] Fanni Spängler an [Nr. 18] Franz Spängler:<br />''[Salzburg, 1. 8. 1885] Lieber Vater! Die Mutter läßt dir danken für deine Karte und grüßt dich herzlich. Gestern waren wir in der Schwimmschule und ich hatte dort die erste Schwimmstunde. Heute hat mich die Mutter abonnirt als Schülerin und zahlte drei Gulden für den Monat. Heute ging es mir schon recht gut bei der Schwimmstunde, ich durfte schon weiter schwimmen, bin auch zweimal gesprungen. Ich nehme mir vor, beim Schwimmen recht aufzumerken, um der Freiprobe [Freischwimmen] möglichst nach zukommen. - Lebe recht wohl lieber Vater, behalte lieb deine dankbare Tochter Fanny.
 
[Nr. 9 a] Franzi Spängler (Tochter) und [Nr. 19] Fanni Spängler an [Nr. 18] Franz Spängler:<br />''[Salzburg, 1. 8. 1885] Lieber Vater! Die Mutter läßt dir danken für deine Karte und grüßt dich herzlich. Gestern waren wir in der Schwimmschule und ich hatte dort die erste Schwimmstunde. Heute hat mich die Mutter abonnirt als Schülerin und zahlte drei Gulden für den Monat. Heute ging es mir schon recht gut bei der Schwimmstunde, ich durfte schon weiter schwimmen, bin auch zweimal gesprungen. Ich nehme mir vor, beim Schwimmen recht aufzumerken, um der Freiprobe [Freischwimmen] möglichst nach zukommen. - Lebe recht wohl lieber Vater, behalte lieb deine dankbare Tochter Fanny.
    
''Salzburg, den 1. August 1885.'' <small>[mit Bleistift]</small> ''Lieber Vater! Deine Toni schikt dir einen Kuß. - [mit Bleistift] Lieber Mann! - Den Briefen unserer Kinder kann ich nur beifügen, daß ich dich innigst grüße und küße und wegen des Urlaubs bitte, 3 Wochen/ Großmutter ist heute ruhig. Deine Fanni Sp.  
 
''Salzburg, den 1. August 1885.'' <small>[mit Bleistift]</small> ''Lieber Vater! Deine Toni schikt dir einen Kuß. - [mit Bleistift] Lieber Mann! - Den Briefen unserer Kinder kann ich nur beifügen, daß ich dich innigst grüße und küße und wegen des Urlaubs bitte, 3 Wochen/ Großmutter ist heute ruhig. Deine Fanni Sp.  
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Toni, sechs Jahre alt.  
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Toni, sechs Jahre alt. - Nachsatz der Mutter Fanni Sp[ängler].
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Nachsatz der Mutter Fanni Sp[ängler].
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==== Brief vom 2. August 1885 von Fanni Spängler an Franz Spängler ====
 
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==== Fanni Spängler an Franz Spängler ====
   
[Nr. 19] Fanni Spängler an [Nr. 18] Franz Spängler:<br />''Salzburg 2/8 1885/ Liebster Mann! Mit innigster Freude empfing ich deinen lieben Brief und bin mit dessen Inhalt sehr zufrieden; in der Thatsache, daß dein Urlaub 17 nicht 21 Tage dauern soll, muß ich mich halt fügen und ich freue mich einstweilen auf dich. Daß Herrn Neufeld noch eine fünfzig Guldennote für Euch gab, freut mich; dieser Herr schein[t] gut mit Kleingeld versehen zu sein.
 
[Nr. 19] Fanni Spängler an [Nr. 18] Franz Spängler:<br />''Salzburg 2/8 1885/ Liebster Mann! Mit innigster Freude empfing ich deinen lieben Brief und bin mit dessen Inhalt sehr zufrieden; in der Thatsache, daß dein Urlaub 17 nicht 21 Tage dauern soll, muß ich mich halt fügen und ich freue mich einstweilen auf dich. Daß Herrn Neufeld noch eine fünfzig Guldennote für Euch gab, freut mich; dieser Herr schein[t] gut mit Kleingeld versehen zu sein.
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Tochter „Franzi“ ist acht Jahre alt; „Großmutter“: Fanny Kobler, geb. 1796, 89 Jahre alt.
 
Tochter „Franzi“ ist acht Jahre alt; „Großmutter“: Fanny Kobler, geb. 1796, 89 Jahre alt.
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==== Fanni Spängler an Franz Spängler ====
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==== Brief vom 7. August 1885 von Fanni Spängler an Franz Spängler ====
 
[Nr. 19] Fanni Spängler an [Nr. 18] Franz Spängler:<br />
 
[Nr. 19] Fanni Spängler an [Nr. 18] Franz Spängler:<br />
 
''Salzburg 7./8. 1885/ Herzliebster Mann! Ich empfing mit großer Freude Brief und Zeitung, als ich eben mit Mama, Plachetka und dem damenquartett auf dem bekannten Gang in die Schwimmschule war. Nicht ohne einiges Herzklopfen öffnete ich deinen Brief, denn ich war wirklich diejenige, welche fotografie und biografische Notizen dem Herrn Lencke [?] über Ersuchen des Hrn: Controlves [?] auslieferte. Bei Frl: Zesmsauer [Zemsauer] kannst du dich von dem überzeugen, was ich schrieb, da sie mein Concept sich behielt. Die Notizen schöpfte ich aus deinen vor 14 Jahren an mich geschriebenen Briefen, bei welcher Gelegenheit ich mein heimlich süßen Genuß daran hatte, deine lieben Briefe theilweise durchzulesen. Ubrigens finde ich die Bilder recht gut und glaube, du solltest mir noch ein oder zwei Exemplare wenns leicht sein kann. Ich habe die Notizen in allereinfachster Weise gegeben; das damit verbundene Lob deines Wirkens ist weXX/ und gewiß wird Niemand der dich kennt, mutmaßen, du selbst habest dir Weihrauch streuen wollen, und was die journalistische Thätigkeit betrifft, so hast du ja doch eh und je geschriftstellert/ vide die Geschichte des Pottensteiner Männergesangsvereines:/ Aber gelt, böse bist du mir nicht, darüber beruhigt mich der Vorschlag mir noch weitere Exemplare zu senden und dann deine übrigen liebevollen Zeilen.  
 
''Salzburg 7./8. 1885/ Herzliebster Mann! Ich empfing mit großer Freude Brief und Zeitung, als ich eben mit Mama, Plachetka und dem damenquartett auf dem bekannten Gang in die Schwimmschule war. Nicht ohne einiges Herzklopfen öffnete ich deinen Brief, denn ich war wirklich diejenige, welche fotografie und biografische Notizen dem Herrn Lencke [?] über Ersuchen des Hrn: Controlves [?] auslieferte. Bei Frl: Zesmsauer [Zemsauer] kannst du dich von dem überzeugen, was ich schrieb, da sie mein Concept sich behielt. Die Notizen schöpfte ich aus deinen vor 14 Jahren an mich geschriebenen Briefen, bei welcher Gelegenheit ich mein heimlich süßen Genuß daran hatte, deine lieben Briefe theilweise durchzulesen. Ubrigens finde ich die Bilder recht gut und glaube, du solltest mir noch ein oder zwei Exemplare wenns leicht sein kann. Ich habe die Notizen in allereinfachster Weise gegeben; das damit verbundene Lob deines Wirkens ist weXX/ und gewiß wird Niemand der dich kennt, mutmaßen, du selbst habest dir Weihrauch streuen wollen, und was die journalistische Thätigkeit betrifft, so hast du ja doch eh und je geschriftstellert/ vide die Geschichte des Pottensteiner Männergesangsvereines:/ Aber gelt, böse bist du mir nicht, darüber beruhigt mich der Vorschlag mir noch weitere Exemplare zu senden und dann deine übrigen liebevollen Zeilen.  
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„Notizen“ möglicherweise für eine Bewerbung in Korneuburg (siehe oben).
 
„Notizen“ möglicherweise für eine Bewerbung in Korneuburg (siehe oben).
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==== Fanni Spängler an Franz Spängler ====
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==== Brief vom 8. und 9. August 1885 von Fanni Spängler an Franz Spängler ====
 
[Nr. 19] Fanni Spängler an [Nr. 18] Franz Spängler:<br />
 
[Nr. 19] Fanni Spängler an [Nr. 18] Franz Spängler:<br />
 
''Salzburg 8/8 1885./ Liebster Mann! Anliegend folgen die „wahren Abbildungen“ zweier dir hoffentlich nicht ganz unbekannten Personen/ Ich hoffe du bist leidlich zufrieden und bitte dich, mir baldmöglichst zu sagen wieviele Exemplare ich bestellen soll, ich sagte bei Würthle daß ich erst nach Rücksprache mit dir die Bestellung machen wolle. Heute nach Tisch wollte ich eben ausgehen um Pittel’s [?] zu sehen, als mir dieser brave Geist von Tomaselli mir die Karte der Baronin brachte mit dem Ersuchen zum Kiosk zu kommen. Ich eilte in Roserl’s Begleitung hinunter und begleitete den Pittel’s bis zur Ernest Thunstraße, da sie zum 3 Uhr 40 Minutenzuge gingen, um nach Reichenhall zu fahren. Morgen reisen sie nach Gemunden.  
 
''Salzburg 8/8 1885./ Liebster Mann! Anliegend folgen die „wahren Abbildungen“ zweier dir hoffentlich nicht ganz unbekannten Personen/ Ich hoffe du bist leidlich zufrieden und bitte dich, mir baldmöglichst zu sagen wieviele Exemplare ich bestellen soll, ich sagte bei Würthle daß ich erst nach Rücksprache mit dir die Bestellung machen wolle. Heute nach Tisch wollte ich eben ausgehen um Pittel’s [?] zu sehen, als mir dieser brave Geist von Tomaselli mir die Karte der Baronin brachte mit dem Ersuchen zum Kiosk zu kommen. Ich eilte in Roserl’s Begleitung hinunter und begleitete den Pittel’s bis zur Ernest Thunstraße, da sie zum 3 Uhr 40 Minutenzuge gingen, um nach Reichenhall zu fahren. Morgen reisen sie nach Gemunden.  
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''Endlich the last, not the least haben wir hier eine Kafemühle im Gebrauch welche die Traudi entlehnt hat, so möchte ich unsere von dir bringen laßen; diese ist für unsern Bedarf längst sehr klein geworden, und für uns hier eine größere Kafemühle kaufen. Unsere Kafemühle findest du im Küchenkasten, welcher zunächst der Verandathür steht, im dritten Fache/ Mir ist es zuwider, daß Großmutter[s] Magd nicht einmal eine Kafemüh[le] hat. Heute will ich sogleich nach Tisch mit den Kindern nach Hellbrunn fahren, da später keine Stellwägen zu bekommen sind. Gestern sprach ich kurz mit Angermayer’s, später mit Vetter Julius, laßen dich grüßen.
 
''Endlich the last, not the least haben wir hier eine Kafemühle im Gebrauch welche die Traudi entlehnt hat, so möchte ich unsere von dir bringen laßen; diese ist für unsern Bedarf längst sehr klein geworden, und für uns hier eine größere Kafemühle kaufen. Unsere Kafemühle findest du im Küchenkasten, welcher zunächst der Verandathür steht, im dritten Fache/ Mir ist es zuwider, daß Großmutter[s] Magd nicht einmal eine Kafemüh[le] hat. Heute will ich sogleich nach Tisch mit den Kindern nach Hellbrunn fahren, da später keine Stellwägen zu bekommen sind. Gestern sprach ich kurz mit Angermayer’s, später mit Vetter Julius, laßen dich grüßen.
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''Ich freue mich schon sehr auf dich, Lieber, hast du dich schon zu einer kleinen Reise entschloßen, oder kommst du direkt zu deiner dich allzeit herzlich liebenden Fanni. - Grüße alle Bekannten in Pottenstein.'' - Eine Cousine Maria Spängler ist mit Vinc. Angermayer verh.
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''Ich freue mich schon sehr auf dich, Lieber, hast du dich schon zu einer kleinen Reise entschloßen, oder kommst du direkt zu deiner dich allzeit herzlich liebenden Fanni. - Grüße alle Bekannten in Pottenstein.''
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==== Fanni Spängler an Franz Spängler ====
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Eine Cousine Maria Spängler ist mit Vinc. Angermayer verh.
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==== Postkarte vom 13. August 1885 von Fanni Spängler an Franz Spängler ====
 
[Nr. 19] Fanni Spängler an [Nr. 18] Franz Spängler:<br />
 
[Nr. 19] Fanni Spängler an [Nr. 18] Franz Spängler:<br />
 
''Salzburg, 13./8. 1885. Lieber Mann! Heute hoffte ich zu hören an welchem Tag und welche Stunde du kommen wirst. Ich freue mich schon so sehr auf dich doch der Brief kommt mal erst Abends. Ich hoffe diese Zeilen sind die lezten für dich wohl nach Pottenstein. Wenn du nicht direkt fährst so schreibe mir wohin ich dir Post restant schreiben kann. Einerseits wünsch ich dir eine kleine Reise herzlich gerne, doch meine Selbstsucht wünscht du mögest Sonntag früh hier eintreffen. Heute erwartet man wieder einmal das Dampfschiff doch stinkt es leider wieder nach dem Schlachthause. Uns geht es gut, Franz schwimmt fleißig. Gestern habe ich Mutter angetragen, hierher mir Anna mitgeben, die auch an XXmut leidet, vielleicht wäre für diese Luftveränderung gut. mündlich weiters - deine Fanni. <small>[quer groß über die Karte:]</small> Aus deinem Brief erfahre ich noch nicht, wann du hieher kom[s]t/ Bitte um Antwort  
 
''Salzburg, 13./8. 1885. Lieber Mann! Heute hoffte ich zu hören an welchem Tag und welche Stunde du kommen wirst. Ich freue mich schon so sehr auf dich doch der Brief kommt mal erst Abends. Ich hoffe diese Zeilen sind die lezten für dich wohl nach Pottenstein. Wenn du nicht direkt fährst so schreibe mir wohin ich dir Post restant schreiben kann. Einerseits wünsch ich dir eine kleine Reise herzlich gerne, doch meine Selbstsucht wünscht du mögest Sonntag früh hier eintreffen. Heute erwartet man wieder einmal das Dampfschiff doch stinkt es leider wieder nach dem Schlachthause. Uns geht es gut, Franz schwimmt fleißig. Gestern habe ich Mutter angetragen, hierher mir Anna mitgeben, die auch an XXmut leidet, vielleicht wäre für diese Luftveränderung gut. mündlich weiters - deine Fanni. <small>[quer groß über die Karte:]</small> Aus deinem Brief erfahre ich noch nicht, wann du hieher kom[s]t/ Bitte um Antwort  
    
Correspondenz-Karte An „Herrn Doctor Franz Spängler - kk Bezirksrichter“ in „Pottenstein a. d. Triesting“; gestempelt Salzburg 13. 8. und Pottenstein 14. 8.
 
Correspondenz-Karte An „Herrn Doctor Franz Spängler - kk Bezirksrichter“ in „Pottenstein a. d. Triesting“; gestempelt Salzburg 13. 8. und Pottenstein 14. 8.
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==== Fanni Spängler an Franz Spängler ====
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==== Brief vom 15. August 1885 von Fanni Spängler an Franz Spängler ====
 
[Nr. 19] Fanni Spängler an [Nr. 18] Franz Spängler:<br />''Salzburg 15./8 1885. Lieber Mann! Du wirst dich heute gewundert haben, von mir eine Karte zu erhalten; doch hatte ich so fest darauf gerechnet, daß es bei dem Tag deiner Abreise bleibt, daß ich meinte, die Karte werde dich nicht mehr treffen, und deshalb nicht schrieb.  
 
[Nr. 19] Fanni Spängler an [Nr. 18] Franz Spängler:<br />''Salzburg 15./8 1885. Lieber Mann! Du wirst dich heute gewundert haben, von mir eine Karte zu erhalten; doch hatte ich so fest darauf gerechnet, daß es bei dem Tag deiner Abreise bleibt, daß ich meinte, die Karte werde dich nicht mehr treffen, und deshalb nicht schrieb.  
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„Otto und Luise“: Schwager [[Otto Spängler]] und dessen Frau. Siehe auch folgenden Brief als Antwort.
 
„Otto und Luise“: Schwager [[Otto Spängler]] und dessen Frau. Siehe auch folgenden Brief als Antwort.
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==== Fanni Spängler an Franz Spängler ====
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==== Postkarte vom 16. August 1885 von Fanni Spängler an Franz Spängler ====
 
[Nr. 19] Fanni Spängler an [Nr. 18] Franz Spängler:<br />
 
[Nr. 19] Fanni Spängler an [Nr. 18] Franz Spängler:<br />
 
''Salzburg, 16./8.1885. Lieber Mann! Zu einer angenehmen Uberraschung bekam ich heute deine Karte; ich hatte gedacht du werdest meine Unterlassungssünde bestrafen und mir auch nicht schreiben. Ich danke dir dafür. Aber nun wird es doch Anderentag [?] bleiben mit der Abreise. Heute sprach ich sie vor Sattler, sie freut sich schon dich zu sehen. Hofrat Chiari sah ich neulich, von Weitem. Eduard Zillner [?] soll auch diese Woche kommen, es geht ihm bedeutend besser in Lofer. Ludwig und Julius Spängler sah ich heute. Ludwig reist heute wieder fort. Alles trägt mir Grüße an dich auf und theilt mein Mißvergnügen über die sträfliche Verkürzung deines Urlaubes. Sonst geht es gut. Großmutter kräftigt sich etwas. Sie ist recht freundlich. die anderen grüßen. Deine alte Unzufriedene''  
 
''Salzburg, 16./8.1885. Lieber Mann! Zu einer angenehmen Uberraschung bekam ich heute deine Karte; ich hatte gedacht du werdest meine Unterlassungssünde bestrafen und mir auch nicht schreiben. Ich danke dir dafür. Aber nun wird es doch Anderentag [?] bleiben mit der Abreise. Heute sprach ich sie vor Sattler, sie freut sich schon dich zu sehen. Hofrat Chiari sah ich neulich, von Weitem. Eduard Zillner [?] soll auch diese Woche kommen, es geht ihm bedeutend besser in Lofer. Ludwig und Julius Spängler sah ich heute. Ludwig reist heute wieder fort. Alles trägt mir Grüße an dich auf und theilt mein Mißvergnügen über die sträfliche Verkürzung deines Urlaubes. Sonst geht es gut. Großmutter kräftigt sich etwas. Sie ist recht freundlich. die anderen grüßen. Deine alte Unzufriedene''  
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Correspondenz-Karte An „Herrn Doctor Franz Spängler - kk Bezirksrichter“ in „Pottenstein a. d. Triesting“; gestempelt Salzburg 16. 8. und Pottenstein [unleserlich].  
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Correspondenz-Karte An „Herrn Doctor Franz Spängler - kk Bezirksrichter“ in „Pottenstein a. d. Triesting“; gestempelt Salzburg 16. 8. und Pottenstein [unleserlich]. - „Ludwig und Julius Spängler“: jüngere Cousins; Ludwig, geb. 1828, verh. Muffat (in Wien); Julius, geb. 1837, verh. Langer. Von „Julius“ ist im Tagebuch des Franz Spängler von 1860/61 immer wieder die Rede; er studiert zusammen mit ihm in Graz, und dem Tagebuch nach sind sie ‘unzertrennlich’.
 
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„Ludwig und Julius Spängler“: jüngere Cousins; Ludwig, geb. 1828, verh. Muffat (in Wien); Julius, geb. 1837, verh. Langer. Von „Julius“ ist im Tagebuch des Franz Spängler von 1860/61 immer wieder die Rede; er studiert zusammen mit ihm in Graz, und dem Tagebuch nach sind sie ‘unzertrennlich’.
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==== Franz Spängler an Fanni Spängler ====
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==== Brief vom 17. August 1885 von Franz Spängler an Fanni Spängler ====
 
[Nr. 18] Franz Spängler an [Nr. 19] Fanni Spängler:<br />
 
[Nr. 18] Franz Spängler an [Nr. 19] Fanni Spängler:<br />
 
''Meine liebe alte Unzufriedene! Ich muß dir heute schon jenen Titel geben, welchen du dir selbst in deiner mir soeben zugekommenen Karte beilegst. Es klingt vielleicht etwas selbstbewußt u eitel, wenn ich mich der Erwartung hingebe, daß mit meinem Erscheinen deine Unzufriedenheit ein Ende haben wird, ja ich hoffe ferner [?], daß dieser Brief etwas zur Minderung der Unzufriedenheit beitragen werde.
 
''Meine liebe alte Unzufriedene! Ich muß dir heute schon jenen Titel geben, welchen du dir selbst in deiner mir soeben zugekommenen Karte beilegst. Es klingt vielleicht etwas selbstbewußt u eitel, wenn ich mich der Erwartung hingebe, daß mit meinem Erscheinen deine Unzufriedenheit ein Ende haben wird, ja ich hoffe ferner [?], daß dieser Brief etwas zur Minderung der Unzufriedenheit beitragen werde.
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''Indem ich dich und die Kinder herzlichst grüße u küße, verspare ich mir weiteres auf mündlichen Verkehr u bleibe dich im Geiste innig umarmend - Dein treuer Franz/ Pottenstein 17/8 1885
 
''Indem ich dich und die Kinder herzlichst grüße u küße, verspare ich mir weiteres auf mündlichen Verkehr u bleibe dich im Geiste innig umarmend - Dein treuer Franz/ Pottenstein 17/8 1885
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==== Maria Spängler an Fanni Spängler ====
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==== Brief ca. 1885 von Maria Spängler an Fanni Spängler ====
 
Verwandte [Maria Spängler; mehrere Möglichkeiten] an Fanni Spängler [Nr. 19]: [Linz, ca. 1885]<br />
 
Verwandte [Maria Spängler; mehrere Möglichkeiten] an Fanni Spängler [Nr. 19]: [Linz, ca. 1885]<br />
 
''Liebe Freunde! Wenn ich mich auf m. Mann verlasse, daß er Euere liebenswürdigen Aufmerksamkeit durch die Sendung zu einigen Dankzeilen kommt, so täusche ich mich gewöhnlich und so thue ich es ganz für ihn; es hat uns sehr interessirt von Eurem geselligen Leben und erfolgreichem Unterbungen [-nehmungen] hiezu zu lesen; überhaupt steht unsere Ansicht fest, daß es für jeden Ort von Nutzen und ein Glück ist wo Franz hinkomt! Wie lebt Ihr denn sonst immer? Werdet Ihr heuer nicht nach Salzburg reisen und wann? Sehen wir Euch hier? Wir waren vom 22/6 bis 10/7 wieder oben; meine Zeit war aber recht gekütt [?] da m. Schwester sehr leidend war u. noch ist an Lungen u. Herzleiden. Wir sind gesund, Franz seit der Rückkehr tüchtig in Suplirung eingespannt. Mit den allerherzlichsten Grüßen von uns allen an Euch alle lieben Eure Verwanten in Linz''  
 
''Liebe Freunde! Wenn ich mich auf m. Mann verlasse, daß er Euere liebenswürdigen Aufmerksamkeit durch die Sendung zu einigen Dankzeilen kommt, so täusche ich mich gewöhnlich und so thue ich es ganz für ihn; es hat uns sehr interessirt von Eurem geselligen Leben und erfolgreichem Unterbungen [-nehmungen] hiezu zu lesen; überhaupt steht unsere Ansicht fest, daß es für jeden Ort von Nutzen und ein Glück ist wo Franz hinkomt! Wie lebt Ihr denn sonst immer? Werdet Ihr heuer nicht nach Salzburg reisen und wann? Sehen wir Euch hier? Wir waren vom 22/6 bis 10/7 wieder oben; meine Zeit war aber recht gekütt [?] da m. Schwester sehr leidend war u. noch ist an Lungen u. Herzleiden. Wir sind gesund, Franz seit der Rückkehr tüchtig in Suplirung eingespannt. Mit den allerherzlichsten Grüßen von uns allen an Euch alle lieben Eure Verwanten in Linz''  
    
Briefkarte: Stempel Linz [Briefmarke entfernt] 12 XX, Wien Südbahnhof 13. 8. 85 [?], Leobendorf Bahnhof 13. 8. [?], Pottenstein 13. 8. - „für jeden Ort...“: Dr. Franz Spängler ist seit 1880 Bezirksrichter in Pottenstein, ab 1887 dann in Krems.
 
Briefkarte: Stempel Linz [Briefmarke entfernt] 12 XX, Wien Südbahnhof 13. 8. 85 [?], Leobendorf Bahnhof 13. 8. [?], Pottenstein 13. 8. - „für jeden Ort...“: Dr. Franz Spängler ist seit 1880 Bezirksrichter in Pottenstein, ab 1887 dann in Krems.
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==== Fanny Kobler an Fanni Spängler ====
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==== Brief vom 19. Dezember 1885 von Fanny Kobler an Fanni Spängler ====
 
[Nr. 79] [[Fanny Kobler]] an [Nr. 19] Fanni Spängler: <br />
 
[Nr. 79] [[Fanny Kobler]] an [Nr. 19] Fanni Spängler: <br />
 
''Salzburg den 19. Dezember 1885/ Liebe Fanni! Ich wünsche dir ein recht glückles Neues Jahr. Grüße mir deine Mutter und deine Beiden. Mir geht es Gott lob gut. Ich wünsche das ihre auch alle gesund bleibt bis auf wieder sehn. - Lase auch von dir auch bald etwas hören. Fanni Kobler.''
 
''Salzburg den 19. Dezember 1885/ Liebe Fanni! Ich wünsche dir ein recht glückles Neues Jahr. Grüße mir deine Mutter und deine Beiden. Mir geht es Gott lob gut. Ich wünsche das ihre auch alle gesund bleibt bis auf wieder sehn. - Lase auch von dir auch bald etwas hören. Fanni Kobler.''
Zeile 146: Zeile 156:     
''Wohlgeboren gnädige Frau Ich wünsche Ihnen auch recht fröhlich u. Gesunde Weihnachten, u. zugleich ein Glückliches Neues Jahr. Möge der gütige Gott Ihnen u. Ihrem Herrn Gemahl u. die lieben Kinder wieder recht Gesund erhalten, was ich Euch von Herzen wünschen möchte. Die Großmutter war sehr erfreut über das gebäk das gestern nachmitag gekomen ist/ hat gleich verschiedenes gegessen, aber Ihr Verstand ist seidt gestern nachmitag wieder so zerrittet, wie seidt 6 Wochen nie, gestern vormitag wars so gut das Sie selbst die ersten Zeilen an Ihnen geschrieben hat. Heut ist Sie auf mich so böß, die Polizei muß mich holen, weil ichs bestel u. betrüg, in der Nacht hat Sie müßen in einem schlechten stünkerten Handwerks burschen Bett liegen, was Ihr alles einbild das ist zum lachen/ Meiste Zeit ist die Großmutter beim Höllbräu mit die Mägd in Zorn, wenn Sie mir alle möglichen Titteln gibt, u. der andern Zofe ruft, vor ein par Wochen sagt, Sie werde bald nach St.Sebastian hinüber gehen, ins Bretl rutschen den vorigesjahr bin ich auch samt heut hinüber gangen, bin trüben Gestorben u. habe mich Bretlrutschen lassen. Seit einem Monat ist Sie doch wieder ziemlich [gesund] was sehr gut ist. Die Großmutter sieht jezt besser aus als im Sommer, aber die Kraft ist schlechter, werd nicht zabelt [„zeppeln“ = mit kleinen Schrittchen gehen] so kan Sie fast nicht einmal Tags über das Zimer gehen, der Abadit [Appetit] ist schon seit 2 Wochen nicht gut. Ich bitt um entschuldigung der Schreibfehler. Ich XXX XXX XXX XXX Ich Küß Ihnen achtungsvoll die Hand. Gertraud Hausner. Ich bitte einen Handkuß dem gnäden Herrn, u. viele Grüße Ihren lieben Kindern u. Kathi.''
 
''Wohlgeboren gnädige Frau Ich wünsche Ihnen auch recht fröhlich u. Gesunde Weihnachten, u. zugleich ein Glückliches Neues Jahr. Möge der gütige Gott Ihnen u. Ihrem Herrn Gemahl u. die lieben Kinder wieder recht Gesund erhalten, was ich Euch von Herzen wünschen möchte. Die Großmutter war sehr erfreut über das gebäk das gestern nachmitag gekomen ist/ hat gleich verschiedenes gegessen, aber Ihr Verstand ist seidt gestern nachmitag wieder so zerrittet, wie seidt 6 Wochen nie, gestern vormitag wars so gut das Sie selbst die ersten Zeilen an Ihnen geschrieben hat. Heut ist Sie auf mich so böß, die Polizei muß mich holen, weil ichs bestel u. betrüg, in der Nacht hat Sie müßen in einem schlechten stünkerten Handwerks burschen Bett liegen, was Ihr alles einbild das ist zum lachen/ Meiste Zeit ist die Großmutter beim Höllbräu mit die Mägd in Zorn, wenn Sie mir alle möglichen Titteln gibt, u. der andern Zofe ruft, vor ein par Wochen sagt, Sie werde bald nach St.Sebastian hinüber gehen, ins Bretl rutschen den vorigesjahr bin ich auch samt heut hinüber gangen, bin trüben Gestorben u. habe mich Bretlrutschen lassen. Seit einem Monat ist Sie doch wieder ziemlich [gesund] was sehr gut ist. Die Großmutter sieht jezt besser aus als im Sommer, aber die Kraft ist schlechter, werd nicht zabelt [„zeppeln“ = mit kleinen Schrittchen gehen] so kan Sie fast nicht einmal Tags über das Zimer gehen, der Abadit [Appetit] ist schon seit 2 Wochen nicht gut. Ich bitt um entschuldigung der Schreibfehler. Ich XXX XXX XXX XXX Ich Küß Ihnen achtungsvoll die Hand. Gertraud Hausner. Ich bitte einen Handkuß dem gnäden Herrn, u. viele Grüße Ihren lieben Kindern u. Kathi.''
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An [Nr. 9 a] Franziska Spängler (* 18. Juni 1877; † 1962 a): Vater Spängler schreibt 1885 aus Pottenstein nach Salzburg, kündigt seinen Besuch in Salzburg an.
 
An [Nr. 9 a] Franziska Spängler (* 18. Juni 1877; † 1962 a): Vater Spängler schreibt 1885 aus Pottenstein nach Salzburg, kündigt seinen Besuch in Salzburg an.
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== Anmerkung ==
 
== Anmerkung ==