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== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
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Das Schloss Moosham ging aus einem "befestigten Wohngebäude" also einer kleinen mittelalterlichen Burg hervor. Verschiedene Steine, die beim Burgbau verwendet wurdne, stammen von einer nächstgelegenen Siedlung der [[Römer]]zeit, wie Funde beweisen. Erstmalige Erwähnung des Ortes war im Jahr [[1191]]. Dabei ging es um den Tausch eines Ackers, der damals wie das gesamte Gebiet dem Kloster Millstatt in [[Kärnten]] gehörte, mit dem [[Benediktinerstift Admont]] im [[Ennstal]]. [[1212]] war ''Otto von Moosheim'' Zeuge einer Schenkung. [[Konrad von Pfarr]] schenkte darin etwas dem Kloster [[Gurk]].<ref name="ZaisSchl">[[Friederike Zaisberger|Zaisberger, Friederike]]; [[Walter Schlegel|Schlegel, Walter]]: ''Burgen und Schlösser in Salzburg - Pongau, Pinzgau, Lungau'', Birken-Verlag Wien 1978, ISBN 3-85030-037-4</ref>
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Das Schloss Moosham ging aus einem "befestigten Wohngebäude" also einer kleinen mittelalterlichen Burg hervor. Verschiedene Steine, die beim Burgbau verwendet wurdne, stammen von einer nächstgelegenen Siedlung der [[Römer]]zeit, wie Funde beweisen. [[1256]] wurde das Schloss erstmals erwähnt. Im frühen [[Mittelalter]] tauchte schon das Rittergeschlecht der Mooshamer als Besitzer auf. [[1281]] wurde das Schloss Otto von Saurau entrissen. Erzbischof [[Friedrich II. von Walchen]], ein treuer Anhänger von Rudolf von Habsburg, rückte vor die Burg und zwang den übermütigen Vasallen zur Unterwerfung. Otto von Moosheim, der Besitzer des Schlosses, erhob sich aber bald gegen seinen Landesherren, Erzbischof [[Rudolf I. von Hohenegg]], und fügte ihm in einer Fehde großen Schaden zu. [[1285]] verlor er wegen seines Treuebruches all seine Güter samt Stammburg.
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Die Burg selbst ist erst im Jahr [[1256]] urkundlich belegbar. Im frühen [[Mittelalter]] tauchte schon das Rittergeschlecht der Mooshamer als Besitzer auf. [[1281]] wurde das Schloss Otto von Saurau entrissen. Erzbischof [[Friedrich II. von Walchen]], ein treuer Anhänger von Rudolf von Habsburg, rückte vor die Burg und zwang den übermütigen Vasallen zur Unterwerfung. Otto von Saurau, der Besitzer des Schlosses, erhob sich aber bald gegen seinen Landesherren, Erzbischof [[Rudolf I. von Hohenegg]], und fügte ihm in einer Fehde großen Schaden zu. [[1285]] verlor er wegen seines Treuebruches all seine Güter samt Stammburg. Otto von Saurau hatte sich als Vogt Übergriffe über Güter des [[Domkapitel]]s und von [[Admont]] erlaubt.<ref name="ZaisSchl"></ref>
    
Ab dem [[14. Jahrhundert]] wurde in Moosham auch die Landpflege, also die Rechtssprechung ausgeübt. [[1520]] wurde das landesherrliche [[Pflegegericht]] von [[Mauterndorf]] nach Moosham verlegt. Von hier aus wurde der Gau im Namen des Landesherren regiert (Steuern, Polizeiverwaltung, Blutgericht,...). Die [[Salzburger Erzbischöfe]] haben auf diesen hohen und sehr wichtigen und verantwortungsvollen Posten stets Tüchtige und ihnen gut bekannte Menschen gestellt. Zum Beispiel waren das die [[Kuenburger]], die Tannhauser, die Keutschacher und auch die [[Grimminger]].
 
Ab dem [[14. Jahrhundert]] wurde in Moosham auch die Landpflege, also die Rechtssprechung ausgeübt. [[1520]] wurde das landesherrliche [[Pflegegericht]] von [[Mauterndorf]] nach Moosham verlegt. Von hier aus wurde der Gau im Namen des Landesherren regiert (Steuern, Polizeiverwaltung, Blutgericht,...). Die [[Salzburger Erzbischöfe]] haben auf diesen hohen und sehr wichtigen und verantwortungsvollen Posten stets Tüchtige und ihnen gut bekannte Menschen gestellt. Zum Beispiel waren das die [[Kuenburger]], die Tannhauser, die Keutschacher und auch die [[Grimminger]].
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Horst von Mosshaim ist ein Nachfahre der Mooshaimer.
 
Horst von Mosshaim ist ein Nachfahre der Mooshaimer.
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== Das Pflege- und Blutgericht zu Moosham ==
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== Das Pflege- und Blutgericht Moosham ==
 
Viele unschuldige Angeklagte mussten auf Moosham die Folter ertragen. Der Grund für die Anklage war unter Max Gandolf Kuenburg meist Hexerei, Schadenzauber oder Teufelsbündnis. Gestanden die Angeklagten nicht, wurden sie grausam gefoltert. War ihnen erst ein Geständnis abgepresst und überlebten sie die Tortur, dann rollte der Schinderkarren zur Hinrichtungsstätte am [[Passeggen]] bei Tamsweg, wo der Scharfrichter mit dem Richtschwert  wartete. Die üblichen Todesstrafen waren das Hängen, Zauberer und Hexen wurden nach der Hinrichtung meist verbrannt.
 
Viele unschuldige Angeklagte mussten auf Moosham die Folter ertragen. Der Grund für die Anklage war unter Max Gandolf Kuenburg meist Hexerei, Schadenzauber oder Teufelsbündnis. Gestanden die Angeklagten nicht, wurden sie grausam gefoltert. War ihnen erst ein Geständnis abgepresst und überlebten sie die Tortur, dann rollte der Schinderkarren zur Hinrichtungsstätte am [[Passeggen]] bei Tamsweg, wo der Scharfrichter mit dem Richtschwert  wartete. Die üblichen Todesstrafen waren das Hängen, Zauberer und Hexen wurden nach der Hinrichtung meist verbrannt.
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Als fiktiver Handlungsort fand das Schloss [[1981]] in einem Hörspiel der Gruselhörspielserie des Hörspielabels Europa Erwähnung (Folge Nr. 11: ''Der Pakt mit dem Teufel''), sowie 2019 in der 147. Folge der Reihe "''Gruselkabinett''" von Titania-Medien ("''Die Höllenfahrt des Schörgen-Toni''"). Innerhalb beider Hörspiele werden auch angebliche Legenden und Sagen der Umgebung erwähnt.
 
Als fiktiver Handlungsort fand das Schloss [[1981]] in einem Hörspiel der Gruselhörspielserie des Hörspielabels Europa Erwähnung (Folge Nr. 11: ''Der Pakt mit dem Teufel''), sowie 2019 in der 147. Folge der Reihe "''Gruselkabinett''" von Titania-Medien ("''Die Höllenfahrt des Schörgen-Toni''"). Innerhalb beider Hörspiele werden auch angebliche Legenden und Sagen der Umgebung erwähnt.
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Seit Anfang der [[2000er]]-Jahre wurde das Schloss schließlich mehrfach für Filmproduktionen genutzt. Der österreichische Märchenfilm ''Rumpelstilzchen'' aus dem Jahr [[2007]] nach dem gleichnamigen Märchen der Brüder Grimm wurde in den Jahren 2005–2006 u. a. in Schloss Moosham für die Filmreihe ''Märchenperlen'' produziert. Des Weiteren war das Schloss Drehort der [[2012]] veröffentlichten Produktion ''Die Schöne und das Biest''. Im Herbst [[2016]] wurden Teile des Fernsehfilms ''Die Ketzerbraut'' auf Schloss Moosham gedreht.  
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Seit Anfang der [[2000er]]-Jahre wurde das Schloss schließlich mehrfach für Filmproduktionen genutzt. Der österreichische Märchenfilm ''Rumpelstilzchen'' aus dem Jahr [[2007]] nach dem gleichnamigen Märchen der Brüder Grimm wurde in den Jahren 2005–2006 u. a. in Schloss Moosham für die Filmreihe ''Märchenperlen'' produziert. Des Weiteren war das Schloss Drehort der [[2012]] veröffentlichten Produktion ''Die Schöne und das Biest''. Im Herbst [[2016]] wurden Teile des Fernsehfilms ''Die Ketzerbraut'' auf Schloss Moosham gedreht.
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== Podcast ==
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Podcast "[[Hexenprozesse]] auf Schloss Moosham: Hier spukt es doch!"
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[[Datei:Podcast_50449_schattenorte_episode_626445_hexenprozesse_auf_schloss_moosham_hier_spukt_es_doch.mp3]]
 
==Bilder==
 
==Bilder==
 
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== Literatur ==
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* [[Peter Klammer|Klammer, Peter]]: ''Coitus cum diabolo - Der Mooshamer Hexenprozess von 1688/89'', P. Klammer Verlag 2006
 
== Weblink ==
 
== Weblink ==
{{homepage|https://www.schlossmoosham.at/}}
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* [https://www.sn.at/salzburg/chronik/schattenorte-hexenprozesse-auf-schloss-moosham-warum-eine-70-jaehrige-aus-mauterndorf-freikam-114662530 www.sn.at] Schattenorte: Hexenprozesse auf Schloss Moosham: Warum eine 70-Jährige aus Mauterndorf freikam, 3. Jänner 2022
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==Quellen==
 
==Quellen==
 
* [[Benutzer:Heimatforschung im Salzburger Land|Heimatforschung im Salzburger Land]]
 
* [[Benutzer:Heimatforschung im Salzburger Land|Heimatforschung im Salzburger Land]]
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{{homepage|https://www.schlossmoosham.at/}}
 
* {{wikipedia-de}}
 
* {{wikipedia-de}}
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== Einzelnachweise ==
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<references/>
    
{{SORTIERUNG: Moosham, Schloss}}
 
{{SORTIERUNG: Moosham, Schloss}}

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