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| | Pro Jahr werden hier "echte" Salzburger Mozartkugeln im hohen zweistelligen Millionenbereich produziert. Mirabell war der erste Betrieb in Salzburg und der erste Lebensmittelbetrieb in Österreich, der im Jahr [[1991]] ISO-zertifiziert wurde. | | Pro Jahr werden hier "echte" Salzburger Mozartkugeln im hohen zweistelligen Millionenbereich produziert. Mirabell war der erste Betrieb in Salzburg und der erste Lebensmittelbetrieb in Österreich, der im Jahr [[1991]] ISO-zertifiziert wurde. |
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| | + | ==== 2021: Konkurs und Neubeginn ==== |
| | + | Am Montag, den [[29. November]] [[2021]], musste das Unternehmen den Konkursantrag stellen. Die Verbindlichkeiten des Traditionsunternehmens liegen bei 27,29 Millionen Euro. Dem steht ein Vermögen von 23,35 Millionen Euro gegenüber.<ref name="SNProdukte">[https://www.sn.at/salzburg/wirtschaft/konkurs-ueber-die-salzburg-schokolade-in-groedig-eroeffnet-113300992 www.sn.at], 30. November 2021</ref> Am Dienstag, [[30. November]] 2021, wurde das Konkursverfahren über die Salzburg Schokolade eröffnet. 140 Mitarbeiter und rund 600 Gläubiger sind betroffen. Die Überschuldung beträgt rund 3,9 Mill. Euro.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/wirtschaft/trotz-konkursverfahren-laufen-die-mozartkugeln-vom-band-113423866 www.sn.at/salzburg/wirtschaft], 2. Dezember 2021</ref> |
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| | Das Unternehmen beschäftigte zu diesem Zeitpunkt rund 140 Mitarbeiter. "Das ist mein schwierigstes Mail, das ich Ihnen nach mehr 7,5 Jahren als CEO der Salzburg Schokolade Gruppe schicken muss", schreibt Christian Schügerl (geschäftsführender Gesellschafter) an seine Mitarbeiter. Die Rücklagen der guten wirtschaftlichen Jahre von 2016 bis [[2019]] reichten nicht aus, um die Verluste in der [[Corona Pandemie]] zu kompensieren. Sowohl am Standort [[Wien]] als auch in Salzburg fehlten die Touristen. Hinzu komme der neuerliche ''[[Coronavirus-Sprachwelt|Lockdown]]'' umrahmt von steigenden Rohstoffpreisen und steigenden Kosten im Logistikbereich. Die Verkaufsläden hätten in der Pandemie zwar theoretisch öffnen können - jedoch fehle es an Kunden, Veranstaltungen und großen Anlässen, an denen man Schokolade verschenke. | | Das Unternehmen beschäftigte zu diesem Zeitpunkt rund 140 Mitarbeiter. "Das ist mein schwierigstes Mail, das ich Ihnen nach mehr 7,5 Jahren als CEO der Salzburg Schokolade Gruppe schicken muss", schreibt Christian Schügerl (geschäftsführender Gesellschafter) an seine Mitarbeiter. Die Rücklagen der guten wirtschaftlichen Jahre von 2016 bis [[2019]] reichten nicht aus, um die Verluste in der [[Corona Pandemie]] zu kompensieren. Sowohl am Standort [[Wien]] als auch in Salzburg fehlten die Touristen. Hinzu komme der neuerliche ''[[Coronavirus-Sprachwelt|Lockdown]]'' umrahmt von steigenden Rohstoffpreisen und steigenden Kosten im Logistikbereich. Die Verkaufsläden hätten in der Pandemie zwar theoretisch öffnen können - jedoch fehle es an Kunden, Veranstaltungen und großen Anlässen, an denen man Schokolade verschenke. |
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| − | Das Konkursverfahren über die Salzburg Schokolade wurde am Dienstag, [[30. November]], eröffnet. 140 Mitarbeiter und rund 600 Gläubiger sind betroffen. Die Überschuldung beträgt rund 3,9 Mill. Euro.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/wirtschaft/trotz-konkursverfahren-laufen-die-mozartkugeln-vom-band-113423866 www.sn.at/salzburg/wirtschaft], 2. Dezember 2021</ref> Am Montag, den [[29. November]] [[2021]] musste das Unternehmen den Konkursantrag stellen. Die Verbindlichkeiten des Traditionsunternehmens liegen bei 27,29 Millionen Euro. Dem steht ein Vermögen von 23,35 Millionen Euro gegenüber.<ref name="SNProdukte">[https://www.sn.at/salzburg/wirtschaft/konkurs-ueber-die-salzburg-schokolade-in-groedig-eroeffnet-113300992 www.sn.at], 30. November 2021</ref>
| + | Im Jahr 2021 gelang es dem Unternehmen, neue Kunden im Export-Sektor zu gewinnen, jedoch konnten auch diese die Lage nicht mehr stabilisieren. Christian Schügerl weist darauf hin, dass die Salzburg Schokolade CZ mit Sitz in [[Tschechien]], eine 100-prozentige Tochter der Salzburg Schokolade GmbH in Grödig, von der Insolvenz nicht betroffen ist. Sie setze ihre Geschäftstätigkeit mit dem Co-Packing von Süßwaren und Lebensmitteln im Werk in Plana fort. |
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| | + | Am [[13. Dezember]] 2021 berichteten die "[[Salzburger Nachrichten]]", dass die ''Heidi Chocolat AG'', eine Investorengruppe rund um Julius Meinl V., das Unternehmen übernehmen möchte und die Mitarbeiter am Standort halten. Sie rettete auch schon die Niemetz-Schwedenbombe. Wenn der Großkunde Mondelez, für den die echten Salzburger Mozartkugeln produziert werden, zustimmt und als Kunde erhalten bleibt. Die Salzburger Sparkasse versorgt das Unternehmen in den nächsten Wochen mit Liquidität, sodass der Betrieb weiterhin produzieren kann. |
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| − | Im Jahr 2021 gelang es dem Unternehmen, neue Kunden im Export-Sektor zu gewinnen, jedoch konnten auch diese die Lage nicht mehr stabilisieren. Christian Schügerl weist darauf hin, dass die Salzburg Schokolade CZ mit Sitz in [[Tschechien]], eine 100-prozentige Tochter der Salzburg Schokolade GmbH in Grödig, von der Insolvenz nicht betroffen ist. Sie setze ihre Geschäftstätigkeit mit dem Co-Packing von Süßwaren und Lebensmitteln im Werk in Plana fort.
| + | Der Investor Heidi Chocolat wurde in den [[1990er]]-Jahren von der Schweizer Schokoladenmanufaktur Läderach in Rumänien gegründet und gehört zur Meinl-Gruppe. Im Jahr 2013 übernahm man die Marke Niemetz mit ihrem Traditionsprodukt der Schwedenbombe.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/wirtschaft/investor-fuer-die-salzburg-schokolade-nach-der-schwedenbombe-kommt-die-mozartkugel-113967091 www.sn.at], 13. Dezember 2021</ref> |
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