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| | Der Wildreichtum lockte in der Phase der Mittleren Steinzeit, die ca. 8000 bis 5000 vor Christus angesetzt wird, Menschen erneut in die Bergregionen. Die Jäger dieser Zeit haben allerdings nur spärliche Spuren hinterlassen. Man geht davon aus, dass ihre Rastplätze meist an einem Bach oder an einem Bergsee befindlich waren, wo sie sich wahrscheinlich in zeltartigen Unterständen mittels Holzstangen und Fellen vor Wind und Wetter schützten. Sie verwendeten kleine Spitzen und Klingen aus Silex (lat. Kiesel, französische Bezeichnung für Feuerstein) oder [[Bergkristall]], die Fachleute als „Mikrolithen“ bezeichnen, für ihre Pfeilspitzen und setzten sie auch als Schneiden in hölzerne Schäfte ein. | | Der Wildreichtum lockte in der Phase der Mittleren Steinzeit, die ca. 8000 bis 5000 vor Christus angesetzt wird, Menschen erneut in die Bergregionen. Die Jäger dieser Zeit haben allerdings nur spärliche Spuren hinterlassen. Man geht davon aus, dass ihre Rastplätze meist an einem Bach oder an einem Bergsee befindlich waren, wo sie sich wahrscheinlich in zeltartigen Unterständen mittels Holzstangen und Fellen vor Wind und Wetter schützten. Sie verwendeten kleine Spitzen und Klingen aus Silex (lat. Kiesel, französische Bezeichnung für Feuerstein) oder [[Bergkristall]], die Fachleute als „Mikrolithen“ bezeichnen, für ihre Pfeilspitzen und setzten sie auch als Schneiden in hölzerne Schäfte ein. |
| | =====Mesolithische Lagerplätze===== | | =====Mesolithische Lagerplätze===== |
| − | In den Bergen [[Südtirol]]s konnten zahlreiche mittelsteinzeitliche Lagerplätze entdeckt werden. Erst [[1986]] gelang ein zeitgleicher Fund einer hoch gelegenen Jagdstation des Mesolithikums am Tuxer Joch und zwar am Weg vom Wipptal in das [[Zillertal]] auf 2.340 m ü. A. Die dort vorgefundenen Steingeräte bestanden teils aus Silex, teils aus Hornstein (süddeutsche Bezeichnung für Feuersteine vor allem der Juraformation). Dieser Entdeckung folgten weitere im [[Nordtirol]]er Raum (Gemeinde Münster, Ziereinersee) und in [[Osttirol]] nahe der Lappach-Alm in St. Jakob in Defereggen. Die Fundsituation aus dieser Zeitspanne im [[Bundesland Salzburg]] ist bis heute spärlich. Gezielte Begehungen und Nachforschungen der Gegenwart werden aber in den kommenden Jahren mit Sicherheit eine veränderte Fundsituation bringen. | + | In den Bergen [[Südtirol]]s konnten zahlreiche mittelsteinzeitliche Lagerplätze entdeckt werden. Erst [[1986]] gelang ein zeitgleicher Fund einer hoch gelegenen Jagdstation des Mesolithikums am Tuxer Joch und zwar am Weg vom Wipptal in das [[Zillertal]] auf 2.340 m ü. A. Die dort vorgefundenen Steingeräte bestanden teils aus Silex, teils aus Hornstein (süddeutsche Bezeichnung für Feuersteine vor allem der Juraformation). Dieser Entdeckung folgten weitere im [[Nordtirol]]er Raum (Gemeinde Münster, Ziereinersee) und in [[Osttirol]] nahe der Lappach-Alm in St. Jakob in Defereggen. Die Fundsituation aus dieser Zeitspanne im [[Bundesland Salzburg]] ist bis heute spärlich. Gezielte Begehungen und Nachforschungen der Gegenwart wie im Bereich des [[Felber Tauern]], wo bereits Mikrolithen gefunden wurden, werden aber in den kommenden Jahren mit Sicherheit eine veränderte Fundsituation bringen. |
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| | ==Neolithikum (Jungsteinzeit)== | | ==Neolithikum (Jungsteinzeit)== |
| | Die [[Jungsteinzeit]]ist in Mitteleuropa vor allem durch den Übergang zur bäuerlichen Wirtschaftsform, in der die Nahrungsmittelproduktion mittels Viehzucht und Ackerbau erfolgte, gekennzeichnet. Erst etwa um 4.000 v. Chr. wagten sich jungsteinzeitliche Menschen, die ab dem 6. Jahrtausend vor Christus bevorzugt in Löss- und Schwarzerdegebieten siedelten, auch in den inneralpinen Raum vor. Hochgelegene Berggebiete wie das [[Bockharttal]] wurden als Sommerweide für das mittlerweile domestizierte Wildschaf und die [[Hausziege]] genutzt, wie Pollenanalysen beweisen. Auch Passfunde wie das Steinbeil vom [[Korntauern]] und der Fund des „Eismannes“ am Hauslabjoch, dem Übergang vom Ötztal in das Schnalstal auf ca. 3.000 m ü. A., beweisen die Begehung der hochalpinen Region. | | Die [[Jungsteinzeit]]ist in Mitteleuropa vor allem durch den Übergang zur bäuerlichen Wirtschaftsform, in der die Nahrungsmittelproduktion mittels Viehzucht und Ackerbau erfolgte, gekennzeichnet. Erst etwa um 4.000 v. Chr. wagten sich jungsteinzeitliche Menschen, die ab dem 6. Jahrtausend vor Christus bevorzugt in Löss- und Schwarzerdegebieten siedelten, auch in den inneralpinen Raum vor. Hochgelegene Berggebiete wie das [[Bockharttal]] wurden als Sommerweide für das mittlerweile domestizierte Wildschaf und die [[Hausziege]] genutzt, wie Pollenanalysen beweisen. Auch Passfunde wie das Steinbeil vom [[Korntauern]] und der Fund des „Eismannes“ am Hauslabjoch, dem Übergang vom Ötztal in das Schnalstal auf ca. 3.000 m ü. A., beweisen die Begehung der hochalpinen Region. |