| Zeile 1: |
Zeile 1: |
| | [[Datei:Halloween 2015.jpg|thumb|Geschnitzter [[Kürbis]] vor einem Hauseingang, Halloween 2015]] | | [[Datei:Halloween 2015.jpg|thumb|Geschnitzter [[Kürbis]] vor einem Hauseingang, Halloween 2015]] |
| | + | [[Datei:Halloween 2021 01.jpg|thumb|Ein "Halloween"-Garten 2021.]] |
| | + | [[Datei:Halloween 2021 02.jpg|thumb|Eine "Halloween"-Hexe 2021.]] |
| | Als '''Halloween''' wird die Nacht vom [[31. Oktober]] auf [[Allerheiligen]] bezeichnet. | | Als '''Halloween''' wird die Nacht vom [[31. Oktober]] auf [[Allerheiligen]] bezeichnet. |
| | | | |
| Zeile 16: |
Zeile 18: |
| | Fratzengesichter aus Kürbissen ([[Kürbis]]) geschnitzt, makabere Verkleidungen wie Skelette oder Gruselfiguren und Kinder, die von Haus zu Haus mit dem Ruf „Süßes oder Saures“ ziehen und um Süßigkeiten [[Betteln|betteln]]. Nicht belegt und wohl eine blöde Erfindung in Österreich ist, dass, wer nichts gibt, mit einem Schaden an seinem Eigentum rechnen muss (mutwillige Zerstörungen oder Verschleppung loser Gegenstände). | | Fratzengesichter aus Kürbissen ([[Kürbis]]) geschnitzt, makabere Verkleidungen wie Skelette oder Gruselfiguren und Kinder, die von Haus zu Haus mit dem Ruf „Süßes oder Saures“ ziehen und um Süßigkeiten [[Betteln|betteln]]. Nicht belegt und wohl eine blöde Erfindung in Österreich ist, dass, wer nichts gibt, mit einem Schaden an seinem Eigentum rechnen muss (mutwillige Zerstörungen oder Verschleppung loser Gegenstände). |
| | | | |
| − | === Geschnitzer Kürbis === | + | === Geschnitzter Kürbis === |
| | Der Brauch mit den geschnitzten Kürbissen kommt vom irischen Dorfschmied Jack O’Lantern, der so geizig gewesen sein soll, dass ihm sogar in der Hölle der Zutritt verwehrt wurde. Er wurde bestimmt, auf ewig mit einer Laterne herumzuziehen. Nur ein Stück glühender Kohle in einer ausgehöhlten verrunzelten Zuckerrübe bekam er mit. Über irische Auswanderer kam die Geschichte von Halloween nach Amerika – und dort wurde aus der Rübe ein Kürbis. | | Der Brauch mit den geschnitzten Kürbissen kommt vom irischen Dorfschmied Jack O’Lantern, der so geizig gewesen sein soll, dass ihm sogar in der Hölle der Zutritt verwehrt wurde. Er wurde bestimmt, auf ewig mit einer Laterne herumzuziehen. Nur ein Stück glühender Kohle in einer ausgehöhlten verrunzelten Zuckerrübe bekam er mit. Über irische Auswanderer kam die Geschichte von Halloween nach Amerika – und dort wurde aus der Rübe ein Kürbis. |
| | | | |
| Zeile 29: |
Zeile 31: |
| | Diesen treffenden Titel wählte [[Gudrun Doringer]] für den in den [[Salzburger Nachrichten]] am 30. Oktober 2010 erschienen Beitrag zu ''Halloween''. Darin zitierte sie eine 16-Jährige aus [[Seekirchen am Wallersee]], die den Ursprung von ''Halloween'' im amerikanischen [[Erntedankfest]] sieht. Folglich wird sich die junge Salzburgerin an diesem Abend als ''Zahnpastatube''(!) verkleiden. Der Salzburger Hautarzt Dr. [[Gerald Eckstein]] erinnerte sich, gelesen zu haben, dass früher nach Katastrophen Kinder geopfert wurden. An ihrem letzten Lebensabend durften sie von Haus zu Haus gehen und wurden beschenkt. Mag. [[Stefan Moser]], Direktor des [[Keltenmuseum]]s in [[Hallein]], wies als Entstehungsmöglichkeit die [[Kelten]] entschieden zurück und ist der Überzeugung, dass es sich um ein christliches "Fest" handelt. Dem widerspricht [[Lucy Cripps]] vom [[Anglistik-Institut der Universität Salzburg|Anglistik-Institut]] der [[Universität Salzburg]]. Ihre Recherchen führen ''Halloween'' sehr wohl auf einen Brauch der Kelten zurück. Erst die Christen seien es gewesen, die Allerheiligen vom 1. Mai auf den 1. November verlegt hätten, um so das keltische Fest Samhain zu überlagern<ref>Zur Erklärung: viele christliche Feste wurden auf Daten heidnischer Feste gelegt, um so die Bevölkerung eher zur "Bekehrung" zu bewegen; Gleiches geschah auch oft mit der Errichtung von Kirchen: diese entstanden oft über [[Römer|römischen]] Tempeln oder keltischen Heiligtümern, um so die Bevölkerung ihrer "Betstätten des Irrglaubens" zu berauben</ref>. Der Vorabend zu Samhain galt als eines der wichtigsten Feste im keltischen Jahreskalender. Dieser Vorabend fällt meist auf den 31. Oktober und symbolisiert die letzte Ernte. Im modernen Irland und [[Großbritannien#Schottland|Schottland]] kennt man Halloween im Gälischen immer noch als „Oíche/Oidhche Shamhna“<ref>Quelle der letzten drei Sätze [http://de.wikipedia.org/wiki/Samhain Wikipedia Deutschland, Artikel "Samhain"]</ref>. | | Diesen treffenden Titel wählte [[Gudrun Doringer]] für den in den [[Salzburger Nachrichten]] am 30. Oktober 2010 erschienen Beitrag zu ''Halloween''. Darin zitierte sie eine 16-Jährige aus [[Seekirchen am Wallersee]], die den Ursprung von ''Halloween'' im amerikanischen [[Erntedankfest]] sieht. Folglich wird sich die junge Salzburgerin an diesem Abend als ''Zahnpastatube''(!) verkleiden. Der Salzburger Hautarzt Dr. [[Gerald Eckstein]] erinnerte sich, gelesen zu haben, dass früher nach Katastrophen Kinder geopfert wurden. An ihrem letzten Lebensabend durften sie von Haus zu Haus gehen und wurden beschenkt. Mag. [[Stefan Moser]], Direktor des [[Keltenmuseum]]s in [[Hallein]], wies als Entstehungsmöglichkeit die [[Kelten]] entschieden zurück und ist der Überzeugung, dass es sich um ein christliches "Fest" handelt. Dem widerspricht [[Lucy Cripps]] vom [[Anglistik-Institut der Universität Salzburg|Anglistik-Institut]] der [[Universität Salzburg]]. Ihre Recherchen führen ''Halloween'' sehr wohl auf einen Brauch der Kelten zurück. Erst die Christen seien es gewesen, die Allerheiligen vom 1. Mai auf den 1. November verlegt hätten, um so das keltische Fest Samhain zu überlagern<ref>Zur Erklärung: viele christliche Feste wurden auf Daten heidnischer Feste gelegt, um so die Bevölkerung eher zur "Bekehrung" zu bewegen; Gleiches geschah auch oft mit der Errichtung von Kirchen: diese entstanden oft über [[Römer|römischen]] Tempeln oder keltischen Heiligtümern, um so die Bevölkerung ihrer "Betstätten des Irrglaubens" zu berauben</ref>. Der Vorabend zu Samhain galt als eines der wichtigsten Feste im keltischen Jahreskalender. Dieser Vorabend fällt meist auf den 31. Oktober und symbolisiert die letzte Ernte. Im modernen Irland und [[Großbritannien#Schottland|Schottland]] kennt man Halloween im Gälischen immer noch als „Oíche/Oidhche Shamhna“<ref>Quelle der letzten drei Sätze [http://de.wikipedia.org/wiki/Samhain Wikipedia Deutschland, Artikel "Samhain"]</ref>. |
| | | | |
| − | [[Brian O'Connor]], Eigentümer eines Salzburger ''Irish Pubs'', meint naturgemäß entsprechend seiner Herkunft, es handle sich um einen irischen Brauch - und die umsatzstärkste Nacht in seinem Pub.
| + | Brian O'Connor, Eigentümer eines Salzburger ''Irish Pubs'', meint naturgemäß entsprechend seiner Herkunft, es handle sich um einen irischen Brauch - und die umsatzstärkste Nacht in seinem Pub. |
| | | | |
| | === Übergriffe auf Menschen, Sachbeschädigungen === | | === Übergriffe auf Menschen, Sachbeschädigungen === |
| Zeile 50: |
Zeile 52: |
| | * [[Salzburger Brauch]], Seite 249f | | * [[Salzburger Brauch]], Seite 249f |
| | * [[Die Kelten]], Seite 122f | | * [[Die Kelten]], Seite 122f |
| | + | * [https://www.feiertage-oesterreich.at/festtage/halloween/ www.feiertage-oesterreich.at] |
| | | | |
| | ==Einzelnachweise== | | ==Einzelnachweise== |