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Ein Sprecher des Bundeskanzlers relativierte Kurz seine Aussage, der damit lediglich Verständnis für die Angst um Familienmitglieder gezeigt hatte. Allerdings hatte sich der Kanzler später im März mit drastischen Aussagen zu Wort gemeldet. So sprach er noch Ende März eine Warnung aus, dass bald jeder jemanden kennen wird, der an Corona verstorben sei [was sich bis Ende April jedoch nicht bewahrheitet hatte, auch nicht im Herbst 2020]. Kollaritsch selbst hielt laut Ö1 fest, nicht von einem Spiel mit der Angst in Österreich gesprochen zu haben. Ohne drastische Wortwahl hätte die Bevölkerung die Maßnahmen der Regierung aber nicht angenommen, meinte er.<ref>[[Salzburg24.at]] vom [https://www.salzburg24.at/news/oesterreich/corona-krise-bewusstes-spiel-der-regierung-mit-der-angst-86790211 27. April 2020]</ref>
 
Ein Sprecher des Bundeskanzlers relativierte Kurz seine Aussage, der damit lediglich Verständnis für die Angst um Familienmitglieder gezeigt hatte. Allerdings hatte sich der Kanzler später im März mit drastischen Aussagen zu Wort gemeldet. So sprach er noch Ende März eine Warnung aus, dass bald jeder jemanden kennen wird, der an Corona verstorben sei [was sich bis Ende April jedoch nicht bewahrheitet hatte, auch nicht im Herbst 2020]. Kollaritsch selbst hielt laut Ö1 fest, nicht von einem Spiel mit der Angst in Österreich gesprochen zu haben. Ohne drastische Wortwahl hätte die Bevölkerung die Maßnahmen der Regierung aber nicht angenommen, meinte er.<ref>[[Salzburg24.at]] vom [https://www.salzburg24.at/news/oesterreich/corona-krise-bewusstes-spiel-der-regierung-mit-der-angst-86790211 27. April 2020]</ref>
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== Sonstige Ereignisse in Österreich ==
   
=== Schneekanone soll große Flächen desinfizieren ===
 
=== Schneekanone soll große Flächen desinfizieren ===
 
'''10. April''' 2020. Das Tiroler Entsorgungsunternehmen DAKA wollte mit Hilfe einer adaptierten Schneekanone in Zukunft größere Flächen und Räume desinfizieren. Denkbar sei der Einsatz etwa in Produktionshallen, Stadien, Bahnhöfen, Flugplätzen oder Veranstaltungshallen. Am 31. März wurde durch einen Erlass des Gesundheitsministeriums die Grundlage für diese unorthodoxe Maßnahme geschaffen. Laut dieser waren ab dem 6. April beispielsweise Flächen und Vorrichtungen, die regelmäßig von Kunden berührt werden, regelmäßig zu reinigen und zu desinfizieren. Mit Wasserstoffperoxid beladene und schwenkbare Schneekanonen mit einer Wurfweite von bis zu fünfzig Meter sollten Erleichterung bringen.
 
'''10. April''' 2020. Das Tiroler Entsorgungsunternehmen DAKA wollte mit Hilfe einer adaptierten Schneekanone in Zukunft größere Flächen und Räume desinfizieren. Denkbar sei der Einsatz etwa in Produktionshallen, Stadien, Bahnhöfen, Flugplätzen oder Veranstaltungshallen. Am 31. März wurde durch einen Erlass des Gesundheitsministeriums die Grundlage für diese unorthodoxe Maßnahme geschaffen. Laut dieser waren ab dem 6. April beispielsweise Flächen und Vorrichtungen, die regelmäßig von Kunden berührt werden, regelmäßig zu reinigen und zu desinfizieren. Mit Wasserstoffperoxid beladene und schwenkbare Schneekanonen mit einer Wurfweite von bis zu fünfzig Meter sollten Erleichterung bringen.
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Die Pestsäule - die Dreifaltigkeitssäule, wie sie offiziell heißt, ist nach der großen Pestepidemie im Jahr [[1679]] errichtet worden. Damals sind in der Donaumetropole – samt Vororten – rund 80&nbsp;000 Menschen dem Schwarzen Tod zum Opfer gefallen. Kaiser Leopold I. versprach, der Stadt eine Säule zu stiften, sollte die Pest aus Wien weichen, was im Herbst 1679 schließlich geschah. Noch im selben Jahr wurde ein Holzprovisorium errichtet, das aber dennoch fast acht Jahre hielt. Dann, am [[30. Juni]] 1687, wurde der Grundstein zur heutigen Skulptur gelegt, die am Dreifaltigkeitstag 1693 eingeweiht wurde.
 
Die Pestsäule - die Dreifaltigkeitssäule, wie sie offiziell heißt, ist nach der großen Pestepidemie im Jahr [[1679]] errichtet worden. Damals sind in der Donaumetropole – samt Vororten – rund 80&nbsp;000 Menschen dem Schwarzen Tod zum Opfer gefallen. Kaiser Leopold I. versprach, der Stadt eine Säule zu stiften, sollte die Pest aus Wien weichen, was im Herbst 1679 schließlich geschah. Noch im selben Jahr wurde ein Holzprovisorium errichtet, das aber dennoch fast acht Jahre hielt. Dann, am [[30. Juni]] 1687, wurde der Grundstein zur heutigen Skulptur gelegt, die am Dreifaltigkeitstag 1693 eingeweiht wurde.
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=== 2021: Impfdebatten und Volksbegehren ===
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Nachdem ab Februar mehrere Impfstoffe zur Verfügung standen, begannen österreichweit Impfaktionen mit unterschiedliche Teilnahme. Daher begann die Regierung im Sommer mit Maßnahmenkatalogen, die die Freiheiten Ungeimpfter immer mehr einschränkten. Ziel war es, diese Personengruppe zum Impfen zu bewegen. Es bildete sich eine Gruppe von Impfgegnern, die sich sogar in [[Oberösterreich]] zu einer Partei, der  Liste MFG, zusammenfanden und bei den Landtagswahlen am [[26. Oktober]] [[2021]] 6,23 Prozent der Wählerstimmen erhielt und in den Landtag einzog.
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Im September 2021 fanden zwei Volksbegehren statt, deren Ergebnis klar gegen Impfen war: 69&nbsp;391 Menschen sprachen sich gegen eine Impfpflicht aus - 65&nbsp;729 unterschrieben für "Impfpflicht - notfalls ja". An den beiden Volksbegehren beteiligten sich rund 335&nbsp;000 Menschen. Damit war die Beteiligung auch weit höher als bei der sogenannten Smoke-Abstimmung zum Thema Rauchverbot, an der im Juni 2020 knapp 174&nbsp;000 Personen teilgenommen hatten. Initiiert wurde das Modell von der Initiative Gemeinsam Entscheiden (IGE), hinter der der Anwalt Marcus Hohenecker, der Unternehmensberater Werner Bolek und der Pensionist Anatolij Volk stecken.
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Die Ergebnisse zum Thema Impfpflicht sind aber konträr zum Rauchen: Waren damals vier Mal so viele Menschen für ein gesetzliches Verbot des Tabakrauchens in der Gastronomie eingetreten wie dagegen, ist es beim Thema Impfen umgekehrt. So unterschrieben mehr als eine Viertelmillion Bürger gegen eine gesetzliche Impfpflicht, hingegen votierten nur rund 65&nbsp;000 Bürger dafür, im Notfall eine Impfpflicht zu verhängen, damit Geimpften im Gegenzug weniger Einschränkungen im öffentlichen Leben aufgebürdet werden können.
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Eine Berechnung der IGE ergab, dass hochgerechnet etwa 4,2 Prozent der Wahlberechtigten gegen eine Impfpflicht unterschrieben. Nach Bundesländern aufgeschlüsselt, liegen Oberösterreich und Vorarlberg mit jeweils 5,7 Prozent voran. In Oberösterreich hatte ja am Sonntag bei der Landtagswahl die impfkritische Partei MFG ("Menschen, Freiheit, Grundrechte") auf Anhieb den Einzug in den Landtag geschafft. In den übrigen Bundesländern sind die Anteile der Unterzeichner des Volksbegehrens gegen Impfpflicht entsprechend niedriger, Wien ist mit 1,4 Prozent das Schlusslicht.
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Am Montagabend ging die Eintragungswoche für insgesamt vier Volksbegehren zu Ende. Ein Volksbegehren unter dem Titel "Kauf regional" fordert unter anderem eine Abgabe des Onlinehandels zugunsten regionaler stationärer Händler. Es erhielt ebenfalls viel Zustimmung: 146&nbsp;295 Unterschriften kamen zusammen - ebenfalls genug, um im Parlament behandelt zu werden. Für die Beibehaltung der Notstandshilfe anstatt des "Arbeitslosengeldes neu" unterschrieben 79&nbsp;134 Menschen.
    
[[Datei:Datenstand der Johns Hopkins University 02April2020.jpg|thumb|center|900px|Datenstand der Johns Hopkins University zum Stand der Infektionskrankheit Covid-19 am 2. April 2020.]]
 
[[Datei:Datenstand der Johns Hopkins University 02April2020.jpg|thumb|center|900px|Datenstand der Johns Hopkins University zum Stand der Infektionskrankheit Covid-19 am 2. April 2020.]]