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| | ==Geschichte== | | ==Geschichte== |
| − | Über Jahrhunderte hinweg entstand eine durch geologische Verhältnisse und das enorme Gefälle bedingte Eintiefung und das dadurch entstandene Geschiebe im Tal eine mächtiger bis 600 Meter breiter Schuttkegel, welcher im Laufe der Zeit besiedelt und kultiviert wurde. Über diesen verlief auch die nach [[Ramingstein]] führende Landesstraße. | + | Über Jahrhunderte hinweg entstand eine durch geologische Verhältnisse und das enorme Gefälle bedingte Eintiefung und das dadurch entstandene Geschiebe im Tal eine mächtiger bis 600 Meter breiter Schuttkegel, welcher im Laufe der Zeit besiedelt und kultiviert wurde. Über diesen verläuft auch die nach [[Ramingstein]] führende Landesstraße. |
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| | ==Verbauung== | | ==Verbauung== |
| | Da sich dieser Schuttkegel nach Süden nicht mehr weiter entwickeln konnte, war eine Ausbreitung zur Seite hin und damit eine Gefährdung des Ortskerns und der [[Wallfahrtskirche zum hl. Georg]] zu befürchten. Dies umso mehr, als sich die Bachausbrüche gegen Mitte des [[19. Jahrhundert]]s häuften. So wurden [[1879]], [[1892]], [[1897]] und vor allem am [[23. Juli]] [[1898]] besonders schwere Schäden nach den Unwettern verzeichnet. Die Ursache dafür ist darin zu finden, dass [[1841]] ein verheerender Waldbrand den Baumbestand im Einzugsgebiet vernichtet hatte, wodurch die Wasserhaltung beeinträchtigt wurde und als Folge eine schnellere Ableitung des Regenwassers bewirkt hatte. | | Da sich dieser Schuttkegel nach Süden nicht mehr weiter entwickeln konnte, war eine Ausbreitung zur Seite hin und damit eine Gefährdung des Ortskerns und der [[Wallfahrtskirche zum hl. Georg]] zu befürchten. Dies umso mehr, als sich die Bachausbrüche gegen Mitte des [[19. Jahrhundert]]s häuften. So wurden [[1879]], [[1892]], [[1897]] und vor allem am [[23. Juli]] [[1898]] besonders schwere Schäden nach den Unwettern verzeichnet. Die Ursache dafür ist darin zu finden, dass [[1841]] ein verheerender Waldbrand den Baumbestand im Einzugsgebiet vernichtet hatte, wodurch die Wasserhaltung beeinträchtigt wurde und als Folge eine schnellere Ableitung des Regenwassers bewirkt hatte. |
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| − | So entschloss man sich, den Bach durch umfangreiche Maßnahmen zu entschärfen, welche in den Jahren [[1903]]–[[1905]] zur Durchführung kam. Dabei wurde der Verlauf des Bachbettes von seinem Austritt aus einer Schlucht bis hin zu seiner Mündung verlegt. Es wurden eine größere Anzahl von Sperren, als hervorstechendes Merkmal über eine Strecke von 389,4 Meter eine Steinschale von mindestens 0,4 m Dicke in Zement- und Natursteinbauweise und am Talboden ein Materialablageplatz mit einem Fassungsvermögen von 2 000 m³ angelegt. Von diesem Ablageplatz wurde ein Abzugskanal bis zu Einmündung in den [[Thomataler Bach]] angelegt, wobei dieser im Mündungsbereich unter Einbeziehung des Madlgrabens auf eine Länge von 200 m reguliert wurde. | + | So entschloss man sich, den Bach durch umfangreiche Maßnahmen zu entschärfen, welche in den Jahren [[1903]]–[[1905]] zur Durchführung kamen. Dabei wurde der Verlauf des Bachbettes von seinem Austritt aus einer Schlucht bis hin zu seiner Mündung verlegt. Es wurden eine größere Anzahl von Sperren, als hervorstechendes Merkmal über eine Strecke von 389,4 Meter eine Steinschale von mindestens 0,4 m Dicke in Zement- und Natursteinbauweise und am Talboden ein Materialablageplatz mit einem Fassungsvermögen von 2 000 m³ angelegt. Von diesem Ablageplatz wurde ein Abzugskanal bis zu Einmündung in den [[Thomataler Bach]] angelegt, wobei dieser im Mündungsbereich unter Einbeziehung des Madlgrabens auf eine Länge von 200 m reguliert wurde. |
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| | Die Kosten für die Baumaßnahmen (1903–1905) einschließlich der Errichtung von vier Wirtschaftsbrücken und der Ablöse von zwei Wasserrechten für Hausmühlen betrugen 94.800 [[Krone]]n, welche 50 % von k.k. [[Österreich]], 40 % vom [[Herzogtum Salzburg]] und 10 % von der Gemeinde Thomatal übernommen wurden. Sämtliche Arbeiten wurden ausschließlich im Regiebaubetrieb unter der Leitung eines Technikers der k.k Wildbachverbauung Sektion Linz durchgeführt. Zur Instandhaltung der Anlage wurde die Gemeinde Thomatal verpflichtet mit der Auflage, hiezu einen eigenen Fonds zur Bestreitung der Erhaltungskosten einzurichten. | | Die Kosten für die Baumaßnahmen (1903–1905) einschließlich der Errichtung von vier Wirtschaftsbrücken und der Ablöse von zwei Wasserrechten für Hausmühlen betrugen 94.800 [[Krone]]n, welche 50 % von k.k. [[Österreich]], 40 % vom [[Herzogtum Salzburg]] und 10 % von der Gemeinde Thomatal übernommen wurden. Sämtliche Arbeiten wurden ausschließlich im Regiebaubetrieb unter der Leitung eines Technikers der k.k Wildbachverbauung Sektion Linz durchgeführt. Zur Instandhaltung der Anlage wurde die Gemeinde Thomatal verpflichtet mit der Auflage, hiezu einen eigenen Fonds zur Bestreitung der Erhaltungskosten einzurichten. |