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Nachdem das Kloster der [[Petersfrauen]] aufgelassen und den [[Franziskaner]]n  als [[Franziskanerkloster|Kloster]] übergeben worden war, kaufte [[1593]] nun [[Fürsterzbischof]] [[Wolf Dietrich von Raitenau]] einen kleinen Teil des dem [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Erzstift St. Peter]] gehörigen [[Petersfrauengarten|Frongarten]]s dicht am Fuß des [[Mönchsberg]]s um 4.000 [[Gulden]] und ließ dort einen einfach umzäunten Pferdetummelplatz zum Ringelstechen und für Turniere nebst einem Tummelstall durch den Zimmermeister Georg Schallmooser bauen, der dabei abstürzte und seinen Tod fand. [[1598]] tauschte Fürsterzbischof Wolf Dietrich den noch übrigen Teil des Frauengartens gegen die in der [[Riedenburg]] gelegene Stockwiese. In weiterer Folge entstanden unmittelbar an der Felswand des Mönchsbergs große Stallungen und eine Reitschule.
 
Nachdem das Kloster der [[Petersfrauen]] aufgelassen und den [[Franziskaner]]n  als [[Franziskanerkloster|Kloster]] übergeben worden war, kaufte [[1593]] nun [[Fürsterzbischof]] [[Wolf Dietrich von Raitenau]] einen kleinen Teil des dem [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Erzstift St. Peter]] gehörigen [[Petersfrauengarten|Frongarten]]s dicht am Fuß des [[Mönchsberg]]s um 4.000 [[Gulden]] und ließ dort einen einfach umzäunten Pferdetummelplatz zum Ringelstechen und für Turniere nebst einem Tummelstall durch den Zimmermeister Georg Schallmooser bauen, der dabei abstürzte und seinen Tod fand. [[1598]] tauschte Fürsterzbischof Wolf Dietrich den noch übrigen Teil des Frauengartens gegen die in der [[Riedenburg]] gelegene Stockwiese. In weiterer Folge entstanden unmittelbar an der Felswand des Mönchsbergs große Stallungen und eine Reitschule.
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[[1600]] plante der Fürsterzbischof den Bau eines großen Stallgebäudes. Zu diesem Zweck eröffnete er einen Steinbruch an der Stelle des heutigen [[Sigmundstor]]-Durchbruches bei der [[Pferdeschwemme (Hofmarstallschwemme)|Pferdeschwemme]], wovon heute noch die glatten Wände, vorhandenen Schlitze und Schrotten Zeugnis geben und begann sofort mit dem Bau des heutigen Hofstallgebäudes.  
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[[1606]] plante der Fürsterzbischof den Bau eines großen Pferdestall-Gebäudes. Zu diesem Zweck ließ der den zuvor kleinen Steinbruch an der Stelle des heutigen [[Sigmundstor]]-Durchbruches bei der [[Pferdeschwemme (Hofmarstallschwemme)|Pferdeschwemme]] weiter bearbeiten, und begann 1607 mit dem Bau des heutigen Hofstallgebäudes.  
{{Geschichte (Josef Eder)}}
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[[1607]] bis [[1609]] wurde von Fürsterzbischof Wolf Dietrich ein damals typischer Salzburger Bau aufgeführt. Das Hauptgebäude war kubisch geschlossen, doch seinem Zweck entsprechend lang gestreckt, mit glatter 15-achsiger Fassadenflucht, helmverzierten Treppentürmen und einem Grabendach. Direkt entlang des Mönchsberges wurden weitere Nebengebäude angelegt. Die sehr großen Ausmaße des Hauptgebäudes betrugen etwa 160 x 19 m (nur im Süden war es etwas schmäler), das Gebäude war etwa zwölf Meter hoch.<ref>[http://www.wehrgeschichte-salzburg.at/KasernenSalzburg/Hofmarstall.htm www.wehrgeschichte-salzburg.at]</ref>
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<ref>[http://www.ubs.sbg.ac.at/sosa/graphiken/GII1185.jpg Historische Ansicht, 1644, Matthäus Merian]</ref>  
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[[1607]] bis [[1609]] wurde von Fürsterzbischof Wolf Dietrich ein zeitgemäßer Bau der Spätrenaissance aufgeführt. Das Hauptgebäude war kubisch geschlossen, doch seinem Zweck entsprechend lang gestreckt, mit glatter 15-achsiger Fassadenflucht, helmverzierten Treppentürmen und einem Grabendach. Direkt entlang des Mönchsberges wurden weitere Nebengebäude angelegt. Die Ausmaße des Hauptgebäudes betrugen etwa 110 x 18 m (nur im Süden war es etwas schmäler), das Gebäude war etwa zwölf Meter hoch.<ref>[http://www.wehrgeschichte-salzburg.at/KasernenSalzburg/Hofmarstall.htm www.wehrgeschichte-salzburg.at]</ref> An dieses Gebäude schloss im Südosten nach einer breiten Hofeinfahrt ein Gebäude mit 30 m Länge an, im Norden ragte ein eigenes quadratisches Gebäude mit einem symmetreisch angelegten Innenhof in den Straßenraum vor. Dieses Gebäude diente vermutlich der Pflege kranker Pferden, vor allem aber auch als Wohnung für die Stallbedienten. <ref>[http://www.ubs.sbg.ac.at/sosa/graphiken/GII1185.jpg Historische Ansicht, 1644, Matthäus Merian]</ref>  
{{Geschichte (Josef Eder)}}
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Fürstlich waren auch die drei Portale an der Längsfront. Zwischen dem geteilten Giebel war eine lateinische Inschrift (deutsch übersetzt): „''Der Raitenauische Fürst hat diese Pferdestallung von solch großer Ausführung errichtet und damit ihm nicht mit langer Zeit der Segensreichtum fehle, hat er mit allen möglichen Früchten diese Scheune erfüllt. Im Jahre 1607.''" Diese Inschriftentafel wurde [[1906]] anlässlich der Portalrestaurierung erneuert und das Original in das [[Salzburg Museum|''städtische Museum'']] gebracht. Oberhalb der Portale war das erzbischöfliche Raitenauische Wappen angebracht. Das Gebäude war ursprünglich über dem Erdgeschoß nur zwei Stockwerke hoch und besaß ein Grabendach, dessen Dachrinnen weit aus die Straße reichten aus denen bei Regen das Wasser frei auf die Straße fiel.  
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Fürstlich waren die Portale der Längsfront. Zwischen dem geteilten Giebel war eine lateinische Inschrift (deutsch übersetzt): „''Der Raitenauische Fürst hat diese Pferdestallung von solch großer Ausführung errichtet und damit ihm nicht mit langer Zeit der Segensreichtum fehle, hat er mit allen möglichen Früchten diese Scheune erfüllt. Im Jahre 1607.''" Diese Inschriftentafel wurde [[1906]] anlässlich der Portalrestaurierung erneuert und das Original in das [[Salzburg Museum|''städtische Museum'']] gebracht. Oberhalb der Portale war das erzbischöfliche Wappen der Grafen Raitenau angebracht. Das Gebäude war ursprünglich über dem Erdgeschoß nur zwei Stockwerke hoch und besaß darüber ein Grabendach, dessen Dachrinnen weit über die Straße reichten, aus denen bei Regen das Wasser frei auf die Straße fiel.  
{{Geschichte (Josef Eder)}}
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Das Innere des Gebäudes besaß ebenerdig zwei durch die Einfahrt getrennte stichkappengewölbte Stallungen, der große Stall im Norden hatte in zwei Reihen gestellte, durch 44 viereckige genutete Steinpfeiler aus [[Konglomerat]] arkadenartig geteilte Stände für 156 Pferde. In diesen waren zu fürsterzbischöflichen Zeiten die Dienst- und Kutschenpferde untergebracht. Der kleine Stall im Südosten der Einfahrt besaß die gleiche Ausstattung. Hier war Platz für 22 Pferde, die vor allem für die Fuhrpferde bestimmt waren und "Tummelstall" genannt wurde.  
Das Innere des Gebäudes hatte ebenerdig zwei durch die Einfahrt getrennte stichkappengewölbte Stallungen, deren rechts befindliche in zwei Reihen gestellte, durch 44 viereckige genutete Steinpfeiler aus [[Konglomerat]] arkadenartig geteilte Stände für 156 Pferde enthielt. In diesen waren zu fürsterzbischöflichen Zeiten die Dienst- und Kutschenpferde untergebracht. Im linksseitigen Stalle mit gleicher Ausstattung war Platz für 22 Pferde, die für die Reitschule bestimmt waren; er hieß der Tummelstall. [[1662]] ließ Fürsterzbischof [[Guidobald Graf von Thun und Hohenstein]] die Futtertröge aus weißem Marmor herstellen und die beiden [[Marmor]]<nowiki>brunnen</nowiki>. Er ließ auch durch die ganze Stallanlage einen Zweigkanal der [[Almkanal|Alm]], von St. Peter kommend, durchleiten. Im ersten Oberstock befanden sich die Aufschüttkästen, die Geschirr- und Futterkammern und oberhalb der breiten Einfahrt die Wohnung des Oberbereiters. In den rückwärtigen Hofgebäuden waren die u.a. Hofkastnerei und die Wohnungen des Hoffuttermeisters, der Bereiter, Sattelknechte und Leibkutscher untergebracht. Es gab auch eine vorzüglichen Nachtbeleuchtung. Von zwei Türmen aus ließ sich dass Gelände im Freien gut beobachten. Im Hofmarstall waren die einzige Pferdeapotheke des Landes sowie ein "''Arzneyschmidt''" (Tierarzt) untergebracht. [[1662]] wurde dieser Bau unter Fürsterzbischof Guidobald Graf von Thun und Hohenstein erweitert und eine eigene [[Winterreitschule]] eingerichtet. Ein weiterer Ausbau erfolgte unter Fürsterzbischof [[Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein]]. Er ließ die [[Felsenreitschule|Sommerreitschule]], die prunkvolle Fassade an der nördlichen Schmalseite zum [[Herbert-von-Karajan-Platz|'Heumarkt']], sowie die [[Pferdeschwemme (Marstallschwemme)|Marstallschwemme]] nach Plänen von [[Johann Bernhard Fischer von Erlach|Fischer von Erlach]] [[1693]]/[[1694|94]] errichten und ausgestalten. Der dortige marmorne Portalbogen zum Marstallbrunnen - ausgeführt von den Salzburger Steinmetz [[Wolf Weißenkirchner]], zeigt auf Postamenten sitzende allegorische Frauenfiguren (Europa und Asien darstellend) des Bildhauers [[Andreas Götzinger]], sowie Einhörner, die auch als Wappenhalter des Wappens von Fürsterzbischof Johann Ernst Graf Thun bekannt sind.  
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[[1662]] ließ Fürsterzbischof [[Guidobald Graf von Thun und Hohenstein]] die Futtertröge aus weißem Marmor herstellen und die beiden [[Marmor]]<nowiki>brunnen</nowiki>. Er ließ auch durch die ganze Stallanlage einen Zweigkanal der [[Almkanal|Alm]], von St. Peter kommend, durchleiten. Im ersten Oberstock befanden sich die Aufschüttkästen, die Geschirr- und Futterkammern und oberhalb der breiten Einfahrt die Wohnung des Oberbereiters. In den rückwärtigen Hofgebäuden waren die u.a. Hofkastnerei und die Wohnungen des Hoffuttermeisters, der Bereiter, Sattelknechte und Leibkutscher untergebracht. Es gab auch eine vorzüglichen Nachtbeleuchtung. Von zwei Türmen aus ließ sich dass Gelände im Freien gut beobachten. Im Hofmarstall waren die einzige Pferdeapotheke des Landes sowie ein "''Arzneyschmidt''" (Tierarzt) untergebracht. [[1662]] wurde dieser Bau unter Fürsterzbischof Guidobald Graf von Thun und Hohenstein erweitert und eine eigene [[Winterreitschule]] eingerichtet. Ein weiterer Ausbau erfolgte unter Fürsterzbischof [[Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein]]. Er ließ die [[Felsenreitschule|Sommerreitschule]], die prunkvolle Fassade an der nördlichen Schmalseite zum [[Herbert-von-Karajan-Platz|'Heumarkt']], sowie die [[Pferdeschwemme (Marstallschwemme)|Marstallschwemme]] nach Plänen von [[Johann Bernhard Fischer von Erlach|Fischer von Erlach]] [[1693]]/[[1694|94]] errichten und ausgestalten. Der dortige marmorne Portalbogen zum Marstallbrunnen - ausgeführt von den Salzburger Steinmetz [[Wolf Weißenkirchner]], zeigt auf Postamenten sitzende allegorische Frauenfiguren (Europa und Asien darstellend) des Bildhauers [[Andreas Götzinger]], sowie Einhörner, die auch als Wappenhalter des Wappens von Fürsterzbischof Johann Ernst Graf Thun bekannt sind.  
    
Mit dem Ende des [[Fürsterzbistum]]s ging 1816 der Hofmarstall in ärarischen Besitz der [[Habsburgermonarchie]] (k.k. Österreich) über. Die gesamte Anlage zeigen die Planskizzen von 1852 bis 1853 detaillierte Ansichten.  
 
Mit dem Ende des [[Fürsterzbistum]]s ging 1816 der Hofmarstall in ärarischen Besitz der [[Habsburgermonarchie]] (k.k. Österreich) über. Die gesamte Anlage zeigen die Planskizzen von 1852 bis 1853 detaillierte Ansichten.  
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