| | Der Edle Hartwicus von Hagenau tauchte in einer 1088 verfassten Gleinker Urkunde als Zeuge auf, in der Bischof Altmann von Passau einen Tauschkontrakt mit dem Markgraf Otaker von | | Der Edle Hartwicus von Hagenau tauchte in einer 1088 verfassten Gleinker Urkunde als Zeuge auf, in der Bischof Altmann von Passau einen Tauschkontrakt mit dem Markgraf Otaker von |
| − | Steyer bezeugt. Ungefähr um diese Zeit hat Hartwicus von Hagenau bei St. Peter am Hart bei Braunau einen Sitz errichtet und somit die oberösterreichische Linie begründet. Sein Nachkomme (ebenfalls ein) Hartwig von Hagenau starb 1149 auf der Rückreise des zweiten Kreuzzuges. Nach einem Streit um dessen Erbe wurde sein Bruder Werinhart von Hagenau und dessen Söhne abgegolten und der Sitz fiel 1152 durch ein Gerichtsurteil an das Passauer Hochstift. Doch bereits oder 1153 vergab das Passauer Hochstift die Burg Hagenau bei Rott am Inn wieder an die Hagenauer (Koch-Sternfeld). Der nun letzte Besitzer der Burg Hagenau bei Braunau am Inn ([[Innviertel]]), aus der (wie hier vermutet wird) Böheimkirchner Linie der Herren von Hagenau, war der sehr vermögende Edle Ludowicus von Hagenau. Im Jahre [[1231]] verkaufte Ludwig von Hagenau seine Ansprüche an der Vogtei von [[Augustiner-Chorherrenstift Reichersberg|Reichersberg]] dem [[Salzburger Erzbischof|Erzbischof von Salzburg]], [[Eberhard II. von Regensberg]]. Ludwig taucht in den folgenden Jahren noch ein paar Mal in verschiedenen Papst- und Königsurkunden, seine Besitzungen betreffend, auf. Er hatte aber auf Grund von Besitzunklarheiten (Urbare) massive Konflikte mit dem Hochstift Passau und auch mit dem bayrischen Herzog Otto II.. Nachdem Ludovicus schließlich einige Passauer Lehensmänner gefangen genommen und diese aus dem Hoheitsgebiet des Hochstiftes Passau vertrieben hatte, wurden ihm nach einem Gerichtsurteil Herzog Otto II. eine große Anzahl von Lehen und Besitzungen (in Bayern, Ober- und Niederösterreich) als Entschädigung weggenommen. Diese satisfactio, diese Buße, die Ludwig zu leisten hatte, dürfte für ihn eine schwere Belastung gewesen sein. Er verlor zehn Meierhöfe, zwölf Lehen und eine Mühle. Hinzu kamen noch 32 homines, die Kinder miteingerechnet. Auf Grund von fehlender Unterstützung des Bistums Freising und weiterer Konflikte mit dem bayrischen Herzog Otto II. wurde [[1239]] der gesamte Besitz Ludovicus von Hagenau nach dessen Tod vom bayrischen Herzog unrechtmäßig eingezogen. Ludovicos Söhne waren somit verarmt und scheinen ab diesem Zeitpunkt auch nicht mehr in Regesten auf. | + | Steyer bezeugt. Ungefähr um diese Zeit hat Hartwicus von Hagenau bei St. Peter am Hart bei Braunau einen Sitz errichtet und somit die oberösterreichische Linie begründet. Sein Nachkomme (ebenfalls ein) Hartwig von Hagenau starb 1149 auf der Rückreise des zweiten Kreuzzuges. Nach einem Streit um dessen Erbe wurde sein Bruder Werinhart von Hagenau und dessen Söhne abgegolten und der Sitz fiel 1152 durch ein Gerichtsurteil an das Passauer Hochstift. Doch bereits oder 1153 vergab das Passauer Hochstift die Burg Hagenau bei Rott am Inn wieder an die Hagenauer (Koch-Sternfeld). Der nun letzte Besitzer der Burg Hagenau bei Braunau am Inn ([[Innviertel]]), aus der (wie hier vermutet wird) Böheimkirchner Linie der Herren von Hagenau, war der sehr vermögende Edle Ludowicus von Hagenau. Im Jahre [[1231]] verkaufte Ludwig von Hagenau seine Ansprüche an der Vogtei von [[Augustiner-Chorherrenstift Reichersberg|Reichersberg]] dem [[Erzbischof von Salzburg]], [[Eberhard II. von Regensberg]]. Ludwig taucht in den folgenden Jahren noch ein paar Mal in verschiedenen Papst- und Königsurkunden, seine Besitzungen betreffend, auf. Er hatte aber auf Grund von Besitzunklarheiten (Urbare) massive Konflikte mit dem Hochstift Passau und auch mit dem bayrischen Herzog Otto II.. Nachdem Ludovicus schließlich einige Passauer Lehensmänner gefangen genommen und diese aus dem Hoheitsgebiet des Hochstiftes Passau vertrieben hatte, wurden ihm nach einem Gerichtsurteil Herzog Otto II. eine große Anzahl von Lehen und Besitzungen (in Bayern, Ober- und Niederösterreich) als Entschädigung weggenommen. Diese satisfactio, diese Buße, die Ludwig zu leisten hatte, dürfte für ihn eine schwere Belastung gewesen sein. Er verlor zehn Meierhöfe, zwölf Lehen und eine Mühle. Hinzu kamen noch 32 homines, die Kinder miteingerechnet. Auf Grund von fehlender Unterstützung des Bistums Freising und weiterer Konflikte mit dem bayrischen Herzog Otto II. wurde [[1239]] der gesamte Besitz Ludovicus von Hagenau nach dessen Tod vom bayrischen Herzog unrechtmäßig eingezogen. Ludovicos Söhne waren somit verarmt und scheinen ab diesem Zeitpunkt auch nicht mehr in Regesten auf. |
| | Nachdem verschiedene andere Familien als Lehensnehmer der Burg Hagenau eingesetzt wurden, wurde im 14. Jahrhundert das Lehen an das Geschlecht Aham vergeben, die es bis 1538 besaßen. Da sich diese neuen Besitzer (Aham von Hagenau) ebenfalls nach der Burg nannten, wäre eine Verwechslung mit den Hagenauern leicht möglich. Hier lassen sich jedoch keine direkten verwandtschaftlichen Beziehungen zu dem Geschlecht der Hochfreien von Hagenau nachweisen, obwohl einige Forscher der Meinung sind, das dieses Geschlecht ''"mit den Bannerherren v. Hagenau einen Ursprung hat"''. Jedoch verwendete dieses Ahamer Geschlecht ein anderes Wappen. Auch von dieser Burg Hagenau steht heute nichts mehr, denn im Jahr 1571 wurde die Veste von Feuer und Hochwasser derart zerstört, dass daneben ein neues Renaissanceschloss gebaut wurde, welches ebenfalls den Namen Hagenau trägt. Kurfürst Maximilian von Bayern hatte seinem Leibarzt Ferdinand Schütz das Anwesen (1635) geschenkt und ihm gestattet den Titel "von und zu Hagenau und St. Peter" zu führen. Heute erinnert dort nur noch der Namen des Schlosses an die ursprüngliche Burg und das Geschlecht der Hagenauer, nunmehrige Besitzer sind die Freiherrn von Handel. | | Nachdem verschiedene andere Familien als Lehensnehmer der Burg Hagenau eingesetzt wurden, wurde im 14. Jahrhundert das Lehen an das Geschlecht Aham vergeben, die es bis 1538 besaßen. Da sich diese neuen Besitzer (Aham von Hagenau) ebenfalls nach der Burg nannten, wäre eine Verwechslung mit den Hagenauern leicht möglich. Hier lassen sich jedoch keine direkten verwandtschaftlichen Beziehungen zu dem Geschlecht der Hochfreien von Hagenau nachweisen, obwohl einige Forscher der Meinung sind, das dieses Geschlecht ''"mit den Bannerherren v. Hagenau einen Ursprung hat"''. Jedoch verwendete dieses Ahamer Geschlecht ein anderes Wappen. Auch von dieser Burg Hagenau steht heute nichts mehr, denn im Jahr 1571 wurde die Veste von Feuer und Hochwasser derart zerstört, dass daneben ein neues Renaissanceschloss gebaut wurde, welches ebenfalls den Namen Hagenau trägt. Kurfürst Maximilian von Bayern hatte seinem Leibarzt Ferdinand Schütz das Anwesen (1635) geschenkt und ihm gestattet den Titel "von und zu Hagenau und St. Peter" zu führen. Heute erinnert dort nur noch der Namen des Schlosses an die ursprüngliche Burg und das Geschlecht der Hagenauer, nunmehrige Besitzer sind die Freiherrn von Handel. |