Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
Text überarbeitet
Zeile 3: Zeile 3:  
''' Josef Eder ''' (* [[10. März]] [[1859]] in der [[Stadt Salzburg]]; † [[28. November]] [[1935]] ebenda) war ein Baumeister und Heimatforscher, der vor allem als Autor von historischen Artikeln im [[Salzburger Volksblatt]] und in der [[Salzburger Chronik]] in Erscheinung trat.  
 
''' Josef Eder ''' (* [[10. März]] [[1859]] in der [[Stadt Salzburg]]; † [[28. November]] [[1935]] ebenda) war ein Baumeister und Heimatforscher, der vor allem als Autor von historischen Artikeln im [[Salzburger Volksblatt]] und in der [[Salzburger Chronik]] in Erscheinung trat.  
   −
== Leben ==
+
== Leben ==  
Die Familie Eder stammte aus [[Tittmoning]]. Der Urgroßvater Kasimir Eder war dort [[Bierbrauer]] und starb [[1789]]. Der Großvater, Engelbert Eder der Ältere (* [[1779]]), übernahm das väterliche Gewerbe und heiratete 1807 Maria Meichelbeth, die Tochter eines Bierbrauers. Die Ehe der beiden war reich an Kindern, neun Söhne und zehn Töchter wurden geboren. Der große [[Brände (Geschichte)|Stadtbrand]] in Tittmoning von [[1815]] zerstörte auch den Besitz von Engelbert Eder dem Älteren und so verlor die Familie ihr gesamtes Hab und Gut. Engelbert Eder, der ein ausgezeichneter Zeichner war, wandte sich deshalb einem neuen Beruf zu und wurde Lithograph. Er starb [[1864]], seine Frau Maria starb [[1892]].
+
Die Familie Eder stammte aus [[Tittmoning]], wo der Urgroßvater Kasimir Eder († [[1789]]) [[Bierbrauer]] war. Der Großvater, Engelbert Eder der Ältere (* [[1779]]; †[[1864]]) heiratete [[1807]] Maria Meichelbeth († [[1892]]), die Tochter eines Bierbrauers. Gemeinsam hatten sie zehn Töchter und neun Söhne. Beim großen [[Brände (Geschichte)|Stadtbrand]] verlor die Familie ihren Besitz. Engelbert Eder wurde Lithograph, da er ein sehr guter Zeichner war. Einer ihrer Söhne, Engelbert Eder der Jüngere (* [[1818]]) war Tischlermeister. Er heiratete Barbara, geborene Dietl, aus einer Salzburger Familie. Das waren die Eltern von Josef Eder. Dieser wohnte zuletzt im Haus [[Getreidegasse]] Nr. 4 wohnhaft.  
 
  −
Die Eltern des Josef Eder waren Engelbert Eder der Jüngere (* [[1818]]), Tischlermeister, und sein Frau Barbara, geborene Dietl, Tochter des Tändlers Stanislaus Dietl, der einer alten [[Salzburger Familien|Salzburger Familie]] entstammte und mehrfachen Hausbesitz in der Stadt Salzburg sein eigen nannte.  
  −
 
  −
[[1926]] feierte er sein 40-jähriges Ehejubiläum.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19261105&query=%22+%22Eder%22+%22Baumeister%22&seite=3 Salzburger Chronik, 5. November 1926]</ref> <ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19261106&query=%22eder%22&ref=anno-search&seite=7 Salzburger Volksblatt, 6. November 1926]</ref> Zuletzt war er im Haus [[Getreidegasse]] Nr. 4 wohnhaft. Er starb am 28. November 1935 im 77. Lebensjahr.
      
== Beruf ==
 
== Beruf ==
Josef Eder erlernte in Salzburg an der Fachschule das Maurerhandwerk und war [[1876]] einer der ersten Absolventen der [[Staatsgewerbeschule]].<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19230702&query=%22Eder%22&seite=4 Salzburger Volksblatt, 2. Juli 1923]</ref> Er machte die Baumeisterprüfung und war bald als tüchtiger Fachmann bekannt. Er war als Mitarbeiter (Bauführer) am Bau der [[Gaisbergbahn]] ([[1886]]–[[1887]]), der Achenseebahn (1889–1890) und der [[Schafbergbahn]] ([[1892]]–[[1893]]) beschäftigt. Seit [[1898]] war er selbständig als Baumeister in Salzburg tätig und wurde später gerichtlich beeideter Schätzmeister.
+
Im Eröffnungsjahr der [[Staatsgewerbeschule]] erlernte er dort das Maurerhandwerk.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19230702&query=%22Eder%22&seite=4 Salzburger Volksblatt, 2. Juli 1923]</ref> Nach seiner Baumeisterprüfung wirkte er bei der Errichtung der [[Gaisbergbahn]] ([[1886]]–[[1887]]), der Achenseebahn ([[1889]]–[[1890]]) und der [[Schafbergbahn]] ([[1892]]–[[1893]]) mit. [[1898]] übte er den Beruf als Baumeister in Salzburg selbständig aus und legte die Prüfung zum gerichtlich beeideten Schätzmeister ab.  
 
  −
Im Laufe der Jahrzehnte eignete er sich autodidaktisch ein besonderes tiefes historisches Wissen als Heimatforscher an. Von Berufs wegen interessierte er sich für die Bauweise und Besitzverhältnisse der Salzburger Häuser und ihre jeweilige Geschichte. Sein gutes Gedächtnis und die Freude an der Heimatkunde veranlassten ihn u. a. zur Herstellung von Häuserchroniken und gewissenhaft angelegten Mappen mit der Baugeschichte vieler Salzburger Altstadthäuser.
  −
 
  −
Seinen ersten Vortrag hielt Josef Eder im Februar [[1922]] über die Geschichte von Salzburg, [[Freilassing]] (damals noch [[Salzburghofen]] genannt) und Tittmoning. [[1924]] veröffentliche er das Buch „''Salzburgs wichtigste Daten und Wappen''“ im Verlag von [[Eduard Höllrigl]],<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19240823&query=%22Eder%22&seite=6 Salzburgs wichtigste Daten und Wappen, Buch, Verlag Höllrigl, 23. August 1924]</ref> sowie zwei weitere Publikationen: „''Die [[Festung Hohensalzburg]]''“ ([[Zaunrith'sche Buchdruckerei]] in Salzburg)<ref>[https://www.kuettner-kuettner.at/de/3330-die-festung-hohensalzburg-von-josef-eder.html Festung Hohensalzburg – Zaunrith´sche Buchdruckerei in Salzburg]</ref> und „''Der [[Kapuzinerberg]]''“. Es folgte eine „''Salzburger Topographie der Häuserchroniken''“,<ref>[[Salzburger Museum Carolino Augusteum|SMCA]]: Hs 1276, Josef Eder, Häuserchroniken, ohne Paginierung</ref> die von jedem Haus die Entstehung und die baulichen Veränderungen beschrieb und die auch – oft über viele Jahrhunderte – eine lückenlose Reihe der Besitzer enthielt.  
     −
Von dieser Forschung ausgehend spürte Eder auch den Volksbräuchen nach. Er sammelte [[Salisburgensien]] aller Art. Josef Eder war auch ein Zeichner, der mit Geschick historische Vorlagen und historische Stadtansichten kopierte und kolorierte.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19230206&query=%22Eder%22&seite=10 Salzburger Volksblatt, 6. Februar 1923, Wappen von Abt Petrus Klotz]</ref><ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19280124&query=%22Eder%22&ref=anno-search&seite=7 Salzburger Volksblatt, 24. Jänner 1928, Ansicht der Stadt Salzburg im Jahre 1553 (für die Stieglbrauerei)]</ref>
+
In seinem Beruf hatte er oft mit der Geschichte Salzburger Häuser, die er in Häuserchroniken niederschrieb.
<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19280414&query=%22Eder%22&seite=12 Salzburger Volksblatt, 14. April 1928, „Salzburg im Jahre 1636“]</ref>
  −
<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19290711&query=%22Eder%22&&seite=7 Salzburger Volksblatt, 11. Juni 1929, „Salzburger Stadtplan vom Jahre 1789“ – nach Naumann]</ref><ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19300903&query=%22Eder%22&seite=8 Salzburger Volksblatt, 3. September 1930, „Fensteraussicht vom Cafe Tomaselli gegen den Residenzplatz“ – nach Naumann]</ref><ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19310302&query=%22Eder%22&seite=8 Das goldene Buch für das Stieglbräu im Klosterhof in Linz, 2. März 1931]</ref>
     −
Eder vermittelte sein Wissen gerne anderen. Als [[Fremdenführer]] zeigte und erklärte er Reisenden die Schönheiten und Schätze seiner Heimatstadt. Er verstand es dabei humorvoll und witzig zu sprechen. Als Nachkomme von Bierbraumeistern kehrte er mit den Fremden auch stets in einer der großen Salzburger Brauereien, dem [[Stieglkeller]], dem [[Augustiner Bräustübl]] oder auch dem [[Stiftskeller St. Peter]] ein.
+
Im Februar [[1922]] hielt er seinen ersten Vortrag über die Geschichte von Salzburg, [[Salzburghofen]] (heute [[Freilassing]]) und Tittmoning. Es folgten die Publizierung des Buches „''Salzburgs wichtigste Daten und Wappen''“ ( [[1924]], Verlag [[Eduard Höllrigl]],<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19240823&query=%22Eder%22&seite=6 ANNO], Salzburger Volksblatt, Ausgabe 23. August 1924, Seite 6</ref>, „''Die [[Festung Hohensalzburg]]''“ ([[Zaunrith'sche Buchdruckerei]]), „''Der [[Kapuzinerberg]]''“ und eine „''Salzburger Topographie der Häuserchroniken''“,<ref>[[Salzburger Museum Carolino Augusteum|SMCA]]: Hs 1276, Josef Eder, Häuserchroniken, ohne Paginierung</ref>.
   −
Josef Eder war von 1922 bis [[1935]] Mitglied in der [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]], publizierte dort aber nicht und war auch Mitglied des [[Verein der Salzburger Bier- und Rettichkonsumenten|Vereins der Salzburger Bier- und Rettichkonsumenten]].<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19270226&query=%22eder%22&seite=12 Salzburger Volksblatt, 22. Februar 1927, oben links]</ref> Josef Eder hatte im Laufe der Jahre auf unterhaltende Art über 200 historische Aufsätze geschrieben.
+
Eder beschäftigte sich mit Volksbräuchen und sammelte [[Salisburgensien]], zeichnete nach historische Vorlagen historische Stadtansichten, die er auch kolorierte.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19230206&query=%22Eder%22&seite=10 ANNO], Salzburger Volksblatt, Ausgabe 6. Februar 1923, Seite 10, [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19280124&query=%22Eder%22&ref=anno-search&seite=7 ANNO], Salzburger Volksblatt, Ausgabe 24. Jänner 1928, Seite 7 u. a. Quellen in ANNO</ref>  
 +
 +
Von [[1922]] bis [[1935]] war Mitglied in der [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]].  
    
== Publikationen==  
 
== Publikationen==  
* Kleine Broschüre: ''Salzburgs wichtigste Daten und Wappen'',  Verlag [[Eduard Höllrigl]], 1921 (Quelle [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19211129&query=%22Eder%22&seite=6 ANNO]), eine Broschüre mit den Jahreszahlen der Erzbischöfe und der bedeutsamen Baudenkmäler Salzburgs und einer Liste von Wappen   
+
* ''Salzburgs wichtigste Daten und Wappen'',  Verlag [[Eduard Höllrigl]], 1921 ([http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19211129&query=%22Eder%22&seite=6 ANNO], Salzburger Volksblatt, Ausgabe 21. November 1921, Seite 2), eine kleine Broschüre mit den Jahreszahlen der Erzbischöfe und der bedeutsamen Baudenkmäler Salzburgs und einer Liste von Wappen   
* Kleine Broschüre: ''Die Festung Hohensalzburg'', Verleger Hans Schraffl, Restaurateur ([[Restaurant zur Festung Hohensalzburg]]), [[Zaunrith'sche Buchdruckerei]] in Salzburg,  31 Seiten, Größe 15 x 11 cm ", heute vielfach überholt (Quelle [http://www.kuettner-kuettner.at/de/3330-die-festung-hohensalzburg-von-josef-eder.html Festung Hohensalzburg - Zaunrith´sche Buchdruckerei in Salzburg])
+
* ''Die Festung Hohensalzburg'', Verleger Hans Schraffl, Restaurateur ([[Restaurant zur Festung Hohensalzburg]]), [[Zaunrith'sche Buchdruckerei]] in Salzburg,  31 Seiten, Größe 15 x 11 cm ", heute vielfach überholt
* Kleine Broschüre: ''Der Kapuzinerberg'', heute vielfach überholt
+
* ''Der Kapuzinerberg'', heute vielfach überholt
    
== Beiträge in Zeitungen (chronologisch) ==
 
== Beiträge in Zeitungen (chronologisch) ==
Josef Eder hatte folgende schriftliche Werke insbesondere im [[Salzburger Volksblatt]] und auch in der [[Salzburger Chronik]] veröffentlicht:
+
Josef Eder hatte folgende schriftliche Werke insbesondere im [[Salzburger Volksblatt]] und auch in der [[Salzburger Chronik]] veröffentlicht:<ref>Die Liste stammt von der mittlerweile gelöschten Projektseite, die von [[Benutzer:Mecl67]] dort angelegt worden war</ref>
    
=== 1921 ===
 
=== 1921 ===

Navigationsmenü