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| − | [[Datei:Neutor 05.jpg|thumb|left|Neutor, Ostseite (Altstadt)]] | + | [[Datei:Sigmundstor, westliche Seite.JPG|thumb|Neutor, Westseite, [[Riedenburg]];]] |
| − | [[Datei:Neutor 03.jpg|thumb|Neutor, Westseite (Riedenburg)]] | + | [[Datei:Siegmundstor (Altstadtseite) 21.07.2007.JPG|thumb|Neutor, Ostseite, [[Altstadt]];]] |
| | Das '''Neutor''', richtig eigentlich ''Sigmundstor'' oder ''Si'''e'''gmundstor'' genannt, ist ein historisches Stadttor und ein Straßentunnel und verbindet die [[Riedenburg]] mit der [[Altstadt]] von Salzburg. | | Das '''Neutor''', richtig eigentlich ''Sigmundstor'' oder ''Si'''e'''gmundstor'' genannt, ist ein historisches Stadttor und ein Straßentunnel und verbindet die [[Riedenburg]] mit der [[Altstadt]] von Salzburg. |
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| | == Geschichte == | | == Geschichte == |
| − | [[Datei:Sigmundstor Neutor bei Nacht.jpg |thumb|right| Neutor bei Nacht]] | + | [[Datei:Sigmundstor Neutor bei Nacht.jpg |thumb|Neutor bei Nacht]] |
| | + | [[Datei:Gedenktafel_Neutor.jpg|thumb|Gedenktafel am Neutor.]] |
| | Hofkriegsrat Guidobald Franz Freiherr von [[Hegi]] trat [[1676]] an den [[Fürsterzbischof]] [[Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg]] heran und schlug vor, den [[Mönchsberg]] an der schmalsten Stelle zu durchtrennen. Um eine direkte Verbindung von der Altstadt in die Riedenburg herzustellen sollte bei dem seit [[1675]] betriebenen [[Hofmarstall]]-Steinbruch ein Schnitt durch den Mönchsberg gelegt werden.<ref name="Dopsch_Hoffmann">[[Heinz Dopsch|Dopsch, Heinz]]; [[Robert Hoffmann|Hoffmann, Robert]]: [[Salzburg, die Geschichte einer Stadt]], Seite 350</ref> Der Durchstich sollte sich durch den Verkauf von Quadern und durch Robot selbst finanzieren. Dadurch sollte ein erhöhtes Steueraufkommen ermöglicht werden, die Absiedlung feuergefährlicher Betriebe möglich werden, neuer Wohnraum geschaffen, die nicht einfache Verteidigung der inneren [[Riedenburg]] sichergestellt und die Verteidigung von Stadt und [[Festung Hohensalzburg|Festung]] verbessert werden. Von [[1676]] bis [[1687]] (Tod Max Gandolfs) wurde daher beim [[Hofmarstall]] ein [[Steinbruch am Mönchsberg|Steinbruch]] betrieben und in 35 m Breite der Berg abgegraben. Der Durchstich erfolgte jedoch noch lange nicht. | | Hofkriegsrat Guidobald Franz Freiherr von [[Hegi]] trat [[1676]] an den [[Fürsterzbischof]] [[Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg]] heran und schlug vor, den [[Mönchsberg]] an der schmalsten Stelle zu durchtrennen. Um eine direkte Verbindung von der Altstadt in die Riedenburg herzustellen sollte bei dem seit [[1675]] betriebenen [[Hofmarstall]]-Steinbruch ein Schnitt durch den Mönchsberg gelegt werden.<ref name="Dopsch_Hoffmann">[[Heinz Dopsch|Dopsch, Heinz]]; [[Robert Hoffmann|Hoffmann, Robert]]: [[Salzburg, die Geschichte einer Stadt]], Seite 350</ref> Der Durchstich sollte sich durch den Verkauf von Quadern und durch Robot selbst finanzieren. Dadurch sollte ein erhöhtes Steueraufkommen ermöglicht werden, die Absiedlung feuergefährlicher Betriebe möglich werden, neuer Wohnraum geschaffen, die nicht einfache Verteidigung der inneren [[Riedenburg]] sichergestellt und die Verteidigung von Stadt und [[Festung Hohensalzburg|Festung]] verbessert werden. Von [[1676]] bis [[1687]] (Tod Max Gandolfs) wurde daher beim [[Hofmarstall]] ein [[Steinbruch am Mönchsberg|Steinbruch]] betrieben und in 35 m Breite der Berg abgegraben. Der Durchstich erfolgte jedoch noch lange nicht. |
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| | == Kunst == | | == Kunst == |
| − | [[Datei:Neutor 06.jpg|thumb|Reliefbild, Inschrift: ''Von dir sprechen die Steine'']]
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| | [[Datei:Portaltafel an der Westseite des Sigmundstores.jpg|thumb|Portaltafel an der Westseite des Neutores]] | | [[Datei:Portaltafel an der Westseite des Sigmundstores.jpg|thumb|Portaltafel an der Westseite des Neutores]] |
| − | [[Datei:Hl. Sigismund am Neutor 01.jpg|thumb|Hl. Sigismund (Namenspatron)]]
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| − | [[Datei:Medusenhaupt-Relief am Neutor 02.jpg|thumb|Medusenhaupt-Relief, rechte Seite]]
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| | Zum Schmuck der Portale entwarf Johann Baptist Hagenauer zwei Huldigungen an den damalige Landesfürsten Sigismund Graf Schrattenbach. Auf der Stadtseite befindet sich sein Porträt-Reliefbild mit der monumentalen lateinischen Inschrift "''Te saxa loquuntur''" (''Von dir sprechen die Steine''). Fürsterzbischof von Schrattenbach war der einzige Erzbischof, der sich mit einem Bildnis auf einem öffentlichen Gebäude in der Innenstadt abbilden ließ. Auf der Riedenburger Seite steht über dem Wappen des Erzbischofs eine überlebensgroße Statue seines Namenspatrons, des hl. Sigismund, dargestellt als römischer Krieger mit Feder geschmücktem Kronenhelm, Marschallstab und Palmzweig sowie verschiedenem Kriegsgerät. Zudem sollte in der Riedenburg das [[Bollwerk|Vorwerk]] in Form eines Ruinenparks gestaltet werden. Dieser Park wurde durch den Tod Sigismunds [[1772]] nicht mehr ausgeführt. <ref>[https://www.traunsteiner-tagblatt.de/das-traunsteiner-tagblatt/chiemgau-blaetter/chiemgau-blaetter-2019_ausgabe,-ein-meisterwerk-der-kunst-und-der-technik-_chid,876.html Traunsteiner Tagblatt, 5. Juni 2010]</ref> | | Zum Schmuck der Portale entwarf Johann Baptist Hagenauer zwei Huldigungen an den damalige Landesfürsten Sigismund Graf Schrattenbach. Auf der Stadtseite befindet sich sein Porträt-Reliefbild mit der monumentalen lateinischen Inschrift "''Te saxa loquuntur''" (''Von dir sprechen die Steine''). Fürsterzbischof von Schrattenbach war der einzige Erzbischof, der sich mit einem Bildnis auf einem öffentlichen Gebäude in der Innenstadt abbilden ließ. Auf der Riedenburger Seite steht über dem Wappen des Erzbischofs eine überlebensgroße Statue seines Namenspatrons, des hl. Sigismund, dargestellt als römischer Krieger mit Feder geschmücktem Kronenhelm, Marschallstab und Palmzweig sowie verschiedenem Kriegsgerät. Zudem sollte in der Riedenburg das [[Bollwerk|Vorwerk]] in Form eines Ruinenparks gestaltet werden. Dieser Park wurde durch den Tod Sigismunds [[1772]] nicht mehr ausgeführt. <ref>[https://www.traunsteiner-tagblatt.de/das-traunsteiner-tagblatt/chiemgau-blaetter/chiemgau-blaetter-2019_ausgabe,-ein-meisterwerk-der-kunst-und-der-technik-_chid,876.html Traunsteiner Tagblatt, 5. Juni 2010]</ref> |
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| | Der tatsächliche Grund für die Neigung des Tunnels liegt jedoch darin, dass aus militärischen Gründen das westliche Portal und die umgebende Wehranlage höher liegen sollte als seine unmittelbare Umgebung. Eine erhöhte Stellung lässt sich leichter verteidigen. [[1915]] wurde das Neutor für die Fortsetzung der [[Gelbe Elektrische|Stadtbahn]], sowie für die gleichzeitige Nutzung durch Automobile um sieben Millionen [[Krone]]n auf zwölf Meter verbreitert. <ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19140528&query=%22erweiterung%22+%22neutor%22&seite=1 ANNO], [[Salzburger Wacht]], 28. Mai 1914, Seite 1</ref> <ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19141117&query=%22erweiterung%22+%22neutor%22&seite=6 ANNO], [[Salzburger Volksblatt]], 17. November 1914, Seite 6</ref> Der Fahrrad-Tunnel links parallel zum Neutor wurde [[1974]] beim Bau der [[Altstadt-Garage]] errichtet. | | Der tatsächliche Grund für die Neigung des Tunnels liegt jedoch darin, dass aus militärischen Gründen das westliche Portal und die umgebende Wehranlage höher liegen sollte als seine unmittelbare Umgebung. Eine erhöhte Stellung lässt sich leichter verteidigen. [[1915]] wurde das Neutor für die Fortsetzung der [[Gelbe Elektrische|Stadtbahn]], sowie für die gleichzeitige Nutzung durch Automobile um sieben Millionen [[Krone]]n auf zwölf Meter verbreitert. <ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19140528&query=%22erweiterung%22+%22neutor%22&seite=1 ANNO], [[Salzburger Wacht]], 28. Mai 1914, Seite 1</ref> <ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19141117&query=%22erweiterung%22+%22neutor%22&seite=6 ANNO], [[Salzburger Volksblatt]], 17. November 1914, Seite 6</ref> Der Fahrrad-Tunnel links parallel zum Neutor wurde [[1974]] beim Bau der [[Altstadt-Garage]] errichtet. |
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| − | Datei:Neutor Innenansicht 03.jpg|thumb|Neutor, Innenansicht
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| − | Datei:Neutor 04.jpg|Statue des hl. Sigismund
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| − | Datei:Wappen von Sigismund III. Christoph Graf Schrattenbach am Neutor 01.jpg|Wappen von Sigismund III. Christoph Graf Schrattenbach
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| − | Datei:Gedenktafel_Neutor.jpg|Gedenktafel am Neutor für die Gründer desselbigen
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