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| − | [[Datei:Eduard Kuhn Denkmal Gaisberg-Plateau.jpg|thumb|Das Denkmal an den Salzburger [[Luftfahrt|Luftfahrtpionier]] Eduard Kuhn am [[Gaisberg-Plateau]] in der [[Stadt Salzburg]].]] | + | [[Datei:Fliegerschule Eduard Kuhn 1931.jpg|thumb|[[Österreichische Fliegerschule Salzburg, Kuhn & Stowasser]] 1931, ganz rechts Eduard Kuhn.]] |
| − | Leutnant a. D. '''Eduard Kuhn''' (* [[12. August]] [[1893]] in Eire, [[USA]]; † [[15. Juli]] [[1932]] in [[Salzburg]]) war ein Salzburger [[Luftfahrt]]pionier und betrieb mit seiner Frau [[Margarethe Kuhn|Margarethe]] die [[Österreichische Fliegerschule Salzburg]] am [[Salzburg Airport W. A. Mozart|Flughafen Maxglan]]. | + | [[Datei:Kuhn Eduard und Margarethe.jpg|thumb|Margarethe und Eduard Kuhn]] |
| | + | [[Datei:Eduard Kuhn Nachruf.jpg|thumb|Nachruf mit Bild.]] |
| | + | [[Datei:Eduard Kuhn Absturzstelle bei Pointing.png|thumb|Absturzstelle bei Poiting.]] |
| | + | Leutnant a. D. '''Eduard Kuhn''' (* [[12. August]] [[1893]] in Eire, [[USA]]; † [[15. Juli]] [[1932]] in der [[Gemeinde Maxglan]]) war ein Salzburger [[Luftfahrt]]pionier und betrieb mit seiner Frau [[Margarethe Kuhn|Margarethe]] die [[Österreichische Fliegerschule Salzburg]] am [[Salzburg Airport W. A. Mozart|Flughafen Maxglan]]. |
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| | ==Leben== | | ==Leben== |
| − | Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]], in dem er Kriegsflieger, ließ sich Kuhn in Schönram bei [[Freilassing]] mit zwei anderen ehemaligen Fliegerkollegen nieder. Die entlassenen Offiziere sollten sich im [[Schönramer Filz]] mit staatlicher Unterstützung ihren Lebensunterhalt verdienen. Kuhn nahm in der Brauerei Schönram Kontakte zum Gut Mayerhof in [[Bad Reichenhall]] auf, das zur Brauerei gehörte. Er fand Aufnahme in der Verwaltung. Rudolf Neblinger, Oberstleutnant und Brauereibesitzer, verpachtete dann das Gut an die Stadtgemeinde Bad Reichenhall. Diese bestellten Kuhn dann [[1925]] zum Leiter des [[Flugplatz Reichenhall-Mayerhof|Flugplatzes Reichenhall-Mayerhof]]. | + | Nach dem [[Ersten Weltkrieg]], in dem er Kriegsflieger, ließ sich Kuhn in Schönram bei [[Freilassing]] mit zwei anderen ehemaligen Fliegerkollegen nieder. Die entlassenen Offiziere sollten sich im [[Schönramer Filz]] mit staatlicher Unterstützung ihren Lebensunterhalt verdienen. Kuhn nahm in der Brauerei Schönram Kontakte zum Gut Mayerhof in [[Bad Reichenhall]] auf, das zur Brauerei gehörte. Er fand Aufnahme in der Verwaltung. Rudolf Neblinger, Oberstleutnant und Brauereibesitzer, verpachtete dann das Gut an die Stadtgemeinde Bad Reichenhall. Diese bestellten Kuhn dann [[1925]] zum Leiter des [[Flugplatz Reichenhall-Mayerhof|Flugplatzes Reichenhall-Mayerhof]]. |
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| − | Doch bereits mit [[30. November]] [[1926]] beendete Kuhn seine Tätigkeit als Flugplatzleiter. Er hatte Anfang Oktober 1926 mit [[Hans Guritzer]] und dem Flugzeugkonstrukteur Ing. [[Wilhelm van Nes]] aus Böblingen das Unternehmen "''Alpenflug, Salzburg–Bad Reichenhall''" gegründet. | + | [[1924]] landete Kuhn auf dem zugefrorenen [[Zeller See]] mit einem Doppeldecker A-41 "Flamingo".<ref>[https://www.sn.at/archivsn?img=Qg7IphehXsDyvZ0hIBf%2FKgC1W%2FjlFnxIOMySBpaWFvyXEu%2F57UxleD5ygAxcEwCuZ7xw%2FqwxYQW6pbazrjtkwBrUuGI10hb%2Ffz4Jufu8aviWuO%2F7jjdcPt7MtgeO7YKO&id1=19790618_07&q=%2522Laszlo%2520Kalmar%2522#slide7 www.sn.at], Archiv der "[[Salzburger Nachrichten]]", Ausgabe vom 18. Juni 1979</ref> |
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| | + | Doch bereits mit [[30. November]] [[1926]] beendete Kuhn seine Tätigkeit als Flugplatzleiter. Er hatte Anfang Oktober 1926 mit [[Hans Guritzer]] und dem Flugzeugkonstrukteur Ing. Wilhelm van Nes aus Böblingen das Unternehmen "Alpenflug, Salzburg–Bad Reichenhall" gegründet. |
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| | [[1927]] schulte der Salzburger Flieger Hans Guritzer Eduard Kuhn als Pilot ein. Am [[1. März]] [[1928]] fand die erste Flugzeugführerprüfung in Salzburg statt: Marga Kuhn, Eduard Kuhn, [[Gendarmerie|Gendarm]] Josef Paradeiser sowie Flugschüler und Prüfungskommissäre waren anwesend. | | [[1927]] schulte der Salzburger Flieger Hans Guritzer Eduard Kuhn als Pilot ein. Am [[1. März]] [[1928]] fand die erste Flugzeugführerprüfung in Salzburg statt: Marga Kuhn, Eduard Kuhn, [[Gendarmerie|Gendarm]] Josef Paradeiser sowie Flugschüler und Prüfungskommissäre waren anwesend. |
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| − | Er war einer der bekanntesten Mitglieder der [[Aero-Sektion des Salzburger Automobilclubs|Aero-Sektion]] des [[Salzburger Automobil-, Motorrad- und Touring-Club]]s.
| + | Am [[18. Februar]] [[1929]] unternahm Kuhn in Begleitung des Flugschülers Ing. Krämer aus Frankfurt einen Erstlingsflug mit Kufen. Das kleine Flugzeug "Flamingo" startete 13:30 Uhr auf dem Salzburger Flugplatz, landete vor 14 Uhr vor dem Hotel Schiffmeister auf dem zugefrorenen [[Königssee]] im [[Berchtesgadener Land]]. Anschließend flog Kuhn über die mehr als 2 000 Menschen, die sich auf dem blanken Eis des Königssees tummelten, nach St. Bartholomä, wo das Flugzeug abermals sicher und glatt landete. Um 15:45 Uhr stieg Oberleutnant Kuhn neuerlich auf und erreichte in 17 Minuten den [[Wallersee]], wo er trotz der großen Schneeverwehungen anstandslos landet. Nach kurzer Rast wurde der Rückflug angetreten und um 16:45 Uhr war der heimatliche Hangar wieder erreicht.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19290218&seite=6&zoom=33 ANNO], "[[Salzburger Chronik]]", Ausgabe vom 19. Februar 1929, Seite 6</ref> Der Flug vom Königssee zum Wallersee erfolgte in 2 000 [[m ü. A.]] bei Minus 35 Grad Celsius (es herrschten in diesem Winter besonders tiefen Temperaturen in ganz Europa. So wurden am [[19. Februar]] minus 15 Grad in der Stadt Salzburg gemessen, was als "einsetzende Erwärmung" gedeutet wurde).<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19290218&seite=7&zoom=33 ANNO], "[[Salzburger Volksblatt]]", Ausgabe vom 18. Februar 1929, Seite 7</ref> |
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| | + | Eduard Kuhn war einer der bekanntesten Mitglieder der [[Aero-Sektion des Salzburger Automobilclubs|Aero-Sektion]] des [[Salzburger Automobil-, Motorrad- und Touring-Club]]s. |
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| − | Am 15. Juli 1932 stürzte Eduard Kuhn beim Landeanflug über Pointing-[[Himmelreich]] ab und erlag seinen Verletzungen. | + | Am 15. Juli 1932 stürzte Eduard Kuhn beim Landeanflug über [[Pointing]]<ref>Lage auf [https://maps.bev.gv.at/#/center/12.9863,47.795/zoom/14.6 AMap], aktualisierter Datenlink 22. Dezember 2023</ref>-[[Himmelreich]] ab und erlag seinen Verletzungen. |
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| | == Luftbild-Verlag == | | == Luftbild-Verlag == |
| − | Die ''Luftbildabteilung der Österreichischen Fliegerschule'' gehörte auch Eduard Kuhn und wurde nach seinem Tod von seiner Frau [[Margarethe Kuhn]] weitergeführt. Auch die Konzession für die Fliegerschule wurde auf seine Frau überschrieben. Vom Luftamt wurde ihr ein erfahrener Luftbildfotograf zur Seite gestellt. Ab Mitte der [[1930er]]-Jahre erschienen in der ''Österreichischen Luftbild-Industrie'', dem Ansichtskartenverlag von Margarethe Kuhn, Salzburg, [[Auerspergstraße]] 27a, die ersten auf Fliegeraufnahmen basierenden Ansichtskarten aus Salzburg. | + | Die "Luftbildabteilung der Österreichischen Fliegerschule" gehörte auch Eduard Kuhn. Nach seinem Tod gründete seine Frau [[Margarethe Kuhn]] die Firma "Österreichische Luftbild-Industrie".<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19330203&query=%22%c3%96sterreichische+Fliegerschule+Salzburg%22&ref=anno-search&seite=6 ANNO], "[[Salzburger Volksblatt]]", Ausgabe vom 3. Februar 1933, Seite 6</ref> Auch die Konzession für die Fliegerschule wurde auf seine Frau überschrieben. Vom Luftamt wurde ihr ein erfahrener Luftbildfotograf zur Seite gestellt. Ab Mitte der [[1930er]]-Jahre erschienen in der "Österreichischen Luftbild-Industrie", dem Ansichtskartenverlag von Margarethe Kuhn, Salzburg, [[Auerspergstraße]] 27a, die ersten auf Fliegeraufnahmen basierenden Ansichtskarten aus Salzburg. |
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| | == Ehrungen == | | == Ehrungen == |
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| | Am [[Gaisberg-Plateau]] befindet sich der [[Eduard-Kuhn-Gedenkstein]]. | | Am [[Gaisberg-Plateau]] befindet sich der [[Eduard-Kuhn-Gedenkstein]]. |
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| | + | == Weblink == |
| | + | * [https://www.facebook.com/photo.php?fbid=7357006491024326&set=p.7357006491024326&type=3 www.facebook.com], historische Aufnahme des Salzburger Flugfelds mit eingezeichneter Absturzstelle in Pointing |
| | + | * [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=gtb&datum=19320717&seite=7&zoom=33 ANNO], "Grazer Tagblatt", Ausgabe vom 17. Juli 1932, Seite 7, ein Bericht über den Absturz Kuhns |
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| | == Quellen == | | == Quellen == |
| | {{Quelle Leitich}} | | {{Quelle Leitich}} |
| − | * [[Salzburger Volksblatt]], 23. Juli 1932 | + | * "[[Salzburger Volksblatt]]", 23. Juli 1932 |
| − | * Eduard Kuhn Denkmal auf der [[Gaisbergspitze]] | + | * [[SALZBURGWIKI]]Einträge |
| − | * Albertina, Sammlungen, Online-Suche [http://sammlungenonline.albertina.at/?id=starl_98936A5C1D7A42B98263FA90B6C6641C#a746254a-3e82-47bf-96f1-b6f9f2a5277d]
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| | + | == Einzelnachweise == |
| | + | <references/> |
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| | {{SORTIERUNG: Kuhn, Eduard}} | | {{SORTIERUNG: Kuhn, Eduard}} |
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| | [[Kategorie:Luftfahrt (Geschichte)]] | | [[Kategorie:Luftfahrt (Geschichte)]] |
| | [[Kategorie:Zuagroaste]] | | [[Kategorie:Zuagroaste]] |
| | + | [[Kategorie:Vereinigte Staaten von Amerika]] |
| | + | [[Kategorie:Stadt Salzburg]] |
| | + | [[Kategorie:Maxglan]] |
| | + | [[Kategorie:Geboren 1893]] |
| | + | [[Kategorie:Gestorben 1932]] |