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| | [[Datei:Dominikus-hagenauer-della-croce.jpg |miniatur| Dominicus Hagenauer, Abt von St. Peter 1786 - 1811]] | | [[Datei:Dominikus-hagenauer-della-croce.jpg |miniatur| Dominicus Hagenauer, Abt von St. Peter 1786 - 1811]] |
| − | [[Datei:Abt dominicus hagenauer.jpg|thumb|Dominicus von Hagenauer, 1786]]Pater '''Dominikus Hagenauer''' [[OSB]] (Taufname: ''Kajetan Rupert'') (* [[23. Oktober]] [[1746]] in Salzburg; † [[4. Juni]] [[1811]] ebenda) war [[Äbte von St. Peter|Abt]] des [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Stiftes St. Peter]] und ein Sprössling der [[Hagenauer|Hagenauer-Dynastie]] in Salzburg. | + | [[Datei:Abt dominicus hagenauer.jpg|thumb|Dominicus Hagenauer, 1786]]Pater '''Dominikus Hagenauer''' [[OSB]] (Taufname: ''Kajetan Rupert'') (* [[23. Oktober]] [[1746]] in Salzburg; † [[4. Juni]] [[1811]] ebenda) war [[Äbte von St. Peter|Abt]] des [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Stiftes St. Peter]] und ein Sprössling der [[Hagenauer|Hagenauer-Dynastie]] in Salzburg. |
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| | ==Leben== | | ==Leben== |
| − | {{PAGENAME}} war der fünfte Sohn des vermögenden Salzburger Kaufmanns Johann [[Lorenz Hagenauer]]. Er war außerdem ein bedeutender Jugendfreund des um zehn Jahre jüngeren [[Wolfgang Amadé Mozart]]. | + | {{PAGENAME}} war der fünfte Sohn des vermögenden Salzburger Kaufmanns Johann [[Lorenz Hagenauer]]. Er war ein bedeutender Jugendfreund des um zehn Jahre jüngeren [[Wolfgang Amadé Mozart]]. |
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| − | Kajetan Rupert wurde stark durch die Religiosität seiner Familie, vor allem aber durch seinen Onkel den Benediktiner Pater [[Franz Dominikus Hagenauer| (Franz) Dominikus Hagenauer]] geprägt. Nach Abschluss der Rhetorenklasse des [[Geschichte des Benediktiner-, Staats- und Akademischen Gymnasiums|Benediktinergymnasiums]] ([[1763]]) trat er am [[29. Oktober]] [[1764]] in das Benediktinerkloster St. Peter unter dem Klosternamen ''Dominikus'' ein. Zu seiner Primiz am [[10. Oktober]] [[1769]] komponierte Mozart die ''Dominikus-Messe KV 66''. 1772 - 1784 war er Küchenmeister, 1784 - 1786 Beichtvater im [[Benediktinenstift Nonnberg]] am [[Nonnberg]]. Am [[31. Jänner]] [[1786]] wurde Dominikus Hagenauer als Nachfolger von [[Beda Seeauer]] zum Abt gewählt. Bei der feierlichen Abtsweihe am [[27. März]] [[1786]] erklang erstmals [[Johann Michael Haydn]]s ''Missa S. Dominici''. [[Leopold Mozart]] sollte einer jener Menschen gewesen sein, die seine Wahl aktiv betrieben haben. Als Leopold Mozart am [[28. Mai]] [[1787]] starb, würdigte Hagenauer seine Verdienste. | + | Kajetan Rupert wurde stark durch die Religiosität seiner Familie, vor allem aber durch seinen Onkel den Beneditiner Pater [[Franz Dominikus Hagenauer| (Franz) Dominikus Hagenauer]] geprägt. Nach Abschluss der Rhetorenklasse des [[Geschichte des Benediktiner-, Staats- und Akademischen Gymnasiums|Benediktinergymnasiums]] ([[1763]]) trat er am [[29. Oktober]] [[1764]] in das Benediktinerkloster St. Peter unter dem Klosternamen ''Dominikus'' ein. Zu seiner Primiz am [[10. Oktober]] [[1769]] komponierte Mozart die ''Dominikus-Messe KV 66''. 1772 - 1784 war er Küchenmeister, 1784 - 1786 Beichtvater im [[Benediktinenstift Nonnberg]] am [[Nonnberg]]. Am [[31. Jänner]] [[1786]] wurde Dominikus Hagenauer als Nachfolger von [[Beda Seeauer]] zum Abt gewählt. Bei der feierlichen Abtweihe am [[27. März]] [[1786]] erklang erstmals [[Johann Michael Haydn]]s ''Missa S. Dominici''. [[Leopold Mozart]] sollte einer jener Menschen gewesen sein, die seine Wahl aktiv betrieben haben. Als Leopold Mozart am [[28. Mai]] [[1787]] starb, würdigte Hagenauer seine Verdienste. |
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| | Dominikus hatte bei aller anstrengenden Arbeit für das Land, sein Kloster und die [[Universität Salzburg|Universität]], die alte musikalische Tradition des Hauses hochgehalten. Mehr für die Musik als für das Theater interessiert, hatte er in Italien und Wien stets Opern, nie aber Schauspiele besucht. Im Kloster selbst wurde Musik sehr geschätzt, bei Festtafeln gab es Tafelmusik im Speisesaal, für einen guten Musikchor sorgten eigene Patres. Aber nicht nur der Musik galt seine Aufmerksamkeit, auch anderen Künsten. Abt Dominikus soll eine ganze Sammlung von Arbeiten des [[Tittmoning]]er Wachsbossierers [[Johann Baptist Cetto]]’s (* 1671; † 1738) gehabt haben. Vielleicht befinden sich dieselben heute noch in der Erzabtei St. Peter. Seiner Familie, den Cousins [[Wolfgang Hagenauer]], [[Johann Baptist von Hagenauer]] und [[Johann Georg von Hagenauer]], ließ der Abt immer wieder Aufträge zukommen: Wolfgang errichtete zum Beispiel die Sommerresidenz des Abtes in [[Aigen]] und renovierte den [[Aiglhof]] im Stile des Salzburger Frühklassizismus, Johann Baptist fertigte Skulpturen für, sowie auch Büsten und Stiche von Dominikus an. Maria Rosa Barducci-Hagenauer (Johann Baptists Ehefrau) malte Gemälde für den Abt. Schließlich holte Dominikus auch Johann Georg von Hagenauer, nachdem sein ehemaliger Protektor und Freund der Passauer Fürstbischof [[Auersperg]] und dessen zwei Nachfolger gestorben waren, nach Salzburg zurück. Dort übernahm er das Amt seines verstorbenen Bruders Wolfgang als Baudirektor des inzwischen kurfürstlichen Kameralbauamtes für Abt Dominikus. | | Dominikus hatte bei aller anstrengenden Arbeit für das Land, sein Kloster und die [[Universität Salzburg|Universität]], die alte musikalische Tradition des Hauses hochgehalten. Mehr für die Musik als für das Theater interessiert, hatte er in Italien und Wien stets Opern, nie aber Schauspiele besucht. Im Kloster selbst wurde Musik sehr geschätzt, bei Festtafeln gab es Tafelmusik im Speisesaal, für einen guten Musikchor sorgten eigene Patres. Aber nicht nur der Musik galt seine Aufmerksamkeit, auch anderen Künsten. Abt Dominikus soll eine ganze Sammlung von Arbeiten des [[Tittmoning]]er Wachsbossierers [[Johann Baptist Cetto]]’s (* 1671; † 1738) gehabt haben. Vielleicht befinden sich dieselben heute noch in der Erzabtei St. Peter. Seiner Familie, den Cousins [[Wolfgang Hagenauer]], [[Johann Baptist von Hagenauer]] und [[Johann Georg von Hagenauer]], ließ der Abt immer wieder Aufträge zukommen: Wolfgang errichtete zum Beispiel die Sommerresidenz des Abtes in [[Aigen]] und renovierte den [[Aiglhof]] im Stile des Salzburger Frühklassizismus, Johann Baptist fertigte Skulpturen für, sowie auch Büsten und Stiche von Dominikus an. Maria Rosa Barducci-Hagenauer (Johann Baptists Ehefrau) malte Gemälde für den Abt. Schließlich holte Dominikus auch Johann Georg von Hagenauer, nachdem sein ehemaliger Protektor und Freund der Passauer Fürstbischof [[Auersperg]] und dessen zwei Nachfolger gestorben waren, nach Salzburg zurück. Dort übernahm er das Amt seines verstorbenen Bruders Wolfgang als Baudirektor des inzwischen kurfürstlichen Kameralbauamtes für Abt Dominikus. |
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| | == Ehrung == | | == Ehrung == |
| − | Nach Dominikus von Hagenauer ist auch der [[Dominicusweg]] im [[Salzburger Stadtteil]] [[Gneis]] benannt. | + | Nach Dominikus Hagenauer ist auch der [[Dominicusweg]] im [[Salzburger Stadtteil]] [[Gneis]] benannt. |
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| | == Berichte des Abtes == | | == Berichte des Abtes == |
| | Über die Wettergeschichte des Landes berichtete Dominikus Hagenauer am [[31. Jänner]] [[1796]] in der [[Stiftschronik der Erzabtei St. Peter|Stiftschronik]]: | | Über die Wettergeschichte des Landes berichtete Dominikus Hagenauer am [[31. Jänner]] [[1796]] in der [[Stiftschronik der Erzabtei St. Peter|Stiftschronik]]: |
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| − | "''Durch dieses Monat war eine so ungewöhnliche Witterung, die nicht gedenkt wird. Seitt Weihnachten fiel kein Schnee, es waren die schönsten und angenehmsten Tage. War es grob, so regnete es wie im Sommer, man gieng täglich spatzieren und es war so warm, dass man keinen Überrock leiden musste. Die Frühlingsblumen kamen aller Orten hervor und in manchen Gegenden blühten die [[Marille]]nbäume. Und ich selbst brachte vom [[Mönchsberg]] blühende Zeilose und blaue Veilchen nach Hause. Dienämliche gelinde Witterung war nach den Berichten in Wien, in Frankreich, in England, und überall war man für die Früchten wegen der noch bevorstehenden Kälte besorgt.''"<ref>{{Quelle SN|13. März 2014}}</ref> | + | "''Durch dieses Monat war eine so ungewöhnliche Witterung, die nicht gedenkt wird. Seitt Weihnachten fiel kein Schnee, es waren die schönsten und angenehmsten Tage. War es grob, so regnete es wie im Sommer, man gieng täglich spatzieren und es war so warm, dass man keinen Überrock leiden musste. Die Frühlingsblumen kamen aller Orten hervor und in manchen Gegenden blühten die [[Marille]]nbäume. Und ich selbst brachte vom [[Mönchsberg]] blühende Zeilose und blaue Veilchen nach Hause. Die nämliche gelinde Witterung war nach den Berichten in Wien, in Frankreich, in England, und überall war man für die Früchten wegen der noch bevorstehenden Kälte besorgt.''"<ref>{{Quelle SN|13. März 2014}}</ref> |
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| | ==Quellen== | | ==Quellen== |