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| | '''Christian Graf von Aicholt''' (* [[1754]], † [[1838]]) war von [[1807]] bis [[1809]] provisorischer Regierungspräsident von [[Herzogtum Salzburg|Salzburg]]<ref name= "Franz’">[[Staatsbesuche# 19._Jahrhundert|Salzburgwiki: Staatsbesuche, 1807]].</ref> <ref>[http://www.portalestoria.net/AUSTRIA%20SALISBURGO%20SALZBURG.htm Geo Rulers Atlas Words / Repubblica d'Austria / Salisburgo.]</ref> <ref>Die Quellen nennen zumeist den Vornamen des Grafen nicht. Ein [http://www.historical-shares.at/katalog/losliste.pdf „Circulare an sämmtliche Pfleg=Stadt= und Langerichte, dann geistl. und weltliche Kirchenadministrationen und Verwaltungen. Vordrucke für Urbars=Schuld= und Hypothekenbriefe und Gutmachscheine zur Abkürzung der Arbeit. Herausgegeben von Christian Graf von Aicholt, Hofrath und Joseph Felner, Reg.Rath.“, Salzburg, 1.1. 1809,]ermöglicht es aber, ihn mit dem kaiserlichen Beamten ''Christian Graf von Aicholt'' (1754 – 1838) zu identifizieren.</ref>, das von [[1806]] bis [[1809]] erstmals zu Österreich gehörte<ref>Erst mit dem Staatsvertrag zwischen Bayern und Österreich, geschlossen in München am [[14. April]] [[1816]], kam das Land (genauer: [[Herzogtum Salzburg|''Herzogtum'') Salzburg]] endgültig zu (genau: dem ''Kaisertum'') Österreich.</ref>. | | '''Christian Graf von Aicholt''' (* [[1754]], † [[1838]]) war von [[1807]] bis [[1809]] provisorischer Regierungspräsident von [[Herzogtum Salzburg|Salzburg]]<ref name= "Franz’">[[Staatsbesuche# 19._Jahrhundert|Salzburgwiki: Staatsbesuche, 1807]].</ref> <ref>[http://www.portalestoria.net/AUSTRIA%20SALISBURGO%20SALZBURG.htm Geo Rulers Atlas Words / Repubblica d'Austria / Salisburgo.]</ref> <ref>Die Quellen nennen zumeist den Vornamen des Grafen nicht. Ein [http://www.historical-shares.at/katalog/losliste.pdf „Circulare an sämmtliche Pfleg=Stadt= und Langerichte, dann geistl. und weltliche Kirchenadministrationen und Verwaltungen. Vordrucke für Urbars=Schuld= und Hypothekenbriefe und Gutmachscheine zur Abkürzung der Arbeit. Herausgegeben von Christian Graf von Aicholt, Hofrath und Joseph Felner, Reg.Rath.“, Salzburg, 1.1. 1809,]ermöglicht es aber, ihn mit dem kaiserlichen Beamten ''Christian Graf von Aicholt'' (1754 – 1838) zu identifizieren.</ref>, das von [[1806]] bis [[1809]] erstmals zu Österreich gehörte<ref>Erst mit dem Staatsvertrag zwischen Bayern und Österreich, geschlossen in München am [[14. April]] [[1816]], kam das Land (genauer: [[Herzogtum Salzburg|''Herzogtum'') Salzburg]] endgültig zu (genau: dem ''Kaisertum'') Österreich.</ref>. |
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| | Christian Graf von Aicholt, der aus österreichisch-kärntnerischem Adel stammte<ref>Vgl. [http://books.google.at/books?id=ZpqQl_VEeQMC&pg=PA33&lpg=PA33&dq=%22Aicholt Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Leipzig : F. Voigt's Buchhandlung, 1859-1870. S. 33;] [http://books.google.at/books?id=9a0AAAAAcAAJ&pg=PA33&lpg=PA33&dq=%22Aicholt Franz Gräffer, Johann J. Czikann: Oesterreichische National-Encyklopädie, oder alphabetische Darlegung der wissenswürdigsten Eigenthümlichkeiten des österreichischen Kaiserthumes ... Band I, Wien 1835, S. 33.]</ref>, war gewiss schon zuvor im österreichischen Staatsdienst (wohl in Linz<ref>Wallner/Dox ([http://www.ooegeschichte.at/uploads/tx_iafbibliografiedb/hbl1963_1_2_3-16.pdf, ''Franzosen und Russen im Herbst 1805 in Oberösterreich.'' Oberösterreichische Heimatblätter, Jg. 17 (1963) Heft 1/2 S. 11)]erwähnen einen in Linz (wohl bei der Landesregierung) tätigen Grafen von Aicholt.</ref>) gestanden. | | Christian Graf von Aicholt, der aus österreichisch-kärntnerischem Adel stammte<ref>Vgl. [http://books.google.at/books?id=ZpqQl_VEeQMC&pg=PA33&lpg=PA33&dq=%22Aicholt Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Leipzig : F. Voigt's Buchhandlung, 1859-1870. S. 33;] [http://books.google.at/books?id=9a0AAAAAcAAJ&pg=PA33&lpg=PA33&dq=%22Aicholt Franz Gräffer, Johann J. Czikann: Oesterreichische National-Encyklopädie, oder alphabetische Darlegung der wissenswürdigsten Eigenthümlichkeiten des österreichischen Kaiserthumes ... Band I, Wien 1835, S. 33.]</ref>, war gewiss schon zuvor im österreichischen Staatsdienst (wohl in Linz<ref>Wallner/Dox ([http://www.ooegeschichte.at/uploads/tx_iafbibliografiedb/hbl1963_1_2_3-16.pdf, ''Franzosen und Russen im Herbst 1805 in Oberösterreich.'' Oberösterreichische Heimatblätter, Jg. 17 (1963) Heft 1/2 S. 11)]erwähnen einen in Linz (wohl bei der Landesregierung) tätigen Grafen von Aicholt.</ref>) gestanden. |
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| − | Graf Aicholt fungierte vom 3. Juli 1807 bis zum April 1809 als provisorischer Präsident der Salzburger Landesregierung. Er war ein engagierter Bürokrat, nach der von Josef Felner gegebenen Beschreibung "ein wahrer Actenwurm", dessen größtes Vergnügen es war, Fehler in den Rechnungen der Buchhalterei aufzuspüren. Ihm standen vier "wirkliche Regierungsräte" zur Seite, darunter [[Josef Felner|Felner]] (sein Nachfolger) und [[Franz de Paula Pichler]].<ref>Franz Ortner: Zwischen Habsburg und Wittelsbach - Säkularisation und Franzosenkriege, in: [[Heinz Dopsch|Dopsch, Heinz]]/[[Hans Spatzenegger|Spatzenegger, Hans]]'' (Hrsg.): Geschichte Salzburgs, Stadt und Land, Band II, 2. Teil. [[Verlag Anton Pustet]] Salzburg 1988; ISBN 3-7025-0243-2. S. 587 ff (596 f).</ref> | + | ===Leiter der Salzburger Landesregierung=== |
| | + | Graf Aicholt fungierte vom 3. Juli 1807 bis zum April 1809 als „einstweiliger Präsidiumsverweser“ der Salzburger Landesregierung (dabei nahm er den ersten Rang unter den vier Regierungsräten der fünfköpfigen Landesregierung ein, in der die Stelle des Präsidenten unbesetzt gelassen war). |
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| | + | Ihm standen drei "wirkliche Regierungsräte" zur Seite: |
| | + | * [[Josef Felner]] |
| | + | * [[Franz de Paula Pichler]] und |
| | + | * Regierungsrat Zobel. |
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| | + | Nach Felners Schilderung war Aicholt ein "schlichter, einfacher Mann", der alle Etikette, allen Prunk vermied, aber auch ein selten kalter Charakter, auf dessen Herz keine Träne wirkte. |
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| | + | Er war ein engagierter Bürokrat, nach der von Josef Felner gegebenen Beschreibung "ein wahrer Actenwurm", dessen größtes Vergnügen es war, Fehler in den Rechnungen der Buchhalterei aufzuspüren. Er hatte auch eine eiserne Ausdauer im Arbeiten. Mitternachts saß er noch an seinem Schreibtisch und holte Konzepte nach. Er führte eigenhändig die Protokolle von Kommissionen, über die er präsidierte (z.B. Kommission für die Entschädigung der [[Erbausfergenamt|Erbausfergen]]). Hingegen hatte er, laut Felner, nicht den Mut, eine eigene Meinung zu haben und schnelle Entschlüsse zu fassen. |
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| | Zwischen dem [[5. Oktober|5.]] und [[22. Oktober]] [[1807]] besuchte der österreichische [[Kaiser Franz II./I.|Kaiser Franz I.]] die Stadt Salzburg und ihre Umgebung; am [[6. Oktober]] visitierte er in Begleitung hoher Offiziere und des Grafen von Aicholt die [[Festung Hohensalzburg]].<ref name= "Franz’"/> Der Besuch des Kaisers gab auch Anlass zu mehreren Staatskonferenzen, an denen die Regierungsräte teilnahmen<ref>Ortner aaO 600</ref>. | | Zwischen dem [[5. Oktober|5.]] und [[22. Oktober]] [[1807]] besuchte der österreichische [[Kaiser Franz II./I.|Kaiser Franz I.]] die Stadt Salzburg und ihre Umgebung; am [[6. Oktober]] visitierte er in Begleitung hoher Offiziere und des Grafen von Aicholt die [[Festung Hohensalzburg]].<ref name= "Franz’"/> Der Besuch des Kaisers gab auch Anlass zu mehreren Staatskonferenzen, an denen die Regierungsräte teilnahmen<ref>Ortner aaO 600</ref>. |
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| | + | 1809 erklärte Österreich Frankreich den Krieg. Teil des Kriegsplanes war ein Aufstand der Tiroler, die seit 1805 zu dem mit Frankreich verbündeten Bayern gehörten. Salzburg war der westlichste Vorposten Österreichs, und Graf Aicholt spielte eine Rolle bei der Konspiration zwischen Österreich und Tirol. Schon Ende April 1809 besetzte eine französisch-bayrische Armee Salzburg; Graf Aicholt, der die Rache des Feindes fürchten musste, hatte rechtzeitig das Weite gesucht. |
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| | + | ===Spätere Laufbahn=== |
| | Dem Kaiser diente Christian Graf von Aicholt danach | | Dem Kaiser diente Christian Graf von Aicholt danach |
| | * von 1810 bis 1815 in Linz:<ref>[http://books.google.at/books?id=7w9sf3SvZtsC&pg=PA232&lpg=PA232&dq=%22christian%22+%22Aicholt Siegfried Haider: Geschichte Oberösterreichs (1987) S. 232.]</ref> | | * von 1810 bis 1815 in Linz:<ref>[http://books.google.at/books?id=7w9sf3SvZtsC&pg=PA232&lpg=PA232&dq=%22christian%22+%22Aicholt Siegfried Haider: Geschichte Oberösterreichs (1987) S. 232.]</ref> |
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| | ==Quellen== | | ==Quellen== |
| | <references/> | | <references/> |
| − | | + | * zum Abschnitt "Leiter der Salzburger Landesregierung": |
| | + | ** Hanna Hintner: ''Joseph Philipp Felner (1769-1850) als Staatsmann, Historiker und Mensch'', Phil. Diss., Wien 1967. S. 146 ff. |
| | + | ** Franz Ortner: ''Zwischen Habsburg und Wittelsbach - Säkularisation und Franzosenkriege'', in: [[Heinz Dopsch|Dopsch, Heinz]]/[[Hans Spatzenegger|Spatzenegger, Hans]] (Hrsg.): ''Geschichte Salzburgs, Stadt und Land'', Band II, 2. Teil. [[Verlag Anton Pustet]] Salzburg 1988; ISBN 3-7025-0243-2. S. 587 ff (596 f). |
| | ==Weiterer Weblink== | | ==Weiterer Weblink== |
| | [http://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Graf_von_Aicholt Artikel "Christian Graf von Aicholt" auf Wikipedia] | | [http://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Graf_von_Aicholt Artikel "Christian Graf von Aicholt" auf Wikipedia] |