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| | ==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie== | | ==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie== |
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| − | ''Q. robur'' wurde in Salzburg bereits in allen Landesteilen nachgewiesen, südlich des [[Pass Lueg]] beschränken sich die Vorkommen aber fast ausschließlich auf das [[Salzach]]tal sowie die Gegend um [[Zell am See]] und [[Saalfelden]]. In den Tälern der [[Hohe Tauern|Hohen Tauern]] fehlt die Stieleiche. Im [[Lungau]] gibt es ebenfalls nur sehr wenige Nachweise, die größtenteils auch bereits mehr als 70 Jahre zurück liegen (Wittmann et al. 1987). Im [[Flachgau]] dagegen und in niedrigen Lagen des [[Tennengau]]es ist die Art weit verbreitet, wird aber fast nirgends bestandsbildend. Die Höhenverbreitung erstreckt sich von knapp unter 400 bis rund 900 m Höhe, ausnahmsweise findet sich ''Q. robur'' auch noch knapp über 1000 m ([[Michael Kurz|Kurz]] & [[Marion Kurz|Kurz]]2013). Natürliche Lebensräume der Art in Salzburg sind Laubmischwälder, Galerie- und Auwälder sowie sonnige Waldränder aller Art. Oft wird die Stieleiche auch als Park- und Alleebaum angepflanzt. Die Blütezeit von ''Q. robur'' fällt in den Mai, reife Früchte finden sich ab September und fallen im Herbst zu Boden. | + | ''Q. robur'' wurde in [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] bereits in allen Landesteilen nachgewiesen, südlich des [[Pass Lueg]] beschränken sich die Vorkommen aber fast ausschließlich auf das [[Salzach]]tal sowie die Gegend um [[Zell am See]] und [[Saalfelden]]. In den Tälern der [[Hohe Tauern|Hohen Tauern]] fehlt die Stieleiche. Im [[Lungau]] gibt es ebenfalls nur sehr wenige Nachweise, die größtenteils auch bereits mehr als 70 Jahre zurück liegen (Wittmann et al. 1987). Im [[Flachgau]] dagegen und in niedrigen Lagen des [[Tennengau]]es ist die Art weit verbreitet, wird aber fast nirgends bestandsbildend. Die Höhenverbreitung erstreckt sich von knapp unter 400 bis rund 900 m Höhe, ausnahmsweise findet sich ''Q. robur'' auch noch knapp über 1000 m ([[Michael Kurz|Kurz]] & [[Marion Kurz|Kurz]] 2013). Natürliche Lebensräume der Art in Salzburg sind Laubmischwälder, Galerie- und Auwälder sowie sonnige [[Wald (Pflanzenformation)|Wald]]<nowiki></nowiki>ränder aller Art. Oft wird die Stieleiche auch als Park- und Alleebaum angepflanzt. Die Blütezeit von ''Q. robur'' fällt in den Mai, reife Früchte finden sich ab September und fallen im Herbst zu Boden. |
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| | ==Biologie und Gefährdung== | | ==Biologie und Gefährdung== |
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| | Durch das feuchte und vergleichsweise kühle Klima in Salzburg ist die Stieleiche bei uns fast überall der [[Buche]] (''[[Fagus sylvatica]]'') unterlegen und kommt in Wäldern fast immer nur als Begleitart, aber nicht bestandsbildend vor. | | Durch das feuchte und vergleichsweise kühle Klima in Salzburg ist die Stieleiche bei uns fast überall der [[Buche]] (''[[Fagus sylvatica]]'') unterlegen und kommt in Wäldern fast immer nur als Begleitart, aber nicht bestandsbildend vor. |
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| − | Trotz des hohen Gehalts an Gerbstoffen parasitieren zahlreiche Tierarten an der Art, von denen die folgenden wenigen, in Salzburg am Baum unmittelbar nachgewiesenen, stellvertretend genannt sein sollen: ''[[Neuroterus quercusbaccarum]]'' (Gallwespe an den Blüten), ''[[Andricus quercuscalicis]]'' (Gallwespe an den Eicheln), ''[[Trioza remota]]'' (Blattfloh an den Blättern), ''[[Quercusia quercus]]'', ''[[Apoda limacodes]]'', ''[[Phalera bucephala]]'' (Schmetterlingsraupen an den Blättern), ''[[Stigmella roborella]]'', ''[[Ectoedemia albifasciella]]'', ''[[Ectoedemia subbimaculella]]'', ''[[Ectoedemia heringi]]'', ''[[Tischeria ekebladella]]'', ''[[Tischeria dodonaea]]'', ''[[Acrocercops brongniardella]]'', ''[[Phyllonorycter roboris]]'', ''[[Coleophora lutipennella]]'' (blattminierende [[Schmetterling]]e). Als Gegenspieler dieser phytophagen Insekten wurden bei der Nahrungssuche auf der Stieleiche der [[Kleiber]] (''[[Sitta europaea]]'') und vermutlich der [[Gartenbaumläufer]] (''[[Certhia brachydactyla]]'') beobachtet. Harmlose Begleitarten auf der Rinde sind neben [[Moose]]n, [[Flechten]] und [[Algen]] auch die Sackträger ''[[Psyche casta]]'' und ''[[Proutia betulina]]'', die die ersteren abweiden. | + | Trotz des hohen Gehalts an Gerbstoffen parasitieren zahlreiche Tierarten an der Art, von denen die folgenden wenigen, in Salzburg am Baum unmittelbar nachgewiesenen, stellvertretend genannt sein sollen: |
| | + | *''[[Neuroterus quercusbaccarum]]'' (Gallwespe an den Blüten), ''[[Andricus quercuscalicis]]'' (Gallwespe an den Eicheln), |
| | + | *''[[Trioza remota]]'' (Blattfloh an den Blättern), |
| | + | *''[[Quercusia quercus]]'', ''[[Apoda limacodes]]'', ''[[Phalera bucephala]]'' (Schmetterlingsraupen an den Blättern), |
| | + | *''[[Stigmella roborella]]'', ''[[Ectoedemia albifasciella]]'', ''[[Ectoedemia subbimaculella]]'', ''[[Ectoedemia heringi]]'', ''[[Tischeria ekebladella]]'', ''[[Tischeria dodonaea]]'', ''[[Acrocercops brongniardella]]'', ''[[Phyllonorycter roboris]]'', ''[[Coleophora lutipennella]]'' (blattminierende [[Schmetterling]]e). |
| | + | Als Gegenspieler dieser phytophagen Insekten wurden bei der Nahrungssuche auf der Stieleiche der [[Kleiber]] (''[[Sitta europaea]]'') und vermutlich der [[Gartenbaumläufer]] (''[[Certhia brachydactyla]]'') beobachtet. Harmlose Begleitarten auf der Rinde sind neben [[Moose]]n, [[Flechte]]n und [[Algen]] auch die [[Sackträger]] ''[[Psyche casta]]'' und ''[[Proutia betulina]]'', die die ersteren abweiden. |
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| | Die Stieleiche gehört in Salzburg auf Grund ihrer weiten Verbreitung nicht zu den gefährdeten Arten, obwohl ihr bei uns fast nur suboptimale Lebensräume zur Verfügung stehen. | | Die Stieleiche gehört in Salzburg auf Grund ihrer weiten Verbreitung nicht zu den gefährdeten Arten, obwohl ihr bei uns fast nur suboptimale Lebensräume zur Verfügung stehen. |