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| | [[Datei:Adolf Haslinger.jpg|thumb|Adolf Haslinger 2001]] | | [[Datei:Adolf Haslinger.jpg|thumb|Adolf Haslinger 2001]] |
| | [[Datei:Grab-Adolf-Haslinger.jpg|thumb|Das Grab von Adolf Haslinger auf dem Friedhof von St. Peter]] | | [[Datei:Grab-Adolf-Haslinger.jpg|thumb|Das Grab von Adolf Haslinger auf dem Friedhof von St. Peter]] |
| − | [[Professor]] Dr. '''Adolf Haslinger''' (* [[23. März]] [[1933]] in [[Saalfelden am Steinernen Meer]]; † [[7. Jänner]] [[2013]] in [[Salzburg]]) war promovierter Anglist und habilitierter Germanist. Zwischen [[1995]] und [[2001]] war er (der längst dienende) Rektor der [[Universität Salzburg]]. | + | [[Professor|o.Univ.-Prof.]] Dr. '''Adolf Haslinger''' (* [[23. März]] [[1933]] in [[Saalfelden am Steinernen Meer]]; † [[7. Jänner]] [[2013]] in [[Salzburg]]) war promovierter Anglist und habilitierter Germanist. Zwischen [[1995]] und [[2001]] war er (der bis dahin längstdienende) Rektor der [[Universität Salzburg]]. |
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| | Adolf Haslinger war Leiter des von ihm 1977 gegründeten [[Salzburger Literaturarchiv]]es und Vorstandsmitglied in literarischen Gesellschaften und Vereinigungen und war Gründungspräsident der "Internationalen Thomas-Bernhard-Gesellschaft". | | Adolf Haslinger war Leiter des von ihm 1977 gegründeten [[Salzburger Literaturarchiv]]es und Vorstandsmitglied in literarischen Gesellschaften und Vereinigungen und war Gründungspräsident der "Internationalen Thomas-Bernhard-Gesellschaft". |
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| | == Leben == | | == Leben == |
| − | Adolf Haslinger schloss sein Studium der Anglistik und Germanistik an der Universität Innsbruck 1961 mit einer Dissertation über die „Dialektgeographie des [[Pinzgau]]es“ ab. Als 1964 an der [[Universität Salzburg]] das Institut für Germanistik neu gegründet wurde, begann er dort als Assistent zu arbeiten. Nach seiner Habilitation über „Epische Formen im höfischen Barockroman“ (1969) folgte 1973 die Ernennung zum Außerordentlichen Professor und 1976 die Berufung zum ordentlichen Universitätsprofessor für „Österreichische Literatur“. | + | Adolf Haslinger schloss sein Studium der Anglistik und Germanistik an der Universität Innsbruck 1961 mit einer Dissertation über die „Dialektgeographie des [[Pinzgau]]es“ ab. Als 1964 an der [[Universität Salzburg]] das Institut für Germanistik neu gegründet wurde, begann er dort als Assistent zu arbeiten. Nach seiner Habilitation über „Epische Formen im höfischen Barockroman“ (1969) folgte 1973 die Ernennung zum außerordentlichen Professor und 1976 die Berufung zum ordentlichen Universitätsprofessor für „Österreichische Literaturgeschichte“. |
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| | == Leistungen == | | == Leistungen == |
| | [[Bild:Gedenktafel-Landestheater.jpg|thumb|ie von Adolf Haslinger angeregte Gedenktafel am [[Salzburger Landestheater]] erinnert, dass wichtige Uraufführungen von [[Thomas Bernhard]]-Stücken an diesem Theater erfolgt sind.]] | | [[Bild:Gedenktafel-Landestheater.jpg|thumb|ie von Adolf Haslinger angeregte Gedenktafel am [[Salzburger Landestheater]] erinnert, dass wichtige Uraufführungen von [[Thomas Bernhard]]-Stücken an diesem Theater erfolgt sind.]] |
| − | Adolf Haslingers Forschungsinteresse gilt neben der [[Barock]]<nowiki>literatur</nowiki> und der Edition der Texte von Adalbert Stifter und George Saiko vor allem der österreichischen Gegenwartsliteratur, wie seine Publikationen zu [[H.C. Artmann]], Konrad Bayer, [[Thomas Bernhard]], Heimito Doderer, [[Franz Innerhofer]] und Andreas Okopenko belegen. | + | Adolf Haslingers Forschungsinteresse galt neben der [[Barock]]<nowiki>literatur</nowiki> und der Edition der Texte von Adalbert Stifter und George Saiko vor allem der österreichischen Gegenwartsliteratur, wie seine Publikationen zu [[H.C. Artmann]], Konrad Bayer, [[Thomas Bernhard]], Heimito von Doderer, [[Franz Innerhofer]] und Andreas Okopenko belegen. |
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| − | Als neu ernannter Germanistikprofessor hat Adolf Haslinger 1977 das Salzburger Literaturarchiv gegründet, das wertvolle Manuskripte und Archivalien von Autoren wie Thomas Bernhard, [[Peter Handke]] und [[Stefan Zweig]] erwerben konnte. | + | Als neu ernannter Germanistikprofessor gründete Adolf Haslinger 1977 das Salzburger Literaturarchiv, das wertvolle Manuskripte und Archivalien von Autoren wie Thomas Bernhard, [[Peter Handke]] und [[Stefan Zweig]] erwerben konnte. |
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| − | Adolf Haslinger war [[1998]]/[[1999|99]] [[Präsidenten des Rotary Club Salzburg|Präsident des Rotary Club Salzburg]]. Als Präsident hat Haslinger im Jahr [[2001]] die Montage einer Gedenktafel am [[Salzburger Landestheater]] betrieben, die daran erinnert, dass wichtige Uraufführungen von Thomas-Bernhard-Stücken an diesem Theater erfolgt sind. | + | Adolf Haslinger war [[1998]]/[[1999|99]] [[Präsidenten des Rotary Club Salzburg|Präsident des Rotary Club Salzburg]]. Als Präsident betrieb Haslinger im Jahr [[2001]] die Montage einer Gedenktafel am [[Salzburger Landestheater]], die daran erinnert, dass wichtige Uraufführungen von Thomas-Bernhard-Stücken an diesem Theater erfolgt sind. |
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| − | Mit Peter Handke, mit dem Haslinger seit [[1972]] bekannt ist und über den er mehrfach publiziert hat, verbindet ihn inzwischen eine langjährige Freundschaft. | + | Mit Peter Handke, mit dem Haslinger seit [[1972]] bekannt war und über den er mehrfach publiziert hatte, verband ihn eine langjährige Freundschaft. |
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| − | Auch die Geschichte und Kultur der [[Stadt Salzburg]] war und ist ein zentraler Arbeitsschwerpunkt von Adolf Haslinger, weshalb er etwa gemeinsam mit [[Peter Mittermayr]] das "[[Salzburger Kulturlexikon]]" herausgegeben hat. | + | Auch die Geschichte und Kultur der [[Stadt Salzburg]] war ein zentraler Arbeitsschwerpunkt von Adolf Haslinger, weshalb er etwa gemeinsam mit [[Peter Mittermayr]] das "[[Salzburger Kulturlexikon]]" herausgab. |
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| − | So hat er etwa schon Anfang der [[1970er]] Jahre durch seine im „[[Salzburger Jahr]]“ mehr oder minder im Verborgenen publizierte Arbeit über „[[James Joyce|Joyce]] und Salzburg“ auf die besondere Verbindung des irischen Jahrhundertautors mit den österreichischen Städten Feldkirch, Innsbruck und Salzburg hingewiesen. Zwar ist die Bedeutung Salzburgs für Joyces Werk eher gering, aber, wie Adolf Haslinger schon [[1970]] erkannt hat, doch biographisch interessant: „''James Joyce und Salzburg, James Joyce und Österreich, nüchternes Lob für die vielgerühmte Stadt, keine tiefe Spur, ein flüchtiger Urlaubsaufenthalt, und doch um den lokalen Bezug ein Netz biographischer Details.''“ | + | So wies er etwa schon zu Anfang der [[1970er]]-Jahre durch seine im „[[Salzburger Jahr]]“ mehr oder minder im Verborgenen publizierte Arbeit über „[[James Joyce|Joyce]] und Salzburg“ auf die besondere Verbindung des irischen Jahrhundertautors mit den österreichischen Städten Feldkirch, Innsbruck und Salzburg hin. Zwar ist die Bedeutung Salzburgs für Joyces Werk eher gering, aber, wie Adolf Haslinger schon [[1970]] erkannt hat, doch biographisch interessant: „''James Joyce und Salzburg, James Joyce und Österreich, nüchternes Lob für die vielgerühmte Stadt, keine tiefe Spur, ein flüchtiger Urlaubsaufenthalt, und doch um den lokalen Bezug ein Netz biographischer Details.''“ |
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| | Haslingers informativer Beitrag hat wegen der regional beschränkten Verbreitung des „Salzburger Jahres“ weder vor Ort noch sonst jene Aufmerksamkeit gefunden, die er verdient hätte. Er wurde erst anlässlich des 100. Bloomsdays im Jahr [[2004]] mit 3½ Jahrzehnten Verspätung mit einer respektvollen Verbeugung wahrgenommen. | | Haslingers informativer Beitrag hat wegen der regional beschränkten Verbreitung des „Salzburger Jahres“ weder vor Ort noch sonst jene Aufmerksamkeit gefunden, die er verdient hätte. Er wurde erst anlässlich des 100. Bloomsdays im Jahr [[2004]] mit 3½ Jahrzehnten Verspätung mit einer respektvollen Verbeugung wahrgenommen. |
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| − | Haslinger verstarb am 7. Jänner 2013 im [[Landeskrankenhaus]]. Nach einer Knieoperation im Dezember kam es zu Komplikationen und einer letalen Lungenentzündung. Noch Anfang Dezember 2012 nahm Adolf Haslinger in Salzburg an der Ehrung Peter Handkes teil, mit dem er befreundet war und über den er mehrere Werke publiziert hat. Zuletzt hatte er sich mit großem Engagement gegen das geplante [[Bauvorhaben Dr.-Franz-Rehrl-Platz|Bauprojekt]] auf dem [[Dr.-Franz-Rehrl-Platz|Rehrl-Platz]] eingesetzt. | + | Haslinger verstarb am 7. Jänner 2013 im [[Landeskrankenhaus]]. Nach einer Knieoperation im Dezember kam es zu Komplikationen und einer letalen Lungenentzündung. Noch Anfang Dezember 2012 nahm Adolf Haslinger in Salzburg an der Ehrung Peter Handkes teil. Zuletzt setzte er sich mit großem Engagement gegen das geplante [[Bauvorhaben Dr.-Franz-Rehrl-Platz|Bauprojekt]] auf dem [[Dr.-Franz-Rehrl-Platz|Rehrl-Platz]] ein. |
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| | Haslinger fand seine letzte Ruhestätte auf dem [[Friedhof von St. Peter]]. | | Haslinger fand seine letzte Ruhestätte auf dem [[Friedhof von St. Peter]]. |
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| | * [http://www.salzburg.com/nachrichten/salzburg/kultur/sn/artikel/frueherer-rektor-der-uni-salzburg-haslinger-gestorben-42611/ Früherer Rektor der Uni Salzburg Haslinger gestorben] | | * [http://www.salzburg.com/nachrichten/salzburg/kultur/sn/artikel/frueherer-rektor-der-uni-salzburg-haslinger-gestorben-42611/ Früherer Rektor der Uni Salzburg Haslinger gestorben] |
| | * {{Quelle PiN|16. Jänner 2013}} | | * {{Quelle PiN|16. Jänner 2013}} |
| − | | + | {{Zeitfolge |
| | + | |AMT= [[Präsidenten des Rotary Club Salzburg|Präsident]] des [[Rotary Club Salzburg]] |
| | + | |ZEIT=1998–1999 |
| | + | |VORGÄNGER=[[Heinz Opferkuch]] |
| | + | |NACHFOLGER=[[Gerhard Sinzinger]] |
| | + | }} |
| | + | {{Zeitfolge |
| | + | |AMT= [[Rektoren und Dekane der Universität Salzburg|Rektor]] der [[Universität Salzburg]] |
| | + | |ZEIT=1995–2001 |
| | + | |VORGÄNGER=[[Edgar Morscher]] |
| | + | |NACHFOLGER=[[Heinrich Schmidinger]] |
| | + | }} |
| | + | {{Zeitfolge |
| | + | |AMT= o. Univ-Prof. für Österreichische Literaturgeschichte an der Universität Salzburg |
| | + | |ZEIT=1976–2001 |
| | + | |VORGÄNGER=[[Adalbert Schmidt]] |
| | + | |NACHFOLGERIN=[[Konstanze Fliedl]] |
| | + | }} |
| | {{SORTIERUNG: Haslinger, Adolf}} | | {{SORTIERUNG: Haslinger, Adolf}} |
| | [[Kategorie:Person]] | | [[Kategorie:Person]] |