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[[1995]] verbreitete [[Peter Blaikner]] in seinem Buch ''[[Ferdinand Sauter]] Gedichte''<ref>[http://www.blaikner.at/project/ferdinand-sauter-gedichte/ www.blaikner.at]</ref> die Annahme, es sei [[Anton Sauter (Pfleger)|Anton Sauter]], der Vater der beiden Brüder Anton und Ferdinand, als Namensgeber auszuweisen. Entgegenzuhalten ist dieser Annahme, dass [[Hermann Loimer]], der bereits [[1944]] Ferdinand Sauter in der Publikation "Ferdinand Sauter - Ein Wiener Original aus Salzburg"<ref>[https://www.zobodat.at/pdf/MGSL_134_0585-0614.pdf Ferdinand Sauter - Ein Wiener Original aus Salzburg]</ref> als Namensgeber ausgeschlossen hatte.  
 
[[1995]] verbreitete [[Peter Blaikner]] in seinem Buch ''[[Ferdinand Sauter]] Gedichte''<ref>[http://www.blaikner.at/project/ferdinand-sauter-gedichte/ www.blaikner.at]</ref> die Annahme, es sei [[Anton Sauter (Pfleger)|Anton Sauter]], der Vater der beiden Brüder Anton und Ferdinand, als Namensgeber auszuweisen. Entgegenzuhalten ist dieser Annahme, dass [[Hermann Loimer]], der bereits [[1944]] Ferdinand Sauter in der Publikation "Ferdinand Sauter - Ein Wiener Original aus Salzburg"<ref>[https://www.zobodat.at/pdf/MGSL_134_0585-0614.pdf Ferdinand Sauter - Ein Wiener Original aus Salzburg]</ref> als Namensgeber ausgeschlossen hatte.  
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=== Der Sauterbogen im 20. Jahrhundert ===
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[[1926]] übergab Robert Sauter nach dem 50-jährigen Berufsjubiläum sein Geschäft seinen Schwiegersohn Wilhelm Hofer.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19261231&query=%22Sauter%22&seite=18 ANNO], Salzburger Volksblatt, 31. Dezember 1930, Seite 18</ref>
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[[1937]] hatte der "Sauterbogen" nochmals eine zweckmäßige Änderung erfahren. Das dort damals befindliche "Selchwarengeschäft" von [[Wilhelm Hofer]] wurde nach den Plänen von Architekt [[Karl Jahl]] und durch die Umbauten von Baumeister Ing. Bruck einer gründlichen Erneuerung unterzogen. Dadurch wurde einerseits das charakteristische Bild gewahrt und andererseits erfuhr die gefährliche Passage eine teilweise Verbreiterung. Durch Rückversetzung der Auslage wurde der Bogen geringfügig breiter.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19370511&query=%22Goldschlagerhaus%22&seite=8 ANNO], Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 11. Mai 1937, Seite 8</ref>
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Das Selchwarengeschäft bestand noch viele Jahrzehnte bis Anfang 1970 weiter, es wurde jedoch unter mehrfach wechselnden Inhabern und Namen (u.a. Fleischerei Gann) geführt. Dadurch geriet Robert Sauter in Vergessenheit.
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=== Ungeklärte Bezeichnung "Sauterbogen"? ===
 
[[2006]] brachten die Nachfolger des Salzburger Landeshistorikers [[Franz Martin]] das Standardwerk "''Salzburger Straßennamen''" in einer überarbeiteten 5. Ausgabe heraus. Dort verzeichnet ist die Dreifaltigkeitsgasse mit dem Verweis, dass der "Sauterbogen" nach dem Salzburger Botaniker Dr. Anton Eleutherius Sauter benannt wurde.<ref>[[Franz Martin]]: "Salzburger Straßennamen" , Mitt. der Gesellschaft Sbg. Landeskunde, 2006 ist auf S. 252 zum Sauterbogen zu finden: ''"Seit 1881 umbenannt in Sauterbogen. Dr. med Anton Eleutherius Sauter geboren ...."'' (es folgen lange Ausführungen zu den Verdiensten von A. Sauter.)</ref>
 
[[2006]] brachten die Nachfolger des Salzburger Landeshistorikers [[Franz Martin]] das Standardwerk "''Salzburger Straßennamen''" in einer überarbeiteten 5. Ausgabe heraus. Dort verzeichnet ist die Dreifaltigkeitsgasse mit dem Verweis, dass der "Sauterbogen" nach dem Salzburger Botaniker Dr. Anton Eleutherius Sauter benannt wurde.<ref>[[Franz Martin]]: "Salzburger Straßennamen" , Mitt. der Gesellschaft Sbg. Landeskunde, 2006 ist auf S. 252 zum Sauterbogen zu finden: ''"Seit 1881 umbenannt in Sauterbogen. Dr. med Anton Eleutherius Sauter geboren ...."'' (es folgen lange Ausführungen zu den Verdiensten von A. Sauter.)</ref>
 
Entgegenzuhalten ist dieser späteren Ausgabe die frühere [[Salzburger Straßen 2. Auflage|2. Auflage]] von [[1949]], die den "Sauterbogen" nur erwähnt, jedoch ohne namentliche Zuordnung. Dabei ist jedoch auch der damalige Wissensstand und Zugang zu Dokumenten zu berücksichtigen, der sich zwischenzeitlich verändert haben kann.
 
Entgegenzuhalten ist dieser späteren Ausgabe die frühere [[Salzburger Straßen 2. Auflage|2. Auflage]] von [[1949]], die den "Sauterbogen" nur erwähnt, jedoch ohne namentliche Zuordnung. Dabei ist jedoch auch der damalige Wissensstand und Zugang zu Dokumenten zu berücksichtigen, der sich zwischenzeitlich verändert haben kann.
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=== Ungeklärte Bezeichnung "Sauterbogen"? ===
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Die Frage ist aber noch nicht geklärt. Weitere Recherchen sind vorgesehen. Die Frage der Namensgebung stellte sich [[2019]] aber auch Mag. [[Thomas Schmiedbauer]]. Bei seiner Recherche fand er [[Robert Sauter]], einen Fleischer- und Selcher, der sich ab [[1875]] mit seinem Geschäft im Sauterbogen angesiedelt hatte. Auf Grund dieser Entdeckung und weiterer Fundstellen äußerte Schmiedbauer im [[Salzburgwiki]] die persönliche Vermutung, dass der oben angeführte bisherige Namenszusammenhang nicht richtig sein könnte. Er verwies auf den Lebenslauf von Anton Sauter, der seinen Wohnsitz in der [[Sigmund-Haffner-Gasse]] hatte, somit einen möglicherweise fehlenden persönlichen Bezug und dass formell für eine ehrende Namensgebung jedenfalls im Jahr 1881 kein Gemeinderatsbeschluss festgestellt werden konnte. Seine neue These erschien ihm schlüssiger.  
Diese Frage ist noch nicht geklärt. Weitere Recherchen sind vorgesehen. Die Frage stellte sich [[2019]] aber auch Mag. [[Thomas Schmiedbauer]]. Bei seiner Recherche fand er [[Robert Sauter]], einen Fleischer- und Selcher, der sich ab [[1875]] mit seinem Geschäft im Sauterbogen angesiedelt hatte. Auf Grund dieser Entdeckung und weiterer Fundstellen äußerte Schmiedbauer im [[Salzburgwiki]] die persönliche Vermutung, dass der oben angeführte bisherige Namenszusammenhang nicht richtig sein könnte. Er verwies auf den Lebenslauf von Anton Sauter, der seinen Wohnsitz in der [[Sigmund-Haffner-Gasse]] hatte, somit einen möglicherweise fehlenden persönlichen Bezug und dass formell für eine ehrende Namensgebung jedenfalls im Jahr 1881 kein Gemeinderatsbeschluss festgestellt werden konnte. Seine neue These erschien ihm schlüssiger.  
      
Der Bezeichnung "Sauterbogen" wurde erstmals in dem Artikel "''"Offen lassen" - ein Beitrag zur Portikusfrage''"  in der [[Salzburger Chronik]] [[12. Dezember]] [[1891]] nachweislich verwendet. Dabei ging es – nach Demolierung des "''[[Mitterbacherbogen]]s''" – um die Frage der Neugestaltung der Dreifaltigkeitsgasse, die dringend notwendige Straßenerweiterung, sowie neuerlich um die Verkehrsregelung zwischen dem [[Salzburger Hauptbahnhof]] und der [[Altstadt]] auf der linken Salzachseite. Bedeutende Fragen, die damals im [[Salzburger Gemeinderat]] seit langer Zeit, intensiv und kontrovers diskutiert wurden.  
 
Der Bezeichnung "Sauterbogen" wurde erstmals in dem Artikel "''"Offen lassen" - ein Beitrag zur Portikusfrage''"  in der [[Salzburger Chronik]] [[12. Dezember]] [[1891]] nachweislich verwendet. Dabei ging es – nach Demolierung des "''[[Mitterbacherbogen]]s''" – um die Frage der Neugestaltung der Dreifaltigkeitsgasse, die dringend notwendige Straßenerweiterung, sowie neuerlich um die Verkehrsregelung zwischen dem [[Salzburger Hauptbahnhof]] und der [[Altstadt]] auf der linken Salzachseite. Bedeutende Fragen, die damals im [[Salzburger Gemeinderat]] seit langer Zeit, intensiv und kontrovers diskutiert wurden.  
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[[1898]] wurde mit Wirkung ab [[20. Mai]] die Verkehrsregelung verschärft und ein Verbot für das Befahren der Dreifaltigkeitsgasse durch Hotel-Omnibusse und Lastwägen in Richtung des [[Platzl]] (und umgekehrt) erlassen.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=18980511&query=%22dreifaltigkeitsgasse%22&seite=4 ANNO], Salzburger Chronik, 11. Mai 1898, Seite 2</ref> In der Gemeinderatssitzung vom [[1. August]] 1898 wurde der Beschluss über die verschärfte Verkehrsregelung, sowie insgesamt auch über den Verkehr in der Linzer Gasse, zur Gänze aufgehoben.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18980803&query=%22sauterbogen%22&seite=2 ANNO], Salzburger Chronik, 3. August 1898, Seite 2</ref>  
 
[[1898]] wurde mit Wirkung ab [[20. Mai]] die Verkehrsregelung verschärft und ein Verbot für das Befahren der Dreifaltigkeitsgasse durch Hotel-Omnibusse und Lastwägen in Richtung des [[Platzl]] (und umgekehrt) erlassen.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=18980511&query=%22dreifaltigkeitsgasse%22&seite=4 ANNO], Salzburger Chronik, 11. Mai 1898, Seite 2</ref> In der Gemeinderatssitzung vom [[1. August]] 1898 wurde der Beschluss über die verschärfte Verkehrsregelung, sowie insgesamt auch über den Verkehr in der Linzer Gasse, zur Gänze aufgehoben.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18980803&query=%22sauterbogen%22&seite=2 ANNO], Salzburger Chronik, 3. August 1898, Seite 2</ref>  
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Den Begriff "Sauterbogen" prägte der Salzburger Gemeinderat in seiner Sitzung am 1. August und führte ihn in der Folge durch eine neue Verordnung verbindlich als Rechtsbegriff ein. Die Bezeichnung der Örtlichkeit basierte damals auf den Eigentumsverhältnissen der Gebäude (vergleiche → "Mitterbacherbogen", →"Oppacherbogen", →"Zellereck", usw.). Die Ehrung (irgend-)einer Person war damit nicht beabsichtigt. Die Verkehrsregelung für die Linzer Gasse und für die Dreifaltigkeitsgasse vom  [[Zellereck am Platzl|Zellereck]]  bis zum ''Sauterbogen'' wurde mit Wirkung vom [[1. September]] 1898 durch Verordnung erlassen.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18980813&query=%22sauterbogen%22&seite=4 ANNO], Salzburger Volksblatt, 13. August 1898, Seite 4</ref> <ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18980820&query=%22sauterbogen%22&ref=anno-search&seite=15 ANNO], Salzburger Volksblatt, 20. August 1898, Seite 15</ref> <ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18980827&query=%22sauterbogen%22&ref=anno-search&seite=14 ANNO], Salzburger Volksblatt, 27. August 1898, Seite 4</ref>.
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Den Begriff "Sauterbogen" prägte der Salzburger Gemeinderat in seiner Sitzung am 1. August und führte ihn in der Folge durch eine neue Verordnung als Rechtsbegriff ein. Die Bezeichnung der Örtlichkeit basierte damals möglicherwiese auf den Eigentumsverhältnissen der Gebäude (vergleiche → "Mitterbacherbogen", →"Oppacherbogen", →"Zellereck", usw.). Die Ehrung (irgend-)einer Person war damit möglicherweise nicht beabsichtigt. Die Verkehrsregelung für die Linzer Gasse und für die Dreifaltigkeitsgasse vom  [[Zellereck am Platzl|Zellereck]]  bis zum ''Sauterbogen'' wurde mit Wirkung vom [[1. September]] 1898 durch Verordnung erlassen.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18980813&query=%22sauterbogen%22&seite=4 ANNO], Salzburger Volksblatt, 13. August 1898, Seite 4</ref> <ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18980820&query=%22sauterbogen%22&ref=anno-search&seite=15 ANNO], Salzburger Volksblatt, 20. August 1898, Seite 15</ref> <ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18980827&query=%22sauterbogen%22&ref=anno-search&seite=14 ANNO], Salzburger Volksblatt, 27. August 1898, Seite 4</ref>.
    
Daraus ergibt sich für Mag. Schmiedbauer, dass Robert Sauter, der [[1893]]/[[1894]] als Hauseigentümer genannt wurde,<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18931111&query=%22sauter%22&seite=18 ANNO], Salzburger Volksblatt, 11. November 1893, Seite 18</ref> <ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=rhb&datum=18940829&query=%22St.%22+%22Andr%c3%a4bogen%22&seite=1 ANNO], Reichenhaller Badeblatt, 29. August 1894, Seite 1</ref> als Namensgeber angenommen werden kann.
 
Daraus ergibt sich für Mag. Schmiedbauer, dass Robert Sauter, der [[1893]]/[[1894]] als Hauseigentümer genannt wurde,<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18931111&query=%22sauter%22&seite=18 ANNO], Salzburger Volksblatt, 11. November 1893, Seite 18</ref> <ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=rhb&datum=18940829&query=%22St.%22+%22Andr%c3%a4bogen%22&seite=1 ANNO], Reichenhaller Badeblatt, 29. August 1894, Seite 1</ref> als Namensgeber angenommen werden kann.
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=== Der Sauterbogen im 20. Jahrhundert ===
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[[1926]] übergab Robert Sauter nach dem 50-jährigen Berufsjubiläum sein Geschäft seinen Schwiegersohn Wilhelm Hofer.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19261231&query=%22Sauter%22&seite=18 ANNO], Salzburger Volksblatt, 31. Dezember 1930, Seite 18</ref>
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[[1937]] hatte der "Sauterbogen" nochmals eine zweckmäßige Änderung erfahren. Das dort damals befindliche "Selchwarengeschäft" von [[Wilhelm Hofer]] wurde nach den Plänen von Architekt [[Karl Jahl]] und durch die Umbauten von Baumeister Ing. Bruck einer gründlichen Erneuerung unterzogen. Dadurch wurde einerseits das charakteristische Bild gewahrt und andererseits erfuhr die gefährliche Passage eine teilweise Verbreiterung. Durch Rückversetzung der Auslage wurde der Bogen geringfügig breiter.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19370511&query=%22Goldschlagerhaus%22&seite=8 ANNO], Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 11. Mai 1937, Seite 8</ref>
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Das Selchwarengeschäft bestand noch viele Jahrzehnte bis Anfang 1970 weiter, es wurde jedoch unter mehrfach wechselnden Inhabern und Namen (u.a. Fleischerei Gann) geführt. Dadurch geriet Robert Sauter in Vergessenheit.
      
=== Weitere Abklärung der Namensherkunft ===
 
=== Weitere Abklärung der Namensherkunft ===
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