Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
11 Bytes entfernt ,  13:02, 10. Mai 2019
K
keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 25: Zeile 25:  
Während der [[Bajuwaren|bajuwarischen]] Landnahme ab dem frühen [[6. Jahrhundert]] entstanden die frühbairischen Ortsnamen. Dabei drückt die Nachsilbe ''–ing'' die Zugehörigkeit zu etwas oder jemanden aus. Der Name ''Ainring'' (Ainheringa) steht für eine bairische Siedlergruppe, die sich unter der Leitung eines Anführers namens „Einher“ dort niedergelassen hat. Der Ortsname bedeutet soviel, wie „bei den Leuten des Einher“.  
 
Während der [[Bajuwaren|bajuwarischen]] Landnahme ab dem frühen [[6. Jahrhundert]] entstanden die frühbairischen Ortsnamen. Dabei drückt die Nachsilbe ''–ing'' die Zugehörigkeit zu etwas oder jemanden aus. Der Name ''Ainring'' (Ainheringa) steht für eine bairische Siedlergruppe, die sich unter der Leitung eines Anführers namens „Einher“ dort niedergelassen hat. Der Ortsname bedeutet soviel, wie „bei den Leuten des Einher“.  
   −
Als herzogliches Hauskloster war das [[Benediktinenstift Nonnberg]] in [[Salzburg]] von Anfang an besonders reich mit Besitz ausgestattet, wie das älteste Salzburger Güterverzeichnis, die [[Notitia Arnonis]] (788 - 790 n. Chr.) belegt: „Es übergab zuerst Herzog [[Theudebert]] im Gau [[Salzburggau]] ein Dorf namens Ainheringa (Ainring) mit 30 Hufen… und Wehrmänner, und was zu dem selben Dorf gehörte mit Mühlen im Fluss, der Saalach heißt.“ Dies ist die erste Erwähnung des Ortes Ainring in der Geschichte, welche sich auf die Zeit zwischen 713 und 715 bezieht, da die Schenkung in diesem Zeitraum erfolgte. Nach einer Besitzbestätigung aus dem Jahre [[1117]] gehörte die „Bichlbruck“ über die Saalach und die dazugehörige Mautstelle ebenfalls dem Stift. Auch nach den Urbaren (Besitzrechtsverzeichnissen) des [[14. Jahrhundert]]s war das Stift Nonnberg in der Gegend von Ainring reich begütert. Dort besaß es 13 Güter, die vom „Amt Bicheln“ aus verwaltet wurden. Den umfangreichsten Besitz im heutigen Gemeindegebiet mit dem Verwaltungssitz in Thundorf aber hatte das Salzburger Domkapitel. Das [[Erzabtei St. Peter|Erzstift St. Peter]] verfügte über Güter in Straß, Perach, Gehring und Bruch. Daneben hatten noch einige Adelige Grundbesitz in diesem Bereich.
+
Als herzogliches Hauskloster war das [[Benediktinenstift Nonnberg]] in [[Salzburg]] von Anfang an besonders reich mit Besitz ausgestattet, wie das älteste Salzburger Güterverzeichnis, die [[Notitia Arnonis]] (788-790 n. Chr.) belegt: „Es übergab zuerst Herzog [[Theudebert]] im Gau [[Salzburggau]] ein Dorf namens Ainheringa (Ainring) mit 30 Hufen… und Wehrmänner, und was zu dem selben Dorf gehörte mit Mühlen im Fluss, der Saalach heißt.“ Dies ist die erste Erwähnung des Ortes Ainring in der Geschichte, welche sich auf die Zeit zwischen 713 und 715 bezieht, da die Schenkung in diesem Zeitraum erfolgte. Nach einer Besitzbestätigung aus dem Jahre [[1117]] gehörte die „Bichlbruck“ über die Saalach und die dazugehörige Mautstelle ebenfalls dem Stift. Auch nach den Urbaren (Besitzrechtsverzeichnissen) des [[14. Jahrhundert]]s war das Stift Nonnberg in der Gegend von Ainring reich begütert. Dort besaß es 13 Güter, die vom „Amt Bicheln“ aus verwaltet wurden. Den umfangreichsten Besitz im heutigen Gemeindegebiet mit dem Verwaltungssitz in Thundorf aber hatte das Salzburger Domkapitel. Das [[Erzabtei St. Peter|Erzstift St. Peter]] verfügte über Güter in Straß, Perach, Gehring und Bruch. Daneben hatten noch einige Adelige Grundbesitz in diesem Bereich.
    
Vom 14. bis zum Ende des [[18. Jahrhundert]]s war der Ortsteil [[Feldkirchen bei Ainring]] ein bekannter Wallfahrtsort. Die Kirche zu „Unserer Lieben Frau“ zählte bis ins 18. Jahrhundert hinein zu den bedeutendsten Gnadenorten im gesamten [[Erzbischof als Landesherr oder Grundherr#Erzstift|Erzstift]].
 
Vom 14. bis zum Ende des [[18. Jahrhundert]]s war der Ortsteil [[Feldkirchen bei Ainring]] ein bekannter Wallfahrtsort. Die Kirche zu „Unserer Lieben Frau“ zählte bis ins 18. Jahrhundert hinein zu den bedeutendsten Gnadenorten im gesamten [[Erzbischof als Landesherr oder Grundherr#Erzstift|Erzstift]].
Zeile 46: Zeile 46:  
Schon im späten [[13. Jahrhundert]] ist urkundlich eine Kirche mit Tauf- und Begräbnisrecht nachgewiesen. Man nimmt an, dass diese erste Kirche aus der Kapelle der Burg des einflussreichen Geschlechtes der Högler entstanden war (erste urkundliche Erwähnung [[1170]]). Mehrere Quellen geben [[1030]] als Weihejahr an, das aber nicht unmittelbar urkundlich belegt ist. Das Erdgeschoß ist in der Bausubstanz weitgehend ein [[Romanik|romanischer]] Bau.
 
Schon im späten [[13. Jahrhundert]] ist urkundlich eine Kirche mit Tauf- und Begräbnisrecht nachgewiesen. Man nimmt an, dass diese erste Kirche aus der Kapelle der Burg des einflussreichen Geschlechtes der Högler entstanden war (erste urkundliche Erwähnung [[1170]]). Mehrere Quellen geben [[1030]] als Weihejahr an, das aber nicht unmittelbar urkundlich belegt ist. Das Erdgeschoß ist in der Bausubstanz weitgehend ein [[Romanik|romanischer]] Bau.
   −
Vor dem Jahr 1470 wurde die Kirche vom Leutpriester (= Pfarrer) Leonhard Mair im Stil der [[Gotik|Spätgotik]] umgestaltet und mit einem Netzrippengewölbe versehen. Dabei wurde der Priesterchor auf die Langhausbreite erweitert und die Kirche um ein Joch verlängert. Die Grabplatte dieses Pfarrers aus rotem [[Marmor]] ist im Boden vor dem Altar eingelassen. Die Marmorplatte trägt in gotischen Minuskeln<ref>Buchstaben, siehe [http://de.wikipedia.org/wiki/Minuskel Wikipedia Minuskel]</ref> die Inschrift'' Anno d(omi)ni 1470 obiit honorabilis vir d(omi)n(u)s leonardus Mair plebandus huius ecc(le)sie hic sepultus''.  
+
Vor dem Jahr 1470 wurde die Kirche vom Leutpriester (= Pfarrer) Leonhard Mair im Stil der [[Gotik|Spätgotik]] umgestaltet und mit einem Netzrippengewölbe versehen. Dabei wurde der Priesterchor auf die Langhausbreite erweitert und die Kirche um ein Joch verlängert. Die Grabplatte dieses Pfarrers aus rotem [[Marmor]] ist im Boden vor dem Altar eingelassen. Die Marmorplatte trägt in gotischen Minuskeln<ref>Buchstaben, siehe [http://de.wikipedia.org/wiki/Minuskel Wikipedia Minuskel]</ref> die Inschrift ''Anno d(omi)ni 1470 obiit honorabilis vir d(omi)n(u)s leonardus Mair plebandus huius ecc(le)sie hic sepultus''.  
    
An der Südseite kam [[1671]] eine Sakristei dazu. Der heutige hohe Turm wurde im Jahr [[1758]] an der Westseite der Kirche neu erbaut und mit seiner charakteristischen Zwiebelhaube versehen. Den Hochaltar der Kirche mit seinen gewundenen Säulen mit Rebenranken schuf im Jahr [[1712]] Bildhauer Thaddäus Baldauf. Das Altarblatt zeigt den Kirchenpatron, an den Seiten des Altarblattes stehen die Heiligen Petrus und Paulus, aus der Hand eines Salzburger Meisters stammend. Im Chorraum steht links eine bemalte spätgotische Holzfigur, die den heiligen Ulrich im bischöflichen Ornat darstellt, in seiner Linken das Pedum, in der Rechten das Buch mit Fisch haltend. Bemerkenswert ist auch der Taufstein aus dem 11. Jahrhundert. Er belegt, dass diese Kirche fast 1&nbsp;000 Jahre lang Pfarrkirche von Ainring war. Unter den Landkirchen der Gegend ist St. Ulrich die größte romanische Bau in gotischem Gewand.  
 
An der Südseite kam [[1671]] eine Sakristei dazu. Der heutige hohe Turm wurde im Jahr [[1758]] an der Westseite der Kirche neu erbaut und mit seiner charakteristischen Zwiebelhaube versehen. Den Hochaltar der Kirche mit seinen gewundenen Säulen mit Rebenranken schuf im Jahr [[1712]] Bildhauer Thaddäus Baldauf. Das Altarblatt zeigt den Kirchenpatron, an den Seiten des Altarblattes stehen die Heiligen Petrus und Paulus, aus der Hand eines Salzburger Meisters stammend. Im Chorraum steht links eine bemalte spätgotische Holzfigur, die den heiligen Ulrich im bischöflichen Ornat darstellt, in seiner Linken das Pedum, in der Rechten das Buch mit Fisch haltend. Bemerkenswert ist auch der Taufstein aus dem 11. Jahrhundert. Er belegt, dass diese Kirche fast 1&nbsp;000 Jahre lang Pfarrkirche von Ainring war. Unter den Landkirchen der Gegend ist St. Ulrich die größte romanische Bau in gotischem Gewand.  
Zeile 53: Zeile 53:     
==Wirtschaft==
 
==Wirtschaft==
[[Datei:Reiteralm.jpg|thumb|Reiter Alm in Ainring, hinter dem Hotelgebäude ist der Kirchturm von [[Ulrichshögl]] sichtbar]]
+
[[Datei:Reiteralm.jpg|thumb|Reiter Alm in Ainring, hinter dem Hotelgebäude ist der Kirchturm von [[Ulrichshögl]] sichtbar.]]
[[Datei:Freilassing u. Salzburg Pano v. Ainring 13.11.09.jpg|thumb| Panoramablick von der Reiter Alm]]
  −
[[Datei:Ainring Pano v. Reiteralm.jpg|thumb| Ainring-Panorama von der Reiter Alm]]  
   
Der größte Betrieb der Gemeinde Ainring ist das [[Stahlwerk Annahütte]] im Ortsteil Hammerau, dessen Geschichte auf das Jahr [[1537]] zurückgeht. Es dürfte das älteste noch existierende „Eisenwerk“ Europas sein. [[1940]] waren einmal 2&nbsp;000 Personen im Werk beschäftigt (Rüstungsindustrie). Das zur Max-Aicher-Unternehmensgruppe gehörende Werk beschäftigte 2008 mehr als 400 Mitarbeiter und produziert hochwertige Spezialstähle, die es weltweit vermarktet.
 
Der größte Betrieb der Gemeinde Ainring ist das [[Stahlwerk Annahütte]] im Ortsteil Hammerau, dessen Geschichte auf das Jahr [[1537]] zurückgeht. Es dürfte das älteste noch existierende „Eisenwerk“ Europas sein. [[1940]] waren einmal 2&nbsp;000 Personen im Werk beschäftigt (Rüstungsindustrie). Das zur Max-Aicher-Unternehmensgruppe gehörende Werk beschäftigte 2008 mehr als 400 Mitarbeiter und produziert hochwertige Spezialstähle, die es weltweit vermarktet.
    
=== Reiter Alm am Ulrichshögl===  
 
=== Reiter Alm am Ulrichshögl===  
 +
[[Datei:Panoramabild Ausblick von Ulrichshögl auf Salzburg.JPG|thumb|Panoramabild Ausblick von Ulrichshögl auf Salzburg, Mai 2019.]]
 
Von der Reiter Alm bietet sich eine herrliche Aussicht auf die [[Stadt Salzburg]] und das [[Salzburger Becken]]. Es gibt hier mehrere sehr schön gelegene Wanderwege. Auch ein Weg zur Johanniskirche am [[Johannishögl]] führt bei der Reiter Alm vorbei.  
 
Von der Reiter Alm bietet sich eine herrliche Aussicht auf die [[Stadt Salzburg]] und das [[Salzburger Becken]]. Es gibt hier mehrere sehr schön gelegene Wanderwege. Auch ein Weg zur Johanniskirche am [[Johannishögl]] führt bei der Reiter Alm vorbei.  
 
   
 
   
Zeile 80: Zeile 79:  
Panoramaaufnahmen  
 
Panoramaaufnahmen  
 
<gallery>
 
<gallery>
 +
Datei:Freilassing u. Salzburg Pano v. Ainring 13.11.09.jpg|Panoramablick von der Reiter Alm
 +
Datei:Ainring Pano v. Reiteralm.jpg|Ainring-Panorama von der Reiter Alm 
 
Datei:Panoramabild v. Hofergut III.JPG|Panoramabild vom Hofergut am [[Högl]] in Ainring in Richtung Salzburg
 
Datei:Panoramabild v. Hofergut III.JPG|Panoramabild vom Hofergut am [[Högl]] in Ainring in Richtung Salzburg
 
Datei:Ainring, Freilassing u. Salzburg Pano v. Ainring 13.11.09.jpg|Ainringpanorama mit [[Freilassing]] und Salzburg  
 
Datei:Ainring, Freilassing u. Salzburg Pano v. Ainring 13.11.09.jpg|Ainringpanorama mit [[Freilassing]] und Salzburg  
 
Datei:Panoramablick von Hofergut.JPG ‎|Panoramablick von Hofergut am Högl in Ainring
 
Datei:Panoramablick von Hofergut.JPG ‎|Panoramablick von Hofergut am Högl in Ainring
 
Datei:Ainring-Panoramabild in Richtung Salzburg.jpg|Panoramabild von Ainring in Richtung Salzburg
 
Datei:Ainring-Panoramabild in Richtung Salzburg.jpg|Panoramabild von Ainring in Richtung Salzburg
Datei:Panoramabild Ausblick von Ulrichshögl auf Salzburg.JPG|Panoramabild Ausblick von Ulrichshögl auf Salzburg, Mai 2019
   
</gallery>
 
</gallery>
 
=== weitere Bilder ===
 
=== weitere Bilder ===
 
{{Bildkat}}
 
{{Bildkat}}
   
==Weblinks==
 
==Weblinks==
 
{{homepage|http://www.ainring.de}}
 
{{homepage|http://www.ainring.de}}

Navigationsmenü