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| | Wieder zurück zu Fürsterzbischof Max Gandolf von Kuenburg: Zur Zeit Schaitbergers flog dann in Salzburg auf, dass die Bergknappen vom Dürrnberg nicht mehr an der Heiligen (katholischen) Messe teilnahmen, sondern sich heimlich im [[Abtswald]] auf dem Dürrnberg zu geheimen lutherischen Gottesdiensten versammelten und von einem Felsen aus, dem so genannten ''"Predigtstuhl"'', Andacht hielten. Das wurde dem Fürsterzbischof Max Gandolf nun entgültig zu viel. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er die ''"Salzburger Bergwerks-Protestanten"'' wenigstens noch halbwegs in Ruhe gelassen, doch jetzt ließ er eine sehr strenge Untersuchung einleiten. | | Wieder zurück zu Fürsterzbischof Max Gandolf von Kuenburg: Zur Zeit Schaitbergers flog dann in Salzburg auf, dass die Bergknappen vom Dürrnberg nicht mehr an der Heiligen (katholischen) Messe teilnahmen, sondern sich heimlich im [[Abtswald]] auf dem Dürrnberg zu geheimen lutherischen Gottesdiensten versammelten und von einem Felsen aus, dem so genannten ''"Predigtstuhl"'', Andacht hielten. Das wurde dem Fürsterzbischof Max Gandolf nun entgültig zu viel. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er die ''"Salzburger Bergwerks-Protestanten"'' wenigstens noch halbwegs in Ruhe gelassen, doch jetzt ließ er eine sehr strenge Untersuchung einleiten. |
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| − | == Die Gefangenschaft Schaitbergers und die Auswanderung der Dürrnberger Bergknappen == | + | == Die Gefangenschaft Schaitbergers und die Ausweisung der Dürrnberger Bergknappen == |
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| | Im Jahre [[1683]] war es dann jedoch so weit, dass Joseph Schaitberger mit vier anderen Protestantenanführern ins Gefängnis nach Hallein kam. Sie wurden später dann nach in die [[Stadt Salzburg]] transportiert, damit sie sich vor dem Hofgericht verantworten möchten. Vergeblich versuchten Kapuziner und Jesuiten die Anführer der Protestanten zu bekehren, fünfzig Tage hindurch. Schließlich verlangte der Fürsterzbischof dann die Namen der Ketzer sowie ein schriftliches Glaubensbekenntnis. Weil die gefangenen Protestantenanführer jedoch rechneten, dass der Fürsterzbischof die Bestimmungen der Augsburgischen Konfession respektieren würde, setzte Joseph Schaitberger das verlangte Glaubensbekenntnis auf. Denn nach dem Vertrag von Augsburg durften die Protestanten auf stille Duldung ihrer Gottesdienste hoffen oder wenigstens auf eine Vertreibung nach dreijähriger Frist. Doch schließlich kam es anders. | | Im Jahre [[1683]] war es dann jedoch so weit, dass Joseph Schaitberger mit vier anderen Protestantenanführern ins Gefängnis nach Hallein kam. Sie wurden später dann nach in die [[Stadt Salzburg]] transportiert, damit sie sich vor dem Hofgericht verantworten möchten. Vergeblich versuchten Kapuziner und Jesuiten die Anführer der Protestanten zu bekehren, fünfzig Tage hindurch. Schließlich verlangte der Fürsterzbischof dann die Namen der Ketzer sowie ein schriftliches Glaubensbekenntnis. Weil die gefangenen Protestantenanführer jedoch rechneten, dass der Fürsterzbischof die Bestimmungen der Augsburgischen Konfession respektieren würde, setzte Joseph Schaitberger das verlangte Glaubensbekenntnis auf. Denn nach dem Vertrag von Augsburg durften die Protestanten auf stille Duldung ihrer Gottesdienste hoffen oder wenigstens auf eine Vertreibung nach dreijähriger Frist. Doch schließlich kam es anders. |
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| − | Alle Bekehrungsversuche erwiesen sich jedoch als vergeblich und so wurden die vier Protestantenanführer zu vierzehn Tagen Zwangsarbeit bei Brot und Wasser verurteilt. Nachdem sie diese Strafe verbüßt hatten, kehrten die vier Männer nach Hause zurück auf den Dürrnberg. Als sie jedoch dort eintrafen, wurde ihnen mitgeteilt, dass sie und alle anderen Menschen, die sich als Protestanten bekannten, ihre Arbeit im Bergwerk und damit auch alle Vergünstigungen verloren hatten. Es dauerte nur wenige Tage, als von Salzburg der Befehl kam, dass alle protestantischen Knappen sofort das Land zu räumen hatten. Auch der Verkauf ihrer Güter und Besitzungen wurde ihnen verboten. | + | Alle Bekehrungsversuche bleiben erfolglos. so wurden die vier Protestantenanführer zu vierzehn Tagen Zwangsarbeit bei Brot und Wasser verurteilt. Nachdem sie diese Strafe verbüßt hatten, kehrten die vier Männer nach Hause zurück auf den Dürrnberg. Als sie jedoch dort eintrafen, wurde ihnen mitgeteilt, dass sie und alle anderen Menschen, die sich als Protestanten bekannten, ihre Arbeit im Bergwerk und damit auch alle Vergünstigungen verloren hatten. Es dauerte nur wenige Tage, als von Salzburg der Befehl kam, dass alle protestantischen Knappen sofort das Land zu räumen hatten. Auch der Verkauf ihrer Güter und Besitzungen wurde ihnen verboten. |
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| | Als der Fürsterzbischof Max Gandolf jedoch sah, dass auch viele Kinder seines Landes über solcher Grausamkeit heimlich Hab und Gut verließen und über die Grenze flüchteten, bot er ihnen, auch denen, die schon den Ausweisungsbefehl hatten, Gnade an, jedoch forderte er dazu eine Bedingung: Sie müssten wieder katholisch werden. | | Als der Fürsterzbischof Max Gandolf jedoch sah, dass auch viele Kinder seines Landes über solcher Grausamkeit heimlich Hab und Gut verließen und über die Grenze flüchteten, bot er ihnen, auch denen, die schon den Ausweisungsbefehl hatten, Gnade an, jedoch forderte er dazu eine Bedingung: Sie müssten wieder katholisch werden. |
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| | Joseph Schaitberger war jedoch noch in Salzburg, als der Fürsterzbischof dieses Angebot machte. Sofort machte er sich zu seinen evangelischen Glaubensbrüdern auf und stärkte sie im Glauben. Nur die wenigsten wurden schwach im Glauben und verleugneten ihren wahren Glauben. Die meisten der anderen, die ihren wahren protestantischen Glauben nicht leugneten und den Eid nicht ablegten, wanderten freiwillig aus. Viele jedoch wurden auch von all ihren Gütern und Kindern beraubt und wurden über die Grenze geschafft, so auch Joseph Schaitberger. | | Joseph Schaitberger war jedoch noch in Salzburg, als der Fürsterzbischof dieses Angebot machte. Sofort machte er sich zu seinen evangelischen Glaubensbrüdern auf und stärkte sie im Glauben. Nur die wenigsten wurden schwach im Glauben und verleugneten ihren wahren Glauben. Die meisten der anderen, die ihren wahren protestantischen Glauben nicht leugneten und den Eid nicht ablegten, wanderten freiwillig aus. Viele jedoch wurden auch von all ihren Gütern und Kindern beraubt und wurden über die Grenze geschafft, so auch Joseph Schaitberger. |
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| − | Zu dieser Zeit wanderten ungefähr 70 protestantische Familien vom Dürrnberg und von [[Berchtesgaden]] aus. Allen Kindern unter 14 Jahren jedoch wurden die Eltern entrissen, da sie in den katholischen Glauben einintegriert werden sollten. Auch das Ehepaar Schaitberger durfte die beiden Töchter Magdalene und Anna nicht mitnehmen. Aus dem Jahr [[1701]] existiert ein Schreiben von Joseph Schaitberger, in welchem er von Nürnberg aus seine Kinder bittet, auf jeden Fall dem evangelischen Glauben treu zu bleiben. Die meisten aus Salzburg vertriebenen Protestanten fanden jedoch relativ rasch wieder Arbeit und eine neue Heimat, die meisten wurden Knappen im sächsischen Erzgebirge. | + | Zu dieser Zeit mussten ungefähr 70 protestantische Familien vom Dürrnberg und von [[Berchtesgaden]] das Land verlassen. Allen Kindern unter 14 Jahren jedoch wurden - entgegen den Bestimmungen im Westfehlischen Frieden - die Eltern entrissen, da sie im katholischen Glauben erzogen werden sollten. Auch das Ehepaar Schaitberger durfte die beiden Töchter Magdalene und Anna nicht mitnehmen. Aus dem Jahr [[1701]] ist ein Schreiben von Joseph Schaitberger erhalten, in welchem er von Nürnberg aus seine Kinder bittet, auf jeden Fall dem evangelischen Glauben treu zu bleiben. Die meisten aus Salzburg vertriebenen Protestanten konnten als Knappen im sächsischen Erzgebirge neue Arbeit und eine neue Heimat finden. |
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| | == Schaitberger in Nürnberg == | | == Schaitberger in Nürnberg == |