| − | '''Erzherzog Johann von Österreich''' (* [[20. Jänner]] [[1782]] in Florenz, Italien; † [[10. Mai]] [[1859]] in Graz, [[Steiermark]]) war das 13. Kind von Großherzog Leopold von Toskana, dem späteren Kaiser Leopold II. ([[5. Mai]] [[1745]] - [[1. März]] [[1792]]) und Bruder von Kaiser Franz II./I. ([[12. Februar]] [[1768]] - [[2. März]] [[1835]]) | + | '''Erzherzog Johann von Österreich''' (* [[20. Jänner]] [[1782]] in Florenz, Italien; † [[10. Mai]] [[1859]] in Graz, [[Steiermark]]) war das 13. Kind von Großherzog Leopold von Toskana, dem späteren Kaiser Leopold II. ([[5. Mai]] [[1745]] - [[1. März]] [[1792]]) und Bruder von [[Kaiser Franz II./I.]] ([[12. Februar]] [[1768]] - [[2. März]] [[1835]]) |
| − | Eigentlich war für ihn die militärische Laufbahn bestimmt, aber er zeigte schon früh Interesse für Natur, Technik und Landwirtschaft. Unter anderem sammelte er Mineralien, war Alpinist und Jäger. In den Napoleonischen Kriegen war Johann Feldmarschall und Generaldirektor für das Genie-und Fortifikationswesen. Er verlor am [[3. Dezember]] [[1800]] die Schlacht bei Hohenlinden und kämpfte [[1805]] gegen Franzosen und Bayern. [[1808]] organisierte Johann in Tirol und Innerösterreich die Landwehr für den Volkskrieg gegen Napoleon, am [[23. Juni]] [[1808]] verlautbarte er die Errichtung der [[Salzburger Landwehr|Landwehr]] in Salzburg, förderte [[1809]] den Tiroler Freiheitskampf von Andreas Hofer (siehe auch [[Anton Wallner]]) und übernahm den Oberbefehl über die Südarmee gegen E. Beauharnais. Er siegte bei Sacile, Veneto, Italien, wurde aber bei Raab geschlagen. | + | Eigentlich war für ihn die militärische Laufbahn bestimmt, aber er zeigte schon früh Interesse für Natur, Technik und Landwirtschaft. Unter anderem sammelte er Mineralien, war Alpinist und Jäger. In den Napoleonischen Kriegen war Johann Feldmarschall und Generaldirektor für das Genie-und Fortifikationswesen. Er verlor am [[3. Dezember]] [[1800]] die Schlacht bei Hohenlinden und kämpfte [[1805]] gegen Franzosen und Bayern. [[1808]] organisierte Johann in [[Tirol]] und Innerösterreich die Landwehr für den Volkskrieg gegen Napoleon, am [[23. Juni]] [[1808]] verlautbarte er die Errichtung der [[Salzburger Landwehr|Landwehr]] in Salzburg, förderte [[1809]] den Tiroler Freiheitskampf von Andreas Hofer (siehe auch [[Anton Wallner]]) und übernahm den Oberbefehl über die Südarmee gegen E. Beauharnais. Er siegte bei Sacile, Veneto, Italien, wurde aber bei Raab geschlagen. |
| − | Wegen seiner Teilnahme am Alpenbund und nach der Niederschlagung des Tiroler Volksaufstands verbot ihm sein kaiserlicher Bruder Franz I. Tirol zu betreten. Deshalb wandte er sich der Steiermark zu. [[1811]] legte er durch Stiftungen und die Schenkung seiner Sammlungen den Grundstein für das Joanneum in Graz. | + | Wegen seiner Teilnahme am Alpenbund und nach der Niederschlagung des Tiroler Volksaufstands verbot ihm sein kaiserlicher Bruder Franz Tirol zu betreten. Deshalb wandte er sich der Steiermark zu. [[1811]] legte er durch Stiftungen und die Schenkung seiner Sammlungen den Grundstein für das Joanneum in Graz. |
| | Für die Steiermark regte Erzherzog Johann die Gründung des Steiermärkischen Landesarchivs an und war vor allem im Bergbaubereich tätig, wobei er auch durch Gründung der Vordernberger Radmeister-Communität Erzabbau und -förderung auf dem steirischen Erzberg revolutionierte ([[1835]] die erste Eisenschienenbahn auf dem europäischen Kontinent). [[1841]] kaufte er die Herrschaft Stainz mit dem ehemaligen Chorherrenstift, wo man ihn [[1851]] auch zum ersten frei gewählten Bürgermeister kürte. Sein besonderes Verdienst ist die Durchsetzung der Trassierung der Südbahn von Wien nach Triest über den Semmering und durch Mürz- und [[Murtal]] nach Graz. | | Für die Steiermark regte Erzherzog Johann die Gründung des Steiermärkischen Landesarchivs an und war vor allem im Bergbaubereich tätig, wobei er auch durch Gründung der Vordernberger Radmeister-Communität Erzabbau und -förderung auf dem steirischen Erzberg revolutionierte ([[1835]] die erste Eisenschienenbahn auf dem europäischen Kontinent). [[1841]] kaufte er die Herrschaft Stainz mit dem ehemaligen Chorherrenstift, wo man ihn [[1851]] auch zum ersten frei gewählten Bürgermeister kürte. Sein besonderes Verdienst ist die Durchsetzung der Trassierung der Südbahn von Wien nach Triest über den Semmering und durch Mürz- und [[Murtal]] nach Graz. |