Schmelzplatz

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Prähistorischer Schmelzplatz in Mühlbach am Hochkönig
Schlackenstücke auf einem prähistorischen Schmelzplatz in Mühlbach am Hochkönig

Als Schmelzplatz bezeichnet man Stellen im Gelände, an denen in prähistorischer Zeit Erz verhüttet wurde.

Beschreibung

Einen prähistorischen Schmelzplatz erkennt man an den Schlackenstücken, - Überreste des Erzverhüttungsprozesses - die im Gelände zurück geblieben sind und teilweise auch heute noch einzeln oder in Massen oberflächlich herumliegen. Je nach Dauer der Nutzung des Platzes wurde die Schlacke mittels Wasser in nahe Bäche abgeleitet oder am Ort der Verhüttung belassen.

Frühe Schmelzplätze befinden sich eher in der Nähe der Abbauorte, also mehr in höheren Lagen, spätere mehr in Siedlungsnähe, d. h. tiefer gelegen. Allein im Gebiet des prähistorischen Kupfererzbergbau Mühlbach am Hochkönig und Bischofshofen wurden bisher an die 200 solcher Schmelzplätze entdeckt.

Abbau, Aufbereitung, Verhüttung

Wie entstanden Schmelzplätze? Nach dem Abbau des Erzes erfolgte in einem mehrstufigen Verfahren dessen Aufbereitung. Erst dann konnte das Erz verhüttet werden. Der Abbau geschah mittels Rillenschlägel und Tüllenpickel. Die Aufbereitung erfolgte im ersten Schritt durch Handscheidung vor Ort mittels Unterlagsplatten und Scheid- und Klopfsteinen. Nachfolgend wurde das Erzgestein auf Gesteinsmühlen mit Bodenstein und Läufer bis auf die gewünschte Korngröße weiter zerkleinert. Im nächsten Schritt folgten Sortierung und Anreicherung, entweder mit Sichertrögen (ähnlich dem Goldwaschen) oder mittels Schlämmgräben. Das so angereicherte Erzkonzentrat wurde vor Ort geröstet (Sinterröstung).

Nun konnte die Verhüttung erfolgen. Zuerst wurde aus dem angereicherten Erzkonzentrat Kupferstein gewonnen und im zweiten Schritt erfolgte die Verschmelzung des Kupfersteines zu rund 90prozentigem Schwarzkupfer. Die Schlacke blieb als Überrest des Schmelzprozesses im Gelände zurück.

Quellen