Sackzug

Aus Salzburgwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ein Erzsack für einen Sackzug in der Zimmererhütte in der Nationalpark Informationsstelle Zimmererhütte in Kolm-Saigurn im südlichen Hüttwinkltal in der Pinzgauer Marktgemeinde Rauris.
Darstellung eines Sackzuges in der Nationalpark Informationsstelle Zimmererhütte.

Der Sackzug war ein Erztransportmittel, das seine Ursprünge im Mittelalter hatte.

Beschreibung

Im Bereich der Gold- und Silberbergbaue im Salzburger Land am Radhausberg und am Goldberg blieb diese Methode der Erzbringung bis ins 19. Jahrhundert bestehen. Mit dem Sackzug wurde das zerkleinerte Erz zur Weiterverarbeitung ins Tal gebracht. Blieben in schneearmen Wintern die Sackzüge aus, kam es zu einer deutlich geringeren Edelmetallgewinnung.

Bei einem Sackzug handelte sich dabei um hintereinander gehängte, mit Erz gefüllte Säcke aus ungegerbter Schweinshaut. Diese wurden über eine präparierte bobbahnähnlichen Schneebahn. Bereits im Spätsommer begann man im Schatten gelegenen Berghänge mit Wasser zu besprühen, um sie zu vereisen; dies um einerseits die Sackziehung früher zu ermöglichen, andererseits auch, um Kosten zu senken, da Transporte mit Pferdefuhrwerken um eine Drittel teurer waren. Solange noch kein Schnee lag bzw. eine Vereisung nicht möglich, grub man diesen Sackweg in weiten Serpentinen rinnenartig aus.

Auch achtete man darauf, dass diese Sackwege breit ausgeholzt waren, um einen möglichst früher Schneeeinfall zu haben. Zum Glätten der ersten Fahrrinne im Schnee wurde eine Schneekatze als Fräse verwendet.

Sackzieher

Sackzieher begannen nach Weihnachten und ihre Arbeit zog sich über 13 bis 14 Wochen hin. Die verwendeten Säcke fassten 50 bis 60 Kilogramm Erz. Sie bestanden aus Jute, an der Unterseite mit einer Schweinshaut verstärkt und so aufgenäht, dass die Borsten nach hinten gerichtet waren. Beide Sackenden waren mit Ringen versehen, damit man mehrere Säcke aneinander hängen konnte. Durchschnittlich hing man zwölf bis 16 Säcke zu einem Sackzug zusammen. In Rauris sogar 30 bis 36 Stück. Die Talfahrt wurde dann je Sackzug von zwei bis drei Sackziehern bewältigt.

Die Bezahlung eines Sackzug-Fürgedingers wurde nach seiner Akkordleistung belohnt. Ein Sackzug-Fürgedinger organisierte für die rangniedrigeren Sackzieher die Arbeit und rechnete mit ihnen einzeln nach erbrachter Leistung ab. Er war auch für deren Versorgung mit Nahrungsmitteln zuständig.

Quellen