Heider Schachen
Der Heider Schachen ist eine Kapelle in der Ortschaft Weidental der Flachgauer Gemeinde Lamprechtshausen.
Geschichte
Die Kapelle wurde 1890/91 von Franz Brunntaler errichtet. An dieser Stelle stand vorher ein Wetterkreuz. Wie überliefert ist, konnte Brunntaler nicht mehr mitansehen, wie es den Herrgott ständig anregnete. Das alte Kreuz ist heute noch in der Kapelle zu sehen. 1891 wurde die Kapelle vom Pfarrer von Lamprechtshausen, P. Modest Lienbacher, geweiht. Bei der Weihe waren alle Schulkinder von Lamprechtshausen anwesend und die Weihe war ein richtiges Fest.
Beschreibung
Die Kapelle steht im Hofbereich des Heiderbauern zwischen zwei großen Kastanienbäumen. Die Kapelle wurde über rechteckigem Grundriss (3 mal 4,6 Meter) gebaut und hat einen dreiseitigem Schluss und ist verputzt. Das mit Blech gedeckte Satteldach ist an der Rückseite abgewalmt, an der Spitze ist eine Kugel mit einem Kreuzaufsatz aus Blech bekrönt und zeigt ein profiliertes Dachgesims. Die Tür hat zwei Flügel mit rundbogiger Oberlichte und reicher Holzschnittverzierung (Halbbogen- und Blütendekor). Gerahmt ist sie mit einem weißen, spitzbogigen Putzband. An den Seitenwänden befinden sich zwei kleine, ebenfalls mit Putzbändern gerahmte, Spitzbogenfenster. Eines ist verschlossen, das zweite mit farbigen, gewalzten Glasscheiben versehen. Vor der Kapelle ist eine einfache Holzbank aufgestellt.
Den Innenraum der Heiderkapelle bildet ein Tonnengewölbe. Vier schmale Betbänken sind aufgestellt. Der Boden ist in rot und grün verfliest. Am Türstock ist ein Weihwasserbrunnden befestigt. Um die spitzbogige Nischenöffnung, die mit einem schönen Schmiedeeisengitter verschlossen ist, läuft ein aufgemaltes Zierband (blau, ocker, rot). Die Nische selbst ist als Lourdes Grotte gestaltet. Auf dem hölzernen, grün gestrichenen Altartisch sind ein gerahmtes Herz-Jesu und ein Herz-Marien Bild aufgestellt. Auf dem schlichten Altaraufsatz aus Holz stehen zwei Kruzifixe, eines davon mit einer gefassten Christusfigur im Dreinageltypus. Etwas erhöht und beleuchtet durch zwei Lichtschächte ist auf einem kleinen, gemauertem Gesims in mitten der Grottenlandschaft eine farbig bemalte Gipsstatue der Madonna von Lourdes zu sehen.