Die beste aller Welten
Die beste aller Welten ist ein Film des Salzburger Filmstudenten Adrian Goiginger, der die Geschichte über die Liebe seiner Mutter schildert.
Inhalt des Filmes
Adrian (im Film von Jeremy Miliker dargestellt) ist sieben und der Stadtrand Salzburgs ist für ihn ein großes und aufregendes Abenteuerland. Mit seiner Mutter Helga (im Film von Verena Altenberger dargestellt) verbringt er viel Zeit und, wie er selber sagt, es ist ihm nie fad. Für den kleinen Adrian ist es normal, dass Helga, ihr Lebensgefährte Günter Goiginger (im Film von Lukas Miko dargestellt) und ihre anderen Freunde, die in der Wohnung ein und aus gehen, häufig euphorisch oder aber sehr müde sind, wilde Parties in der mit Decken verhängten Wohnung oder am Lagerfeuer an der Salzach feiern, und dann den halben Tag schlafen.
Für alles, was Adrian seltsam vorkommen könnte, findet Helga märchenhafte Erklärungen, die ihr phantasievoller Sohn in seine Abenteuergeschichten einbaut. Auf eine ganz spezielle Art könnte man es eine behütete Kindheit nennen: Der einfallsreiche Bub weiß sich von seiner Mutter geliebt, sie schafft ihm die beste aller Welten.
Immer wieder beschließt Helga, den Kampf gegen ihre Heroinsucht aufzunehmen, immer wieder ist sie aber den Anforderungen des Alltags schutzlos ausgeliefert. Als in ihrer Wohnung ihr Dealer an einer Überdosis stirbt, lässt sich die Außenwelt nicht mehr länger aussperren. Helga weiß, dass sie die Sucht besiegen muss, wenn sie ihren Sohn nicht für immer verlieren will.
"Die beste aller Welten" bei Berlinale ausgezeichnet
In seinem Film "Die beste aller Welten" über einen siebenjährigen Jungen, der in der Salzburger Drogenszene aufgewachsen ist, erzählt von seiner eigenen Kindheit. Eine extreme Kindheit erlebte Goiginger in der Stadt Salzburg – seine Mutter und ihr Lebensgefährte waren heroinabhängig, wie er erzählte. In seinem Film "Die beste aller Welten" schildert der 26-Jährige die besondere Beziehung zwischen ihm und seiner Mutter, die auch die schlimmsten Situationen überstand.
Der Film über die Salzburger Drogen-Szene wurde bei der Berlinale 2017, wo auch die Weltpremiere stattfand, mit dem Kompass-Perspektive-Preis ausgezeichnet. Der Film berühre "mit seinem sensibel inszenierten, herausragenden Ensemble, ohne kitschig zu werden und geht mit seiner unprätentiösen Bildgestaltung unter die Haut, ohne voyeuristisch zu sein", begründete die Jury ihre Wahl.
Eine dreiköpfige Jury vergibt den Kompass-Perspektive-Preis an den besten Film aus dem aktuellen Programm der Perspektive Deutsches Kino. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.
Familie schafft es aus dem Drogensumpf
Der Startschuss für die Vorbereitungen zum Film erfolgte 2012, erzählt Goiginger im Gespräch mit salzburg24. Seine Mutter starb in diesem Jahr an Krebs. "Es war eine Heldenaufgabe, dass sie mir trotz ihrer Drogensucht eine schöne Kindheit ermöglicht hat", so Goiginger. Die Familie schaffte es aus der Situation heraus. Sowohl seine Mutter als auch ihr ebenfalls süchtiger Freund wurden clean, heirateten und bekamen noch Kinder. "Ich musste meine Kindheit nicht aufarbeiten, weil wir aus dem Drogensumpf herausgekommen sind", so Goiginger.
Nach dem Tod seiner Mutter habe er sich Gedanken über sein Leben gemacht. Schon in seiner Kindheit suchte er Zuflucht in der Fantasiewelt, was ihm bei der Umsetzung seines Films zu Gute kam. "Ich hatte großes Glück. Sehr wenige, die so eine Kindheit hatten, bekommen eine solche Chance. Ich habe das von Innen erlebt und kann jetzt von außen darüber berichten."
Autobiographischer Film über Salzburger Drogenszene
"Die beste aller Welten" erzählt über Goigingers Kindheit. Seine Mutter Helga und ihre Freunde sind heroinabhängig, sein leiblicher Vater ist bereits vor seiner Geburt gestorben. Immer wieder versucht Helga von ihrer Sucht weg zu kommen und sie vor ihrem Sohn Adrian zu verbergen. Der Junge findet sich soweit mit der Situation zu Recht, flüchtet sich in seine Fantasien, während seine Mutter zwischen der Liebe zu ihrem Sohn und der Drogensucht hin- und hergerissen wird. Als das Jugendamt damit droht, Adrian von seiner Mutter zu trennen, schafft sie den Schritt weg von den Drogen.
Daten zum Film
A/D 2017, 103 Min., dt. OF, 1:1.85 / 2k / colour / dolby surround 5.1.
- Team:
- Drehbuch und Regie: Adrian Goiginger
- mit: Verena Altenberger, Jeremy Miliker, Lukas Miko, Michael Pink u. a.
- Kamera: Yoshi Heimrath, Paul Sprinz
- Schnitt: Ingrid Koller
- Ausstattung: Veronika Merlin
- Kostüme: Monika Gebauer
- Maske: Tim Scheidig
- Ton: Bertin Molz, Marvin H. Keil, Tobias Scherer
- Musik: Dominik Wallner, Manuel Schönegger
- Casting: Angelika Kropej
- Redaktion: Brigitte Dithard (SWR), Susanne Spellitz (ORF)
- Produzenten: Wolfgang Ritzberger (Ritzlfilm), Nils Dünker (Lailaps Pictures GmbH)
- Verleih Österreich: Polyfilm Verleih
Eine Produktion von RitzlFilm und Lailaps Pictures GmbH in Koproduktion mit SWR und ORF
- Förderer
- Österreichisches Filminstitut
- MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg
- Stadt und Land Salzburg