Übergriff auf Ausländer
Übergriff auf Ausländer − leider auch im Bundesland Salzburg. Jüngstes, fast absurd klingendes trauriges Beispiel fand am 5. März 2011 in einem Salzburger Obus statt.
Beispiele
Kausar Murtaza
Die 46-jährige Kausar Murtaza aus Pakistan wurde am 5. März 2011 blutüberströmt mit einem doppelten Kieferbruch in das Landeskrankenhaus Salzburg eingeliefert. Eine stundenlange Operation bis ein Uhr früh des nächsten Tages und schmerzstillende Infusionen musste Frau Murtaza über sich ergehen lassen. Rund drei Monate wird Frau Murtaza brauchen, bis sie von diesen Schlägen wieder völlig ausgeheilt sein wird.
Die dreifache Mutter saß in einem Bus der Obuslinie 1 , als ein 24-jähriger junger Mann mit Frau und Kind sie aufforderte, seinen angestammten Platz auf einem Viererplatz zu verlassen. "Das ist ein Familienplatz", sagte er zu Fr. Murtaza, "setz dich woanders hin, Scheiß-Ausländer." Frau Murtaza blieb aber sitzen und bat ihn, sie in Ruhe zu lassen. Daraufhin wurde der Mann handgreiflich, sie wehrte sich und kurz darauf erhielt sie einen Faustschlag ins Gesicht, danach fiel sie mit dem Gesicht nach vorne zu Boden. "Scheiß-Inder", sagte der junge Mann noch, bevor er bei der nächsten Station mit Familie ausstieg.
Frau Murtaza bat die Umstehenden um Hilfe, wollte, dass der Busfahrer, der nichts davon mitbekommen hatte, die Türen nicht öffnet. Aber niemand half ihr, verständigte den Busfahrer. Doch glückliche Umstände führten dazu, dass der 24-jährige Schläger kurz nachher von einer Polizeistreife angehalten werden konnte. Der Mann rechtfertigte sich damit, dass die Frau (Murtaza) einen Streit angefangen hätte. Befragte Busgäste gaben gegenüber der Polizei an, sie hätten nichts gesehen. Nur ein couragierter Zeuge belastete den 24-Jährigen gegenüber der Polizei schwer.
"Ich bin eine Mutter, eine starke Frau und eine Kämpferin", sagte Frau Murtaza in einem Interview mit den Salzburger Nachrichten und ergänzte: "Seit 20 Jahren bin ich in Österreich. So etwas habe ich noch nie erlebt. Meine Kinder (Anm.: 17, 13 und 8) werden das schaffen, auch wenn sie jetzt allein sind und derzeit im Hort länger bleiben."
Quelle
- "Salzburger Nachrichten", 5. März 2011