Pfarrwerfen

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Pfarrwerfen und das Mittelalter

Der Raum Werfen südlich des Tennen- und Hagengebirges war schon vor vier Jahrtausenden von Menschen bewohnt und alle Epochen sind mit Spuren nachweisbar, von der Römerzeit weg, als Pfarrwerfen Vocario hieß. Es gibt auch einen starken Bezug zum Mittelalter. Weithin sichtbar und damit ein bedeutendes Bauwerk aus dem Mittelalter ist die gotische Pfarrkirche in Pfarrwerfen.
In verkehrsgünstigen Stellen entstanden damals nämlich Kirchensiedlungen. So entstand mit der wehrhaft ausgebauten Kirche der Ort. 
Pfarrwerfen wurde erstmals 1074 in einem Schenkungsbrief des Erzbischofs Gehbard (1060-1088) an das von ihm gegründete Admont erwähnt. Damals als St. Cyrika, denn diesem Heiligen ist die Kirche geweiht.  Erzbischof Gebhard schenkte damals alle zur Pfarre gehörenden Liegenschaften auf dem Atzperige (dem heutigen Schefferötz) und zudem Güter auf dem Buchberg an das Kloster Admont. Das gilt als Beweis, dass die Pfarre und die Kirche schon vor 1074 bestanden haben, da die geschenkten Güter von der Pfarre St. Cyrika abgetrennt wurden. 
Durch die Errichtung der Burg Hohenwerfen, die Erzbischof Gebhard neben den Burgen Hohensalzburg und Friesach in Kärnten infolge des Investiturstreites im Jahre 1077 ausbauen ließ, erfolgte eine Verschiebung des Siedlungsschwerpunktes von der Pfarrkirche weg nach Norden auf die westliche Taltrerrasse des Schlossberges nach Werfen. Im Schutz dieser größten Befestigung im Pongau entwickelte sich Werfen im 12. Jahrhundert zu einem regelmäßig angelegten Straßenmarkt. Werfen wurde wichtiger politischer Mittelpunkt des Gaues, wo Pfleger und Urbarprobst wohnten. Trotz der politischen und wirtschaftlichen Aufwertung Werfens lag die führende Rolle des nördlichen Pongaues bei der Mutterpfarre St. Cyriak im heutigen Pfarrwerfen. Pfarrhof und Kirche lassen die einstige Größe bis heute noch erahnen.
St. Cyrika hieß  Pfarrwerfen bis in das 19. Jahrhundert und die Pfarre schloss Gebiete von Werfen, Hüttau und Werfenweng ein. Erst 1370 wurde eine Kirche in Werfen nachgewiesen und 1509 die Kirche in Werfenweng geweiht. Der Kirchenbau von Hüttau erfolgte zwischen 1472 und 1492. Und sie alle waren Filialkirchen der Pfarre St. Cyriak.. Erst später wurden die einzelnen Seelsorgegebiete mittels Stiftungen zu Vikariaten und im 19. Jahrhundert zu selbständigen Pfarren erhoben. 

Troadkasten (Getreidespeicher) und Pfarrhof lassen die Nähe zu den Pflegern und Probsten erahnen. Auch Eisen wurde abgebaut, wie heutigen Namen wie Eisenbrett noch verraten. Aber insgesamt hängt die Entstehung des Ortes unmittelbar mit der Bedeutung der Kirche zusammen.