Interreligiöser Dialog

Aus SALZBURGWIKI
Version vom 18. August 2007, 21:05 Uhr von Bodhisattva (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Interreligiöser Dialog ist die konkrete Begegnung und der Meinungsaustausch zwischen Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher religiöser Zugehörigkeit. Ausgehend von grundlegenden Fragen der Toleranz und des gegenseitigen Respekts, kann es dabei zu einer Vertiefung des Verstehens und der Wertschätzung kommen. Ziel ist es neben einem friedlichen Zusammenleben der Anhänger der Religionen, auch die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit auf der Basis gemeinsamer ethischer Werte zum Wohl der Allgemeinheit zu fördern.

Ebenen des Dialogs

Der interreligiöse Dialog findet auf unterschiedlichen Ebenen, zwischen Amtsträgern (institutioneller Dialog), Wissenschaftern (akademischer Dialog), Ordensangehörigen (monastischer Dialog) und Gläubigen (Basis-Dialog) statt. Während der Dialog zwischen mehreren Religionsvertretern (multilateraler Dialog) dem gemeinsamen Bekenntnis zu Frieden und Toleranz, sowie der Schaffung einer gemeinsamen Gesprächsbasis gewidmet ist, erlaubt die Begegnung von Vertretern zweier Religionen (bilateraler Dialog) eine Vertiefung des Verständnisses füreinander, als auch die offene, konstruktive Kritik aneinander.


Befürworter und Gegner

Unterschiedlich stark ist die Aufteilung der Befürworter bzw. Gegner des interreligiösen Dialogs in den einzelnen Religionsgemeinschaften. Dabei beschreibt die Haltung des 'Exklusivismus' (alles Positive wird ausschließlich in der eigenen Religion gesehen) eher die Einstellung der Gegner, während die Befürworter dem 'Inklusivismus' (die eigene Religion führt direkt zum Heil, die anderen Religionen haben Teile eines Heilsweges zu bieten) und die Befürworter des 'Pluralismus' (alle Religionen haben das Potential, dem ernsthaft Praktizierenden einen Heilsweg zu eröffnen) Befürworter des interreligiösen Dialogs sind.


Intrareligiöser Dialog

Eine besondere Form des Dialogs ist der intrareligiöse Dialog zwischen unterschiedlichen Ausprägungen einer Religion. Hier ist insbesondere der ökumenische Dialog zwischen Vertretern des katholischen, evangelischen und orthodoxen Christentums zu nennen.


Dialog in Salzburg

In Salzburg finden Veranstaltungen des interreligiösen Dialogs seit den späten 1980er Jahren statt. Eine führende Rolle dabei haben das Bildungshaus St. Virgil, das Religionspädagogische Institut der Erzdiözese Salzburg und das ebenfalls katholische Afro-Asiatische Institut gespielt. Aber auch von den islamischen Religionslehrern, der isrealitischen Kultusgemeinde, den Gemeinschaften der Buddhisten und der Bahai gehen wichtige Initiativen aus. Alljährlich im November findet ein Interreligiöses Friedensgebet der Weltreligionen statt. Seit kurzem gibt es auch eine Erzbischöfliche Kommission für den Dialog zwischen der Römisch-Katholischen Kirche Salzburgs und den Vertretern des Islams und den Vertretern des Buddhismus.

Aber auch einzelne katholische Pfarren haben Initiativen im Rahmen des Dialogs der Religionen ergriffen, wie die Stadtpfarren St. Elisabeth, St. Paul, Gneis und Morzg, aber auch Pfarrgemeinden wie Anif, Großgmain und St. Johann i. Pg., um nur einige zu nennen. Auch die 2005 in Salzburg veranstaltete Aktionswoche „Offener Himmel“ bezog interkulturelle und interreligiöse Aktivitäten mit ein.


Weblinks