Markus Voglreiter
Markus Voglreiter ist Stadtbaumeister und wohnt in Seekirchen
Leben
Markus Voglreiter galt bis 2008 als nächster Bürgermeister von Seekirchen. Ein Finanzstrafverfahren kostete ihn 2,5 Mill. Euro. Nun lässt er mit einem Projekt aufhorchen. STEFAN VEIGL salzburg (SN).
2008 ist Markus Voglreiter aus der Politik ausgeschieden – nachdem ein Finanzstrafverfahren gegen ihn eingeleitet worden war. Auch um die Projekte des einst umtriebigen Baumeisters mit der Internetseite www.stadtbaumeister.at ist es ruhig geworden – kein Wunder: „Ich habe alles, was ich ererbt und in 25 Jahren erwirtschaftet habe, verkauft, weil ich 2,5 Millionen Euro ans Finanzamt nachzahlen musste“, sagt er. Ein Teil des Verfahrens läuft noch, Voglreiter will versuchen, durch ein Gutachten von der Finanz Geld zurückzubekommen: Denn während in der Baubranche im Durchschnitt 1,7 Prozent Gewinn gemacht würden, sei bei ihm über 30 Prozent angenommen worden, sagt er. Sein Tenor: „Für meine Leistungen gab es immer eine Rechnung.“ Das Strafverfahren hatte auch für seine Firmen Folgen: „Ich habe von 80 Mitarbeitern auf zwischenzeitlich fünf reduziert. Aber es gab keine Insolvenz.“ Seit diesem Tiefpunkt gehe es aber stetig bergauf, betont der 45-Jährige: Mittlerweile hat er den Firmensitz nach Wien verlegt und sich auf den Neubau von Villen spezialisiert. Seine Aktivitäten in Salzburg leitet er aus dem „The Car“ in Obertrum, das seit Juli nur mehr als Büro genutzt wird: „Der Gastbetrieb ist zu. Ich brauche den Platz für meine 20 Mitarbeiter.“ Voglreiter will heuer bis zu vier Mill. Euro Umsatz machen, in den Hochzeiten waren es 15 Millionen. Als Projektentwickler gibt er jetzt wieder ein kräftiges Lebenszeichen: In der Nissen-Straße in Salzburg-Gneis hat er mit Mäzen Daniell Porsche um fünf Mill. Euro 14.200 m Grünland der „Bär-Gründe“ gekauft. „Entstehen sollen dort 50 betreubare Seniorenwohnungen, zehn Senioren-WGs, zehn Wohnungen für Menschen mit Behinderung und 35 für Generationen-Wohnen, alle auf Miet- oder Mietkaufbasis“, sagt Voglreiter. Dazu sollen 25 bis 30 Eigentumswohnungen kommen. Weitere Partner sind Diakonie und Salzburg-Wohnbau. Das Besondere am Projekt sei, „dass die mobilen Dienste, die am Projekt mitarbeiten, auch die Umgebung mitversorgen werden. Wir wollen eine soziale Schnittstelle für Gneis werden.“ Diese Woche hat Voglreiter das Projekt im Gestaltungsbeirat vorgestellt und hofft noch heuer auf ein Ergebnis des Architekturwettbewerbs. „Die Widmung erwarten wir für 2013, Baubeginn ist 2014, ein großer Teil soll Anfang 2015 bezogen werden.“
Allerdings: Die Stadtplanung schreibt im Zuge der Bebauung die Verlegung der Nissen-Straße vor, was von der Bürgerinitiative Gneis bekämpft wird. Voglreiter: „Ich muss mich nach den Vorgaben der Politik richten. Unser Projekt ist aber sowohl mit der Straßenumlegung als auch mit dem von der Bürgerinitiative gewünschten Kreisverkehr realisierbar.“
STEFAN VEIGL Salzburg (SN) am 14.7.2012.
Weblink
- [www.stadtbaumeister.at Homepage von Markus Voglreiter]
Quelle
- Salzburger Nachrichten