Peter Harlander (Rechtsanwalt)
Die Macher in "Second Life"
Immer mehr Unternehmen entdecken die virtuelle 3D-Welt „Second Life“ als Marketinginstrument. Zwei Salzburger, Peter Harlander und Martin Sternsberger, wissen, wie es geht.
Aufsteiger
Peter Harlander ist IT-Rechtsexperte, hatte sechs Jahre lang eine EDV-Firma, die er im Vorjahr jedoch verkaufte, und sieht jetzt einer Karriere als Anwalt entgegen. „Eigentlich sollte ich 10.000 Seiten für die Anwaltsprüfung lernen“, sagt der 33-Jährige. Dazu fehlt ihm jedoch eines: Zeit. Die verbringt er seit einigen Monaten vor allem in und für „Second Life“. Eher zufällig, erzählt Harlander, „weil ich wissen wollte, wie die Geschäftsbedingungen dort funktionieren“, sei er auf die virtuelle 3D-Welt gestoßen. Er ist geblieben. Und nicht nur das. Vergangenen Dezember gründete er in Salzburg gemeinsam mit Martin Sternsberger die Agentur „Second Promotion“. Sie beschäftigt sich ausschließlich mit Auftritten in „Second Life“ – „von der Grafik bis zu Aktivitäten“. Status: Höllentempo. Die Zahl der Mitglieder der weltweiten „Second Life“-Gemeinde steigt rasant. Rund sechs Millionen Menschen spielen bereits mit (secondlife.com). Anfang des Jahres waren es erst vier Millionen. Auch bei „Second Promotion“ ist man „mit massig Anfragen beschäftigt, das ist sensationell“, sagt Peter Harlander, der unter anderem bereits dem Wifi Salzburg ein zweites Leben einhauchte. „Immer mehr Unternehmen, Konzerne und Touristiker erkennen, dass mit einem 3D-Werbeauftritt eine Marke erlebbar gemacht werden kann.“ Der Erlebnisfaktor steht auch beim virtuellen Salzburg-Auftritt von „Second Promotion“ an erster Stelle. Da können Paare im Dom heiraten, sich nach dem Ja-Wort gleich auf die Skipiste „teleportieren“ lassen und auf dem Snowboard ein Zeitrennen absolvieren. Und wie im echten Leben wird dann noch auf der Après-Ski-Party abgefeiert. Vielleicht wird man sogar von einer kessen Rothaarigen namens „Ice Stawberry“ zum Tanzen aufgefordert. Hinter der virtuellen Figur (Avatar) allerdings steckt ein Mann: Peter Harlander. „Einfach nur drinnen zu sein, ist zu wenig. Man muss schon aktiv sein“, sagt der 33-Jährige. Warum als Frau? „Ich will ausprobieren, wie das ist.“ Nach Aussage von Partner Martin Sternsberger hat Miss Stawberry „einen Kleiderschrank, bei dem jede echte Frau vor Neid erblassen würde“