Wallfahrtskapelle Maria Elend

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Walfahrtskirche Maria Elend
Innenaufnahme

Die Wallfahrtskapelle Maria Elend in Embach, Gemeinde Lend im Pinzgau ist einer der ältesten Wallfahrtsorte des Pinzgaus.

Name

Elend, Ellend bedeutet einsame Gegend. Die erste Kapelle wurde aufgrund eines Gelöbnisses der Taxenbacherin Ursula Penninger um 1552 errichtet. Man erzählt sich, dass sich ihre zwölfjährige blinde und geistig behinderte Tochter verlaufen hätte. Nach drei Tagen fand man es beim heutigen Augenbründl in Ellend sehend und geistig gesund. Da gelobte Ursula Penninger vom Ansitz Penninghof eine Kapelle und ewige Messstiftungen.

Geschichte

Die neue Kapelle entwickelte sich bald zu einem Wallfahrtsort, sodass sie um 1707 zur Wallfahrtskirche ausgbaut wurde. Im 18. Jahrhundert kamen dann jährlich an die 30.000 Pilger zu derselben. In einem Mirakelbuch sind alle Wunder, die sich auf die Fürbitte Mariens ereignet haben, eingetragen.

Die letzten Erweiterungsbauten nahm man Mitte des 18. Jahrhunderts vor, 1764 weihte Erzbischof Sigismund die Kirche persönlich neu ein.[1] Hofbauverwalter Wolfgang Hagenauer untersuchte 1782 das Vicariats-Gotteshaus Embach und die Wallfahrtskirche Maria Elend, die abermals hätte erweitert werden sollen. Dabei stellte er gravierende Mängel am Bau fest: es floss Wasser durch den Bau, man hatte schon einen Ablauf-Kanal durch die Kirche gegraben, durch die Hanglage bedingt war Feuchtigkeit ins Mauerwerk eingedrungen und hatte die Steine mürbe gemacht etc.[2] Vermutlich waren die Baufälligkeit der Wallfahrtskirche und die zugleich vorgebrachten Sanierungspläne zur Embacher Kirche der willkommene Anlass für Erzbischof Hieronymus, erstere abtragen zu lassen. Im Gegensatz dazu ließ er die Vikariatskirche von Embach sanieren und erweitern und erlaubte danach die Aufstellung des Gnadenbildes in derselben.[3]

Brauchbare kirchliche Gegenstände gab man an andere Kirchen weiter, so steht z.B. das Tabernakel jetzt in der Pfarrkirche von Taxenbach, die Kanzel und die Orgel verbrachte man in die 1784 errichtete Kirche Bucheben in der Gemeinde Rauris. Diese Orgel übernahm 1896 der tiroler Orgelbauer Franz Reinisch II. (* 1840, † 1921), ohne dafür eine Entschädigung bezahlt zu haben, wie der Pfarrer von Bucheben, Johann Ghedina, protestierend bemerkte, seither ist sie verschollen. Lediglich ein paar vergoldete Verzierungen dürften vom alten Gehäuse auf das neue übernommen worden sein. Die Kanzel aus der abgerissenen Wallfahrtskirche allerdings ist in Bucheben erhalten geblieben. Das alte Gnadenbild, eine gemalte Pietà aus dem 18. Jahrhundert, befindet sich jetzt im Hochaltar der Embacher Pfarrkirche. Das heutige Gnadenbild in der Wallfahrtskapelle ist eine Steingussstatue von Petrus Schmid (1768). Sie stand schon in der Ursprungskapelle und wurde beim Neubau der Gnadenkapelle 1842 in diese übersiedelt. Von den einstmals zahlreichen Votivtafeln haben sich nur mehr wenige erhalten.

Ursprungskapelle

Die Ursprungskapelle befindet sich etwas unterhalb der Gnadenkapelle an dem Ort, wo das Mädchen nach der Überlieferung aufgefunden wurde. Sie stammt aus 1755.

Augenbründl

Neben der Ursprungskapelle befindet sich das Augenbründl, in dem sich die Pilger die Augen waschen und dem besondere Heilkraft nachgesagt wird[4]

Information

Anmeldung für eine Messfeier beim Pfarramt Embach, Telefon 0 65 43 - 72 18 oder Pfarramt Lend Telefon 0 64 16 - 72 42. Andachten können jederzeit auch ohne Anmeldung in der Kapelle gehalten werden. Die Kapelle ist immer offen und fasst etwa 30 Personen, davon 20 Sitzplätze.

Fußnote

  1. Johannes Neuhardt: Wallfahrten im Erzbistum Salzburg, München und Zürich 1982, S. 118.
  2. AES: Pfarrarchiv Embach, Karton Nr. 3, Bausachen, Kostenvoranschläge (Salzburg, 20. November 1782)
  3. AES: Kasten 9, Fach 93, Faszikel 10 (Teil1), betreffend Embach/Maria Elend (Salzburg, 30. Juli 1783).
  4. siehe auch Salzburger Quellen

Quelle

Bildergalerie