Nonntal

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Nonntal ist ein Stadtteil im Süden der Stadt Salzburg. Der Stadtteil wird im Osten durch den Eschenbach, im Norden den Festungsberg und im Westen den Hans-Donnenberg-Park begrenzt. Im Süden bildet die Friedhofterrasse unter der Thumeggerstraße die Grenze, im Südosten die Nonntaler Hauptstraße. Der Siedlungsraum von Nonntal umgreift dabei an drei Seiten den alten Landschaftsraum von Freisaal mit dem Schloss Freisaal. In Nonntal leben heute (2007) 4.000 Bewohner.


Geschichte

Oberhalb von Nonntal erhebt sich der Nonnberg mit dem Kloster, das dem Stadtteil den Namen gab. Nonntal war schon in keltischer Zeit besiedelt. Ein antik-römisches Haus wurde hier aus der Zeit der Erbauung Iuvavums entdeckt. Im Mittelalter wohnten hier vor allem Dienstleute des Frauenstiftes (Knechte, Mägde, Wäscher, Schmiede, Bäcker, Müller etc), zu denen sich im Zug der Stadterweiterung bald auch viele Salzburger Bürger gesellten.

Die Pfarrkirche St. Erhard

Die gotische Erhardkapelle wird zuerst 1404 erwähnt. Das neben der Kapelle bestehende "Siechenhaus" für Pest- und Aussatzkranke wurde schon 1310 gestiftet. Die Kapelle war mit dem nächstliegenden Krankenhaus verbunden und so zuerst wesentlich als Spitalskirche genutzt. Sie war bereits dem Hl. Erhard, dem wundertätigen Patron der Kranken und Armen geweiht. Die Kapelle hatte sich zuletzt als recht baufällig (und zudem „unmodern“) erwiesen.

Von 1685–1689 wurde unter Erzbischof Max Gandolf von Kuenburg vom Architekten Giovanni Gaspare Zuccalli die heutige Erhardkirche im Stil des italienischen Barock erbaut. Sie besitzt eine beherrschende Tambourkuppel mit aufgesetzter Laterne, die von schlankeren Seitentürmen mit einem der Kuppel ähnelndem Helmaufsatz umrahmt wird. Das Eingangsportal ist als Portikus mit einer zweiflügeligen Treppe gestaltet, und ähnelt so entfernt einem herrschaftlichen Renaissanceschloss. Innen sind die prächtige hölzerne Kanzel von 1727 und vor allem der Hochaltar mit seinen beiden Seitenaltären zu erwähnen.

Der ehemalige Pfarrfriedhof Nonntal

Vor der St.Erhard-Kirche befand sich zwischen 1727 und 1879 der dörfliche Friedhof für die Bewohner des Nonntales. Er wurde 1902 abgetragen und umgestaltet. Heute erinnert ein hohes Kruzifix (aufgestellt vom Stadtverein 1989) an diese einstige Bestimmung des heutigen Kirchenvorplatzes.

Nonntal und seine Teile

Nonntal gliedert sich in zwei Bereiche: einen historischen Teil, das Innere Nonntal, das zum Altstadtschutzgebiet zählt und auch zum Weltkulturerbe und einen außerhalb gelegenen - heute ungleich größeren - Bereich, das Äußere Nonntal. Das Innere Nonntal zählte in fürsterbischöflicher Zeit mit zum Weichbild der Stadt, in dem folgerichtig - trotz der Lage vor den Stadtmauern - das strenge Stadtrecht galt, das äußere Nonntal war dagegen in fürsterzbischöflicher Zeit nie Teil der Stadt. Die sichtbare Grenze zwischen Innerem und Äußerem Nonntal bildet die Mariensäule am Beginn der Fürstenallee, die aus einem alten Grenzkreuz ("Weichbildkreuz") hervorgegangen ist.

Das Innere Nonntal

Der Stadtteil, ist von einer Reihe gut erhaltener mittelalterlicher Bürgerhäuser geprägt. Das Zentrum des Stadtteils wird wesentlich von Häusern bestimmt, die im Charakter des 17. Jahrhundert erhalten sind. Hier steht auch neben der Kirche das im Kern seit 1310 bestehende Siechenhaus (Krankenhaus), das die Äbtissin Margarethe von Gebind für notleidende Klosterangehörige errichten ließ, und das ab 1603 als Krankenhaus für weibliches Dienstpersonal des Domkapitels diente, dem bald ein Spital für männliche Kranke auf der anderen Seite der Kirche folgte. Der Stadtteil besitzt kleinstädtischen Charakter.

Das Äußere Nonntal

Zwischen dem Inneren und dem äußeren Nonntal steht heute eine Mariensäule, an deren Stelle zuvor ein Weichbildkreuz stand, das einst die Grenze der städtischen Gerichtsbarkeit anzeigte. Das Äußere Nonntal war ursprünglich von verstreut liegenden Höfen (großteils im Eigentum des Stiftes Nonnberg) geprägt. Dichter bebaut wurde der Siedlungsraum im stadtnahen Teil schon seit der Zwischenkriegszeit.

Nonntal heute

Ein derzeit großes und vorrangiges Planungsgebiet der Stadt ist der neue Unipark Nonntal in den wesentliche Teil der Universität übersiedeln sollen.

Bauten

Literatur und Quellen:

Heinz Dopsch und Robert Hoffmann: Geschichte der Stadt Salzburg, Verlag Anton Pustet, ISBN 3-7025-0340-4, Salzburg, 1996

Reinhard Medicus: Das Weichbild der Stadt Salzburg und seine Grenzkreuze: in "Bastei" - Zeitschrift für die Erhaltung und Pflege von Bauten, Kultur und Gesellschaft, 55. Jahrgang, 4. Folge, S. 8-14, Salzburg 2006 das Tal = die Ebene unterhalb des Stifts Nonnberg.


Vorlage:Bezirke Stadt Salzburg