Friedrich Franz Joseph Graf von Spaur: Unterschied zwischen den Versionen
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Friedrich war ein Sohn des Präsidenten des Reichskammergerichts Franz Joseph Grafen von [[Spaur]] (* 1725; † 1797) und der Theresia Gräfin von [[Stadion]]. | Friedrich war ein Sohn des Präsidenten des Reichskammergerichts Franz Joseph Grafen von [[Spaur]] (* 1725; † 1797) und der Theresia Gräfin von [[Stadion]]. | ||
| − | Bis 1776 war er Domherr in Salzburg, seit 1763 zusätzlich auch Domherr in Brixen. Aus Anlass seiner Bischofsweihe schrieb [[Wolfgang Amadé Mozart]] | + | Bis 1776 war er Domherr in Salzburg, seit 1763 zusätzlich auch Domherr in [[Brixen]]. Aus Anlass seiner Bischofsweihe schrieb [[Wolfgang Amadé Mozart]] die „[[Spaur-Messe]]“, die dann am Sonntag, den [[17. November]] [[1776]], im [[Salzburger Dommusik|Salzburger Dom]] erstmals erklang. |
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Graf Spaur bekleidete zwar keine höheren Ämter, spielte jedoch im Salzburger Kultur- und Geistesleben seiner Zeit eine wichtige Rolle. | Graf Spaur bekleidete zwar keine höheren Ämter, spielte jedoch im Salzburger Kultur- und Geistesleben seiner Zeit eine wichtige Rolle. | ||
| − | Er war ein überzeugter Vertreter der katholischen Aufklärung. Als politischer Schriftsteller setzte er sich etwa für Reformen in der Sozialpolitik und im Schulwesen, für den Ausbau von Leihbibliotheken oder für die Melioration von Grund und Boden ein. Für seine programmatische Schrift | + | Er war ein überzeugter Vertreter der katholischen Aufklärung. Als politischer Schriftsteller setzte er sich etwa für Reformen in der Sozialpolitik und im Schulwesen, für den Ausbau von Leihbibliotheken oder für die Melioration von Grund und Boden ein. Für seine programmatische Schrift „''Ueber die Pflicht des Staates, die Arbeitsamkeit zu befördern, die Betteley abzustellen und die Armen zu versorgen''“ (1802; Graf Spaur leitete die Salzburger städtische Armenkommission) wurde er von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zum Ehrenmitglied ernannt. |
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Version vom 18. Februar 2019, 12:04 Uhr
Friedrich Franz Joseph Graf von Spaur (* 1. Februar 1756 in Mainz in Rheinland-Pfalz; † 6. März 1821 Wien) war Salzburger Domherr, Schriftsteller und Gründer der ersten Salzburger Freimaurerloge.
Leben
Friedrich war ein Sohn des Präsidenten des Reichskammergerichts Franz Joseph Grafen von Spaur (* 1725; † 1797) und der Theresia Gräfin von Stadion.
Bis 1776 war er Domherr in Salzburg, seit 1763 zusätzlich auch Domherr in Brixen. Aus Anlass seiner Bischofsweihe schrieb Wolfgang Amadé Mozart die „Spaur-Messe“, die dann am Sonntag, den 17. November 1776, im Salzburger Dom erstmals erklang.
1795 wurde Friedrich Franz Joseph Graf von Spaur auch Domherr in Passau.
Graf Spaur bekleidete zwar keine höheren Ämter, spielte jedoch im Salzburger Kultur- und Geistesleben seiner Zeit eine wichtige Rolle.
Er war ein überzeugter Vertreter der katholischen Aufklärung. Als politischer Schriftsteller setzte er sich etwa für Reformen in der Sozialpolitik und im Schulwesen, für den Ausbau von Leihbibliotheken oder für die Melioration von Grund und Boden ein. Für seine programmatische Schrift „Ueber die Pflicht des Staates, die Arbeitsamkeit zu befördern, die Betteley abzustellen und die Armen zu versorgen“ (1802; Graf Spaur leitete die Salzburger städtische Armenkommission) wurde er von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zum Ehrenmitglied ernannt.
Graf Spaur gründete 1783 die erste Salzburger Freimaurerloge, die ’Zur Fürsicht’ im Zirkelwirt, deren erster Stuhlmeister er wurde.
Graf Spaur blieb auch nach der Säkularisation des Fürsterzbistums (1803) und der Auflösung des Domkapitels (1806) vorerst in Salzburg und wirkte u. a. als Präsident der 1811 gegründeten Gesellschaft „Museum“, eines Lesezirkels, der ein gesellschaftlich-intellektueller Treffpunkt war.
1819 übersiedelte er, wohl hauptsächlich aus gesundheitlichen Gründen, nach Wien.
Zur Universalerbin setzte er seine Haushälterin ein.
Werke
(Auswahl)
- Dürrnberger Besucherbuch (1798)
- Reise durch Oberdeutschland. In Briefen an einen vertrauten Freund (1800)
- Ueber die Pflicht des Staates, die Arbeitsamkeit zu befördern, die Betteley abzustellen und die Armen zu versorgen (1802)
- Nachrichten ueber das Erzstift Salzburg nach der Säkularisation. In vertrauten Briefen (2 Bände, 1805)
- Gedanken über die Bildung der Gutsbesitzer und Bauern zu ihrem Berufe, dem Landbau (1813)
- Liedtext "An den Hain von Aigen"
Straßenbenennung
Nach Friedrich Graf Spaur ist der Friedrich-Spaur-Weg im Salzburger Stadtteil Parsch benannt.
Quellen
- G. Ammerer, Artikel Spaur Friedrich Franz Joseph Gf. von, Schriftsteller und Domherr. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL), Band 13 (Lfg. 59), Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2007, S. 8 f.
- Johann Riedl, Salzburg's Domherren. Von 1514-1806, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 7, 1867, S. 122-278 (hier: S. 194 [Nr. 241]).
- Karl O. Wagner, Domherr Friedrich Graf Spaur und seine Werke, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 74, 1934, S. 145-158.
- Artikel Salzwelten Hallein bei Salzburg und Aigner Park
- freimaurer-wiki.de