Rainberg: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geologie ==
 
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Der Rainberg ist ein Ausläufer des [[Mönchsberg]]es, verbunden durch den Sattel [[Bucklreuth]]. Er ist an der höchsten Stelle 510 [[m ü. A.]] und besteht wie der [[Mönchsberg]] aus [[Konglomerat]] (Nagelfluh), einem mit Kalkmörtel verfestigten Flussschotter, der hier als Flussdelta abgelagert worden war.
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Der Rainberg ist ein Ausläufer des [[Mönchsberg]]es, verbunden durch den Sattel von [[Bucklreuth]]. Er ist an der höchsten Stelle 510 [[m ü. A.]] und besteht wie der [[Mönchsberg]] aus [[Konglomerat]] (Nagelfluh), einem mit Kalkmörtel verfestigten Flussschotter, der hier als Flussdelta abgelagert worden war.
  
 
== Name ==
 
== Name ==
Ursprünglich hieß der Rainberg "Hohe Riedenburg (''Ritinburg'' „a rupe que Ritinburc appelatur“, [[1139]]) oder ''Ofenlochberg''. Der Name ''Rainberg'' geht auf den erzbischöflichen [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#K|Kammerdiener]] [[Christoph Rein]] zurück, der [[1680]] den Rainberg pachtete und den [[Mölckhof]] in der Riedenburg erbaute, der zunächst ''Reinhof'' hieß.  
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Ursprünglich nannte man den Berg die ''"Hohe Riedenburg"'' (lateinisch: „a rupe que "Ritinburc" appellatur“ , mittelhochdeutsch: ''"Ritinburg"'', [[1139]]), später den ''"Ofenlochberg"''.  
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Der heutige Name ''"Rainberg"'' geht zurück auf den erzbischöflichen [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#K|Kammerdiener]] [[Christoph Rein]], der den Berg [[1680]] pachtete und in der Riedenburg den [[Mölckhof]] erbaute, der zunächst ''Reinhof'' hieß. Von diesem übertrug sich die Bezeichnung auf den Berg.
  
 
== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
Der Rainberg war seit etwa 5 500 v. Chr. (älteste [[Jungsteinzeit]]) durchgehend bis 15 v. Chr. besiedelt. Hier befand sich in der keltischen [[La-Tène-Zeit]] eine große stadtähnliche und gut befestigte Siedlung. Nach der Kupfer-, der Bronze-, der Eisen-, der Hallstatt- und der La-Tène-Zeit marschierten um 15. v. Chr. die [[Römer]] unter Kaiser Augustus ein und die zuletzt hier und auf anderen Stadtbergen lebenden [[Kelten|keltischen]] [[Alaunen]] wurden in den Raum der heutigen [[Altstadt]] umgesiedelt.  
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Der Rainberg war seit etwa 5 500 v. Chr. (älteste [[Jungsteinzeit]]) durchgehend bis 15 v. Chr. besiedelt. Hier befand sich in der keltischen [[La-Tène-Zeit]] eine große und gut befestigte Siedlung. Das belegen Funde aus der Kupfer-, der Bronze-, der Eisen-, der Hallstatt- und der La-Tène-Zeit.
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Nachdem um 15. v. Chr. die [[Römer]] unter Kaiser Augustus die Stadt [[Juvavum]] gegründet hatten, übersiedelten auch die zuletzt hier und auf anderen Stadtbergen lebenden [[Kelten|keltischen]] [[Alaunen]] in den Raum der heutigen [[Altstadt]] und der Berg war sich selbst überlassen.
  
 
[[1525]] schlugen die [[Vor und nach den Bauernkriegen (Überblick)|aufständischen Bauern]] bei der Belagerung der [[Festung Hohensalzburg]] ihr Lager „auf der Riedenburg“ (am Rainberg) auf.  
 
[[1525]] schlugen die [[Vor und nach den Bauernkriegen (Überblick)|aufständischen Bauern]] bei der Belagerung der [[Festung Hohensalzburg]] ihr Lager „auf der Riedenburg“ (am Rainberg) auf.  
  
Seit dem frühen [[Mittelalter]] wurde der Rainberg als Konglomerat-[[Steinbruch am Rainberg|Steinbruch]] genutzt. Verstärkt wurde der Berg nach [[1680]] und wieder nach [[1857]] abgebaut. Seit [[1941]]/[[1942|42]] ist der Rainberg als Kulturdenkmal geschützt. Seit dieser Zeit ruht auch der Abbau. Ab etwa [[1955]] darf der Berg auch nicht mehr betreten werden. Schon [[1868]] wurde der Steppenhang am Rainberg wegen seiner einzigartigen wärmeliebenden Pflanzen und Tierwelt unter [[Naturschutz]] gestellt, seit [[1986]] ist auch der Wald des Rainbergs als Naturwaldreservat geschützt.
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=== Steinbrüche ===
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Seit dem frühen [[Mittelalter]] wurde der Berg als [[Steinbruch am Rainberg|Steinbruch]] genutzt. Das [[Konglomerat]], das von besonderer Festigkeit und Feinkörnigkeit ist, wurde in der [[Stadt Salzburg]] unter anderem für den Bau des [[Salzburger Dom]]s (1611–1628) und der Fundamente für die [[Eisenbahnbrücke (Stadt Salzburg)|Eisenbahnbrücke]] (1857–1859) verwendet.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nsr&datum=18571022&query=%22ofenlochberg%22&seite=2 anno.onb.ac.at/Neue Salzburger, Zeitung 22. Oktober 1857]</ref> <ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18680724&query=%22ofenlochberg%22&seite=4 anno.onb.ac.at/Salzburger Zeitung, 24. Juli 1868]</ref>
  
Im Rainberg befinden sich mehrere Kavernen, die als Luftschutzbunker angelegt wurden und heute teilweise noch in Verwendung sind.
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=== Naturschutz ===
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[[1868]] wurde der Steppenhang an der Südwestseite wegen seiner einzigartigen wärmeliebenden Pflanzen und Tierwelt unter [[Naturschutz]] gestellt.
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Seit dieser Zeit ruht auch der Abbau im dortigen Steinbruch. Seit [[1941]]/[[1942|42]] ist der gesamte Rainberg als Kulturdenkmal geschützt. Etwa ab [[1955]] darf der Berg nicht mehr betreten werden. Seit [[1986]] ist auch der Wald des Rainbergs als Naturwald-Reservat geschützt.  
  
== Die Felsensteppe am Rainberg ==
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==== Felsensteppe am Rainberg ====
Am Steppenhang konnte sich eine bemerkenswerte Wärme liebende Pflanzen- und Tierwelt über Jahrtausende halten: Färber-Ginster, Großer Ehrenpreis, Hügelmeier, Aufrechter Ziest, Österreichische Bergminze, Schillergras, Amethystschwingel, Verschiedenblättriger Schwingel, bleicher Schwingel und andere. Auch seltene Schmetterlinge, wie die [[Celypha flavipalpana]] und [[Heuschrecke]]n leben hier.   
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Am südseitigen Steppenhang konnte sich eine bemerkenswerte Wärme liebende Pflanzen- und Tierwelt über Jahrtausende halten: Färber-Ginster, Großer Ehrenpreis, Hügelmeier, Aufrechter Ziest, Österreichische Bergminze, Schillergras, Amethystschwingel, Verschiedenblättriger Schwingel, bleicher Schwingel und andere. Auch seltene Schmetterlinge, wie die [[Celypha flavipalpana]] und [[Heuschrecke]]n leben hier.   
  
Der südseitig gelegene Steppenhang am Rainberg ist dabei ein Relikt der nacheiszeitlichen Wärmezeit, als hier ein steppenartig warmes Klima gegeben war. In der ältesten Jungsteinzeit haben die ersten Siedler dann den Boden bearbeitet und durch Weideviehhaltung den Weiderasen am Südabhang des Rainbergs weiter erhalten. Die Besiedelung am Rainberg dauerte fast 5&nbsp;000 Jahre, die folgenden 2&nbsp;000 Jahre war der Berg aber weiter extensives Weideland (soweit nicht als Steinbruch genutzt). Heute führen [[Hausziege|Ziegen]] die Jahrtausende alte Pflege des kleinen Steppenhanges fort. Da dieser Halbtrockenrasen trotz Beweidung stark verbuschte, führt die Biotopschutzgruppe [[Halm]] seit 2008 jährlich Mäh- und Entbuschungsaktionen durch.
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Der südseitige Steppenhang ist ein Relikt der nacheiszeitlichen Wärmezeit, als hier ein steppenartig warmes Klima gegeben war. In der ältesten Jungsteinzeit haben die ersten Siedler dann den Boden bearbeitet und durch Weideviehhaltung den Weiderasen am Südabhang des Rainbergs weiter erhalten. Die Besiedelung am Rainberg dauerte fast 5&nbsp;000 Jahre, die folgenden 2&nbsp;000 Jahre war der Berg aber weiter extensives Weideland (soweit nicht als Steinbruch genutzt). Heute führen [[Hausziege|Ziegen]] die Jahrtausende alte Pflege des kleinen Steppenhanges fort. Da dieser Halbtrockenrasen trotz Beweidung stark verbuschte, führt die Biotopschutzgruppe [[Halm]] seit 2008 jährlich Mäh- und Entbuschungsaktionen durch.
  
 
== Erwähnenswert ==
 
== Erwähnenswert ==
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Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurden - vis a vis der [[Riedenburgkaserne]] - mehrere Kavernen angelegt, die als Luftschutzbunker dienten und heute teilweise noch in Verwendung sind.
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Am Rainberg gab es vor Jahrhunderten - wenn auch sehr kleinräumig - Weinanbau. [[2008]] begann man wieder mit dem Weinbau, allerdings nahe der [[Richterhöhe]] am Mönchsberg (von den [[Salzburger Pfadfinder]] ins Leben gerufen).
 
Am Rainberg gab es vor Jahrhunderten - wenn auch sehr kleinräumig - Weinanbau. [[2008]] begann man wieder mit dem Weinbau, allerdings nahe der [[Richterhöhe]] am Mönchsberg (von den [[Salzburger Pfadfinder]] ins Leben gerufen).
  

Version vom 13. Februar 2019, 07:58 Uhr

Rainberg von Norden, mit Riedenburg im Vordergrund
Rainberg (links) und Richterhöhe, Ansicht aus dem Süden
Gemäldeausschnitt Stadtansicht von Kulstrunk mit Rainberg
Pflege des Steppenhanges durch die Biotopschutzgruppe Halm

Der Rainberg ist der kleinste der Salzburger Stadtberge, der an drei Seiten vom Stadtteil Riedenburg umfasst wird. Er ist Teil eines Landschaftsschutzgebietes, sowie ein Landschaftsraum der Salzburger Altstadt.

Geologie

Der Rainberg ist ein Ausläufer des Mönchsberges, verbunden durch den Sattel von Bucklreuth. Er ist an der höchsten Stelle 510 m ü. A. und besteht wie der Mönchsberg aus Konglomerat (Nagelfluh), einem mit Kalkmörtel verfestigten Flussschotter, der hier als Flussdelta abgelagert worden war.

Name

Ursprünglich nannte man den Berg die "Hohe Riedenburg" (lateinisch: „a rupe que "Ritinburc" appellatur“ , mittelhochdeutsch: "Ritinburg", 1139), später den "Ofenlochberg".

Der heutige Name "Rainberg" geht zurück auf den erzbischöflichen Kammerdiener Christoph Rein, der den Berg 1680 pachtete und in der Riedenburg den Mölckhof erbaute, der zunächst Reinhof hieß. Von diesem übertrug sich die Bezeichnung auf den Berg.

Geschichte

Der Rainberg war seit etwa 5 500 v. Chr. (älteste Jungsteinzeit) durchgehend bis 15 v. Chr. besiedelt. Hier befand sich in der keltischen La-Tène-Zeit eine große und gut befestigte Siedlung. Das belegen Funde aus der Kupfer-, der Bronze-, der Eisen-, der Hallstatt- und der La-Tène-Zeit.

Nachdem um 15. v. Chr. die Römer unter Kaiser Augustus die Stadt Juvavum gegründet hatten, übersiedelten auch die zuletzt hier und auf anderen Stadtbergen lebenden keltischen Alaunen in den Raum der heutigen Altstadt und der Berg war sich selbst überlassen.

1525 schlugen die aufständischen Bauern bei der Belagerung der Festung Hohensalzburg ihr Lager „auf der Riedenburg“ (am Rainberg) auf.

Steinbrüche

Seit dem frühen Mittelalter wurde der Berg als Steinbruch genutzt. Das Konglomerat, das von besonderer Festigkeit und Feinkörnigkeit ist, wurde in der Stadt Salzburg unter anderem für den Bau des Salzburger Doms (1611–1628) und der Fundamente für die Eisenbahnbrücke (1857–1859) verwendet.[1] [2]

Naturschutz

1868 wurde der Steppenhang an der Südwestseite wegen seiner einzigartigen wärmeliebenden Pflanzen und Tierwelt unter Naturschutz gestellt. Seit dieser Zeit ruht auch der Abbau im dortigen Steinbruch. Seit 1941/42 ist der gesamte Rainberg als Kulturdenkmal geschützt. Etwa ab 1955 darf der Berg nicht mehr betreten werden. Seit 1986 ist auch der Wald des Rainbergs als Naturwald-Reservat geschützt.

Felsensteppe am Rainberg

Am südseitigen Steppenhang konnte sich eine bemerkenswerte Wärme liebende Pflanzen- und Tierwelt über Jahrtausende halten: Färber-Ginster, Großer Ehrenpreis, Hügelmeier, Aufrechter Ziest, Österreichische Bergminze, Schillergras, Amethystschwingel, Verschiedenblättriger Schwingel, bleicher Schwingel und andere. Auch seltene Schmetterlinge, wie die Celypha flavipalpana und Heuschrecken leben hier.

Der südseitige Steppenhang ist ein Relikt der nacheiszeitlichen Wärmezeit, als hier ein steppenartig warmes Klima gegeben war. In der ältesten Jungsteinzeit haben die ersten Siedler dann den Boden bearbeitet und durch Weideviehhaltung den Weiderasen am Südabhang des Rainbergs weiter erhalten. Die Besiedelung am Rainberg dauerte fast 5 000 Jahre, die folgenden 2 000 Jahre war der Berg aber weiter extensives Weideland (soweit nicht als Steinbruch genutzt). Heute führen Ziegen die Jahrtausende alte Pflege des kleinen Steppenhanges fort. Da dieser Halbtrockenrasen trotz Beweidung stark verbuschte, führt die Biotopschutzgruppe Halm seit 2008 jährlich Mäh- und Entbuschungsaktionen durch.

Erwähnenswert

Im Zweiten Weltkrieg wurden - vis a vis der Riedenburgkaserne - mehrere Kavernen angelegt, die als Luftschutzbunker dienten und heute teilweise noch in Verwendung sind.

Am Rainberg gab es vor Jahrhunderten - wenn auch sehr kleinräumig - Weinanbau. 2008 begann man wieder mit dem Weinbau, allerdings nahe der Richterhöhe am Mönchsberg (von den Salzburger Pfadfinder ins Leben gerufen).

Gebäude

An der Südseite des Rainbergs befindet sich das Akademische Gymnasium.

Bilder

 Rainberg – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Literatur und Quellen

  • Reinhard Medicus: Der Ofenlochberg, heute Rainberg genannt, in Natur- und Kulturgeschichte aus: "Bastei" Zeitschrift des Stadtvereins, Folge 1/2004, Salzburg 2004
Salzburger Stadtteile und Landschaftsräume in der Stadt Salzburg