Kurgarten: Unterschied zwischen den Versionen
K |
|||
| Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Datei:Kurgarten Stadt Salzburg Panorama 02.jpg|thumb|Blick über den nordöstlichen Teil des Kurgartens]]{{googlemapsort|Kurgarten+5020+Salzburg}} | [[Datei:Kurgarten Stadt Salzburg Panorama 02.jpg|thumb|Blick über den nordöstlichen Teil des Kurgartens]]{{googlemapsort|Kurgarten+5020+Salzburg}} | ||
[[Datei:Nackte_Bronze-Musikanten_im_Kurpark.jpg|thumb|Musizierende Dreiergruppe von [[Max Rieder]] (1957) im Kurgarten]] | [[Datei:Nackte_Bronze-Musikanten_im_Kurpark.jpg|thumb|Musizierende Dreiergruppe von [[Max Rieder]] (1957) im Kurgarten]] | ||
| − | |||
Der Salzburger '''Kurgarten''' liegt in der [[Neustadt]] von [[Salzburg]] im Bereich zwischen der [[Rainerstraße]] (im Osten) und der [[Schwarzstraße]] (im Westen), dem [[Schloss Mirabell]] und dem [[Mirabellgarten]] (im Süden), sowie dem [[Kurhaus Salzburg|Kurhaus]] und dem [[Salzburg Congress|Kongresshaus]] an der [[Auerspergstraße]] (im Norden). | Der Salzburger '''Kurgarten''' liegt in der [[Neustadt]] von [[Salzburg]] im Bereich zwischen der [[Rainerstraße]] (im Osten) und der [[Schwarzstraße]] (im Westen), dem [[Schloss Mirabell]] und dem [[Mirabellgarten]] (im Süden), sowie dem [[Kurhaus Salzburg|Kurhaus]] und dem [[Salzburg Congress|Kongresshaus]] an der [[Auerspergstraße]] (im Norden). | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
| − | Dort, wo sich heute der Kurgarten befindet, | + | Dort, wo sich heute der Kurgarten befindet, befand sich einst das große [[St. Vital Bollwerk]], das westlichste von vier mächtigen [[Stadtbefestigungen|Bollwerken]] samt einer weiteren halben Bollwerk, die [[Fürsterzbischof]] [[Paris Graf von Lodron|Paris Lodron]] durch seinen Baumeister [[Santino Solari]] in den Jahren nach [[1621]] zur Sicherung der Neustadt errichten ließ. Auf dem Bollwerk befand sich seit etwa [[1700]] der [[St. Vital Bollwerk|Große Bastionsgarten]]. |
[[Datei:Kurgarten Gedenktafel Schenkung 1866 Franz Josef I.jpg|thumb|Gedenktafel]] | [[Datei:Kurgarten Gedenktafel Schenkung 1866 Franz Josef I.jpg|thumb|Gedenktafel]] | ||
| − | + | Als dieser starke Festungsring [[1861]] Wehrbauwerk aufgelassen wurde, nutzte die weitläufigen Anlagen als Steinbruch zur [[Salzachregulierung|Uferbeschlachtung]] der begradigten und regulierten [[Salzach]]. [[1866]] überließ Kaiser [[Franz Joseph I.]] die ehemaligen Wälle dann der [[Stadtgemeinde Salzburg]]. | |
| − | Als dieser starke Festungsring [[1861]] Wehrbauwerk aufgelassen wurde, nutzte die weitläufigen Anlagen als Steinbruch zur [[Salzachregulierung|Uferbeschlachtung]] der begradigten und regulierten [[Salzach]]. [[1866]] überließ Kaiser [[Franz Joseph I.]] die ehemaligen Wälle dann der Stadtgemeinde Salzburg. | ||
Der Erdkern des [[St. Vital Bollwerk]]s ist teilweise als [[Rosenhügel]] erhalten. Die umgebenden Flächen wurden eingeebnet und die alten Wehrgräben zugeschüttet, einschließlich der Grabenanlage vor der heutigen [[Wasserbastei]]. So entstand ein neugestalteter Garten, der heutige Kurgarten. An den einstigen 'Großen Bastionsgartens' erinnern im Geist des Barock gestaltete geometrische Rosenbeete auf dem Rosenhügel. | Der Erdkern des [[St. Vital Bollwerk]]s ist teilweise als [[Rosenhügel]] erhalten. Die umgebenden Flächen wurden eingeebnet und die alten Wehrgräben zugeschüttet, einschließlich der Grabenanlage vor der heutigen [[Wasserbastei]]. So entstand ein neugestalteter Garten, der heutige Kurgarten. An den einstigen 'Großen Bastionsgartens' erinnern im Geist des Barock gestaltete geometrische Rosenbeete auf dem Rosenhügel. | ||
| Zeile 15: | Zeile 13: | ||
== Name == | == Name == | ||
| − | Die Stadt Salzburg ist seit Mitte des [[19. Jahrhundert]] ein [[Kurort]], seit etlichen Jahrzehnten allerdings nur mehr dem Namen nach. Der Name des Gartens geht auf das alte [[Kurhaus Salzburg|Kurhaus]] zurück, das dort am [[3. Mai]] [[1868]] als | + | Die Stadt Salzburg ist seit Mitte des [[19. Jahrhundert]] ein [[Kurort]], seit etlichen Jahrzehnten allerdings nur mehr dem Namen nach. Der Name des Gartens geht auf das alte [[Kurhaus Salzburg|Kurhaus]] zurück, das dort am [[3. Mai]] [[1868]] als „''Actien-Badehaus''“ aufwändig gestaltet eröffnet worden war. Die Stadt Salzburg hatte [[1872]] das „''Actien-Badehaus''“ erworben. |
== Baumpflanzungen == | == Baumpflanzungen == | ||
| − | Als [[Karl Freiherr von Schwarz]] seinerzeit den Kurpark | + | Als [[Karl Freiherr von Schwarz]] seinerzeit den Kurpark gestaltete, richtete auch er - der Zeit gemäß - sein Augenmerk auf die Pflanzung von exotischen und von schönen Bäumen.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19351116&seite=8 anno.onb.ac.at/Salzburger Volksblatt, 16. November 1935]</ref> <ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18720801&seite=2 anno.onb.ac.at/Salzburger Volksblatt, 1. August 1872]</ref> Die für die [[Gründerzeit]] typischen Exoten-Bäume im Kurpark sind vielfach aber nicht von Freiherr Schwarz gepflanzt, sondern später. |
* Riesenmammutbaum Sequoia (Sequoiadendron giganteum)) | * Riesenmammutbaum Sequoia (Sequoiadendron giganteum)) | ||
| Zeile 24: | Zeile 22: | ||
* Platanengruppe | * Platanengruppe | ||
* Esskastanie | * Esskastanie | ||
| − | * Gingko-Baum, auch Fächerblattbaum genannt ist ein den Nadelbäumen nahestehendes „lebendes Fossil“, | + | * Gingko-Baum, auch Fächerblattbaum genannt ist ein den Nadelbäumen nahestehendes „lebendes Fossil“, der Baum mit seinen eigenartigen Blättern stammt aus China. |
| − | * Elf weiß blühende Kirschbäume der Sorte "Taihaku" <ref>[https://stadt-salzburg.gv.at/internet/service/aktuell/aussendungen/2017/neuen_kirschenhain_im_kurgarten_offiziel_459294.htm stadt-salzburg.gv.at/Kirschenhain]</ref> | + | * Elf weiß blühende Kirschbäume der Sorte "Taihaku"<ref>[https://stadt-salzburg.gv.at/internet/service/aktuell/aussendungen/2017/neuen_kirschenhain_im_kurgarten_offiziel_459294.htm stadt-salzburg.gv.at/Kirschenhain]</ref> |
<gallery> | <gallery> | ||
| Zeile 43: | Zeile 41: | ||
[[1937]] wurde der Ausstellungspavillon - weil mittlerweile baufällig geworden - wieder abgerissen. | [[1937]] wurde der Ausstellungspavillon - weil mittlerweile baufällig geworden - wieder abgerissen. | ||
| − | Auch das großzügig gestaltete ursprüngliche Kurhaus durch de Fliegerbomben des Zweiten Weltkrieges schwer beschädigt, wurde abgerissen und an anderer Stelle ein deutlich kleineres errichtet, der Raum des Kurhauses wurde wesentlich für den Bau eines Kongresshauses genutzt. | + | Auch das großzügig gestaltete ursprüngliche Kurhaus durch de [[Bomben auf Salzburg|Fliegerbomben]] des [[Zweiter Weltkrieg |Zweiten Weltkrieges]] schwer beschädigt, wurde abgerissen und an anderer Stelle ein deutlich kleineres errichtet, der Raum des Kurhauses wurde wesentlich für den Bau eines Kongresshauses genutzt. |
== Bilder == | == Bilder == | ||
Version vom 30. Januar 2019, 19:13 Uhr
Der Salzburger Kurgarten liegt in der Neustadt von Salzburg im Bereich zwischen der Rainerstraße (im Osten) und der Schwarzstraße (im Westen), dem Schloss Mirabell und dem Mirabellgarten (im Süden), sowie dem Kurhaus und dem Kongresshaus an der Auerspergstraße (im Norden).
Geschichte
Dort, wo sich heute der Kurgarten befindet, befand sich einst das große St. Vital Bollwerk, das westlichste von vier mächtigen Bollwerken samt einer weiteren halben Bollwerk, die Fürsterzbischof Paris Lodron durch seinen Baumeister Santino Solari in den Jahren nach 1621 zur Sicherung der Neustadt errichten ließ. Auf dem Bollwerk befand sich seit etwa 1700 der Große Bastionsgarten.
Als dieser starke Festungsring 1861 Wehrbauwerk aufgelassen wurde, nutzte die weitläufigen Anlagen als Steinbruch zur Uferbeschlachtung der begradigten und regulierten Salzach. 1866 überließ Kaiser Franz Joseph I. die ehemaligen Wälle dann der Stadtgemeinde Salzburg.
Der Erdkern des St. Vital Bollwerks ist teilweise als Rosenhügel erhalten. Die umgebenden Flächen wurden eingeebnet und die alten Wehrgräben zugeschüttet, einschließlich der Grabenanlage vor der heutigen Wasserbastei. So entstand ein neugestalteter Garten, der heutige Kurgarten. An den einstigen 'Großen Bastionsgartens' erinnern im Geist des Barock gestaltete geometrische Rosenbeete auf dem Rosenhügel.
Der Kurgarten hat eine Fläche von etwa 30 000 Quadratmetern (inkl. Zwergelgarten und Wasserbastei).
Name
Die Stadt Salzburg ist seit Mitte des 19. Jahrhundert ein Kurort, seit etlichen Jahrzehnten allerdings nur mehr dem Namen nach. Der Name des Gartens geht auf das alte Kurhaus zurück, das dort am 3. Mai 1868 als „Actien-Badehaus“ aufwändig gestaltet eröffnet worden war. Die Stadt Salzburg hatte 1872 das „Actien-Badehaus“ erworben.
Baumpflanzungen
Als Karl Freiherr von Schwarz seinerzeit den Kurpark gestaltete, richtete auch er - der Zeit gemäß - sein Augenmerk auf die Pflanzung von exotischen und von schönen Bäumen.[1] [2] Die für die Gründerzeit typischen Exoten-Bäume im Kurpark sind vielfach aber nicht von Freiherr Schwarz gepflanzt, sondern später.
- Riesenmammutbaum Sequoia (Sequoiadendron giganteum))
- Trompetenbaum (Catalpa bignonia) mit liegenden Starkästen
- Platanengruppe
- Esskastanie
- Gingko-Baum, auch Fächerblattbaum genannt ist ein den Nadelbäumen nahestehendes „lebendes Fossil“, der Baum mit seinen eigenartigen Blättern stammt aus China.
- Elf weiß blühende Kirschbäume der Sorte "Taihaku"[3]
- Riesenmammutbaum Sequoia im Kurgarten Stadt Salzburg 01.jpg
Riesenmammutbaum Sequoia im Kurgarten
- Riesenmammutbaum Sequoia im Kurgarten Stadt Salzburg 02.jpg
Riesenmammutbaum Sequoia im Kurgarten
- Kurgarten Trompetenbaum 01.jpg
Trompetenbaum
Mahnmal über NS-Euthanasie
- Hauptartikel: NS-Euthanasie-Mahnmal
Nicht mehr existierende Gebäude
1870 vermachte Hubert Sattler der Stadt Salzburg das Sattler-Panorama seines Vaters Johann Michael Sattler und in zwei Schüben 127 seiner Kosmoramen. Die Stadt baute ihm dafür 1875 einen ständigen Ausstellungspavillon im Kurpark.
1937 wurde der Ausstellungspavillon - weil mittlerweile baufällig geworden - wieder abgerissen.
Auch das großzügig gestaltete ursprüngliche Kurhaus durch de Fliegerbomben des Zweiten Weltkrieges schwer beschädigt, wurde abgerissen und an anderer Stelle ein deutlich kleineres errichtet, der Raum des Kurhauses wurde wesentlich für den Bau eines Kongresshauses genutzt.
Bilder
Kurgarten – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Quellen
- Salzburgwiki, Beiträge
- www.stadt-salzburg.at/Homepage
- Martin, Franz: Salzburger Straßennamen. Verzeichnis der Straßen, Gassen, Plätze, Wege, Brücken, Tore und Parks mit Erklärung ihrer Namen. 5., wesentlich überarbeitete Auflage von Leitner-Martin, Willa und Martin, Andreas. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 25. Ergänzungsband, Selbstverlag der Gesellschaft, Salzburg 2006