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Version vom 15. Dezember 2008, 13:08 Uhr
Dr. pharm. Rudolf Spängler (* 21. Jänner 1830 in Salzburg; † 18. Dezember 1895 ebenda) war Apotheker, Leiter der St. Johanns-Spital-Apotheke und Politiker.
Abstammung
Rudolf Spängler war ein Nachkomme des 1729 nach Salzburg gekommenen Tirolers Franz Anton Spangler, der als Ahnherr die Salzburger Kaufmanns- und Bankiersfamilie Spängler begründete.
Biographie
Ausbildung und berufliche Laufbahn
Spängler studierte in Wien, Graz und Erlangen und promovierte 1856 zum Doktor der Pharmazie. Zum Gerichts-Chemiker in Salzburg bestellt, kehrte er noch im selben Jahr in seine Heimatstadt zurück und übernahm die Leitung der Landesapotheke im St. Johanns-Spital, die er bis 1885 innehatte. Während dieser Zeit entfaltete der Apotheker eine rege wissenschaftliche Tätigkeit auf dem Gebiet der Chemie und veröffentlichte zahlreiche Publikationen, darunter vorwiegend Analysen von Trinkwässern und Mineralquellen im Bundesland Salzburg.
Politische und Gesellschaftliche Tätigkeiten
Abseits seiner beruflichen Tätigkeit beteiligte sich Spängler auch am politischen Leben seiner Heimat. So gehörte er von 1864 bis 1893 dem Salzburger Gemeinderat an und wirkte von 1865 an unter den Bürgermeistern Mertens, Harrer, Biebl, Scheibl, Schumacher, von Hueber und Zeller als Vize-Bürgermeister der Stadt Salzburg.
1871 wurde er Abgeordneter zum Salzburger Landtag und 1876 Vizepräsident der Salzburger Handels- und Gewerbekammer. Alle diese Funktionen erfüllte er bis zu seinem Tod im Jahr 1895.
Von 1886 bis 1894 fungierte er außerdem noch als Präsident des Salzburger Stadtvereins.
Ableben
Rudolf Spängler verstarb am 18. Dezember 1895 im 66. Lebensjahr und wurde auf dem Salzburger Kommunalfriedhof beigesetzt.
Durch letztwillige Verfügung bestimmte er für die Stadt Salzburg ein Legat zur Errichtung einer wohltätigen Siftung.
Nekrologe wurden in der Salzburger Zeitung Nr. 1895/291 und dem Mitteilungsband Nr. 36 der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde veröffentlicht.
Ehrungen
Die Stadt Salzburg ernannte Rudolf Spängler unter Bürgermeister Franz von Hueber am 6. November 1893 „in dankbarer Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste um die fortschrittliche Entwicklung der Landeshauptstadt Salzburg“ zum Ehrenbürger.
Ein Bericht zu dieser Ernennung wurde in der Salzburger Zeitung, Nr. 1893/254 veröffentlicht. Das Original-Diplom zur Ernennung befindet sich heute im Besitz des Salzburg Museums.
Eine posthume Ehrung wurde ihm noch 1912 mit der Benennung der „Rudolf-Spängler-Straße“ im Stadtteil Elisabeth-Vorstadt zuteil. Diese Straße verläuft zwischen der Jahnstraße und der Elisabethkirche, von der Haunspergstraße zur Plainstraße.
Quellen
- Dr. Josef Gassner: Die Ehrenbürger der Landeshauptstadt Salzburg. Katalog zur 10. Sonderausstellung. Selbstverlag des Salzburger Museums Carolino Augusteum. Salzburg 1954
- Friederike Zaisberger, Reinhard R. Heinisch: Leben über den Tod hinaus... Prominente im Salzburger Kommunalfriedhof. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. 23. Ergänzungsband. Selbstverlag der Gesellschaft. Salzburg 2006. Seite 384
- Magistrat Salzburg
- Stadtverein
Literatur
- Dr. Josef Gassner: Die Ehrenbürger der Landeshauptstadt Salzburg. Katalog zur 10. Sonderausstellung. Selbstverlag des Salzburger Museums Carolino Augusteum. Salzburg 1954