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Der '''Hochkönig''' ist ein Gebirgsstock der [[Berchtesgadener Alpen]] und zählt zu den [[Salzburger Kalkhochalpen]]. | Der '''Hochkönig''' ist ein Gebirgsstock der [[Berchtesgadener Alpen]] und zählt zu den [[Salzburger Kalkhochalpen]]. | ||
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| − | + | Der weithin sichtbare Gebirgsstock erhebt sich zwischen dem [[Salzachtal]] im Osten, dem [[Blühnbachtal]] im Norden, dem [[Steinernes Meer|Steinernen Meer]] im Westn]], dem Tal der [[Urslau]] im Südwesten, dem [[Dientener Sattel]] und dem [[Mühlbachtal (Pongau)|Mühlbachtal]] im Süden. Es befindet sich auf den Gemeindegebieten von [[Werfen]], [[Maria Alm am Steinernen Meer]], [[Dienten am Hochkönig]] und [[Mühlbach am Hochkönig]]. | |
| − | Der | + | Der Hochkönigstock ist ein typischer Vertreter des berchtesgadnischen Plateaugebirgstypus und erhebt sich südlich des [[Blühnbachtal]]es bis zu seinem südlichen Ursprung, welchen man etwa mit der Linie [[Mitterberg (Pongau)|Mitterberg]] – [[Dientner Sattel]] – [[Filzensattel]] bezeichnen könnte. Mit seinem Hauptgipfel, dem [[Hochkönig (Berg)|Hochkönig]], der das [[Matrashaus]] trägt, erreicht er die beträchtliche Höhe von 2 941 [[m ü. A.]], der auch der höchste Berg der Berchtesgadener Alpen ist. |
| − | + | Der Hochkönigstock ragt markant aus der Landschaft und ist weitum aus dem [[Pongau]] und [[Pinzgau]] sichtbar. Der am südöstlichen Rand der Berchtsgadener Alpen aufragende Gebirgsstock ist Teil des [[Naturschutzgebiet Kalkhochalpen|Naturschutzgebiets Kalkhochalpen]]. Der Bergstock mit seinen Ausläufern befindet sich auf den Gemeindegebieten von [[Mühlbach am Hochkönig]], [[Werfen]] und [[Bischofshofen]]. | |
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| − | + | In Sichtweite zum Hauptgipfel ragt keine 700 Meter entfernt westwärts der 2 875 Meter hohe [[Kummetstein]] auf, über den der legendäre [["Köngisjodler"-Klettersteig]] führt – mit 1 700 Metern der längste Salzburgs und einer der schwierigsten der [[Ostalpen]]. Wenige Meter nördlich des Kummetsteins könnten sich – Bergerfahrung vorausgesetzt – die vier Bürgermeister von Werfen, Maria Alm, Dienten und Mühlbach die Hand reichen, ohne ihr Gemeindegebiet zu verlassen.<ref>Lage dieses Punktes auf [http://www.austrianmap.at/amap/index.php?setTo=1%7E376002%7E392495%7E382919%7E389870%7E%40379008%7C391151%7E0%7ELAM_ETRS89%7E1307%7E496 AMap]</ref> Die Skitourenabfahrt vom Hochkönig nach Werfen ist mit 16 Kilometern und rund 2 400 Metern Höhenunterschied die längste in den Ostalpen. | |
Im östlichen Gebirgsteil dominieren die als Kletterdorado bekannten, scharf gezackten [[Mandlwände]] sowie der markante Kalkmonolith der [[Torsäule]] (2 587 m ü. A.). Der gewaltige [[Großer Bratschenkopf|Große Bratschenkopf]] (2 856 m ü. A.) mit seiner berühmten Südwand (Wetterwand) bildet die Verbindungslinie zwischen Mandlwände und dem Hauptgipfel. Westlich davon erheben sich mit [[Lamkopf]] (auch: ''Lammkopf'', 2 846 m ü. A.) und [[Hochsailer]] (2 793 m ü. A.) weitere bedeutende Kulminationspunkte. Die [[Torscharte]] nordwestlich des Hochsailers verbindet das Hochkönigmassiv mit dem [[Steinernes Meer|Steinernen Meer]]. Die Nordabdachung des Berges trägt jenen [[Gletscher]], dessen Name vielen von uns aus der heimischen [[Sagen und Legenden|Sagenwelt]] ein Begriff geworden ist, die sagenumwobene [[Übergossene Alm]]. | Im östlichen Gebirgsteil dominieren die als Kletterdorado bekannten, scharf gezackten [[Mandlwände]] sowie der markante Kalkmonolith der [[Torsäule]] (2 587 m ü. A.). Der gewaltige [[Großer Bratschenkopf|Große Bratschenkopf]] (2 856 m ü. A.) mit seiner berühmten Südwand (Wetterwand) bildet die Verbindungslinie zwischen Mandlwände und dem Hauptgipfel. Westlich davon erheben sich mit [[Lamkopf]] (auch: ''Lammkopf'', 2 846 m ü. A.) und [[Hochsailer]] (2 793 m ü. A.) weitere bedeutende Kulminationspunkte. Die [[Torscharte]] nordwestlich des Hochsailers verbindet das Hochkönigmassiv mit dem [[Steinernes Meer|Steinernen Meer]]. Die Nordabdachung des Berges trägt jenen [[Gletscher]], dessen Name vielen von uns aus der heimischen [[Sagen und Legenden|Sagenwelt]] ein Begriff geworden ist, die sagenumwobene [[Übergossene Alm]]. | ||
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| − | [[Tenneck]] – [[Salzach]] aufwärts bis [[Mitterberghütten]] – [[Mühlbach (Mühlbach am Hochkönig)|Mühlbach]] aufwärts bis Ort [[Mühlbach am Hochkönig]] – [[Fellersbach]] | + | [[Tenneck]] – [[Salzach]] aufwärts bis [[Mitterberghütten]] – [[Mühlbach (Mühlbach am Hochkönig)|Mühlbach]] aufwärts bis Ort [[Mühlbach am Hochkönig]] – [[Fellersbach]] – Gerinne gegen [[Dientner Sattel]] – [[Dientner Bach]] abwärts bis [[Dorf Dienten]] – [[Hochkönig Straße]] (B 164) über [[Filzensattel]] nach [[Hinterhtal]] – [[Urslau|Urslaubach]] aufwärts über [[Enzenalm]] – Fußweg nördlich [[Seilerköpfl]] – [[Obere Thorscharte|Obere]] und [[Untere Torscharte]] – [[Bohlensteig]] – [[Tennboden]] – [[Blühnbach]] bis Tenneck. |
| − | über [[Filzensattel]] nach [[Hinterhtal]] – [[Urslau|Urslaubach]] aufwärts über [[Enzenalm]] – Fußweg nördlich [[Seilerköpfl]] – [[Obere Thorscharte|Obere]] und [[Untere Torscharte]] – [[Bohlensteig]] – [[Tennboden]] – [[Blühnbach]] bis Tenneck. | ||
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:''Hauptartikel [[Gewässer am Hochkönig]]'' | :''Hauptartikel [[Gewässer am Hochkönig]]'' | ||
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| + | Als reiner Kalkberg verdankt auch der Hochkönigstock seine Entstehung den Sedimentablagerungen des Thetysmeeres (vgl. [[Hagengebirge]]) während des Mesozoikums. Plattentektonische Bewegungen von Karbonatgesteinen, die zu ungeheuren Schollen zerbarsten, verliehen dem Hochkönig seinen Plateau-Charakter. | ||
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| + | Fast das gesamte Hochplateau ist aufgrund der relativ großen Durchschnittshöhe stark verkarstet. Besonders eindrucksvoll zeigt sich der Verwitterungsprozess des Riffkalkes im Bereich der Mandlwände, der [[Lausköpfe]] (2 307 und 2 301 m ü. A.) oder auch der [[Taghaube]] (2 159 m ü. A.), deren scharf gezackte Formen die Aufmerksamkeit des Betrachters erregen. | ||
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| + | Eine Besonderheit dieses Gebirges ist sicherlich sein Gletscher, die Übergossene Alm. Er erstreckt sich auf der Nordseite des Berges bei einer Länge von etwa vier Kilometern namentlich zwischen [[Hochkönig (Berg)|Hochkönig]]-Hauptgipfel und Hochsailer. | ||
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| + | Der in seinem obersten Bereich in eine Felswanne eingebettete, zwischen Hauptgipfel und Lamkopf (2 846 m ü. A.) gelegene Zentralgletscher, der im Sommer sogar über einen kleinen Gletschersee verfügt, kann noch einigen Anspruch auf die Bezeichnung eines Plateaugletschers erheben; hier beträgt die durchschnittliche Eisdicke immerhin noch etwa 40, in seinem mächtigsten Teil sogar 50 Meter. | ||
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| + | Der [[Sailergletscher]] im westlichen Teil besitzt als Vertreter des Hanggletschertypus auch eine Zunge. Angesichts der progressiv fortschreitenden [[Klimaerwärmung]] sagen Glaziologen der Übergossenen Alm aber ein ebenso bedauerliches wie baldiges Ende voraus. | ||
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| + | Zwei Faktoren haben dazu beigetragen, dass dieser Gletscher nicht durch [[Karst]]erscheinungen verschleiert wird. Zum einen seine lange Eisbedeckungen. Und zum anderen der Umstand, dass er bereits höher liegt als es für optimale Karren- oder [[Doline]]nbildungen notwendig wäre. Dennoch gibt es manchmal Sickerquellen. Jedoch verschwindet deren Wasser genauso wie das Schmelzwasser schon nach kurzem Lauf in der Tiefe. Die Entwässerung erfolgt überwiegend in das Blühnbachtal, wo die Kalk-[[Dolomit]]-Grenze, die [[Raibler Schichten]] und der [[Gutensteiner Kalk]] als Quellhorizonte dienen. | ||
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| + | Erscheinungen des Hochkarsts finden sich im [[Steinkar (Hochkönig)|Steinkar]] und auf der Karterrasse östlich des [[Imlaugebirge]]s in 1 900 bis 2 000 m ü. A. | ||
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| + | == Tier- und Pflanzenwelt == | ||
| + | Der Hochkönigstock gilt in seinem südlichen Teil als sehr gut erschlossen. Dennoch trifft der Wanderer auch hier allerwärts auf die bekannten Vertreter der alpinen Fauna und Flora unserer Nördlichen Kalkalpen. Insbesondere der nördliche Teil des Gebirges im Bereich der [[Ostpreußenhütte]] wird von Besuchern gewöhnlicherweise weniger stark frequentiert und bietet die einzigartige Möglichkeit, auch Pflanzen und Tieren zu begegnen, welche gewöhnlich nicht überall anzutreffen sind – z. B. wieder angesiedelten Steinböcken oder Steinadlern. Auch der in unseren Breiten seltene Luchs ist im Gebiet des [[Blühnbachtal]]es in neuerer Zeit wieder heimisch geworden. Da der Hochkönig aufgrund seiner Höhe stärker verkarstet ist als andere Gebirge derselben Region bzw. auch Anteil an der nivalen Stufe hat, ist die Artenvielfalt vielleicht stellenweise etwas geringer als in anderen, vergleichbaren Gebieten. | ||
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| + | == Geschichte == | ||
| + | Die Region rings um den Hochkönig blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits in der früheren Bronzezeit, etwa 2 000 Jahre v. Chr. wurden im Gebiet um den [[Mitterberg (Pongau)|Mitterberg]] [[Kupferbergbau|Kupfererze]] gefördert und eine Art frühgeschichtliche Montanindustrie begründet. Hin und wieder mochte es geschehen, dass Jäger und Hirten bis auf die Hochflächen des Gebirges vordrangen. | ||
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| + | Die eigentliche Erschließungsgeschichte des Berges beginnt aber erst im [[19. Jahrhundert]], womit so klingende Namen wie [[Ludwig Purtscheller]] oder [[Hermann von Barth]] verknüpft sind. Letzterer erreichte den Gipfel im Jahre [[1868]] über das ''Birgkar'' und berichtet davon in seinem Werk ''Aus den nördlichen Kalkalpen''. Die erste touristische Besteigung erfolgte wahrscheinlich [[1826]] durch den Salzburger Theologieprofessor [[Peter Karl Thurwieser]]. | ||
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Version vom 19. November 2017, 14:37 Uhr
Der Hochkönig ist ein Gebirgsstock der Berchtesgadener Alpen und zählt zu den Salzburger Kalkhochalpen.
Geografie
Der weithin sichtbare Gebirgsstock erhebt sich zwischen dem Salzachtal im Osten, dem Blühnbachtal im Norden, dem Steinernen Meer im Westn]], dem Tal der Urslau im Südwesten, dem Dientener Sattel und dem Mühlbachtal im Süden. Es befindet sich auf den Gemeindegebieten von Werfen, Maria Alm am Steinernen Meer, Dienten am Hochkönig und Mühlbach am Hochkönig.
Der Hochkönigstock ist ein typischer Vertreter des berchtesgadnischen Plateaugebirgstypus und erhebt sich südlich des Blühnbachtales bis zu seinem südlichen Ursprung, welchen man etwa mit der Linie Mitterberg – Dientner Sattel – Filzensattel bezeichnen könnte. Mit seinem Hauptgipfel, dem Hochkönig, der das Matrashaus trägt, erreicht er die beträchtliche Höhe von 2 941 m ü. A., der auch der höchste Berg der Berchtesgadener Alpen ist.
Der Hochkönigstock ragt markant aus der Landschaft und ist weitum aus dem Pongau und Pinzgau sichtbar. Der am südöstlichen Rand der Berchtsgadener Alpen aufragende Gebirgsstock ist Teil des Naturschutzgebiets Kalkhochalpen. Der Bergstock mit seinen Ausläufern befindet sich auf den Gemeindegebieten von Mühlbach am Hochkönig, Werfen und Bischofshofen.
In Sichtweite zum Hauptgipfel ragt keine 700 Meter entfernt westwärts der 2 875 Meter hohe Kummetstein auf, über den der legendäre "Köngisjodler"-Klettersteig führt – mit 1 700 Metern der längste Salzburgs und einer der schwierigsten der Ostalpen. Wenige Meter nördlich des Kummetsteins könnten sich – Bergerfahrung vorausgesetzt – die vier Bürgermeister von Werfen, Maria Alm, Dienten und Mühlbach die Hand reichen, ohne ihr Gemeindegebiet zu verlassen.[1] Die Skitourenabfahrt vom Hochkönig nach Werfen ist mit 16 Kilometern und rund 2 400 Metern Höhenunterschied die längste in den Ostalpen.
Im östlichen Gebirgsteil dominieren die als Kletterdorado bekannten, scharf gezackten Mandlwände sowie der markante Kalkmonolith der Torsäule (2 587 m ü. A.). Der gewaltige Große Bratschenkopf (2 856 m ü. A.) mit seiner berühmten Südwand (Wetterwand) bildet die Verbindungslinie zwischen Mandlwände und dem Hauptgipfel. Westlich davon erheben sich mit Lamkopf (auch: Lammkopf, 2 846 m ü. A.) und Hochsailer (2 793 m ü. A.) weitere bedeutende Kulminationspunkte. Die Torscharte nordwestlich des Hochsailers verbindet das Hochkönigmassiv mit dem Steinernen Meer. Die Nordabdachung des Berges trägt jenen Gletscher, dessen Name vielen von uns aus der heimischen Sagenwelt ein Begriff geworden ist, die sagenumwobene Übergossene Alm.
Umgrenzung
Tenneck – Salzach aufwärts bis Mitterberghütten – Mühlbach aufwärts bis Ort Mühlbach am Hochkönig – Fellersbach – Gerinne gegen Dientner Sattel – Dientner Bach abwärts bis Dorf Dienten – Hochkönig Straße (B 164) über Filzensattel nach Hinterhtal – Urslaubach aufwärts über Enzenalm – Fußweg nördlich Seilerköpfl – Obere und Untere Torscharte – Bohlensteig – Tennboden – Blühnbach bis Tenneck.
Berge
- Hauptarikel Berge des Hochkönigstocks
Wege und Unterkünfte
Im Umkreis des Hochkönigs gibt es eine Vielzahl von Wanderwegen, Unterkünften und Hütten, welche zum Teil ausgesprochen leicht, einige davon sogar mit dem Fahrzeug zu erreichen sind. Sehr beliebt ist der Almenweg von der Erichhütte am Dientner Sattel zum Arthurhaus am Mitterberg oder die kurze Wanderung vom Parkplatz beim Arthurhaus zur schön gelegenen Mitterfeldalm.
Hütten
Die bekanntesten Hütten der Hochkönigregion sind:
- Arthurhaus
- Bertgenhütte (Selbstversorger)
- Birgkarhaus
- Eckberthütte (unbewirtschaftet, nur mit Alpenvereins-Schlüssel)
- Erichhütte
- Matrashaus
- Mitterfeldalm
- Ostpreußenhütte
Almen und Almhütten
- Blienteckalm
- Götschenhütte, Grundhütte (Jagdhütte), Grünmaißalm,
- Hantingalm, Hölln (Jagdhütte)
- Imlbergalm
- Kemantenalm, Kopphütte, Köckalm,
- Lintalalm, Loimairalm,
- Mittereggalm, Mitterfeldalm, Mußbachalm,
- Pichlalm, Poschalm,
- Riedingalm
- Scherzwald (Jagdhütte), Schönalm, Schönbergalm, Sonneckhütte, Stegmoosalm, Steinalm,
- Tanngutalm
- Wegalm, Widdersbergalm, Windinghütte, Wirtsalm
Steige
Höhlen
- Hauptartikel Höhlen des Hochkönigs
Gewässer
- Hauptartikel Gewässer am Hochkönig
Gräben
- Zum Blühnbachtal hin: Mandelgraben, Mögraben, Saugraben
Geognosie
Als reiner Kalkberg verdankt auch der Hochkönigstock seine Entstehung den Sedimentablagerungen des Thetysmeeres (vgl. Hagengebirge) während des Mesozoikums. Plattentektonische Bewegungen von Karbonatgesteinen, die zu ungeheuren Schollen zerbarsten, verliehen dem Hochkönig seinen Plateau-Charakter.
Fast das gesamte Hochplateau ist aufgrund der relativ großen Durchschnittshöhe stark verkarstet. Besonders eindrucksvoll zeigt sich der Verwitterungsprozess des Riffkalkes im Bereich der Mandlwände, der Lausköpfe (2 307 und 2 301 m ü. A.) oder auch der Taghaube (2 159 m ü. A.), deren scharf gezackte Formen die Aufmerksamkeit des Betrachters erregen.
Eine Besonderheit dieses Gebirges ist sicherlich sein Gletscher, die Übergossene Alm. Er erstreckt sich auf der Nordseite des Berges bei einer Länge von etwa vier Kilometern namentlich zwischen Hochkönig-Hauptgipfel und Hochsailer.
Der in seinem obersten Bereich in eine Felswanne eingebettete, zwischen Hauptgipfel und Lamkopf (2 846 m ü. A.) gelegene Zentralgletscher, der im Sommer sogar über einen kleinen Gletschersee verfügt, kann noch einigen Anspruch auf die Bezeichnung eines Plateaugletschers erheben; hier beträgt die durchschnittliche Eisdicke immerhin noch etwa 40, in seinem mächtigsten Teil sogar 50 Meter.
Der Sailergletscher im westlichen Teil besitzt als Vertreter des Hanggletschertypus auch eine Zunge. Angesichts der progressiv fortschreitenden Klimaerwärmung sagen Glaziologen der Übergossenen Alm aber ein ebenso bedauerliches wie baldiges Ende voraus.
Zwei Faktoren haben dazu beigetragen, dass dieser Gletscher nicht durch Karsterscheinungen verschleiert wird. Zum einen seine lange Eisbedeckungen. Und zum anderen der Umstand, dass er bereits höher liegt als es für optimale Karren- oder Dolinenbildungen notwendig wäre. Dennoch gibt es manchmal Sickerquellen. Jedoch verschwindet deren Wasser genauso wie das Schmelzwasser schon nach kurzem Lauf in der Tiefe. Die Entwässerung erfolgt überwiegend in das Blühnbachtal, wo die Kalk-Dolomit-Grenze, die Raibler Schichten und der Gutensteiner Kalk als Quellhorizonte dienen.
Erscheinungen des Hochkarsts finden sich im Steinkar und auf der Karterrasse östlich des Imlaugebirges in 1 900 bis 2 000 m ü. A.
Tier- und Pflanzenwelt
Der Hochkönigstock gilt in seinem südlichen Teil als sehr gut erschlossen. Dennoch trifft der Wanderer auch hier allerwärts auf die bekannten Vertreter der alpinen Fauna und Flora unserer Nördlichen Kalkalpen. Insbesondere der nördliche Teil des Gebirges im Bereich der Ostpreußenhütte wird von Besuchern gewöhnlicherweise weniger stark frequentiert und bietet die einzigartige Möglichkeit, auch Pflanzen und Tieren zu begegnen, welche gewöhnlich nicht überall anzutreffen sind – z. B. wieder angesiedelten Steinböcken oder Steinadlern. Auch der in unseren Breiten seltene Luchs ist im Gebiet des Blühnbachtales in neuerer Zeit wieder heimisch geworden. Da der Hochkönig aufgrund seiner Höhe stärker verkarstet ist als andere Gebirge derselben Region bzw. auch Anteil an der nivalen Stufe hat, ist die Artenvielfalt vielleicht stellenweise etwas geringer als in anderen, vergleichbaren Gebieten.
Geschichte
Die Region rings um den Hochkönig blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits in der früheren Bronzezeit, etwa 2 000 Jahre v. Chr. wurden im Gebiet um den Mitterberg Kupfererze gefördert und eine Art frühgeschichtliche Montanindustrie begründet. Hin und wieder mochte es geschehen, dass Jäger und Hirten bis auf die Hochflächen des Gebirges vordrangen.
Die eigentliche Erschließungsgeschichte des Berges beginnt aber erst im 19. Jahrhundert, womit so klingende Namen wie Ludwig Purtscheller oder Hermann von Barth verknüpft sind. Letzterer erreichte den Gipfel im Jahre 1868 über das Birgkar und berichtet davon in seinem Werk Aus den nördlichen Kalkalpen. Die erste touristische Besteigung erfolgte wahrscheinlich 1826 durch den Salzburger Theologieprofessor Peter Karl Thurwieser.
Heute ist der Hochkönig als Wander- und Kletterberg gleichermaßen beliebt; namentlich als Kletterberg hat er sich durch die Pionierarbeit tüchtiger Erschließer, worunter in jüngerer Zeit unter anderen der Bischofshofener Albert Precht zu nennen ist, einen einzigartigen Ruf erworben. Precht hat neben zahlreichen anderen Erstbegehungen auch als Erster den 2 400 m ü. A. gelegenen Stangenkopf in den Mandlwänden bezwungen und diesen dem langjährigen Hüttenwirt des Arthurhauses, Peter Radacher zu Ehren am 8. September 2007 inoffiziell auf Radacherspitze umbenannt.
Bilder
Hochkönig – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Hochkönig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Weblinks
Quellen
- Hermann von Barth: Aus den nördlichen Kalkalpen, Alpine Verlagsanstalt München, 1926, Antiquariat
- Albert Precht: Alpenvereinsführer Hochkönig, Bergverlag Rudolf Rother München, 1989, ISBN 3-7633-1259-5
- Bernd Römmelt, Willi Schwenkmeier Berchtesgadener Alpen, Bergverlag Rother GmbH München, 2006, ISBN 3-7633-7028-5
- Verbale Beschreibung der Umgrenzung der Teilgruppen des Österreichischen Höhlenverzeichnisses, Stand 08. Jänner 2008, Lukas Plan (Verband Österreichischer Höhlenforscher), pdf
- Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar.