Römer: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Römer''' begannen 15/14 vor Christus mit der Besetzung des [[Alpen]]<nowiki>raumes</nowiki> und des [[Alpenvorland]]es. Das war der Beginn der fast 500 Jahre dauernden Herrschaft auch über Salzburg.
 
Die '''Römer''' begannen 15/14 vor Christus mit der Besetzung des [[Alpen]]<nowiki>raumes</nowiki> und des [[Alpenvorland]]es. Das war der Beginn der fast 500 Jahre dauernden Herrschaft auch über Salzburg.
  
== Noricum ==
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== Noricum wird zur Provinz Noricum ==
Das [[Kelten|keltische]] Königreich [[Noricum]], zu dem das Gebiet des heutigen [[Salzburg (Bundesland)|Bundeslands Salzburg]] gehörte, hatte etwa seit der Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. verschiedene Freundschaftsverträge mit der aufstrebenden Weltmacht Rom geschlossen. Als Drusus und Tiberius, die Stiefsöhne des Kaisers Augustus, 15 v. Chr. ihren großen Alpenfeldzug unternahmen, leisteten von den norischen Stämmen nur die im [[Pinzgau]] ansässigen [[Ambisonten]] energischen Widerstand. Das Königreich Noricum wurde größtenteils friedlich besetzt und unter Kaiser Claudius um [[45]] n. Chr. als römische Provinz eingerichtet.  
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Das [[Kelten|keltische]] Königreich [[Noricum]], zu dem das Gebiet des heutigen [[Salzburg (Bundesland)|Bundeslands Salzburg]] gehörte, hatte etwa seit der Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. mit der aufstrebenden Weltmacht Rom verschiedene Freundschaftsverträge geschlossen. Als Drusus und Tiberius, die Stiefsöhne des Kaisers Augustus, 15 v. Chr. einen großen Alpenfeldzug unternahmen, leisteten von den norischen Stämmen nur die im [[Pinzgau]] ansässigen [[Ambisonten]] energischen Widerstand. Das Regnum Noricum wurde größtenteils friedlich besetzt und unter Kaiser Claudius um [[45]] n. Chr. als Provinz Noricum in das römische Reich eingegliedert.  
  
 
== Iuvavum, das römische Salzburg ==
 
== Iuvavum, das römische Salzburg ==
 
:''Hauptarikel: [[Iuvavum]]''
 
:''Hauptarikel: [[Iuvavum]]''
  
Die keltischen Höhensiedlungen wurden aufgelöst und am Ufer der [[Salzach]] im Schutz von [[Festungsberg]] und [[Mönchsberg]] eine Stadt gegründet. Der Name [[Iuvavum]] ist die lateinische Form des keltischen Namens. Sie erlebte eine rasche wirtschaftliche Blüte und erhielt ebenfalls von Kaiser Claudius (41 - 54) als eine von fünf Siedlungen in Noricum das Stadtrecht verliehen. Zur Munizipalstadt Iuvavum gehörte ein politischer und administrativer Bezirk, der wesentlich größer war als das heutige [[Salzburg (Bundesland)|Land Salzburg]] und bis zum [[Inn]]<nowiki>bogen</nowiki> und [[Attersee]] reichte. Im Bezirk von Iuvavum sind etwa 250 Örtlichkeiten (Orts-, Gewässer und Raumnamen) bekannt. Etwa die Hälfte davon liegt im Gebiet auf dem heutigen Land Salzburg.<ref>[https://books.google.at/books?id=DRVaSFuj2fwC&pg=PA998&lpg=PA998&dq=iuvavum+name&source=bl&ots=wHH_KCUacu&sig=7RivRiOxhkg7Ain0YBx_3e9xKr0&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwik1qaL6IrWAhWDPBQKHaCkBOwQ6AEIVTAH#v=onepage&q=iuvavum%20name&f=false De Gruyter, Namensforschung, 2. Teilband]</ref>
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Die Kelten hatten die Höhensiedlungen aufgelöst und im Schutz von [[Festungsberg]] und [[Mönchsberg]] am Ufer der [[Salzach]] eine Stadt gegründet. Der Name [[Iuvavum]] ist die lateinische Form des keltischen Namens. Die Stadt erlebte rasch eine wirtschaftliche Blüte und erhielt unter Kaiser Claudius (41 - 54) als eine von fünf Siedlungen in Noricum das Recht auf Selbstverwaltung verliehen (→ Municipium <ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Municipium Wikipedia.de/Municipium]</ref> ). Dazu gehörte ein politischer und administrativer Bezirk, der wesentlich größer war als das heutige [[Salzburg (Bundesland)|Land Salzburg]] und bis zum [[Inn]]<nowiki>bogen</nowiki> und [[Attersee]] reichte. Im Bezirk von Iuvavum sind etwa 250 Örtlichkeiten (Orts-, Gewässer und Raumnamen) bekannt. Etwa die Hälfte davon liegt im Gebiet auf dem heutigen Land Salzburg.<ref>[https://books.google.at/books?id=DRVaSFuj2fwC&pg=PA998&lpg=PA998&dq=iuvavum+name&source=bl&ots=wHH_KCUacu&sig=7RivRiOxhkg7Ain0YBx_3e9xKr0&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwik1qaL6IrWAhWDPBQKHaCkBOwQ6AEIVTAH#v=onepage&q=iuvavum%20name&f=false De Gruyter, Namensforschung, 2. Teilband]</ref>
  
Das [[1. Jahrhundert|1.]] und [[2. Jahrhundert]] bescherten den Bewohnern von Stadt und Land Frieden und Wohlstand. Die keltische Bevölkerung passte sich in Sprache und Kleidung den römischen Herren an, bewahrte aber charakteristische Eigenheiten in ihrem Namengut, ihrer Tracht, ihrem Aussehen und ihrem Glauben.  
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Das [[1. Jahrhundert|1.]] und [[2. Jahrhundert]] bescherten den Bewohnern von Stadt und Land Frieden und Wohlstand. Die keltische Bevölkerung passte sich in Sprache und Kleidung den Römern, bewahrten aber charakteristische Eigenheiten im Namensgut, ihrer Tracht, ihrem Aussehen und ihrem Glauben.  
  
== Landhäuser und Gutshöfe im Flachgau ==
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== Landhäuser und Gutshöfe ==
Während das Gebirgsland noch sehr dünn besiedelt war, konnte man rund um Salzburg und im [[Flachgau]] zahlreiche [[römische Gutshöfe]] finden.  
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Rund um Iuvavum, vor allem im heutigen [[Flachgau]], konnte man zahlreiche [[römische Gutshöfe]] finden. Das Gebirgsland war noch sehr dünn besiedelt. Die Landhäuser (Villen) war komfortabel ausgestattet, teilweise mit Fußbodenheizungen ( → Hypokaustum <ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Hypokaustum Wikipedia.de/Hypokaustum]</ref> ) oder mit Mosaikböden, und der Herr bewirtschaftete mit seinem Gesinde das umliegende Land.
  
Auf dem Land, vor allem im heutigen Flachgau, entstanden komfortable Landhäuser (Villen), von denen aus der Herr mit seinem Gesinde das umliegende Land bewirtschaftete. Aus der römischen Villa in [[Loig]], am Stadtrand von Salzburg, deren Haupthaus 200 Meter lang war, stammt das qualitätsvolle [[Theseus-Mosaik]], das sich heute im Kunsthistorischen Museum in Wien befindet. Das verwendete Material deutet auf die Nutzung der [[Marmor]]<nowiki>steinbrüche</nowiki> am [[Untersberg]] hin. Offenbar gehörten zu der riesigen Villa auch Handwerksbetriebe, die für den Export produzierten.  
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Das prächtigste Beispiel dafür ist eine römischen Villa in [[Loig]], gelegen im Westen von Salzburg, deren Haupthaus 200 Meter lang war, und mit einem hochwertigen [[Theseus-Mosaik|Mosaikboden]] ausgestattet war, welches sich heute im Kunsthistorischen Museum in Wien befindet. Das verwendete Material deutet auf die Nutzung der [[Marmor]]<nowiki>steinbrüche</nowiki> am [[Untersberg]] hin. Offenbar gehörten zur riesigen Villa auch Handwerksbetriebe, die offenbar auch für den Export produzierten.  
  
 
In [[Neumarkt am Wallersee]] werden seit [[1987]] [[archäologische Grabungen in Pfongau]] an einem Wirtschaftsgebäude einer römischen Villa durchgeführt.
 
In [[Neumarkt am Wallersee]] werden seit [[1987]] [[archäologische Grabungen in Pfongau]] an einem Wirtschaftsgebäude einer römischen Villa durchgeführt.
  
== Zerstörung ==
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Als [[1842]] die [[Stadt Salzburg]] dem Komponisten [[Wolfgang Amadeus Mozart]] ein [[Mozart-Denkmal|Denkmal]] setzte, stieß man beim Ausheben des Fundaments auf zwei römische Villen mit drei übereinander liegende Mosaikböden, von denen der oberste aus dem [[4. Jahrhundert]] n. Chr. die folgende, nur zum Teil erhaltene Inschrift trug: "''Hier wohnt das Glück, nichts Böses soll Zutritt finden''".  
Als die [[Stadt Salzburg]] [[1842]] ihrem größten Sohn, [[Wolfgang Amadeus Mozart]], ein [[Mozart-Denkmal|Denkmal]] setzte, stieß man beim Ausheben des Fundaments auf drei übereinander liegende Mosaikböden, von denen der oberste aus dem [[4. Jahrhundert]] n. Chr. die folgende, nur zum Teil erhaltene Inschrift trug: "''Hier wohnt das Glück, nichts Böses soll Zutritt finden''". Obwohl es Aufzeichnungen von diesem Mosaik gibt, ist es unauffindbar verschollen.
 
 
 
Allerdings waren aamals Stadt und Land längst vom Glück und der wirtschaftlichen Blüte verlassen. Im [[Markomannenkrieg]] um [[170]] n. Chr. war Iuvavum völlig zerstört und anschließend nur in verkleinertem Umfang wieder aufgebaut worden. Seit dem [[3. Jahrhundert]] bildeten [[Germanen|germanische Stämme]], besonders die [[Alamannen]], eine ständige Bedrohung. Zunächst wurden die Villen auf dem Lande aufgegeben, im [[5. Jahrhundert]] verödeten auch Teile von Iuvavum. Als der hl. [[Severin]] um [[470]] an die Salzach kam, hatte sich die Bevölkerung von ''Cucullis'' ([[Kuchl]]) wieder auf die befestigte Höhe des [[Georgenberg]]es zurückgezogen, die sie am Beginn der römischen Herrschaft verlassen musste. In Iuvavum fand Severin zwar eine blühende Christengemeinde und ein [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Kloster]], bald darauf aber wurde die Stadt am Salzachufer aufgegeben. Die Reste der romanischen Bevölkerung, die „Iuvavenser“, zogen sich auf die befestigten Höhen des [[Festungsberg]]s und des [[Nonnberg]]s zurück, wo sie die beiden "dunklen Jahrhunderte" der [[Völkerwanderung]] überdauerten.
 
  
 
== Verkehrswege ==
 
== Verkehrswege ==
Die Tauernstraße über den [[Radstädter Tauernpass]] und ''Immurium'' ([[Moosham]] war eine der [[Römerstraßen]] im heutigen Bundesland Salzburg und verband Iuvavum mit ''Virunum'' (Villach, [[Kärnten]]. Erst Kaiser Septimius Severus ließ um 200 n. Chr. die Militärstraße über die Leisnitzhöhe, östlich des [[Katschbergpass]]es, erbauen. Die norisch-rätische Voralpenstraße verband Iuvavum mit Augsburg ([[Bayern]]).  
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Die Römer stehen für den Ausbau und Neubau von Verkehrswegen und Straßen wie kein Volk vor ihnen. Die Straße über den [[Radstädter Tauernpass]] und ''Immurium'' ([[Moosham]] war eine [[Römerstraßen|Römerstraße]] im heutigen Bundesland Salzburg, die Iuvavum mit ''Virunum'' (Villach, [[Kärnten]] verband. Die norisch-rätische Voralpenstraße verband Iuvavum mit Augsburg ([[Bayern]]) im Westen, sowie mit Wien und Carnuntum im Osten. Um 200 n. Chr. ließ Kaiser Septimius Severus eine Militärstraße über die Leisnitzhöhe, östlich vom [[Katschbergpass]], erbauen.  
  
Eine römische Karte, die [[:Datei:Tabula Peutingeriana Ivavo.jpg|Tabula Peutingeriana]], eine 6,82 m lange und 34 cm hohe Pergamentrolle, enthält bereits etwa 3&nbsp;900 Ortsnamen. Ungeklärt auch die genaue Bestimmung der zur Römerzeit entstandenen [[Katakomben]] im [[St.-Peter-Bezirk]] in Salzburg.
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Eine römische Karte, die [[:Datei:Tabula Peutingeriana Ivavo.jpg|Tabula Peutingeriana]], eine 6,82 m lange und 34 cm hohe Pergamentrolle, enthält bereits etwa 3&nbsp;900 Ortsnamen.  
  
== Offene Frage ==
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Charakteristisch für die Verkehrswege und Straßen der Römer sind die Meilensteine, die Richtung und Entfernung angaben. (→ Sprichwort: "Alle Wege führen nach Rom)
Ob sich am [[Festungsberg]] am Standort der [[Festung Hohensalzburg]] vielleicht auch ein römisches Kastell oder ein Tempel befunden haben, ist eine offene, bis heute nicht geklärte Frage.  
 
  
 
== Funde ==
 
== Funde ==
Am [[21. Februar]] [[1950]] wurden bei Aushubarbeiten für den [[Salzburger Sparkasse|Sparkassenneubau]] in der [[Altstadt]] von Salzburg an der Ecke [[Judengasse]]/[[Brodgasse]] neue Funde entdeckt, u. a. ein zwei Meter breites Gässchen mit Steinkanälen sowie Reste von zwei alten Häusern mit Luftheizung aus dem römischen Juvavum zutage. Bei Bauarbeiten für den Stuböck’schen Neubau, Ecke [[Dreifaltigkeitsgasse]]/[[Bergstraße]], wurden Mauerreste aus der Römerzeit sowie ein mittelalterlicher Brunnen aus [[Konglomerat]]stein gefunden.
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Am [[21. Februar]] [[1950]] wurden beim Aushub für den [[Salzburger Sparkasse|Sparkassenneubau]] in der [[Altstadt]] von Salzburg an der Ecke [[Judengasse]]/[[Brodgasse]] neue Funde entdeckt, u. a. ein zwei Meter breites Gässchen mit Steinkanälen sowie Reste von zwei alten Häusern mit Luftheizung aus dem römischen Juvavum zutage. Bei Bauarbeiten für den Stuböck’schen Neubau, Ecke [[Dreifaltigkeitsgasse]]/[[Bergstraße]], wurden Mauerreste aus der Römerzeit sowie ein mittelalterlicher Brunnen aus [[Konglomerat]]stein gefunden.
  
 
Am [[19. Juni]] [[1951]] wurden bei Kanalbauarbeiten in Salzburg - [[Maxglan]] in der [[Ganshofstraße]] und in der [[Gärtnerstraße]] Reste eines römischen Hauses und Gebrauchsgegenstände gefunden.
 
Am [[19. Juni]] [[1951]] wurden bei Kanalbauarbeiten in Salzburg - [[Maxglan]] in der [[Ganshofstraße]] und in der [[Gärtnerstraße]] Reste eines römischen Hauses und Gebrauchsgegenstände gefunden.
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Bei der Neugestaltung des [[Residenzplatz]]es in der Salzburger Altstadt im Sommer 2008 fand Archäologe [[Peter Höglinger]] einen Weihaltar, der das Zeichen für Jupiter trägt. Mit seinen 1,2 Meter zählte er zu den ganz seltenen Funden, was Größe und Qualität anbelangt. Der Altar stammt aus dem 2. oder 3. Jahrhundert nach Christus.
 
Bei der Neugestaltung des [[Residenzplatz]]es in der Salzburger Altstadt im Sommer 2008 fand Archäologe [[Peter Höglinger]] einen Weihaltar, der das Zeichen für Jupiter trägt. Mit seinen 1,2 Meter zählte er zu den ganz seltenen Funden, was Größe und Qualität anbelangt. Der Altar stammt aus dem 2. oder 3. Jahrhundert nach Christus.
  
Zwei römische Mosaike aus dem [[3. Jahrhundert]] n. Chr. wurden beim Umbau des [[Wallistrakt]]s [[1964]]/[[1965|1965]] gefunden und an der Nordseite unter den Arkaden angebracht.
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Beim Umbau des [[Wallistrakt]]s [[1964]]/[[1965|1965]] wurden zwei römische Mosaike aus dem [[3. Jahrhundert]] n. Chr. gefunden und an der Nordseite unter den Arkaden angebracht.
  
 
Seit Herbst 2010 befindet sich der Grabstein von [[Quintus Munatius Lupus]] im Eingangsbereich des [[Salzburg Museum]]s in der [[Neue Residenz|Neuen Residenz]].
 
Seit Herbst 2010 befindet sich der Grabstein von [[Quintus Munatius Lupus]] im Eingangsbereich des [[Salzburg Museum]]s in der [[Neue Residenz|Neuen Residenz]].
  
Im Sommer 2011 legten Archäologen im Innenhof des Hauses [[Kaigasse]] 14 in im Salzburger Altstadtviertel [[Kaiviertel]] einige Meter einer mehr als vier Meter breiten [[Römerstraße]] frei. Sie ist mit Steinplatten gepflastert und die Randsteine bestehen aus [[Konglomerat]]. Weiters wurden mehrere Fibeln und Münzen aus dem [[1. Jahrhundert|1.]] und [[2. Jahrhundert]], sowie eine Keramikschale gefunden<ref>{{Quelle SN|19. Juli 2011}}</ref>.
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Im Sommer 2011 legten Archäologen im Innenhof des Hauses [[Kaigasse]] 14 in im Salzburger Altstadtviertel [[Kaiviertel]] einige Meter einer mehr als vier Meter breiten [[Römerstraße]] frei. Sie ist mit Steinplatten gepflastert und die Randsteine bestehen aus [[Konglomerat]]. Weiters wurden mehrere Fibeln und Münzen aus dem [[1. Jahrhundert|1.]] und [[2. Jahrhundert]], sowie eine Keramikschale gefunden <ref>{{Quelle SN|19. Juli 2011}}</ref>.
  
Bei der Erneuerung der Leitungen in der [[Richard-Mayr-Gasse]] in der [[Altstadt (rechtes Salzachufer)|rechtsufrigen Altstadt]] kamen am [[12. Juli]] [[2012]] Reste eines römischen Wohnhauses  zutage. Die Funde stammen aus dem 2. bis 3. Jahrhundert nach Christus. Die  Archäologen konnten sogar eine Fußbodenheizung erkennen, was auf betuchtere Hausbewohner schließen lässt. Die Fundstücke sind im [[Salzburg Museum]] zu sehen.<ref>{{Quelle SN|13. Juli 2012}}</ref>  
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Bei der Erneuerung der Leitungen in der [[Richard-Mayr-Gasse]] in der [[Altstadt (rechtes Salzachufer)|rechtsufrigen Altstadt]] kamen am [[12. Juli]] [[2012]] Reste eines römischen Wohnhauses  zutage. Die Funde stammen aus dem 2. bis 3. Jahrhundert nach Christus. Die  Archäologen konnten sogar eine Fußbodenheizung erkennen, was auf betuchtere Hausbewohner schließen lässt. Die Fundstücke sind im [[Salzburg Museum]] zu sehen. <ref>{{Quelle SN|13. Juli 2012}}</ref>  
  
 
Ein weiterer Fundort verschiedener römischer Funde ist das [[Hochtor]] an der [[Großglockner Hochalpenstraße]].
 
Ein weiterer Fundort verschiedener römischer Funde ist das [[Hochtor]] an der [[Großglockner Hochalpenstraße]].
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== Offene Fragen ==
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Ob sich am [[Festungsberg]] am Standort der [[Festung Hohensalzburg]] vielleicht auch ein römisches Kastell oder ein Tempel befunden haben, ist eine offene, bis heute nicht geklärte Frage. Ungeklärt ist auch die genaue Datierung der in der Römerzeit entstandenen [[Katakomben]] im [[St.-Peter-Bezirk]] in Salzburg.
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== Niedergang ==
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Im [[Markomannenkrieg]] um [[170]] n. Chr. war Iuvavum völlig zerstört und anschließend nur in verkleinertem Umfang wieder aufgebaut worden. Allerdings waren Stadt und Land damals längst vom Glück und der wirtschaftlichen Blüte verlassen. Seit dem [[3. Jahrhundert]] bildeten [[Germanen|germanische Stämme]], besonders die [[Alamannen]], eine ständige Bedrohung. Zunächst wurden die Villen auf dem Lande aufgegeben, im [[5. Jahrhundert]] verödeten auch Teile von Iuvavum. Als der hl. [[Severin]] um [[470]] an die Salzach kam, hatte sich die Bevölkerung von ''Cucullis'' ([[Kuchl]]) wieder auf die befestigte Höhe am [[Georgenberg]] zurückgezogen, die sie am Beginn der römischen Herrschaft verlassen hatte. In Iuvavum fand Severin zwar eine blühende Christengemeinde und ein [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Kloster]], bald darauf aber wurde die Stadt am Salzachufer aufgegeben. Die Reste der romanischen Bevölkerung, die „Iuvavenser“, zogen sich auf die befestigten Höhen des [[Festungsberg]]s und des [[Nonnberg]]s zurück, wo sie die beiden "dunklen Jahrhunderte" der [[Völkerwanderung]] überdauerten.
  
 
== Bilder ==
 
== Bilder ==

Version vom 5. September 2017, 08:03 Uhr

Ausschnitt aus Tabula Peutingeriana
In die Südfassade der Pfarrkirche Maxglan eingebauter römischer Radstein.
Römischer Altar, Weihestein, Bedaio, Lagerort: Chieming; Bayern;
Ein an der Stadtpfarrkirche zum hl. Vitus eingemauerter Stein mit einem Delphin

Die Römer begannen 15/14 vor Christus mit der Besetzung des Alpenraumes und des Alpenvorlandes. Das war der Beginn der fast 500 Jahre dauernden Herrschaft auch über Salzburg.

Noricum wird zur Provinz Noricum

Das keltische Königreich Noricum, zu dem das Gebiet des heutigen Bundeslands Salzburg gehörte, hatte etwa seit der Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. mit der aufstrebenden Weltmacht Rom verschiedene Freundschaftsverträge geschlossen. Als Drusus und Tiberius, die Stiefsöhne des Kaisers Augustus, 15 v. Chr. einen großen Alpenfeldzug unternahmen, leisteten von den norischen Stämmen nur die im Pinzgau ansässigen Ambisonten energischen Widerstand. Das Regnum Noricum wurde größtenteils friedlich besetzt und unter Kaiser Claudius um 45 n. Chr. als Provinz Noricum in das römische Reich eingegliedert.

Iuvavum, das römische Salzburg

Hauptarikel: Iuvavum

Die Kelten hatten die Höhensiedlungen aufgelöst und im Schutz von Festungsberg und Mönchsberg am Ufer der Salzach eine Stadt gegründet. Der Name Iuvavum ist die lateinische Form des keltischen Namens. Die Stadt erlebte rasch eine wirtschaftliche Blüte und erhielt unter Kaiser Claudius (41 - 54) als eine von fünf Siedlungen in Noricum das Recht auf Selbstverwaltung verliehen (→ Municipium [1] ). Dazu gehörte ein politischer und administrativer Bezirk, der wesentlich größer war als das heutige Land Salzburg und bis zum Innbogen und Attersee reichte. Im Bezirk von Iuvavum sind etwa 250 Örtlichkeiten (Orts-, Gewässer und Raumnamen) bekannt. Etwa die Hälfte davon liegt im Gebiet auf dem heutigen Land Salzburg.[2]

Das 1. und 2. Jahrhundert bescherten den Bewohnern von Stadt und Land Frieden und Wohlstand. Die keltische Bevölkerung passte sich in Sprache und Kleidung den Römern, bewahrten aber charakteristische Eigenheiten im Namensgut, ihrer Tracht, ihrem Aussehen und ihrem Glauben.

Landhäuser und Gutshöfe

Rund um Iuvavum, vor allem im heutigen Flachgau, konnte man zahlreiche römische Gutshöfe finden. Das Gebirgsland war noch sehr dünn besiedelt. Die Landhäuser (Villen) war komfortabel ausgestattet, teilweise mit Fußbodenheizungen ( → Hypokaustum [3] ) oder mit Mosaikböden, und der Herr bewirtschaftete mit seinem Gesinde das umliegende Land.

Das prächtigste Beispiel dafür ist eine römischen Villa in Loig, gelegen im Westen von Salzburg, deren Haupthaus 200 Meter lang war, und mit einem hochwertigen Mosaikboden ausgestattet war, welches sich heute im Kunsthistorischen Museum in Wien befindet. Das verwendete Material deutet auf die Nutzung der Marmorsteinbrüche am Untersberg hin. Offenbar gehörten zur riesigen Villa auch Handwerksbetriebe, die offenbar auch für den Export produzierten.

In Neumarkt am Wallersee werden seit 1987 archäologische Grabungen in Pfongau an einem Wirtschaftsgebäude einer römischen Villa durchgeführt.

Als 1842 die Stadt Salzburg dem Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart ein Denkmal setzte, stieß man beim Ausheben des Fundaments auf zwei römische Villen mit drei übereinander liegende Mosaikböden, von denen der oberste aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. die folgende, nur zum Teil erhaltene Inschrift trug: "Hier wohnt das Glück, nichts Böses soll Zutritt finden".

Verkehrswege

Die Römer stehen für den Ausbau und Neubau von Verkehrswegen und Straßen wie kein Volk vor ihnen. Die Straße über den Radstädter Tauernpass und Immurium (Moosham war eine Römerstraße im heutigen Bundesland Salzburg, die Iuvavum mit Virunum (Villach, Kärnten verband. Die norisch-rätische Voralpenstraße verband Iuvavum mit Augsburg (Bayern) im Westen, sowie mit Wien und Carnuntum im Osten. Um 200 n. Chr. ließ Kaiser Septimius Severus eine Militärstraße über die Leisnitzhöhe, östlich vom Katschbergpass, erbauen.

Eine römische Karte, die Tabula Peutingeriana, eine 6,82 m lange und 34 cm hohe Pergamentrolle, enthält bereits etwa 3 900 Ortsnamen.

Charakteristisch für die Verkehrswege und Straßen der Römer sind die Meilensteine, die Richtung und Entfernung angaben. (→ Sprichwort: "Alle Wege führen nach Rom)

Funde

Am 21. Februar 1950 wurden beim Aushub für den Sparkassenneubau in der Altstadt von Salzburg an der Ecke Judengasse/Brodgasse neue Funde entdeckt, u. a. ein zwei Meter breites Gässchen mit Steinkanälen sowie Reste von zwei alten Häusern mit Luftheizung aus dem römischen Juvavum zutage. Bei Bauarbeiten für den Stuböck’schen Neubau, Ecke Dreifaltigkeitsgasse/Bergstraße, wurden Mauerreste aus der Römerzeit sowie ein mittelalterlicher Brunnen aus Konglomeratstein gefunden.

Am 19. Juni 1951 wurden bei Kanalbauarbeiten in Salzburg - Maxglan in der Ganshofstraße und in der Gärtnerstraße Reste eines römischen Hauses und Gebrauchsgegenstände gefunden.

Bei Bauarbeiten im Innenhof der Neuen Residenz im August 2003 wurde eine römische Mauer mit Fresken aus der Zeit um 100 n. Chr. entdeckt. Der Fund ist einzigartig, ähnliche Wandbemalungen gibt es nur in Pompeij, Italien.

Bei der Neugestaltung des Residenzplatzes in der Salzburger Altstadt im Sommer 2008 fand Archäologe Peter Höglinger einen Weihaltar, der das Zeichen für Jupiter trägt. Mit seinen 1,2 Meter zählte er zu den ganz seltenen Funden, was Größe und Qualität anbelangt. Der Altar stammt aus dem 2. oder 3. Jahrhundert nach Christus.

Beim Umbau des Wallistrakts 1964/1965 wurden zwei römische Mosaike aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. gefunden und an der Nordseite unter den Arkaden angebracht.

Seit Herbst 2010 befindet sich der Grabstein von Quintus Munatius Lupus im Eingangsbereich des Salzburg Museums in der Neuen Residenz.

Im Sommer 2011 legten Archäologen im Innenhof des Hauses Kaigasse 14 in im Salzburger Altstadtviertel Kaiviertel einige Meter einer mehr als vier Meter breiten Römerstraße frei. Sie ist mit Steinplatten gepflastert und die Randsteine bestehen aus Konglomerat. Weiters wurden mehrere Fibeln und Münzen aus dem 1. und 2. Jahrhundert, sowie eine Keramikschale gefunden [4].

Bei der Erneuerung der Leitungen in der Richard-Mayr-Gasse in der rechtsufrigen Altstadt kamen am 12. Juli 2012 Reste eines römischen Wohnhauses zutage. Die Funde stammen aus dem 2. bis 3. Jahrhundert nach Christus. Die Archäologen konnten sogar eine Fußbodenheizung erkennen, was auf betuchtere Hausbewohner schließen lässt. Die Fundstücke sind im Salzburg Museum zu sehen. [5]

Ein weiterer Fundort verschiedener römischer Funde ist das Hochtor an der Großglockner Hochalpenstraße.

Offene Fragen

Ob sich am Festungsberg am Standort der Festung Hohensalzburg vielleicht auch ein römisches Kastell oder ein Tempel befunden haben, ist eine offene, bis heute nicht geklärte Frage. Ungeklärt ist auch die genaue Datierung der in der Römerzeit entstandenen Katakomben im St.-Peter-Bezirk in Salzburg.

Niedergang

Im Markomannenkrieg um 170 n. Chr. war Iuvavum völlig zerstört und anschließend nur in verkleinertem Umfang wieder aufgebaut worden. Allerdings waren Stadt und Land damals längst vom Glück und der wirtschaftlichen Blüte verlassen. Seit dem 3. Jahrhundert bildeten germanische Stämme, besonders die Alamannen, eine ständige Bedrohung. Zunächst wurden die Villen auf dem Lande aufgegeben, im 5. Jahrhundert verödeten auch Teile von Iuvavum. Als der hl. Severin um 470 an die Salzach kam, hatte sich die Bevölkerung von Cucullis (Kuchl) wieder auf die befestigte Höhe am Georgenberg zurückgezogen, die sie am Beginn der römischen Herrschaft verlassen hatte. In Iuvavum fand Severin zwar eine blühende Christengemeinde und ein Kloster, bald darauf aber wurde die Stadt am Salzachufer aufgegeben. Die Reste der romanischen Bevölkerung, die „Iuvavenser“, zogen sich auf die befestigten Höhen des Festungsbergs und des Nonnbergs zurück, wo sie die beiden "dunklen Jahrhunderte" der Völkerwanderung überdauerten.

Bilder

 Römer – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Quellen

Fußnoten

vorher

Kelten

Römer nachher

Völkerwanderung