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== Wien, Hauptstadt der k. u. k. Doppelmonarchie ==
 
== Wien, Hauptstadt der k. u. k. Doppelmonarchie ==
[[Datei:Baron franz (III.) von hagenauer.jpg|miniatur|hochkant|Franz de Paula III. Baron von Hagenauer (1824 - 1885), Ritter des päpstlichen Piusordens]]Vorerst blieb Franz (III.) als k.k. "Statthalterei-Rath" im Staatsdienst in Linz tätig, später sollte er in die Privatwirtschaft wechseln und nach Wien ziehen. Er wurde der Stifter des Wiener Zweiges der Hagenauer, der noch heute blüht. Um 1870 übersiedelte schließlich die Familie mit den drei Kindern Simon II. (*1852 in Kirchdorf, †1920 in Wien), Maria (* 1855 in [[Vöcklabruck]], † 1937 in Wien) und Gertrud (* 1863 in Linz, †.... in Venedig) nach Wien in das Haus Wollzeile Nr. 3. In Wien wurden noch die Tochter Therese-Walburga (* 1873 in Wien, † 1956 in Wien) und der jüngste Sohn Franz de Paula IV. geboren, der allerdings mit fünf Monaten starb. Maria sollte später den Literarhistoriker und Pädagogen Karl Ferdinand Edler von Kummer heiraten, der unter anderem auch Erzherzogin Marie Valerie (jüngste Tochter des österreichisch-ungarischen Herrscherpaars Kaiser Franz Joseph I. und Kaiserin Elisabeth) von 1879 bis 1886 in Literaturgeschichte unterrichtete. Marias Schwester Gertrud heiratete den venezianischen N. H. (nobiluomo) Enrico Marzollo, Patrizier von Venedig. Das ursprünglich Bologneser Uradelsgeschlecht der Marzollo´s (Marzolo) scheint in den Urkunden bereits 1270 als "al Patriziato Veneto" (Patrizier von Venetien) auf, wo sie seither ansässig waren. Die Jüngste Theresa Walburga heiratete den vermögenden Weissrussen Wilhelm Bergmann, mit dem sie bis zur russischen Revolution und der Zwangsenteignung der Gutsbesitzer in St. Petersburg wohnte. Von St. Petersburg flohen sie nach München, wo allerdings der Mann in Spielcasinos den Großteil des restlichen Vermögens verlor.
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[[Datei:Baron franz (III.) von hagenauer.jpg|miniatur|hochkant|Franz de Paula III. Baron von Hagenauer (1824 - 1885), Ritter des päpstlichen Piusordens]]Vorerst blieb Franz (III.) als k.k. "Statthalterei-Rath" im Staatsdienst in Linz tätig, später sollte er in die Privatwirtschaft wechseln und nach Wien ziehen. Er wurde der Stifter des Wiener Zweiges der Hagenauer, der noch heute blüht. Um 1870 übersiedelte schließlich die Familie mit den drei Kindern Simon II. (*1852 in Kirchdorf, †1920 in Wien), Maria (* 1855 in [[Vöcklabruck]], † 1937 in Wien) und Gertrud (* 1863 in Linz, †.... in Venedig) nach Wien in das Haus Wollzeile Nr. 3. In Wien wurden noch die Tochter Therese-Walburga (* 1873 in Wien, † 1956 in Wien) und der jüngste Sohn Franz de Paula IV. geboren, der allerdings mit fünf Monaten starb. Maria sollte später den Literarhistoriker und Pädagogen Karl Ferdinand Edler von Kummer heiraten, der unter anderem auch Erzherzogin Marie Valerie (jüngste Tochter des österreichisch-ungarischen Herrscherpaars Kaiser Franz Joseph I. und Kaiserin Elisabeth) von 1879 bis 1886 in Literaturgeschichte unterrichtete. Marias Schwester Gertrud heiratete den venezianischen N. H. (nobiluomo) Enrico Marzollo, Patrizier von Venedig. Das ursprünglich Bologneser Uradelsgeschlecht der Marzollo´s (Marzolo) scheint in den Urkunden bereits 1270 als "al Patriziato Veneto" (Patrizier von Venetien) auf, wo sie seither ansässig waren. Die Jüngste Theresa Walburga heiratete den vermögenden Weissrussen Wilhelm v. Bergmann, mit dem sie bis zur russischen Revolution und der Zwangsenteignung der Gutsbesitzer in St. Petersburg wohnte. Von St. Petersburg flohen sie nach München, wo allerdings der Mann in Spielcasinos den Großteil des restlichen Vermögens verlor.
    
Franz de P. (III.) war in Wien Direktor der Versicherungs-Gesellschaft "Assicurazioni Generali" geworden (1838 in [[Küstenland#Triest|Triest]] gegründet), die heute der größte Versicherungs-Konzern ([[Generali-Versicherung Salzburg|Generali]]) [[Italien]]s ist. Beruflich reiste er oft nach Venedig und Triest, wobei er auch stets seine venezianischen sowie die Triester Verwandten besuchte. Auf etlichen seiner Reisen durften ihn seine Kinder begleiten. Die Sommermonate verbrachte er mit seiner Familie mit Jagen und Bergsteigen in Bad Ischl, wobei er dafür stets die Villa Felicitas angemietet hatte, die später als "Villa Schratt" (benannt nach der Schauspielerin [[Katharina Schratt]]) bekannt werden sollte. Franz (III.) von Hagenauer hatte drei grosse Leidenschaften, die Jagd, das Bergsteigen, sowie den katholischen Glauben. Für sein stetiges Engagement in der katholischen Kirche wurde er später in den Freiherrenstand erhoben. Im Jahr [[1884]] verlieh Papst Leo XIII. dem ''"Nobile Francesco de Hagenauer di Salisburgo"'' für seine Verdienste um die römisch-katholische Kirche, ''"als auch für die Verdienste seiner Vorfahren"'', die erbliche römische Baronie und ernannte ihn zum Kollar-Ritter des päpstlichen Piusordens. Als persönliches Geschenk des Papstes erhielt er eine Kreuz-Reliquie (Kreuzpartikel). Baron Franz de Paula III. starb im darauffolgenden Jahr ([[1885]]) auf seinem Jagdgut und wurde in [[Bad Ischl]] begraben.
 
Franz de P. (III.) war in Wien Direktor der Versicherungs-Gesellschaft "Assicurazioni Generali" geworden (1838 in [[Küstenland#Triest|Triest]] gegründet), die heute der größte Versicherungs-Konzern ([[Generali-Versicherung Salzburg|Generali]]) [[Italien]]s ist. Beruflich reiste er oft nach Venedig und Triest, wobei er auch stets seine venezianischen sowie die Triester Verwandten besuchte. Auf etlichen seiner Reisen durften ihn seine Kinder begleiten. Die Sommermonate verbrachte er mit seiner Familie mit Jagen und Bergsteigen in Bad Ischl, wobei er dafür stets die Villa Felicitas angemietet hatte, die später als "Villa Schratt" (benannt nach der Schauspielerin [[Katharina Schratt]]) bekannt werden sollte. Franz (III.) von Hagenauer hatte drei grosse Leidenschaften, die Jagd, das Bergsteigen, sowie den katholischen Glauben. Für sein stetiges Engagement in der katholischen Kirche wurde er später in den Freiherrenstand erhoben. Im Jahr [[1884]] verlieh Papst Leo XIII. dem ''"Nobile Francesco de Hagenauer di Salisburgo"'' für seine Verdienste um die römisch-katholische Kirche, ''"als auch für die Verdienste seiner Vorfahren"'', die erbliche römische Baronie und ernannte ihn zum Kollar-Ritter des päpstlichen Piusordens. Als persönliches Geschenk des Papstes erhielt er eine Kreuz-Reliquie (Kreuzpartikel). Baron Franz de Paula III. starb im darauffolgenden Jahr ([[1885]]) auf seinem Jagdgut und wurde in [[Bad Ischl]] begraben.