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Nach einer tierärztlichen Untersuchung kommt Vivious wieder in das Luchsgehege, das wie einige andere Gehege nun mit einer neuen Elektrozaunsicherung versehen wird. Nach deren Fertigstellung ergeht bei Stromausfall eine automatische Mitteilung per SMS an den diensthabenden Tierpfleger. | Nach einer tierärztlichen Untersuchung kommt Vivious wieder in das Luchsgehege, das wie einige andere Gehege nun mit einer neuen Elektrozaunsicherung versehen wird. Nach deren Fertigstellung ergeht bei Stromausfall eine automatische Mitteilung per SMS an den diensthabenden Tierpfleger. | ||
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| − | Im Frühjahr 2015 wurde im [[Pinzgau]] ein Luchs gesichtet. Dieser im März 2015 bei einer Rehfütterung in [[Unken]] von einer Wildkamera erstmals dokumentierte Luchs namens Alus, wurde auch im Dezember 2015 mittels einer im Berchtesgadener Land aufgestellten Fotofalle abgelichtet. Nun ist dieses Tier, das an seiner charakteristischen Zeichnung als jener männliche Luchs, der vor einigen Jahren in der Schweiz eingefangen und in Friaul ausgesetzt wurde | + | Im Frühjahr 2015 wurde im [[Pinzgau]] ein Luchs gesichtet. Dieser im März 2015 bei einer Rehfütterung in [[Unken]] von einer Wildkamera erstmals dokumentierte Luchs namens Alus, wurde auch im Dezember 2015 mittels einer im Berchtesgadener Land aufgestellten Fotofalle abgelichtet. Nun ist dieses Tier, das an seiner charakteristischen Zeichnung als jener männliche Luchs identifiziert werden konnte, der vor einigen Jahren in der Schweiz eingefangen und in Friaul ausgesetzt wurde und sich mittlerweile selbständig auf den Weg gemacht hat, um ein passendes Revier zu suchen, erneut im Pinzgau in Erscheinung getreten. Im März 2016 konnte er in [[Hallenstein]] - ein Ortsteil von [[Lofer]] - fotografiert werden. Auch gab es mehrere Meldungen über den Riss von Rehen, die von dieser Großkatze stammen könnten. |
Theoretisch könnten aber bereits mehrere Luchse in den ausgedehnten Bergwäldern des [[Saalachtal]]es leben. Sie könnten einen wichtigen Beitrag zur Begrenzung des Wildbestandes - besonders des Schalenwildes - leisten. Zwecks Erkundung, ob bereits mehrere Luchse anwesend sind, wurden im Rahmen eines gemeinsamen Projektes der [[Bayrische Saalforste|Bayrischen Saalforste]], der [[Österreichische Bundesforste|österreichischen Bundesforste]] und der Umweltstiftung Gregor Louisoder nun an geeigneten Standorten zwölf Fotofallen errichtet. Acht Kameras stehen im Gebiet der Saalforste, vier wurden im Gebiet der Bundesforste installiert. Auch wurden die örtlichen Jäger über das Verhalten dieser Großraubkatzen und ihre Spuren informiert, um deren Beobachtungen in das Projekt mit einzubeziehen. | Theoretisch könnten aber bereits mehrere Luchse in den ausgedehnten Bergwäldern des [[Saalachtal]]es leben. Sie könnten einen wichtigen Beitrag zur Begrenzung des Wildbestandes - besonders des Schalenwildes - leisten. Zwecks Erkundung, ob bereits mehrere Luchse anwesend sind, wurden im Rahmen eines gemeinsamen Projektes der [[Bayrische Saalforste|Bayrischen Saalforste]], der [[Österreichische Bundesforste|österreichischen Bundesforste]] und der Umweltstiftung Gregor Louisoder nun an geeigneten Standorten zwölf Fotofallen errichtet. Acht Kameras stehen im Gebiet der Saalforste, vier wurden im Gebiet der Bundesforste installiert. Auch wurden die örtlichen Jäger über das Verhalten dieser Großraubkatzen und ihre Spuren informiert, um deren Beobachtungen in das Projekt mit einzubeziehen. | ||
Version vom 17. September 2016, 12:19 Uhr
Der Luchs ist ein Großraubtier, das wie Wolf und Bär einst im Alpenraum heimisch war und damit auch zu den Tieren im Nationalpark Hohe Tauern gezählt hat. Anders als Wolf und Bär stellt der scheue Luchs in von Menschen besiedelten Regionen kein Problem dar.
Gegenwart
Abgesehen von Einzelsichtungen von Wolf, Luchs oder Bär sind die drei genannten großen Wildtierarten wie im Großteil des Alpenraumes auch im Pinzgau ausgerottet worden. Historische Quellen belegen das einstige Vorkommen: Im Gericht Mittersill wurden in den Jahren 1627 bis 1645 so zwölf Bären, 40 Wölfe und 27 Luchse erlegt oder „zu Geräusch gebracht“, in diesem Fall hat man erst später den Kadaver gefunden.
Gudrun Pflüger, Naturwissenschaftlerin und Wolfexpertin aus dem Pongau und Peter Sürth aus Deutschland, Wissenschaftler für Tier- und Wildtiermanagement, haben kürzlich die Alpenexpedition 2010 – 2012 in das Leben gerufen, um zum Thema Großraubtiere im Alpenraum zu informieren.
2015 ist es den Luchsen gelungen, sich in Österreich zu etablieren. Sie konnten im Dreiländereck Österreich-Slowenien-Italien und im Böhmerwald wieder Fuß fassen.
Exkurs: Luchse im Zoo Salzburg
Im Zoo Salzburg befindet sich ein eigenes Luchsgehege. Aus diesem ist am Sonntag, dem 26. August 2012, das junge Luchsmännchen Vivious ausgebrochen. Die näheren Umstände werden noch untersucht. Es wird jedoch vermutet, dass durch starken Wind auf den Elektrozaun gefallene Äste diese Sicherung unterbrochen und so das Ausbüchsen des Tieres ermöglicht haben. Erste Aufgriffversuche führten zu keinem Ergebnis. Der junge Luchs konnte im dichten Bewuchs des Hellbrunner Berges untertauchen. In der Nacht zum Mittwoch, dem 29. August 2012, tappte er jedoch in eine der drei von den Zoo-Verantwortlichen am Dienstag aufgestellten Luchsfallen, in denen als Köder Rindfleischstücke ausgelegt waren.
Nach einer tierärztlichen Untersuchung kommt Vivious wieder in das Luchsgehege, das wie einige andere Gehege nun mit einer neuen Elektrozaunsicherung versehen wird. Nach deren Fertigstellung ergeht bei Stromausfall eine automatische Mitteilung per SMS an den diensthabenden Tierpfleger.
Luchssichtungen
Im Frühjahr 2015 wurde im Pinzgau ein Luchs gesichtet. Dieser im März 2015 bei einer Rehfütterung in Unken von einer Wildkamera erstmals dokumentierte Luchs namens Alus, wurde auch im Dezember 2015 mittels einer im Berchtesgadener Land aufgestellten Fotofalle abgelichtet. Nun ist dieses Tier, das an seiner charakteristischen Zeichnung als jener männliche Luchs identifiziert werden konnte, der vor einigen Jahren in der Schweiz eingefangen und in Friaul ausgesetzt wurde und sich mittlerweile selbständig auf den Weg gemacht hat, um ein passendes Revier zu suchen, erneut im Pinzgau in Erscheinung getreten. Im März 2016 konnte er in Hallenstein - ein Ortsteil von Lofer - fotografiert werden. Auch gab es mehrere Meldungen über den Riss von Rehen, die von dieser Großkatze stammen könnten.
Theoretisch könnten aber bereits mehrere Luchse in den ausgedehnten Bergwäldern des Saalachtales leben. Sie könnten einen wichtigen Beitrag zur Begrenzung des Wildbestandes - besonders des Schalenwildes - leisten. Zwecks Erkundung, ob bereits mehrere Luchse anwesend sind, wurden im Rahmen eines gemeinsamen Projektes der Bayrischen Saalforste, der österreichischen Bundesforste und der Umweltstiftung Gregor Louisoder nun an geeigneten Standorten zwölf Fotofallen errichtet. Acht Kameras stehen im Gebiet der Saalforste, vier wurden im Gebiet der Bundesforste installiert. Auch wurden die örtlichen Jäger über das Verhalten dieser Großraubkatzen und ihre Spuren informiert, um deren Beobachtungen in das Projekt mit einzubeziehen.
Bildergalerie
Luchse im Zoo Salzburg
Quellen
- Pinzgauer Nachrichten, Seite 14, 16. September 2010, (jota)
- Salzburgwiki-Artikel Wolf
- Online Ausgabe der Wiener Zeitung vom Mittwoch, dem 29. August 2012
- Luchse siedeln sich in Österreich wieder an, Salzburger Nachrichten, S. 11, 02.12.2015
- Salzburger Nachrichten, Lokalteil S. 6, 15. Jänner 2016
- Anton Kaindl, Luchs ist im Pinzgau unterwegs. Salzburger Nachrichten, 17. September 2016, Lokalteil S. 8-9.