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Version vom 31. Juli 2016, 17:48 Uhr
Die Alte Residenz ist die historische fürsterzbischöfliche Palastanlage in der Altstadt der Stadt Salzburg.
Geschichte
Sie befindet sich zwischen dem heutigen Residenzplatz und der heutigen Sigmund-Haffner-Gasse und ist zuerst um 1120 urkundlich nachgewiesen. Neubauten erfolgten im 15. und 16. Jahrhundert, vor allem unter Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau.
Der Trakt gegen den Alten Markt wurde unter Fürsterzbischof Markus Sittikus von Hohenems errichtet, jener um den Haupthof wurde unter Fürsterzbischof Paris Graf von Lodron fertiggestellt, unter Fürsterzbischof Guidobald Graf von Thun und Hohenstein erhöht und unter Fürsterzbischof Franz Anton Graf Harrach neu fassadiert.
Vom 29. April 1803 bis 18. Oktober 1805 war die Residenz Wohnsitz von Kurfürst Ferdinand (Großherzog von Toskana) (er wohnte in dem erst viel später so benannten Toskanatrakt) und zwischen 1868 und 1908 Wohnsitz der Verwandten der Linie Habsburg-Toskana. Auch Kaiserin-Witwe Karoline Auguste von Bayern wohnte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lange Zeit in der Residenz.
In den 2010er Jahren mussten die Dachstühle repariert werden. Auf den Dachböden, die als Lager genutzt werden, kam es bei den Decken zu Senkungen, die Risse im Mauerwerk zur Folge hatten. Diese Schäden dürften auf Bombardierungen des Salzburger Doms im Zweiten Weltkrieg zurückzuführen sein. Damals trafen viele Splitter das Residenzgebäude. Bei der nach Kriegsende erfolgten Ersetzung des Graben- durch ein Satteldach seien die alten Dachbalken nicht systemgerecht wieder eingesetzt worden. Die Kosten für die gesamte Sanierung wird auf 1,5 Mio. Euro geschätzt.
Alte Ansichten
- Salzburg Kupferstich 1740 Detail Nr 12 Alte Residenz.jpg
- Salzburg Kupferstich 1750 Detail Nr 03 Alte Residenz.jpg
Innenhöfe
Die Alte Residenz gruppiert sich um vier Innenhöfe:
- großer Innenhof mit Zugang von Residenzplatz und Domplatz
- Hof im Toskanatrakt
- Hof der ehemaligen Dietrichsruh und
- kleiner Hof im Wallistrakt
Räume und Ausstattung
Die Residenz besteht aus über 180 Räumen und Sälen; darunter
- Hauptartikel: 15 Prunkräume der Residenz
Bekannt sind hier der große Carabinierisaal mit einem großen Deckengemälde von Johann Michael Rottmayr. Daran anschließend liegen die Fürstenräume (Rittersaal, Konferenzzimmer, Arbeitszimmer, Schatullenkabinett, Schlafzimmer, Hauskapelle und Gesellschaftszimmer). Diese wurden unter Leitung von Johann Lucas von Hildebrandt neu gestaltet und von Rottmayr und Martino Altomonte mit Gemälden versehen. Das Originalinventar wurde leider im 19. Jahrhundert von verschiedenen Fremdherrschern - Franzosen, Bayern, dem kurzzeitigen Kurfürsten Ferdinand und den Österreichern geplündert.
In den Prunkräumen hat auch Wolfgang Amadeus Mozart vor dem Fürsterzbischof musiziert. Hier hat er im Jahr 1775 sein Violinkonzert in A-Dur (KV 219) uraufgeführt. Die Salzburger Residenz zählt zu den wertvollsten Profanbauten der Salzburger Altstadt. Die Prunkräume werden alljährlich von rund 50 000 Personen besucht.
Im zweiten Stock befindet sich heute die Residenzgalerie, in der die erhaltenen Gemälde der Gemäldesammlung der Fürsterzbischöfe aufbewahrt und gezeigt werden. Seit Mai 2014 kann man von der Alten Residenz ausgehend das Museum DomQuartier begehen.
Weitere sehenswerte Teile in der Residenz
Bildergalerien
Allgemeine Bilder der Residenz
Blick aus der Toreinfahrt zur Residenz auf den Residenzbrunnen
Portal im Carabinierisaal zum Rittersaal
Wappen
- Ornamentmedaillon mit Chronogramm von Markus Sittikus Alte Residenz.jpg
Ornamentmedaillon mit Chronogramm von Markus Sittikus, Nordseite (Alter Markt), Anno: 1614
- Wappen des Erzbistum Salzburg mit dem Wappentier Steinbock von Markus Sittikus im Atrium rechts Alte Residenz.jpg
Wappen des Erzbistum Salzburg mit dem Wappentier Steinbock von Markus Sittikus im Atrium rechts
- Wappen des Erzbistum Salzburg mit dem Wappentier Steinbock von Markus Sittikus im Atrium links Alte Residenz.jpg
Wappen des Erzbistum Salzburg mit dem Wappentier Steinbock von Markus Sittikus im Atrium links
- Wappen von Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg und Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein im Innenhof Atrium der Alte Residenz.jpg
Wappen von Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg und Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein im Innenhof über dem Atrium der Alten Residenz; Anno: 1689
Gedenktafeln
- Gedenktafel von Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg im Innenhof Atrium Alte Residenz.jpg
Gedenktafel von Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg im Innenhof über dem Atrium der Alten Residenz; Anno: 1670
- Gedenktafel von Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein im Innenhof Atrium Alte Residenz.jpg
Gedenktafel von Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein im Innenhof über dem Atrium der Alten Residenz; Anno: 1689
- Gedenktafel Guidobald Graf von Thun und Hohenstein in der Toreinfahrt zur Alte Residenz.jpg
Gedenktafel von Guidobald Graf von Thun und Hohenstein in der Toreinfahrt zur Alten Residenz; Anno: 1664
Weblink
Quellen
- Franz Martin: Salzburg, ein Führer durch seine Geschichte und Kunst, Verlag "Das Bergland-Buch", Salzburg, 1952
- Salzburgwiki-Beitrag Altstadt
- "Salzburger Nachrichten", 18. März 2011