Gstättentor: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Das Tor bildete gemeinsam mit dem Nonntaltor im Süden und dem Ostertor im Osten der Stadt vor 1300 eines der drei Haupttore der Stadt. Außerhalb de Tores führte im Mittelalter eine Zugbrücke über einen dort angelegten tiefen Stadtgraben, der nach etwa 1350 auch vom Wasser des | + | |
| + | Das Tor bildete gemeinsam mit dem [[Nonntaltor]] im Süden und dem [[Ostertor]] im Osten der Stadt vor 1300 eines der drei Haupttore der Stadt. Außerhalb de Tores führte im [[Mittelalter]] eine Zugbrücke über einen dort angelegten tiefen Stadtgraben, der nach etwa 1350 auch vom Wasser des [[Almkanal]]es durchflossen war. Das Tor war nach außen zudem durch einen Zwinger, eine aus Stein oder Holz errichtete wehrhafte Einfriedung. Der Name ''Schleifertor'' erinnert an die dortigen vom Almkanalwasser betriebenen Schleifereien, vor allem an die seinerzeit weitum berühmte [[fürsterzbischöfliche Kristallschleiferei]]. Direkt an den Torturm grenzte lange das [[Bürgerspital]] mit dem Spitalsfriedhof und der [[Bürgerspitalskirche St. Blasius|Bürgerspitalskirche]] (Blasiuskirche) an. Nachdem der wehrhafte schmucklos Torturm [[1605]] ausgebrannt war, wurde der Torturm [[Fürsterzbischof]] von [[Markus Sittikus]] [[1618]] neu errichtet bzw. wesentlich erneuert und damit (weitgehend) in seine heutige Form gebracht. | ||
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Jedenfalls befand sich seit [[1429]] unmittelbar vor dem Gstättentor eine Backstube, die bis heute ihr Aussehen, also ihre Hausfront nicht verändert hat: in einem Rundbogen stehen zwei steinerne Sessel und ein Tisch, ein Fenster lässt in das Innere blicken und durch eine Tür kann man es betreten. | Jedenfalls befand sich seit [[1429]] unmittelbar vor dem Gstättentor eine Backstube, die bis heute ihr Aussehen, also ihre Hausfront nicht verändert hat: in einem Rundbogen stehen zwei steinerne Sessel und ein Tisch, ein Fenster lässt in das Innere blicken und durch eine Tür kann man es betreten. | ||
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Version vom 8. März 2016, 12:47 Uhr
Das Gstättentor, auch Schleifertor genannt, befindet sich in der Altstadt von Salzburg am Fuße des Mönchsbergs.
Namensherkunft
Der Namen Gstätten leitet sich von Gestade = Ufer ab. Vor 1862 war die Salzach in ihren wesentlichen Teilen nicht reguliert, der Fluss konnte seinen Lauf und sein Bett - vor allem nach Hochwässern ständig ändern.
Das Tor bildete gemeinsam mit dem Nonntaltor im Süden und dem Ostertor im Osten der Stadt vor 1300 eines der drei Haupttore der Stadt. Außerhalb de Tores führte im Mittelalter eine Zugbrücke über einen dort angelegten tiefen Stadtgraben, der nach etwa 1350 auch vom Wasser des Almkanales durchflossen war. Das Tor war nach außen zudem durch einen Zwinger, eine aus Stein oder Holz errichtete wehrhafte Einfriedung. Der Name Schleifertor erinnert an die dortigen vom Almkanalwasser betriebenen Schleifereien, vor allem an die seinerzeit weitum berühmte fürsterzbischöfliche Kristallschleiferei. Direkt an den Torturm grenzte lange das Bürgerspital mit dem Spitalsfriedhof und der Bürgerspitalskirche (Blasiuskirche) an. Nachdem der wehrhafte schmucklos Torturm 1605 ausgebrannt war, wurde der Torturm Fürsterzbischof von Markus Sittikus 1618 neu errichtet bzw. wesentlich erneuert und damit (weitgehend) in seine heutige Form gebracht.
Inschriften (jeweils mit dem Wappen von Markus Sittikus)
Altstadtseitig: PUBLICO DECORO MARCUS SITTICUS SALISBURGENSIUM PRAESUL EREXIT A(NNO) D(OMINO) MDCXVIII - (Sas Gebäude) hat zur öffentlichen Zierde Fürst Markus Sittikus im Jahr des Herrn 1618 errichtet.
Ansicht von Norden: MARCUS SITTICUS EX ALTA EMBSIIS COMITIBUS ARCHIEB(ISCOPUM) ET PRINCEPS INDECORAM ET ANGUSTAM PORTAM IN HANC AMPLEXITUDINEM APERVIT ET ORNAVIT ANNO D(OMINI) MDCXVIII - Markus Sittikus aus dem Geschlecht derer von Hohen-Em(b)s, hat das enge und schmucklose Tor zu dieser Weite geöffnet und geschmückt im Jahr des Herrn 1618
Wissenswertes
Jedenfalls befand sich seit 1429 unmittelbar vor dem Gstättentor eine Backstube, die bis heute ihr Aussehen, also ihre Hausfront nicht verändert hat: in einem Rundbogen stehen zwei steinerne Sessel und ein Tisch, ein Fenster lässt in das Innere blicken und durch eine Tür kann man es betreten.
Erreichbarkeit
Quellen
Lehrerarbeitsgemeinschaft am Pädagogischen Institut Salzburg unter der Leitung von Josef Hübl: Heimatkunde Stadt Salzburg, Salzburger Druckerei, Ausgabe Mai 1974
- Ergänzungen durch Dr. Reinhard Medicus