Parsch: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Parsch''' ist ein [[Salzburger Stadtteil|Stadtteil]] der Stadt [[Salzburg]]. Er befindet sich am Fuß des [[Gaisberg]]es im Osten der Stadt. In Parsch wohnten 2015 ca. 11 000 Menschen.
 
'''Parsch''' ist ein [[Salzburger Stadtteil|Stadtteil]] der Stadt [[Salzburg]]. Er befindet sich am Fuß des [[Gaisberg]]es im Osten der Stadt. In Parsch wohnten 2015 ca. 11 000 Menschen.
  

Version vom 2. Januar 2016, 10:59 Uhr

Der Salzburger Stadtteil Parsch
Stadtteil Parsch vom Gaisberg aus
Villa Schmederer
Der denkmalgeschützte Teil des Borromäums

Parsch ist ein Stadtteil der Stadt Salzburg. Er befindet sich am Fuß des Gaisberges im Osten der Stadt. In Parsch wohnten 2015 ca. 11 000 Menschen.

Lage

Nesselthalergasse, sie bildet auch die Grenze zwischen Aigen zu Parsch

Die Neuhauser Straße bildet die Grenze zu Gnigl, der Kapuzinerberg jene nach Nordwesten. Die Nesselthalergasse südlich der Rennbahnsiedlung und der Grünraum um das alte Bauerngehöft Jägergut sowie die Villa Fischbach bilden westlich der Bahnlinie die Grenze zum südlichen Aigen, östlich derselben bildet der Preuschenpark (um den Abfalterhof) und die Maria-Cebotari-Straße die Grenze zum Stadtteil Aigen-Abfalter.

Geschichte

Blick von Parsch auf die Festung Hohensalzburg nach 1913

Zum Namen: Erstmals taucht der Name Parsch als „Porras“ 1122 und „Porss“ auf. Die Bedeutung des Namens ist bis heute umstritten. Vielleicht stammt es vom lateinischen „pars“ = Teil ab, vielleicht vom „parzigen“ (verkrüppelten, geschneitelten) Buschwerk des einstigen Gehölzsaumes am Gersbach. Auch eine Herkunft aus dem Keltischen ist nicht auszuschließen.

Erstmals scheint hier am Schwemmfächer des Gersbaches bzw. am Hangfuß des Gaisberges eine bronzezeitliche Siedlung mit Bronzegießerei auf. Auch aus der La-Tène-Zeit sind vom Gersberg und von Parsch Siedlungsfunde bekannt. Der Name Parsch ist romanischen oder vorromanischen keltischen Ursprungs.

Die ursprünglichen Siedlungskerne des heutigen Parsch lagen einerseits im Raum der heutigen Eder-Kreuzung und im Raum um den heutigen Schmedererplatz nächst dem Gersbach und dem Apothekerhof. Während der nächste Raum um den Schmedererplatz schon früh dichter bebaut war, lagen im Umfeld verstreut einzelne Höfe und Bauerngüter: der Fondachhof (Fondohof), das Hefftergut (heute Hotel und Landwirtschaftliches Bildungszentrum) und das Luegergut sowie südlich das Esterergut und der Abfalterhof und nördlich das Wolfsgartengut. Auch das uralte Flederbachschlössl ist hier zu nennen.

Schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das alte Wolfsgartenfeld (beim Wolfsgartengutshaus gelegen) zunehmend bebaut. Die Weichselbaumsiedlung entstand um 1940. Ansonsten fand südlich der Gaisbergstraße eine Baulandnutzung wesentlich erst nach dem Zweiten Weltkrieg statt.

Vor 1811 gehörte der Raum Parsch bis hinauf auf den unteren Gersberg lange Zeit mit zum Stadtrecht der Stadt Salzburg. Dann aber kam der Raum des heutigen Stadtteiles Parsch im Zuge einer Neufestlegung der Gemeindegrenzen zum Ort Aigen (damals noch) bei Salzburg. Der Nordteil von Parsch kam 1935 zurück zur Stadtgemeinde, der Südteil wurde 1939 eingemeindet.

Der Kreuzberg in Parsch

Östlich oberhalb des historischen Ortskerns bzw. am Beginn der Kreuzbergpromenade befindet sich als Kreuzberg bezeichnete, nicht näher bestimmbare[1] Ausläufer des Gaisberges. Allseits von Wald umgeben steht auf dem höchsten Punkt dieser Erhebung wohl seit Jahrhunderten eine kleine Kapelle. Die heutige Waldkapelle ist ein gemauerter Bildstock mit einer tiefen Nische und einem schmiedeeisernen Gitter sowie einer Figur der Schmerzhaften Madonna aus dem 18. Jahrhundert. Auf der Kapelle steht ein hohes Kreuz (Kruzifix) aus dem 19. Jahrhundert.

Der Gersberg

Ausblick auf Salzburg vom Gersbergweg in Parsch

Ein weiterer Vorberg des Gaisbergs, der Gersberg, gehört ebenfalls zum Stadtteil Parsch. In seinem Bereich verläuft die Gaisberg Landesstraße, die auf das Gaisberg-Plateau führt. Von ihm führt die alte Gersbergwasserleitung in die Stadt Salzburg.

Pfarrkirche Zum Kostbaren Blut

Hauptartikel: Pfarrkirche Zum Kostbaren Blut

Die Pfarrkirche Parsch „Zum Kostbaren Blut“ entstand in den Jahren von 1954 bis 1956 durch einen sehr gelungenen Umbau bzw. eine Erweiterung des Weichselbaumgehöftes, eines alten Bauerngutes. Das Gut war nach 1866 dort errichtet worden und war im Eigentum der Erzstift St. Peter gestanden. Das zuerst recht umstrittene junge Gotteshaus in der Geißmayerstraße wurde von der „Arbeitsgruppe 4“, einer Arbeitsgemeinschaft der Architekten Wilhelm Holzbauer, Friedrich Kurrent und Johannes Spalt, geplant - wobei die Nutzung des Vorgängerbaus noch an der Architektur erkennbar ist. Sie gilt heute als erste moderne Kirche im Österreich der Nachkriegszeit. Das Kirchenportal gestaltete Richard Kurt Fischer nach Entwürfen von Oskar Kokoschka. Der Innenraum wird von einem schönen Marmoraltar dominiert.

Parsch und seine Teile

Der Siedlungskern am Gersbergfuß

Der alte Siedlungskern von Parsch im näheren Raum des heutigen Ludwig-Schmederer-Platzes ist heute als Ensemble kaum erhalten.

Das Wolfsgartenfeld

Dieses Siedlungsgebiet ist 37 ha groß und zählt 1 500 Bewohner (2008). Der einstige Fuchshof mit seinem großen Garten, der sich auch auf den Kühberg hinauf zog, hieß – vermutlich nach einem früheren Besitzer – auch Wolfsgartnergut (auch Wolfsgartengut, oder Wolfsgartenschlössl). Vom Umfeld dieses Schlösschens aus entwickelte sich der älteste Baulandkern entlang des alten Wolfsgartenweges schon in der Zwischenkriegszeit zum heutigen Schmedererplatz. Der Großteil der Verbauung erfolgte hier aber in den Jahren 1960 bis 1980.

Inneres Parsch

Dieser Bereich gehörte schon lange vor dem Jahr 1811 zur Stadt Salzburg. Er entwickelte sich allmählich um den alten Weiler Münchhausen und wurde mit zunehmender Bebauung immer mehr zum Äußeren Stein gerechnet. Heute ist aber der historische Altstadtbereich des Äußeren Steines in seinem Charakter sehr verschieden vom anschließenden modernen Siedlungsraum. Daher ist die frühere Angliederung heute nicht mehr schlüssig, woraus sich heute zwingend die nunmehrige Zugehörigkeit zum Stadtteil Parsch ergibt.

Borromäum

Hauptartikel: Borromäum

Schon seit 1840 gab es ein diözesanes Knabenseminar in Salzburg, das 1846 in den Lodronschen Primogenitur-Palast übersiedelt wurde und seit 1848 – nach dem Mailänder Erzbischof Carlo Borromeo – den Namen "Borromäum" führte. Um 1900 gingen hier etwa 200 Knaben zur Schule. 1905 bot sich die Gelegenheit, von der Herzoglich Arenbergische Domänenverwaltung Grund zu kaufen und am heutigen Platz einen Neubau zu planen. Matthäus Schlager zeichnete gemeinsam mit Weihbischof Balthasar Kaltner die Baupläne der neuen Schule. Erzbischof Johann V. Baptist Katschthaler weihte nach einer Bauzeit von 1910 - 1912 im Jahre 1912 Schule und Kirche.

Heute ist im Bildungszentrum Borromäum (BZB) weiterhin das EB. Privatgymnasium Borromäum mit angeschlossener Tagesbetreuung untergebracht. Schulerhalter ist die Erzdiözese Salzburg. Seit 2003 befinden sich im BZB auch zwei Institute der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule - Edith Stein und das Katechetisches Amt der Erzdiözese Salzburg, drei Abteilungen des Seelsorgeamtes, das Referat Berufungspastoral und die AV-Medienstelle der Erzdiözese Salzburg.

Parsch-Süd

Die Weichselbaumsiedlung

Hautpartikel: Weichselbaumsiedlung

Im direkten Umfeld des alten Weichselbaumhofes entstand während der Kriegsjahre des Zweiten Weltkrieges die heutige Weichselbaumsiedlung. Sie ist dabei neben der Aiglhofsiedlung das größte Siedlungsprojekt dieser Zeit. Kennzeichnend sind die vergleichsweise größeren Gärten, die zur besseren Eigenversorgung mit Obst und Gemüse beitragen sollten. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand dann mittig in der neu entstandenen Siedlung die Kirche als neues Zentrum.

Die Rennbahnsiedlung

Hautpartikel: Rennbahnsiedlung

Der Raum der einstigen Trabrennbahn nächst der Salzach wurde in den Jahren 1963 bis etwa 1970 in gleichartigen und charakteristischen Wohnblöcken verbaut.

Parsch heute

Heute ist Parsch wesentlich ein Stadtteil, in dem sich wenige Gewerbeflächen finden und Wohnhäuser, vor allem kleine Ein- und Zweifamilienhäuser mit ihren Gärten vorherrschen. In diesem Stadtteil liegt auch die Finanzlandesdirektion Salzburg (auf den ehemaligen Werksgeländer der Mayr-Melnhof´sche Marmorwerke). Ein beliebter Einkaufstreff im inneren Parsch ist das Borromäus-Point.

Erwähnenswert

Weitere Einrichtungen in diesem Stadtteil

Temporär

Bilder

 Parsch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Quellen

Vorlage:Bezirke Stadt Salzburg

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